Zu Beginn eine Inspiration durch meine Mutter, die diesen Film so lieb und bei mir unbedingt den Soundtrack hören wollte. Seit dem habe ich einen Ohrwurm, höre es täglich (wie jetzt) und singe in brünstig den Text dazu mit.
Muss ich mich schämen? 😉
Woaaar… Musik kann einem echt oft den Arsch retten.
Ich bin heute klarer im Kopf. So klar, dass ich etwas von gestern erzählen kann. Juchuuu… ich kann wieder breiter denken.
Ich habe mich heute Morgen gefragt, was ich in dieser elenden Phase eigentlich wieder lerne und bin in der Dauerschleife ‚Hilfe annehmen und Verantwortung übernehmen‘ hängen geblieben. Jaja… das Übliche. Diese Art von Gedanken helfen mir nicht mehr so. Egal.
Aber was ich beobachten kann, ist, dass ich mich nach jedem mich-ernst-nehmen und Unterstützung in Anspruch nehmen, besser gefühlt habe. Das hat Tropfen für Tropfen durch diese Zeit getragen. Mal kleine Tropfen – wie ein zusätzliches Telefonat mit der Wohnbetreuung, mal große Tropfen – wie ein begleiteter Ausflug in die Rettungsstelle, auch wenn es dann wieder nach Hause ging.
Ein großer Tropfen war ein verabredetes Telefonat mit der Krisenstation des Krankenhauses, wo Donnerstag alles belegt war.
Das war eine neue, nicht leichte Sache für mich, die ich auch in der Abschluss-Gruppenrunde des letzten Krisenaufenthaltes angesprochen habe – dass im Kontakt bleiben dürfen. Immer anrufen dürfen. Das konnte ich nicht so fühlen. Da musste es schon richtig übel sein, damit ich es tu und dann auch nur das eine Mal. Wenn es dann immer noch übel war, konnte ich kein zweites Mal anrufen.
Man, ich hole viel zu weit aus. Darum geht es gar nicht. Aber ich bin trotzdem stolz darauf, weil ich mich Freitag getraut habe dort anzurufen, um für Samstag ein Telefonat zu verabreden, weil nicht klar war, wie es sich entwickelt, ob ich mich aufnehmen lasse, sobald ein Platz frei wird.
Also Samstag der Anruf. Ich fange an zu erzählen, dass ich einen großen Teil in mir entdeckt habe, der aufgeben will. Stille. Besetztzeichen. Verbindung plötzlich abgebrochen.
Verwirrung, Verstörung, Fragen… Ein Zeichen?
Der Versuch erneut anzurufen. Immer besetzt. Versuche es 10 Minuten lang. Immer besetzt. Was soll ich jetzt machen? Rufe das Patiententelefon an. Besetzt. Rufe die Vermittlung an und lasse mich durchstellen. Kein Durchkommen.
Überlege, ob die Telefonanlage bei denen im Arsch ist. Gebe schon innerlich auf und sortiere es als Zeichen ein, dass mir dieser Tag zugetraut wird. Ich traue ihn mir auch zu.
Dann ein Anruf auf meinem Handy. Die Station. Sehr im Aufruhr. Haben schon die Rettungsleitstelle informiert, weil sie dachten, ich hätte mir was angetan. Ja logischer Gedanke, nach meinen einleitenden Worten.
Entwarnung. Bin noch da.
Sie hätten es auch die ganze Zeit auf meinem Telefon probiert und wären ebenso nicht durchgekommen. Na gut. Alles beruhigt sich. Ich erzähle von meinem Dialog mit dem Anteil der aufgeben will. Plötzlich wieder Stille. Auch die Verbindung an meinem Handy aus plötzlich abgebrochen. ???
Ich rufe die Nummer zurück, die mir von dem Anruf angezeigt wurde. Eine andere, als ich für die Station habe. Komme auch gleich durch. Verwirrung auf beiden Seiten. Die Nummer kennt sie nicht, die ich zurückgerufen habe. „Als würde jemand nicht wollen, dass wir sprechen“, sagt sie und noch etwas deutlicher hinterher, „man wird doch noch mal telefonieren dürfen“, so als würde sie sich direkt an jemanden wenden.
Dann können wir sprechen und es tat sehr gut.
Als würde jemand nicht wollen das wir sprechen. Das hing dann nach. Auch ihre energische Ansage. Das dockte irgendwo in mir an. Mischte sich da wer ein? Machte es mir jemand schwerer? Waren da Energien, die hier nichts zu suchen hatten?
Da war plötzlich Kraft und Aufbegehren.
Ich war danach auf den Weg zu meinen Eltern. Lief ein Stück eine Straße entlang, wo sonst kein Menschenbetrieb war und sprach laut und nachdrücklich die eventuelle Einmischungsenergie an. „Das ist meine Wohnung! Das ist mein Leben! Das ist meine Telefonleitung! Das sind meine Entscheidungen, wo ich mir Unterstützung hole! Ich entscheide das! Du hast hier nichts verloren! Such dir eine andere Spielstätte!“
Das erzeugte und verstärke mein Gefühl für mich (Ich) und brachte mich weiter weg von depressiven, schwachen Gedanken. Das ist die Energie an die ich mich seit dem versuche zu erinnern und immer wieder hinein zu bringen.
So helfen manchmal auch ganz merkwürdige Dinge.
Musst dich nicht schämen, ich liebe diesen Film auch so sehr !! Haha
Liebe Sophie,
ich kenne es so gut, eine Nummer für psych. Notfälle anrufen und ewig besetzt und bis ich dann durchkomme, hat sich manches geklärt oder so geordnet, dass ich viel besser ins Gespräch einsteigen kann.
Mittlerweile schätze ich diese „Störaktionen“ sogar manchmal. Wir haben schon mal Wetten abgeschlossen mit uns, dass es gar nicht so wichtig ist jetzt anzurufen und wir es uns bequem machen und nun sicher nicht durchkommen. Das war dann auch genau so.
Auch wie ein plötzlich abgebrochenes Telefonat (Akku aus etc.) hilft, ein Gespräch auf den Punkt zu bringen.
Es reißt uns aus einer Selbstbemitleidung heraus und holt mich manchmal in die Gegenwart – ins Hier und Jetzt.
Ich denke, dass alles, was gut tut und niemanden (anderen) verletzt erlaubt ist – ganz besonders in schwierigen Situationen.
Wünsche dir weiterhin die geeigneten Mittel zum richtigen Zeitpunkt, die das Leben erleichtern.
Ganz liebe Grüße ❤ 😊
"Benita"
[…] Grundreinigung, Klärung und Auffrischung meines Energiesystems durchführen zu lassen. Seit dieser Telefongeschichte, ist mir sehr danach. Ich habe ambivalente Gefühle, nach über 2 Jahren wieder zu ihr zu fahren. […]