Ein Zauber heute. Ich weiß auch nicht woran es liegt, ob ich irgendetwas dafür getan habe.
Irgendwie ist es doch oft so mit den magischen Momenten, wir bilden uns gerne ein, wir hätten sie erzeugt, könnten die Kontrolle darüber haben und nur dieses und jenes tun, um sie immer wieder zu erleben.
Ich nenne es Zauber, dabei habe ich eine ganze Menge Tränen vergossen. Klingt nicht nach Zauber. 🙂 Und gleichzeitig total nach Zauber. Weil Zauber tief gehen, tief berühren und mich heute mitten ins Herz.
Ich könnte jetzt sagen, es lag vielleicht daran, dass ich auf dem Weg zu einem Termin, vorher zufällig für 10 Minuten in einer Kirche war. Dort schon zu Tränen bewegt. Und es wurde ganz warm in der Körpermitte.
Oder vielleicht hat auch diese Wolfs-Reportage etwas in mir geöffnet, war ich auch dort tief bewegt.
Jedenfalls hob sich die Schwere der letzten Tage.
Eine Seite in mir meldet sich zu Wort, findet das alles albern. Würdige ich sie. Sie schämt sich für so viele Gefühle. Möchte vor weiterem Schmerz bewahren, der von Außen zugefügt werden könnte.
Nach der Wolfs-Doku war es ganz leicht, mich in die Meditationsposition zu begeben. Mein Körper, mein Geist flossen ganz einfach in diese Handlung. Das ist besonders heute, weil ich seit 3 Tagen nicht in der Lage dazu war. Also beobachte ich erstaunt, wie der Widerstand fort war.
Die Tränen liefen sofort, als ich laut sprach, mit Himmel und Erde verbunden zu sein. Dazwischen mein Herz und der Schmerz und ich war in der Lage, auch den Schmerz mit Himmel und Erde zu verbinden. Dann beobachte ich, wie sich ganz andere Worte formen wollten, als der übliche Ablauf einer kurzen Metta-Meditation.
Es war sehr holprig, schwer Sätze zu formulieren, weil da nur einzelne Worte waren. „Segen“ tauchte auf. Das Bedürfnis einen Segen zu empfangen. Erstaunlich, weil ich das noch nie erlebt habe!
Also sprach ich: „Möge ich den Segen empfangen, dass zu erhalten, was ich verloren habe. Möge ich mich für das Öffnen, was das Gleichgewicht wiederherstellt. Möge ich empfangen, was ich verloren habe.“ So ähnlich und musste weinen und weinen und weinen.
Mir war klar oder eher, ich spürte zutiefst, dass es um mein gebrochenes Herz ging, darum, den alten Verlust von Liebe zuzulassen. Gleichzeitig erlebte ich eine Öffnung im Herzen und die Worte waren wie ein Willensakt oder Öffnungsakt von mir, die Liebe die heute in meinem Leben da ist, und das ist sie überall!, an so vielen kleinen und großen Stellen, die Möglichkeit zu geben, auch bei mir anzukommen.
Die Zäune um mein Herz herum, führen dazu, dass ich Liebe von Außen zwar wahrnehme, sie trotzdem nicht zulassen kann, ihr misstraue, so dass ich in Verbindungen nur selten Verlässlichkeit, Halt oder Trost spüre.
Der Zauber dieses Momentes lag für mich darin, dass ich nach diesen Worten und weiteren Worten, in denen ich ‚Gott‘ dankte, das er da war, mich sah und mir half, den göttlichen Aspekt auf eine Art spürte, dass es mir auch beim Schreiben hier die Sprache verschlägt.
Da war etwas um mich herum so spürbar umfassend groß, unendlich, vertrauensvoll und haltend, dass ich gleich den nächsten Tränenschwall loswurde. Wie ein Schutzraum, eine Zuflucht. Wirklich da, ganz real, durch meine Worte zu diesem riesigen Raum.
Und ich wollte wirklich, wirklich lernen diesem riesigen stillen Vertrauen, das ich da spürte, auch zu vertrauen.
Erst in der Verbindung zum Göttlichen, spürte ich, wie schmerzhaft der Verlust ist, nicht damit verbunden zu sein, wie verloren wir in diesem Leben ohne diese Bindung sind.
[…] Ich öffnete das Thema am 03.04. und war erstaunt, weil es zu meiner Erfahrung vom 01.04. passte. […]