Wann habe ich denn damit angefangen, mir als Ziel zu setzen, dreimal die Woche ‚arbeiten‘ zu gehen? Und was war mein Beweggrund? Wie bin ich denn darauf gekommen, mir solch ein Ziel zu stecken?
Ich muss jetzt echt mal überlegen und in alten Texten stöbern, damit ich einen Anfang finde.
So kann ich mich erinnern, dass ich den Impuls für die Gärtnerei gespürt habe. Da wollte ich hin und will es auch immer noch. Ganz unabhängig von Länge und Häufigkeit – einfach weil es mich glücklich macht, draußen im Grünen zu sein.
Irgendwie scheine ich aus diesem Impuls dann mehr gemacht zu haben.
Wenn ich so was lese, vom 09.05.2016:
„Wieder Motivation erhalten, weiterhin zwei Tage die Woche im Zuverdienst – Hauswirtschaft zu bleiben. Ich gehe gerne hin. Wahrscheinlich, weil ich gerade dort alles schaffe. Die letzten beiden Tage war ich für 3,5 h da und brauchte kaum Pausen.
Ein Tag die Woche im Gartenprojekt – Arbeitstherapie. Ich war das letzte Mal 1,5 h da und steigere beim nächsten Mal auf 2,5 h.
Gerade funktioniert alles zusammen – Haushalt, Arbeit, Erholungspausen, Termine, Hobbys, emotionale Verarbeitung.“
bin ich erschrocken, wie daneben ich lag. Das war genau die Woche, wo ich mich massiv überfordert habe und so gar kein Bewusstsein dafür hatte.
Ich glaube, da entstand die Idee, dass dreimal die Woche ‚arbeiten‘ kein Problem sein würde.
Der Gedanke wurde zusätzlich angefeuert von der Idee der Heilpraktikerin, dass mein Körper mit freien Radikalen (Abfallprodukt der Zellaktivität) überschwemmt sei (durch jahrelangen Extremstress), weshalb die Zellen bei kleinster Belastung ein Arbeitsstop-Signal bekämen (weshalb ich so schnell erschöpft sei) und regelmäßige Einnahme von Vitamin C diese Überschwemmung abbaut.
Daraus hatte ich mir die Lösung für all meine Erschöpfungsprobleme gebastelt, was natürlich völlig fern ab der Realität war, wie mir später bewusst geworden ist. Ein Großteil meiner Erschöpfung speist sich aus der Art und Menge meiner Gedanken, die sich, man höre und staune, nicht mit Vitamin C beeinflussen lassen. 😉
So gepimpt mit guter Laune so viel zu schaffen (jaja) und voller Hoffnung, in Zukunft noch mehr schaffen zu können (tolltoll), saß ich am 19.05. bei der Beratung zur Arbeitstherapie und schloss diesen ‚Vertrag‘ (Verordnung) für 3 Tage die Woche ab, der über die Krankenkasse läuft.
Tja… ständig muss ich meinen verzapften Scheiß korrigieren. 😉
Seit gestern frage ich mich, ob dieses Ziel für mich überhaupt erreichbar ist. Ich sage seit Wochen mehr ab als zu. Maximal zweimal die Woche habe ich es geschafft und bin im Anschluss immer unglaublich erschöpft.
Heute frage ich mich, worum es mir dabei eigentlich geht? Wozu ist es wichtig, mehr leisten zu wollen? Ist dieses Ziel überhaupt ein ‚Gutes‘ Ziel für mich.
Nö. Ist es nicht. Der Druck den ich mir mache, genau wegen dieses Ziels, ist enorm und vielleicht sogar mit verantwortlich für noch mehr Erschöpfung.
Ich fühle es nur kaum mehr, dass es auch anders sein darf. Vermutlich wegen der äußerlichen Verbindlichkeit die ich eingegangen bin – Krankenkasse und so.
Da bin ich jetzt wieder mal abhängig von der Bestätigung anderer, um das was ich fühle – Ziel wieder loslassen – auch umsetzen zu können und mich damit nicht falsch zu fühlen.
So ist das nämlich. Ich fühle mich schlecht ohne Ende (immer ganz stark, wenn ich dort anrufe, um mein Kommen abzusagen) und kralle mich immer noch an dem Gedanken fest, es schaffen zu müssen.
Mich damit so bewusst auseinander zu setzen wie jetzt, entstand, weil ich beim Kartenziehen, mit der Frage, welche Karten mir in der aktuellen Lebenslage helfen, folgende Karten gezogen habe. Ach quatsch – nicht gezogen, sondern sie sind heraus gefallen:
21 Das Feld der Träume (umgekehrt)
9 Der Berg
Die Berg-Karte lässt mich überlegen, das Ziel nicht für unerreichbar zu erklären, aber den Druck, es jetzt erreichen zu wollen/müssen, loszulassen und mich wieder mehr führen zu lassen.
Jetzt und auch an jedem kommenden Tag ist das oberste Ziel, für mich zu sorgen, alles zu tun, damit ich ent-stresst bin oder werde, Druck abbaue, Spaß und Freude am Sein empfinde und gerne in dieser Welt bin.
Ich bin grad angefasst von dem Orakel.
Wie heilsam, wie passend, wie schön, wie klar die Information/Unterstützung, wenn wir uns Selbst als Maßstab und Ziel nehmen, statt zu versuchen, die Erwartungen der Realität zu erfüllen. ❤
heut hab ich doch tatsächlich wieder die gleiche karte gezogen. 🙂 ich glaub, ich bin wohl noch nicht durch, noch nicht in meine ausrichtung zurückkehrt, obwohl ich sie ja schon benannt habe. aber irgendwie kann ich noch nicht glauben, dass ich das so leben darft, also auch nach außen vertreten darf. was soll ich der beratungsfrau sagen? doch wieder zurück auf anfang und dann nur noch sachen die freude und spass bringen, auch wenn das bedeutet, nur noch einen tag die woche ‚arbeiten‘? hmmm…
Grad seh ich, dass ich Beiträge von dir verpasst habe, und auch diesen Kommentar.
Mein I Ging Orakelbuch hat mir versprochen :D, dass sich die Dinge heilsam fügen, wenn ich mir (da kommt die Disziplin ins Spiel) immer wieder bewusst mache, was ich wirklich will, und zu dem, was ich nicht will NEIN sage, erst mal nur innerlich.
Jo, wie schon mehrfach gesagt, die Art von Disziplin will ich gerne üben, und solche Orakel, auch zweimal die selbe Karte, die zeigen (mir zumindest), dass sofort Magie und Synchronizität in unser Leben kommt, sobald wie entschieden haben, auf uns selbst zu hören.
❤
ich hab schon sehnlichst auf deine antwort (predigt) gewartet. ja ehrlich, diesmal wollte ich echt wissen, was du zu meinen gedanken denkst, fühlst. uh, auch neu für mich. 🙂
danke für deine antwort!
die karten haben mich auch angeregt, mir meinen ‚groll‘, was ich als leiden wahrnehme, anzuschauen. auch zweimal die gleiche karte. also habe ich nach dem tieferen sinn hinter all der schwere und den erfahrungen gesucht. war wirklich nicht leicht, aber echt wieder sehr heilsam und richtung kämpfen loslassen und jetzt zulassen.