So viel Nähe, so viele schöne, kleine Momente gestern, doch mein Herz ist heute Morgen zu und ich kann es nicht fühlen. Stattdessen Schwermut.
Beim Klopfen (Die kleine Sophie ist trotz des ganzen Schönen schwermütig und das ist ok so) verändert sich das Gefühl von Schwermut. Es ist schwer zu benennen. Ich springe zwischen ‚traurig‘, ‚in Not‘, ’schwer verletzt‘ und dann fühle ich es im Herzen – Schmerz. „Es tut so weh. Diese Nähe tut so weh.“
Es ist alter Schmerz, der gefroren im Herzen liegt und auftaut, wenn neue Nähe ihn berührt.
Stück für Stück, immer wieder, immer dann wenn die Zeit reif ist, löst sich etwas davon und wird fühlbar.
Dieser Schmerz war sehr groß, hat sich nicht durch das Klopfen beruhigt. Ich bin zu Stabilisierungsmaßnahmen gewechselt. Pendelatmung – 3 Atemzüge ins unangenehme Gefühl im Herzen, 3 Atemzüge in den Beckenbereich. Das ganze zweimal und das Weinen beruhigte sich. Dann die Schmetterlingsübung, Arme vor der Brust kreuzend und mit der flachen Hand abwechselnd auf die linke und rechte Schulter geklopft, dabei beruhigend ein Lied für den betroffenen Anteil gesummt. Ist angekommen, noch etwas vibriert und dann angelehnt.
Dann diesen Text geschrieben und noch Rescuetropfen genommen.
Damit habe ich eine Dissoziation weitestgehend vermieden, die sonst so aussah, dass ich noch eine Ewigkeit taub und benebelt im Bett lag.
Ich bin stolz auf mich. Das war ein ziemlich souveräner Umgang mit dieser Situation, die mich früher in Panik versetzt hätte.
Es ist sehr selten geworden, dass ich jemanden anrufe, der mir hilft mich zu beruhigen und zurückzukommen.
Das Üben und die Zeit zeigen Wirkung.
das ist schön, dass du stolz auf dich bist. ich finde das absolut richtig und gut so! und es ist auch ganz schön toll, dass du hilfe annehmen konntest.
liebe pauline-s, ganz deiner meinung! beides ist großartig, hilfe annehmen und sich selbst helfen können. 🙂
danke für deinen kommentar!
„The secrets in the snow
Will always come out in the thaw
All those terrible things
can’t you entertain us all“
(Biffy Clyro – The Thaw)
Danke für den schönen Song. 🙂
Ja, Tauwetter. Kannst du mir den letzten Satz übersetzen? Heißt das so etwas wie, all die schrecklichen Dinge kann ich nicht gleichzeitig willkommen heißen?
Ich kann das leider auch nicht so gut deuten.
Ich hab noch mal ins Booklet geschaut, da ist das als Frage formuliert, und mit Komma.
„All those terrible things,
can’t you entertain us all?“
Vielleicht: all die schrecklichen Dinge, kannst du uns nicht alle gleichzeitig bedenken?
Da muss wohl jemand mit englischem Sprachgefühl ran.
Schön, dass das Lied dir gefällt, ich finde es irgendwie tröstlich.
Klopfst du alle Punkte oder „nur“ den Handkantenpunkt?
ich klopfe alle punkte. wobei ‚alle‘ sich auf die reihenfolge bezieht, die ich von monika richrath – eft für hochsensible, übernommen habe. hier habe ich darüber geschrieben – https://tagebuchhierundjetzt.wordpress.com/2016/08/03/eft-meridianklopfmethode/