Befreiung von der Maskenpflicht

Seit dem ich aus gesundheitlichen Gründen vom Mundschutz befreit bin, stresst mich das Bahnfahren enorm. Und seit dem kommt immer mal die Idee auf, dass es doch gut wäre, wenn die Befreiten irgendeine Art von Markierung hätten, die sie vor Diskriminierung schützt. Diese Idee habe ich sogar dem Sicherheitsdienst der Bahn geschickt.

Kam keine Antwort zurück.

Jetzt habe ich vor kurzem den ersten Menschen kennengelernt, der sich tatsächlich einen kleinen Text anpinnt, auf dem steht, dass er laut Attest befreit ist.

Das gab mir den Mut der mir bisher fehlte und nun hab ich selbst ein Kärtchen beschrieben und mir eine Folie mit Schlüsselband besorgt, zum umhängen.

Was mich noch kurzzeitig zurückhielt, waren Beiträge im Internt, wo ebenfalls Betroffene, solche Markierungen total ablehnten, weil sie sie mit den Armbändern der Juden verglichen.

Ich habe diese Assoziation überhaupt nicht! Erstens kann hier jeder selbst wählen, ob er sich so zeigen möchte oder nicht und zweitens geht es hier um Anregung von Einsicht und Toleranz. Also das ganze Gegenteil von damals!

Jetzt bin ich nur gespannt, ob ich im nächsten Schritt mich wirklich traue, damit öffentlich zu gehen. Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die zusätzlichen evtl. folgenden Reaktionen aushalte.

Wie geht es euch in den öffentlichen Verkehrsmittel, ob mit oder ohne Maske? Schreibt hier gerne eure Erfahrungen.

11 Kommentare zu “Befreiung von der Maskenpflicht

  1. Vetch sagt:

    Ich hab ein Attest seit Frühling 2020, Bin allerdings nur sehr selten Öffis gefahren, Eine lange Strecke, über ne Stunde, zwischen HD und MA war eine Mischung von feigen Unverschämtheiten von zwei Mitreisenden (ich erspar uns allen das Erzählen) und herzlicher Freundlichkeit von einer Dame auch ohne Maske und einem jüngeren Mann mit Maske und maskierten Söhnen. Seltsam.
    Ich bin auch in Berlin ohne Maske gefahren und nie belästigt worden. Nur ein älterer Herr an einer Haltestelle herrschte mich an. Nun ja, ich werd dann zur Gouvernante und verbitte mir das. Ansonsten hab ich ihn in Ruhe gelassen und Abstand gewahrt, ich möcht Leute nicht provozieren oder gar in Angst stürzen.
    Auch faszinierend: In Berlin bin ich aus Versehen schwarz gefahren. Falsch gestempelt. Hätte ich nie gemerkt, wenn ich nicht – tscha – kontrolliert worden wäre.
    Das war alles sehr freundlich, wurde aufgeklärt, kein Problem <3. UND: der Kontro hatte natürlich Maske. Sein junger Kollege auch. Ich nicht. Es kam nicht einmal zur Sprache, die wollten kein Attest sehen, es kam einfach nicht zur Sprache. Wow.

    Jetzt allerdings bin ich in München und fahre nur Fahrrad. Ich habs gar nicht erst versucht mit den Öffis.

    • sophie0816 sagt:

      Dann wäre für dich das bessere Schild: „Ich bin gesund und nicht ansteckend.“ Mit Quellenhinweis. 😀 😉
      Falls ich mal nicht mehr vor Angst jedes Mal sterbe, mache ich das vielleicht selbst. 🙂

  2. Vetch sagt:

    P.S. Ich möcht auch nicht mit einem Kennzeichen rumlaufen.
    Ich verstehe dich, doch ich möchte das nicht; es würde mich wütend machen. Ich bin gesund und v.A. symptomfrei – ganz abgesehen von dem Attest – und es gibt absolut keinen Grund, dass ich Maske trage. Maske schützt bei Husten und Niesen – wenn sie überhaupt schützt.
    Sie schadet immer.
    Die anderen haben also auch keinen plausiblen Grund, Maske zu tragen. Und reicht doch, dass die damit gekennzeichnet rumlaufen.

    Ich wünscht dir alles Gute, und dass du freundliche Menschen triffst. Ich habe tatsächlich insgesamt mehr gute als unangenehme Begegnungen ohne Maske.
    Doch ja, die Unangenehmen gibts auch.
    Doch die Netten sind mehr! Vielleicht trägt ein Schild bei dir ja dazu bei, dass es dir dann auch so geht. Alles Gute! =)

    • sophie0816 sagt:

      Danke für deinen Bericht zu deinen Erfahrungen!

      Ich überlege, wie das Verhältnis bei mir zwischen nett und unangenehm liegt. Die meisten reagieren im öffentlichen Nahverkehr eigentlich gar nicht oder sie schauen nur.
      Die unangenehmen Situationen habe ich vor allem in Läden und das prägt sich ein und verunsichert mich jedes Mal mehr. In den Öffis hab ich trotzdem jedes Mal ein ungutes Gefühl, was die anderen wohl denken.

      Mit dem Spruch bin ich nun zum ersten Mal gefahren und abgesehen von einer wahnsinnigen Angst, irgendwie angegangen zu werden, hat es sich auch verdammt gut angefühlt, weil nun endlich die Dinge geklärt waren. Kein Raum mehr für Spekulationen.

      Danke für deine Wünsche!

  3. laluna80 sagt:

    Find ich mutig mit dem Schild! Musst Du viel mit öffentlichen fahren?
    Für mich als Sozialphobikerin, wäre das der Horror so aufzufallen. krieg ja schon fast ne Panikattacke wenn ich mal ohne Einkaufswagen mal schnell in den laden husche, weil ich nur 2 Dinge brauche.
    Ich find generell auch, dass die Maske mehr schadet als nutzt, gerade bei sommerlicher Hitze. War letztes aufm Flohmarkt, freier Parkplatz, der Wind fegte nur so drüber, aber neee alle mit Maske und nur in eine Richtung laufen…langsam müssen wir nur noch mäh sagen, weil wir echt Schafe werden…
    Aber in den Öffis und manchmal ind en Läden find ich das verstecken hinter der Maske ganz angenehm, wie gesagt starke Sozialphobie, ich bin nur noch halb sichtbar 😉
    Viele Grüße!

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