Das ist der Teil, den ich dir mitgeben möchte. Meinen eigenen Anteil an dem Schmerz zwischen uns, habe ich zu mir genommen. Es ist jedoch nicht alles meines. Etwas gehört auch zu dir.
Damit deine Worte, deine Taten und deine Gefühle übereinstimmen, müsste es heißen: „Ich wäre gerne immer für dich da, aber ich kann es nicht immer sein.“
Dann ist es für mich stimmig. So nehme ich dich wahr, unser Miteinander in meiner Krisenzeit. So entsteht für mich kein Widerspruch mehr, zwischen deinen Worten und deinen Taten.
Mit dieser Wahrheit, die ich sehr realistisch finde, kann ich besser leben, als mit einem stetig gefühltem Widerspruch, einem Versprechen, welches nicht gehalten wird.
Weil, so ist es nun mal. Es ist unmöglich für dich, für alle deine Freunde immer da zu sein, physisch da, auch wenn es das ist, was du fühlst und gerne geben möchtest. Es wird immer vorkommen, dass du abwägen musst, zwischen dem Einen und dem Anderen oder auch zwischen dir und dem Anderen. Es gibt deine Belastungsgrenzen, es gibt Dinge die dir in deinem Leben wichtiger sind, es gibt Prioritäten zu setzen. So wie du dich für den Menschen entschieden hast, bei dem du gerade warst, als ich dich nach Begleitung in die Notaufnahme fragte.
So ist das nun mal.
Es ist vielleicht nicht leicht sich das einzugestehen, weil man es so gerne anders hätte. Das kenne ich aus eigener Erfahrung und an dieser Stelle lerne ich ebenso von dir.
Es ist jedoch viel ehrlicher, dir selbst gegenüber und deinen Freunden gegenüber.
Für mich ist damit mein Herz bereinigt und die Sache überstanden.