Gefühle wie ein nervöses Araber-Pferd? = Trauma?

Das ist das Bild, dem sich Marsha Linehan bedient, Entwicklerin der Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT), um die Gefühlswelt von Menschen mit der Diagnose Borderline zu beschreiben.

Wenn Menschen in ihrer Kindheit nicht gezeigt bekommen, wie sie mit dem nervösen Araber in sich umgehen können, lernen sie nicht ihre Gefühle anmutig zu tänzeln, sondern erleben das ständige ausbrechen, durchgehen und abgeworfen werden.

Meine Ärztin erzählte mir vor einigen Tagen erneut diese Geschichte, als ich ihr das Windows of Toleranz, nach Dami Charf beschrieb und meine Angst, die vor neuen Situation, immer über dieses Toleranzfenster hinaus schießt und ich die Tage danach, verständlicherweise in einem Energietief bin.

Ob diese Angst vergleichbar ist, mit der schwer zu händelnden Gefühlswelt der Borderline-Diagnose?

Keine Ahnung.

Ob DBT die Spitze der Angst senken kann, weil sie früher wahrgenommen werden kann und so auch früher reguliert werden kann?

Keine Ahnung. Ich glaube irgendwie nicht.

Das Nervensystem ist zum großen Teil unbewusst. Wenn ein Trigger kommt, dann reagiert es. Und das aus einem ganz bestimmten Grund. Eine alte Erfahrung, Erinnerung.

Ich glaube eher, dass DBT nur das ‚danach‘ erreicht. Wenn der Ausschlag passiert, dann zu regulieren.

Und das mache ich schon.

Meine Therapeutin ist keine DBT-Expertin, dafür Trauma-Erfahren. Sie sieht sie das unabhängig von mir, genauso.

Der Ausschlag passiert. Wie damit umgegangen wird, kann erlernt werden.

Ich bemerke immer mal wieder, dass meine Ärztin an ihre Erfahrungsgrenzen kommt und mir nicht helfen kann.

Ein Kommentar zu “Gefühle wie ein nervöses Araber-Pferd? = Trauma?

  1. Oh, von Dami habe ich viel gelernt und am eindrucksvollsten schien mir dieses Window of Toleranz. Da habe ich viel begriffen….
    Was mir aber grad in den Sinn kam: mir fiel auf, wie sehr sich alles eigentlich wiederholt und gleicht – wenn ich so die Beiträge in den Blogs von DIS und Co. lese. Schon individuell gefärbt, aber dennoch…. Deshalb ist es so gut da zu lesen, mehrfach Ähnliches und dann irgendwann sickert es durch unser löchriges Gehirn und ich denke: Von Außen betrachtet (wenn die Theras mal die Ähnlichkeiten begreifen) sehen sie vielleicht mehr, als wir mit unseren Verwicklungen und Vermischungen mit dem Damals.

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