Ich kann vieles nicht mehr tun
und trotzdem steht mir die Welt offen
– von Innen heraus.
Ich kann vieles nicht mehr tun
und trotzdem steht mir die Welt offen
– von Innen heraus.
Ich bin wie eine Ansammlung von losen Laubblättern, die der Wind (die Welt) hin und her bewegt. Unbeständig und flüchtig in Form und Zeit.
Zur Ruhe kommend, nur ohne Wind.
Also suche ich mir windgeschützte Ecken, um zu gedeihen in Form und Zeit.
Das Thema arbeitet weiter in mir, seit dem ich vor ca 4 Wochen darüber geschrieben hatte.
Ich klopfe jeden Morgen eine Runde Akupressurpunkte mit dem Satz: Voller Liebe mit all meinen Möglichkeiten und Begrenzungen.
Dabei und den Tag über durchlaufe ich die üblichen Gefühle die entstehen, wenn sich etwas grundlegendes im Leben verändert.
Nach Wut kam Trauer und Traurigkeit und dann eine unfassbar große Angst, danach ein Gefühl von Freiheit. Dann die nächste Runde, die gleichen Gefühle deutlich abgeschwächter. Ärger, Schimpfen, Sorgen, Widerstand, Trauer, Niedergeschlagenheit und Depression – ein gedankliches Aufgeben.
Alles die Veränderung betreffend wahrzunehmen, das meine Möglichkeiten ganz woanders liegen, als ich dachte. Das mein Leben ein anderes ist als ich dachte. Das alles was ich dachte zu wollen und zu müssen und zu brauchen, nicht wahr ist.
Heute nehme ich das gedankliche Aufgeben wahr, während ich kopfüber in der Dehnung hänge und bemerke für mich: früher bin ich an diesem Punkt immer ins Nichts gefallen. Heute falle ich in meinen Körper und in diesen Augenblick, ins Jetzt.
Keine Angst mehr nötig.
Mit den Händen vor der Stirn und geschlossenen Augen, suche ich DEINEN Raum , der sich zwischen, über den Augen auftut, in den Kopf und vor ihm hinaus. Der mich an den weiten, endlosen Weltraum erinnert.
Ich danke DIR, diesem Raum, der gleichzeitig weit und alles nehmend ist und trotzdem haltend und umrahmend.
Mein Geist will loslassen, verschwinden, aufgeben, sich verlieren. Auch diesen Raum.
Ich lasse es zu, in diesem Bild und Gefühl von Raum. Ich ziehe beides zusammen an einen Ort – das Aufgeben und den Raum.
Mal still, mal laut benenne ich mit Worten was passiert. Folge mit Worten dem Strom der Geschehnisse.
Das Loslassen geschieht, fühlt sich an (sieht aus), als würde der Geist in Staub zerfallen, sich ins Nichts des Alls zerstreuen.
‚Ich‘ verliere mich und nehme wahr, dass ich trotzdem bleibe, in DIR, in DEINEM Raum. In meinem Raum.
Ich bleibe, obwohl ‚ich‘ verloren bin, ‚Ich‘ sich abwendet und aufgibt.
Ich bleibe Raum.
Einer der vielen kleinen Tode, vergangene und kommende.
Da war er wieder,
dieser Moment,
in dem sich meine Sinne weiten,
hinein,
in die Natur um mich herum.
Wir nähern uns an,
pendeln zwischen uns hin und her,
du – ich,
du-ich,
wir,
eins.
Gott ist für mich wie eine Tür in meinem Inneren,
die ich aufsuche mit einem Gebet.
Es ist eine schöne Tür. Alt. Groß. Aus Holz. Mit zwei geschwungenen Flügel. Bunten, abblätternden Farben.
Manchmal stehe ich davor und die Tür öffnet sich nicht. Ich lege mein Ohr daran und lausche. Ich nehme die Möglichkeiten wahr, die dahinter, in diesem Raum liegen. Doch sie bleiben fern von mir. Trotzdem tut es gut, ein Weilchen vor dieser Tür zu verbringen. Zu lauschen, mich vielleicht kurz hinzusetzen, mit dem Rücken an die Tür und mich auszuruhen.
Manchmal öffnet sich die Tür und ich trete ein in diesen Raum dahinter, der mich umhüllt. Tränen fließen. Ein Schmerz des fort gewesen seins und endlich nach Hause kommens. Ruhe, Frieden, Vertrauen, Zuversicht empfangen mich. Liebevolle Arme oder Blicke halten und sehen mich.
Unsicherheit tritt auf. Darf ich hier sein? Bin ich es wert, so empfangen zu werden? Ist die Tür überhaupt für mich bestimmt oder habe ich mich geirrt? Hat sich Gott vielleicht geirrt?
Erkennen, mit jedem Mal wo sich die Tür öffnet, Gott hat sich nicht geirrt. Er ist jedes Mal dort. Dieser Raum ist jedes Mal da.
Erkennen, ich bin es die die Tür schließt. Die nicht glaubt, es verdient zu haben, gewollt zu sein.
Schuldgefühle gegenüber Gott. Ich bin es die sich abkehrt. Die die Verbindung abreißt, durchtrennt.
Bin ich es den überhaupt wert, dass du mich immer wieder empfängst, obwohl ich dich verlasse?
JA. DU BIST ES.
Mit jedem treten vor die Tür, erleben, Gott lässt mich ein, wenn ich bereit dazu bin. Ich kann die Tür noch so oft zuschlagen, sie wird sich immer wieder für mich öffnen, wenn ich ja dazu sagen kann.
Wenn ich es aushalte geliebt zu werden.
Gott bleibt! Der Raum ist immer da!
Das Vertrauen und die Beziehung wachsen.
Hier wird gebaut. Ich muss durch die Stadt fahren, um zu den Therapieterminen zu kommen.
Hauptlinien nutzen. An Verkehrsknoten umsteigen. Grusel.
Große Zusatzbelastung. Kein Sitzplatz. Viele Menschen. Laufwege durch Menschenströme.
Heute zweimal, hin und zurück, Menschen die direkt an mir lehnen oder 5 cm vor meinem Körper stehe. Große Männer.
Beim letzten Mal bekam ich da einen Panikanfall, der im Körper stecken blieb.
Diesmal, ohne viel nachzudenken, schloss ich die Augen und drückte all meine innere Energie nach außen, um mich herum, auch gegen das Feld des anderen. Und tatsächlich, mit geschlossenen Augen und den Fokus haltend, fühlte ich einen Raum um mich, ohne die anderen Menschen darin.
Die Atmung und Anspannung ging zwar trotzdem kurz hoch, jedoch zerfiel sie dann sehr schnell wieder.
Ich hatte das im Buch „Licht-Heilung“ gelesen, das es Menschen gibt, die sehr viel Energie im Körper halten. Das passt zu mir. Und die Empfehlung war genau das, u.a., sich vorzustellen, diese ganze innere Energie nach außen ins eigene Feld fließen zu lassen. Das fühlt sich für mich richtig gut an, wenn ich das ausprobiere.
Die Berührung in der Bahn habe ich allerdings nicht ausgehalten und bin ihr ausgewichen. Ich weiß nicht, ob es auch damit geklappt hätte.
Das war ein Erfolgserlebnis! Keinen Panikanfall in der vollen Bahn!
Gott und Halt.
Ich öffnete das Thema am 03.04. und war erstaunt, weil es zu meiner Erfahrung vom 01.04. passte.
Die Themen sind in den Rauhnächten 2018/19 entstanden. Ich öffne jeden Monat ein nummeriertes Zettelchen.
Ein Zauber heute. Ich weiß auch nicht woran es liegt, ob ich irgendetwas dafür getan habe.
Irgendwie ist es doch oft so mit den magischen Momenten, wir bilden uns gerne ein, wir hätten sie erzeugt, könnten die Kontrolle darüber haben und nur dieses und jenes tun, um sie immer wieder zu erleben.
Ich nenne es Zauber, dabei habe ich eine ganze Menge Tränen vergossen. Klingt nicht nach Zauber. 🙂 Und gleichzeitig total nach Zauber. Weil Zauber tief gehen, tief berühren und mich heute mitten ins Herz.
Ich könnte jetzt sagen, es lag vielleicht daran, dass ich auf dem Weg zu einem Termin, vorher zufällig für 10 Minuten in einer Kirche war. Dort schon zu Tränen bewegt. Und es wurde ganz warm in der Körpermitte.
Oder vielleicht hat auch diese Wolfs-Reportage etwas in mir geöffnet, war ich auch dort tief bewegt.
Jedenfalls hob sich die Schwere der letzten Tage.
Eine Seite in mir meldet sich zu Wort, findet das alles albern. Würdige ich sie. Sie schämt sich für so viele Gefühle. Möchte vor weiterem Schmerz bewahren, der von Außen zugefügt werden könnte.
Nach der Wolfs-Doku war es ganz leicht, mich in die Meditationsposition zu begeben. Mein Körper, mein Geist flossen ganz einfach in diese Handlung. Das ist besonders heute, weil ich seit 3 Tagen nicht in der Lage dazu war. Also beobachte ich erstaunt, wie der Widerstand fort war.
Die Tränen liefen sofort, als ich laut sprach, mit Himmel und Erde verbunden zu sein. Dazwischen mein Herz und der Schmerz und ich war in der Lage, auch den Schmerz mit Himmel und Erde zu verbinden. Dann beobachte ich, wie sich ganz andere Worte formen wollten, als der übliche Ablauf einer kurzen Metta-Meditation.
Es war sehr holprig, schwer Sätze zu formulieren, weil da nur einzelne Worte waren. „Segen“ tauchte auf. Das Bedürfnis einen Segen zu empfangen. Erstaunlich, weil ich das noch nie erlebt habe!
Also sprach ich: „Möge ich den Segen empfangen, dass zu erhalten, was ich verloren habe. Möge ich mich für das Öffnen, was das Gleichgewicht wiederherstellt. Möge ich empfangen, was ich verloren habe.“ So ähnlich und musste weinen und weinen und weinen.
Mir war klar oder eher, ich spürte zutiefst, dass es um mein gebrochenes Herz ging, darum, den alten Verlust von Liebe zuzulassen. Gleichzeitig erlebte ich eine Öffnung im Herzen und die Worte waren wie ein Willensakt oder Öffnungsakt von mir, die Liebe die heute in meinem Leben da ist, und das ist sie überall!, an so vielen kleinen und großen Stellen, die Möglichkeit zu geben, auch bei mir anzukommen.
Die Zäune um mein Herz herum, führen dazu, dass ich Liebe von Außen zwar wahrnehme, sie trotzdem nicht zulassen kann, ihr misstraue, so dass ich in Verbindungen nur selten Verlässlichkeit, Halt oder Trost spüre.
Der Zauber dieses Momentes lag für mich darin, dass ich nach diesen Worten und weiteren Worten, in denen ich ‚Gott‘ dankte, das er da war, mich sah und mir half, den göttlichen Aspekt auf eine Art spürte, dass es mir auch beim Schreiben hier die Sprache verschlägt.
Da war etwas um mich herum so spürbar umfassend groß, unendlich, vertrauensvoll und haltend, dass ich gleich den nächsten Tränenschwall loswurde. Wie ein Schutzraum, eine Zuflucht. Wirklich da, ganz real, durch meine Worte zu diesem riesigen Raum.
Und ich wollte wirklich, wirklich lernen diesem riesigen stillen Vertrauen, das ich da spürte, auch zu vertrauen.
Erst in der Verbindung zum Göttlichen, spürte ich, wie schmerzhaft der Verlust ist, nicht damit verbunden zu sein, wie verloren wir in diesem Leben ohne diese Bindung sind.
Aus dem Rauhnachtsritual zum Jahresübergang.
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Das Ansinnen dieses Blogs ist es einerseits, buddhistische Meditation im Lichte der Geisteshaltung und Psychologie nicht nur des Buddhismus, sondern auch der unterschiedlichen mystischen Traditionen zu beleuchten; es sollen aber zum Anderen auch der Bereich „Alltag und Lebenswirklichkeit der Spiritualität“ erörtert werden. Ich freue mich sehr auf Eure Beiträge und Kommentare.