Liebe …,
nun ist etwas Zeit vergangen und es war hilfreich für mich.
Was so an mir gerüttelt hat, waren die Erfahrungen aus der Zeit meines Klinikaufenthaltes.
In dieser Zeit, beginnend mit dem Wunsch, dass du mit mir in die Notaufnahme fährst, habe ich gefühlt dich zu brauchen, anwesend zu brauchen.
Du sagtest am Telefon, du seist in …. Du hast nichts weiter erklärt.
Du sagtest auch, dass du mich dort erst mal auf Station ankommen lassen wolltest, dass das gut wäre. Ich habe mir das nicht gewünscht. Ich hätte es anders gewollt.
Du hast dich die folgenden zwei Tage, für andere Dinge entschieden, als vorbei zu kommen.
Ich respektiere deine Entscheidungen. Du hast dich so verhalten, wie es sich für dich richtig angefühlt hat.
Ich hatte das Gefühl, du hältst meine Not und damit auch mich auf Abstand.
Für mich waren deine Entscheidungen ein riesen Schmerz.
Mein Gefühl dich zu brauchen, bauten auf die wiederholten Aussagen von „ich bin immer für dich da“ auf. In mir wuchs dadurch eine Vorstellung, dass du alles stehen und liegen lässt, wenn es hart auf hart kommt und versuchst da zu sein.
Das ist nicht geschehen und ließ mich im Ungewissen darüber, wie schlimm es sein muss, damit deine Worte wahr werden.
Zum Schluss bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass deine Worte nicht das waren, was ich dachte, dass sie sind, sondern etwas anderes meinten. Wir sprachen kurz darüber.
Liebe …, was bleibt, ist, dass ich dich liebe, auch wenn mir deine Entscheidungen weh taten und mich auch heute noch traurig machen.
Ich möchte Wahrheit zwischen uns.
Was ich mir von dir wünsche, ist dein Eingeständnis oder dein Bewusstsein darüber, dass du zukünftig nicht immer für mich da sein wirst, wie ich es vielleicht fühle zu brauchen.
Das ist auch mein Eingeständnis an mich.
Wahrheit bedeutet auch, dass ich mir die Grundlage meiner Beziehung zu dir anschaue und da Bedürftigkeit finde.
Ich will lernen diese Bedürftigkeit zu mir zurück zu nehmen.
Ich weiß nicht, wie sich das auf meine Beziehung zu dir auswirken wird, was noch bleibt, was sich anderes entwickeln kann.
Da bleiben erst einmal ein großes Fragezeichen und eine große Beziehungsunsicherheit, die dir wahrscheinlich auffallen wird.
Ich wünsche mir, dass du weißt, egal wie ich mich dir gegenüber verhalte, vielleicht zurückhaltend oder abweisend, vielleicht angespannt oder gereizt, im Kern liebe ich dich und kann es nur gerade nicht anders.
Ich übe.
Ich umarme deine Seele und dein Sein.
[…] dem Abschied von Fr. S. und der Veränderung innerhalb einer Freundschaft, rührt das Thema Bedürftigkeit in mir herum. Was ist Bedürftigkeit? Was gehört dazu? Aus […]
[…] hatte vor einiger Zeit einen Bruch in einer engen Freundschaft. Wir gingen sehr offen damit um und ich fühlte, trotz Vertrauensverlust, wollte die Verbindung […]