Tiefer hinein

Seit Tagen purzeln mir sehr schwere Themen ins Bewusstsein und ich habe mir versucht zu erklären, dass das jetzt einfach das abgespaltene Zeugs aus der Funktionieren-Müssen-Phase der letzten Woche ist und damit irgendwann auch zum Ende kommt.

Hmmm… diese Erklärung passt gestern, heute nicht mehr. Und überhaupt, was bedeutet in der Seele, in der Psyche, im Sein schon ein Ende. Kommt mir nicht vor, als könne man das auseinander halten, wo was anfängt und was aufhört. Fängt was an, hat was anderes vielleicht noch gar nicht aufgehört und hört was auf, hat was anderes schon längst angefangen.

Trotzdem der Versuch die Kontrolle zu behalten, sich an der Horizontlinie mit den Augen festkrallen, weil Übersicht verlieren sich wirklich scheiße anfühlt. Weil starke körperliche, psychische Anspannung, Denk-Enge, körperliche Schmerzen, das Gefühl in sich eingesperrt, gefangen zu sein und der Verlust des Gefühl für die Zeit, die Veränderung ankündigt, sich in dem Raum der Ewigkeit einfach Gott verdammt unaushaltbar anfühlt (für mich).

Ich will ein Ende!

Aufgefordert werde ich zu der Einsicht von Machtlosigkeit und Hingabe an das (scheinbar) Unaushaltbare.

Heute dachte ich an Nachtmeerfahrt. So kam es mir vor.

Eine neue Dimension des Hasses und der Verachtung. Ist der tiefste Punkt erreicht?

Ich habe mich mit der Klopfakupressur darauf eingelassen. Ich habe mich sprechen hören, ich habe mich gefühlt, so dass ich danach tief erschrocken, regelrecht entsetzt und überfordert war. So kenne ich mich nicht.

Ich habe Gott sei Dank ein Telefonat führen können, in dem das alles sein konnte und in dem ich Halt fand.

So eiskalte, abgeschnittene, verhöhnende, gefühllose, verachtende, hassende Worte. So kalt, dass mir klar wurde, dass sind Worte die einen Menschen töten können. Jetzt wo ich das Schreibe, fällt mir die Doppeldeutigkeit auf. Töten im Inneren, ja. Das auch. Aber in diesem Moment fühlte ich die Kälte, die es möglich macht, auch im Außen Menschen zu töten.

Und dieses Gefühl ist in mir! Ein echter Schock!

Ich habe diese dunkle Gefühlsqualität in mir, die die Welt auch zu einem so schmerzhaften Ort macht, neben all dem Schönen, dass es auch gibt.

Mir kommt es vor, als würde ich die Polaritäten des Lebens in mir selbst erfahren, durchleben (vielleicht damit auch integrieren?).

Ich hoffe in brünstig, dass nie ein Mensch mit meiner dunklen Seite in Kontakt kommen muss. Sie ist grausam und tut sehr weh.

Ich weiß nicht. Vielleicht ist das eines meiner zentralen Lebensthemen, diese Gegensätze in mir zu vereinbaren.

Ich bin froh, dass ich vor ein paar Tagen wieder in dem Buch „Licht-Heilung“, von B. Ann Brennan gelesen habe. Sie schreibt dort über den Selbsthass und geht davon aus, dass er sehr verbreitet ist, jedoch nicht immer bewusst.

Das hat mich beruhigt und darin bestärkt, mich damit wieder als ’normal‘ einzustufen, nur mit der Heraushebung, dass mein Leben mir diese Dinge sehr, sehr stark ins Bewusstsein drückt. Ich kann es nicht verdrängen!

Sie erklärt kurz und verständlich die Entstehung von Selbsthass auf der psychologischen Ebene und der spirituellen Ebene und schildert ihre feinstofflichen Erfahrungen, wie die Auraschichten sich heilsam verändern, wenn man diese Gefühle zulässt. (Kapitel 11)

Das hat mir Mut gemacht, mich weiter darauf einzulassen.

Da standen für mich noch mehr sehr hilfreicher Erläuterungen drin, die ich super ins Klopfen mitnehmen konnte. Ein sehr heilsames Buch. Ich würde am liebsten noch mehr Infos daraus teilen, aber es sprengt den Rahmen.

 

5 Kommentare zu “Tiefer hinein

  1. Liebe Sophie,
    Herzlichen Dank für diesen Beitrag. Ich konnte mich im Erleben dieses Selbsthasses wiederfinden. Ich kenne dieses Gefühl in mir und die Scham es zuzulassen. Daher halte ich es für mutig hier offen dazu zu stehen und damit auch mir Mut zu machen hinzufühlen. Zulassen, damit dieses Gefühl sich auch wandeln darf und kann, anstatt den Deckel darauf zu halten und so den inneren Druck noch zu erhöhen. Danke auch nochmals für den Hinweis auf das Buch. Es wird immer interessanter es zu kaufen.
    Liebe Grüße und einen schönen, angenehmen Tag 🙂
    „Benita“

  2. […] habe gestern in einer angeleitet Gruppe über mein Erlebnis mit der… ich nenne es mal Tötungsenergie erzählt, von der gescheiterten Ergotherapie letzte Woche und meinen Überlegungen, wie ich Hass […]

  3. seinswandel sagt:

    Ich kenne dieses Gefühl eines abgrundtiefen Hasses, der zerstören oder sogar töten will. Das scheint mir eine Steigerung von der rasenden und heißen Wut zu sein, die heftig aufwallen kann aber auch schnell wieder verfliegt. Dieser Hass hingegen kann kalt und berechnend sein. Dahinter steht für mein Empfinden ein chronischer, wiederkehrender Schmerz (v.a. Demütigungen), den ich für lange Zeit erduldet habe. Jeder Hass, der sich auf ein Außen richtet, scheint seine innere Entsprechung zu haben. Zu einem inneren Anteil, den ich ablehne, nicht haben/spüren möchte, weil es so schmerzhaft ist oder nicht zu meinem Selbstbild passt.

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