Ich lerne da zu sein,
mit der heftigen Angst da zu sein.
Ich lerne da zu sein,
mit der heftigen Angst da zu sein.
Ich quäle mich seit Tagen mit dieser Düsternis in mir drin, die mir alle Energie abzieht und mich mit ihren hoffnungslosen, zerstörerischen Gedanken quält.
Und seit Tagen habe ich Angst davor, das zuzulassen, mich hinzugeben und hinzuhören.
Ein bekannter Kreislauf. Immer wieder die gleiche Angst, von der Dunkelheit verschlungen zu werden und nie wieder aufzutauchen.
Immer wenns etwas besser, heller wurde und ich aufatmete, schlug sie nur kurze Zeit später wieder mit aller Macht zu. Und ich habe es einfach nicht verstanden.
Zwangsweise kurze Begegnungen mit ihr, wenn ich nicht mehr gegen strampeln konnte, zum Beispiel gestern. Innere Bilder. Ein schwerer Kopf auf einer Tischplatte. Traurig, erschöpft, aufgegeben, mit den Worten: All die Ideen die ich hatte, sind nicht wahr, stimmen nicht. Was mache ich dann noch hier?
Später Bilder in der Aura: dynamisches Bewegung von Eiskristallen, von innen nach außen.
Verstanden hab ich es trotzdem nicht und besser wurde es auch nicht. Die Schwere blieb.
Meditation (BodyScan) und Reikibehandlungen konnten allerdings den Körper wieder gegenüberstellen, als spürbare Kraft.
Heute Morgen alles wie immer, Traurigkeit und Schwere.
Vorher ein Traum von einem Kampf gegen einen Dämon, der in einer Kutsche ein kleines Mädchen verfolgt. Ich zerschlage den Dämon mit einem Schwert immer wieder in Stücke. Doch er baut sich immer wieder neu auf. Bis er plötzlich sogar ein eigenes Schwert hat und sich anfängt zu wehren. Da bekomme ich richtig Angst und ergreife die Flucht.
Ich sehe darin sowas von eindeutig den Kampf gegen die Depression, die nur stärker wird, weil sie gehört werden will, anstatt bekämpft.
Ich traue mich nicht mehr zu klopfen, da erfahrungsgemäß zwar eine kurze Erleichterung auftaucht, doch dann alle schweren Gefühle an Tiefe den Tag über gewinnen. Das ist nicht der richtige Zugang.
Ich fange an im Bett zu beten und ins Tagebuch zu schreiben. Neue Strategie. Vorm forschenden Schreiben hatte ich mich aus Angst fern gehalten.
„Oh Herr, ich danke dir, das du bei mir bist und mir hilfst den richtigen Weg zu gehen, um dort (durch die Düsternis) hindurch zu gehen. Oh Herr, ich danke dir von ganzen Herzen, das du mir hilfst dieses Rätsel zu verstehen und im Vertrauen zu sein. Oh Herr, ich danke dir, dass du bei mir bist und mich an dieser Aufgabe wachsen lässt.“
Ich fühlte mich mutig genug und bereit hinzuschauen. Dann schrieb ich was kam.
Ein Klumpen aus:
Meine eigenen Glaubenssätze schnüren mir die Kehle zu, drehen mir den Energiehahn ab.
Immer noch eine Vorstellung gehabt, gesund und heil zu werden, anstatt damit zu leben, die Beschädigung zu sehen und anzuerkennen.
Die Erkenntnis hat mir die Beine weggerissen. (Aussage der Therapeutin, dass es kein zurück zu einem Zustand gibt, vor der/den Verletzung/en)
Beschädigt sein, beschädigt bleiben. Und damit auch wertlos, unbrauchbar. Wer will mich so schon haben, wo ich so vieles nicht kann. Da ist die Trauer, das Aufgeben, die Aussichtslosigkeit.
Weitere Themen des Klumpen in mir drin:
Immer ist da dieser Schaden, so dominant in allem was ich tu. Ich muss erklären. Ich trage es mit mir herum. Die Menschen fragen.
Immer brauche ich es anders. Weniger von allem. Oder es geht gar nicht, weil zu lang, zu viel, zu voll, zu fremd, zu überfordernd, zu destabilisierend, zu laut, zu kalt, zu heiß, körperlich zu anstrengend, zu weit weg oder auch zu teuer.
Ich bin ständig dabei Dinge nicht tun oder nicht planen zu können.
Angst den Anschluss zu verlieren, alleine zu sein.
Und ich mag jetzt nichts hören, wie, sieh das doch mal so und so, sieh doch auch die guten Dinge!
Das habe ich getan und das tue ich. Natürlich bin ich für vieles dankbar und kann die kleinen Schätze meines Lebens sehen.
Doch jetzt ist die Zeit fürs Bedauern, anstatt die Strahlemaske, stark-sein-Maske hochzuhalten.
Der letzte Punkt im großen Klumpen.
Schön zu sehen, wie dieses Prozess des Hinschauens, den Zustand weiterbewegt.
Es zeigt sich Verständnis und Mitgefühl. Aus den großen Gefühlen ist ein etwas kleineres Gefühl des Bedauerns geworden und eine innere Umarmung für all das.
Ich fühle mich wie ein Tor, durch das nicht endende schmerzhafte Gefühle fließen. Immer wieder. Immer wieder.
Und wäre da nicht dieses große Etwas, dass ich spüren kann, wenn ich die Hände vor der Stirn zusammenlege und um Hilfe bitte, wüsste ich nicht wohin mit all dem, wie es aushalten.
Die Depression… ich benutze nicht gerne dieses Wort, doch wer es kennt, weiß die Stimmungslage zu verstehen… breitet sich wie ein Teppich in mir aus. Besonders die Hoffnungslosigkeit.
Ich lasse sie fließen. Auch durch dieses Tor. Lass es fließen. Lass es fließen. Mit Hilfe dieses Größeren, gebe ich auf, gebe ich es weiter, in diesen Raum, der mehr halten kann als ich.
Das erste 3 Termine a 25 Minuten Therapie-Intervall ist durch und ich fühle mich am Boden. Sehe zu, wie all die destruktiven Impulse, die teilweise schon lange zurück liegen, mich überschwemmen.
Ich lasse sie durch, ich lasse sie fließen durch das Tor. Atmen nicht vergessen. Nicht vergessen, es sind Gedanken. Ich muss ihnen nicht folgen, auch wenn sie erschreckend real wirken.
Ich fühle viel Angst. Ich bin erstaunt und erschrocken, was so wenig Therapie-Kontakt, mit so wenigen Worten, neuen Blickwickeln und Wissensinput an emotionalem Desaster bewirkt.
Ich fühle Vertrauen, immer wieder fließt es auch durch das Tor. Das stille Wissen über all die Dinge die geschehen. Sie waren alle schon mal da. Ich habe all das schon mal durchgestanden.
Ich habe Menschen und Kräfte an meiner Seite, die mich Rückhalt spüren lassen.
Endlich! Rückhalt!
Er geht verloren. Er kommt wieder.
Die Zeit ist auf meiner Seite.
Die Zeit bringt mir all das zurück, was mir einmal genommen wurde.
Liebe. Von innen, von außen.
Sie geht verloren. Sie kommt wieder.
❤
Bilder statt Worte.
Mail an die Therapeutin.
Wenn ich erklären müsste, was eigentlich genau geschehen ist, würde ich heute sagen ‚ich habe an irgendeiner Stelle meinen inneren Raum verloren‘, was gleichzusetzen ist, mit ‚nicht mehr in Sicherheit sein‘.
Ich erkenne das als etwas, was in der Vergangenheit schon oft passiert ist, ich nur nie so benannt habe. Auch da hat nur Rückzug von Menschen und Reizen geholfen, damit sich meine Grenzen wieder bilden konnten.
Wenn das Therapiesetting dafür ein Trigger ist und es (bisher) keine Möglichkeit vor Ort gibt, meine Grenzen zu stabilisieren, sondern jede Begegnung ein erneuter Trigger ist, dann muss ich darüber nachdenken, wie es gelingen kann, dass
Die drei Punkte stehen in Wechselwirkung miteinander.
Festhalten kann ich, dass ich nach den Entscheidungen in der letzten Stunde (Anm.: nach 20 Minuten gehen und nächster Termin erst in zwei Wochen) eine sofortige innere Entlastung gespürt habe, wie endlich wieder Luft bekommen, nachdem ich fast ertrunken wäre. Und den Tag danach gab es kein zurückrutschen in den 1. Bereich. Zurzeit bin ich immer noch im 2. Bereich (kurze Momente auch in 3). Das beinhaltet auch, jeder kleinste Kontakt, sei es telefonisch oder per Mail verunsichert mich zutiefst, stellt sofort die innere Wertfrage (bin ich richtig, so wie ich mich verhalte?), so dass ich zu tun habe, nicht gleich in die nächste emotionale Krise zu rutschen. (Bisher gut gegangen)
(Anm.: 1. Bereich: nur existieren und irgendwie durch den Tag kommen; 2. Bereich: in der Wohnung bewegen können und wenige Dinge erledigen; 3. Bereich: außerhalb der Wohnung bewegen können und Kraft haben für schöne Sachen – ab hier beginnt Lebensqualität)
Ich denke über Intervall-Therapie nach. Ob das eine hilfreiche Option wäre. Müsste man ausprobieren, um das zu wissen.
Entweder 50 min dienstags, freitags und wieder dienstags. Dann zwei Wochen Pause oder gleich mit den Minuten runter.
Die Frequenz für kurze Zeit zu erhöhen würde dem entgegenkommen, dass sehr viel in mir passiert, wo ich nicht immer fähig bin, dass schriftlich aufzubereiten. Sie würden mehr von den Prozessen mitbekommen. Es könnte eher zu einer ‚Begleitung‘ kommen. Derzeit bin ich eher Einzelkämpfer. Ich sehe das allerdings nicht als Nachteil. Es stärkt mich, weil ich vieles alleine stemme und dabei mitbekommen, zu was ich fähig bin.
Ob wir eine Stunde 50 min oder 25 Minuten laufen lassen sollen, finde ich im Moment schwer zu entscheiden. Grundsätzlich kann ich jedoch davon ausgehen, dass ich dazu neige mich zu überschätzen und zu überfordern. Dann wäre es interessant ein 25 min-Intervall auszuprobieren. Das würde ebenso den ersten und dritten Punkt oben beachten. Ansonsten würde ich zur Orientierung sagen, wenn ich mich einigermaßen sicher fühle, gehen 50 Minuten problemlos, wenn nicht, reichen wohl 25 Minuten (solange ich vor Ort nichts am Sicherheitsgefühl ändern kann).
Da kommen dann Ihre Umstände ins Spiel. Sie meinten, dass das terminlich für Sie nicht gut zu legen ist und es für Sie auch keine Dauerlösung ist. Allerdings gehe ich hier mit meinen Ideen auch nicht von einer Dauerlösung aus. Ich hoffe/wünsche/sehne mich danach, dass es Entwicklung geben wird. Das wird man dann sehen.
Was sich für mich nicht günstig anfühlt, ist, im Wochenrhythmus zu bleiben und dann immer wieder zwei Wochen Pause zu machen. Da verliere ich mit den Prozessen den Anschluss an den Therapieraum und auch den Kontakt zu Ihnen. Gerade taucht allerdings auch ein Fragezeichen in mir auf, ob das wirklich so ist oder ich nur einer Idee von Therapie und in Beziehung-sein hinterher jage, die gar nicht nötig ist.
Ach, ich hab den Fokus verloren. Es ging ja für mich um die Frage, wie kann ich mich in diesem Therapiesetting in Sicherheit fühlen oder nur ertragbar viel Sicherheit verlieren. Und darauf bezog sich mein Gefühl von oben, was sich nicht günstig anfühlt.
Ich war die letzten Male so verwickelt und identifiziert mit dem Gefühl nicht in Sicherheit zu sein, dass ich damit auch gar nicht arbeiten konnte, es nicht beobachten, nicht mit etwas Abstand betrachten. Wenn das möglich wäre, wäre ich einen ganzen Schritt weiter. Dieses Gefühl von ‚Gefahr‘, ‚kein innerer Raum‘, ‚mich schützen müssen‘ vor mich auf den Tisch, als ein Kärtchen legen können. Es mal betrachten und im Körper beobachten zu können. Das wäre was! Ohne das, muss ich immer die physische Flucht ergreifen, weil der sichere Raum und Sie, als sichere Person darin gar nicht wahrgenommen werden können. Bei dem Wort „Sie, als sichere Person“, lachte allerdings etwas Ungläubiges in mir auf. Kann ich also noch nicht wahrnehmen, auch nicht von meiner sicheren Position hier zu Hause.
Wie denken Sie darüber?
(Ich bin ganz erstaunt über meine hier niedergeschriebenen, wohlsortierten Gedanken. Das sah vorher in meinem Kopf anders aus)
Tag nach der Stunde.
Auf der Couch liegend, eine Entspannungsaufnahme hörend, spüre ich die heftige Anspannung in meinem Kopf. Wie eine geballte Faust über Stunden. Gründe weiß ich nicht.
Sie hält mich davon ab, mich der Welt um mich herum zuzuwenden, richtig da zu sein.
Ich frage behutsam hinein, was los ist.
Ein zaghafter, schwacher Gedanke taucht auf. Brüchig und verletzt. Schnell wieder verschwunden.
„Ich hab solche Angst etwas falsch gemacht zu haben.“
Vermutlich ist die Therapiestunde gestern gemeint.
Ich spüre nach… falsch verhalten, falsch reagiert, falsch sein, dort an der Wand, auf dem Boden. Gesehen worden! Schrecken und Angst.
Dabei waren wir besonders echt und authentisch und sehr sichtbar mit unserer Unvollkommenheit. Mich berührt das angenehm. Es war eine gute Erfahrung.
Genau deshalb heute diese große Furcht.
Angst ich selbst zu sein. Angst, das mein selbst-sein falsch ist.
Ich würde gerne diese letzte Therapiestunde mit Worten greifen können. Die Einzelteile vernetzen. Das ganze Bild sehen.
Es geht gerade nicht.
Nach einem Weinkrampf, der aus der Erkenntnis rührte, dass ich das Leiden das ich fühle nicht verhindern kann. Nichts daran ändern kann.
Diese letzte Stunde hat Neues berührt und Neues in mein Bewusstsein gebracht.
Es hat irgendwas mit meinem ausgeprägten Bedürfnis nach Kontrolle und vor anderen nicht auffallen zu tun. Nicht-funktionieren darf nicht gesehen werden.
Das wurde in der Stunde durchbrochen und ich, mit meinem Kontrollbedürfnis leide darunter.
Es war nicht mehr möglich, über alles hinwegzulächeln. Es war nicht mehr möglich die Abwehr, Angst und Verzweiflung im Hintergrund zu halten.
Ich war gezwungen mich anders zu verhalten.
Das war die Hölle für mich!
Danach gab es trotzdem ganz viel Dankbarkeit von Innen, dass da Bedürfnisse von Abgrenzung und Distanz berücksichtigt, ernst genommen wurden.
Ich bin mir nicht sicher, ob das der innere Hauptaufregungsgrund ist, der hier etwas aus den Fugen bringt, aber es scheint das Schlimmste gewesen zu sein, dass ich unmöglich in der Lage war, mich ihr gegenüber in den Stuhl zu setzen, sondern stattdessen verzweifelt auf dem Boden zum sitzen kam.
Die Hände vors Gesicht geschlagen, weil so unaushaltbar, dort auf dem Boden zu sitzen. Wie auf einem Präsentierteller. Ich hätte mich am liebsten in Luft aufgelöst.
Gleichzeitig hat es sich dort viel sicherer angefühlt, als auf dem Sessel.
Im zwischenmenschlichen Alltag hätte ich mich nie solch einer Situation ausgesetzt. Wenn ich mich im Vorhinein einer Verabredung nicht sicher fühle und sie auch nicht so gestalten kann, dass Sicherheit eintritt, würde ich immer absagen.
Im Therapiesetting setze ich mich dem aus. Das ist sehr, sehr gruselig, extrem angstmachend und auch extrem mutig.
Fühlt sich an, als ob Muster aufbrechen wollen. Und Auf-Brechen fühlt sich erstmal scheiße an.
Kontrollverlust = Sterben.
Ich bin trotzdem zuversichtlich, dass es mich bereichert und auch befreit.
Ich ertrage Sie nicht in mir drin.
Diese Verbindung löst Schmerzen aus.
Diese Verbindung fühlt sich falsch und unecht an.
Im Solarplexus.
Diese Verbindung macht Tränen und Leid.
Ich frage, welches Wesen diesen Tränen heute helfen kann. Sehe eine vertikale Schnur, mit unterschiedlich großen Kreisen aufgefädelt. Fühle Verbindung. Vertikale Verbindung. Vielleicht als Gegenstück zur horizontalen Verbindung, vom Solarplexus zur Therapeutin?
Ich will diese Verbindung nicht, die Horizontale. Ich will sie kappen. Ich muss sie kappen, um da sein zu können. Als ‚Ich‘, als eigenständiges, unabhängiges, freies Wesen.
Ich ertrage es nicht mehr so mit Ihnen da zu sein, unfrei. In dem Sie mich ständig mit Ihren Worten, mit Ihrer Anteilnahme und Aufmerksamkeit berühren. Wo diese Berührungen weh tun oder unglaublich gut tun, so dass ich mehr davon will. Oder beides gleichzeitig.
Ich will nicht wie eine Ähre im Wind von Ihren Reaktionen abhängen, dieser Macht unterliegen, die mich zerstören oder auf Händen tragen kann.
Ich will Sie nicht als Substanz in mir drin, um die ich kreise, nach der ich greife, Tag für Tag versuche mich an ihr festzuhalten.
Ich will nicht, dass Sie diese Bedeutung haben.
Ich will frei davon sein! Ich will frei von Ihnen sein und herausfinden, dass ich das überlebe.
Ich will Ihnen nicht alles erzählen wollen. Mich nicht umstülpen wollen und bis in den letzten Winkel ausschütten.
Ich will nicht die ganze Woche auf diesen Termin mit Ihnen warten, als wäre es das einzig Bedeutsame, das einzige was mich retten und weiter tragen kann.
Ich möchte Geheimnisse haben können, die ich nur in mir selbst erzähle und wahrnehme. Unausgesprochen. Still betrachten.
Ich will mich auf diesem verdammten Stuhl Ihnen gegenüber spüren können, meine beiden Füße auf dem Boden, unabhängig von Ihnen!
Ich möchte frei sein von Ihnen.
Samstag, Sonntag, 08-09.12.2018
Bedarfsmedikation zur Nacht.
Freundin nach Kontaktmöglichkeit über das WE gefragt, falls Notfall. Sie war da. Ich habe es nicht genutzt.
Montag, 10.12.2018
Telefonat Psychiaterin: ¼ Quetiapin ausprobieren, wenn ich rausgehe hat geholfen in die KBS zu fahren. Angst nicht so vordergründig.
Krisentelefonat mit der Vertretung beim BEW wegen der Angst.
Anhebung abends auf 50 mg Quetiapin unretadiert.
Dienstag, 11.12.2018
Mit dem Medikament war es wieder möglich zur Physiotherapie zu fahren.
Notizen: Beim Gedanken daran, die Woche für die Therapie Rückschau zu halten, große Hoffnungslosigkeit. Mich zeigen, jemanden Anteil nehmen zu lassen, bringt ja doch nichts. Es ist egal. Kann alles vergessen werden. Es bringt nichts mich mitzuteilen.
Auslöser war ein Gespräch in der KBS gestern mit einer Mitarbeiterin, über die Medikamentenanhebung. Da gab es bei mir eine Erwartung/Hoffnung, wie sie auf meine Entscheidung reagieren sollte. Zuspruch. Ich wünschte mir Zuspruch. Und eine Bestärkung meiner Entscheidung. Das kam nicht. Nur Skepsis und Nachfragen, ob es nicht anders ginge und ob es nicht für die Therapie hinderlich sei. Sie verstand dann nach meinen Schilderungen, dass die Einschränkungen zu groß waren, um auf diesen Schritt zu verzichten.
Erst heute erkenne ich, dass ihr fehlender Zuspruch, meine eigene Entscheidung infrage stellt. Die Verunsicherung ist groß und das Gefühl etwas falsch zu machen. Mir fehlt mein eigener Rückhalt. Die Folge ist Rückzug aus der Beziehung, weil ich nicht bekomme, was ich brauche.
Mittwoch, 12.12.2018
Morgens innere Leere und Traurigkeit.
Der erste kurze persönliche Besuch von Frau W. (BEW), in meiner Wohnung. Ich glaube, dass ging auch nur wegen der Medikamentenanhebung. Missverständnisse in der Kommunikation angesprochen, weil ich mich schwer vom Gesagten abgrenzen kann.
Bei der Reiki-Behandlung kommt mir der Gedanke: Ich bin genauso wichtig wie alle anderen auch! Ich fühle das plötzlich und muss weinen.
Donnerstag, 13.12.2018
Rückschau auf die letzte Therapiestunde: nach Anteilen zu fragen, machte mir Stress. Angst etwas zu konstruieren. Ich verwerfe selbst seit Jahren immer wieder Theorien und greif sie dann wieder auf. Nichts erfasst wirklich die Wirklichkeit. Zusammenspiel aus drei Theorien – EPs/ANP; Ich-Struktur-Model nach Josi Rom; Schilde-Modell nach Twisted Hairs. Nie statische Bereiche gefunden, mit Altersangaben o.ä..
Notizen morgens: Stress im System und große Belastung, nach der Thematisierung gestern von Kommunikationsfehlern im BEW. Bewegungsmeditation Impuls – meine rechte Hand will gegen meine rechte Wange schlagen. Selbstbestrafung? Erinnerung: Widerworte führen zu Strafe.
Notizen nachmittags: Innengespräch – „Ich fühle mich elend und so alleine.“ Weinen. Meine Kleine, ich bin bei dir. Ich sehe deine Einsamkeit und deine Kränkung. Erinnerung an grundsätzliche Atmosphäre als Kind nicht respektiert zu werden (als Mensch nicht respektiert zu werden). Meine Meinung hatte keinen Wert.
Den ganzen Tag belastet/belegt, nicht so richtig da.
Freitag, 14.12.2018
Klopfen. „Da ist nichts mehr was mich hält. Im Leben hält.“ Gottverloren. Nur Beten hilft und löst ein Weinen.
Komisch.
Ich schrieb eben eine Zusammenfassung der letzten Woche, mit dem was ich wichtig fand, die Therapeutin morgen wissen zu lassen.
Und wieder kam irgendwie eine andere Perspektive dabei heraus, im Vergleich zu den letzten beiden Beiträgen, in denen ich auch die aktuelle Zeit beschreibe.
Je nach dem worauf ich meinen Fokus lege, scheint eine andere Vergangenheitssicht zu entstehen oder scheinen ausgewählte Erinnerungen aufzutauchen.
Vielleicht völlig natürlich, wenn ich viele Details wahrnehme und viele innere Erfahrungen mache. Es würde den Rahmen sprengen, wollte ich alles aus einer Woche wiedergeben, in einem einzigen Text.
So könnte man sagen, meine Erlebnisse der letzten Zeit setzen sich aus allen drei Texten zusammen. Zusammen nähern sie sich der Vollständigkeit meiner Erfahrungen an.
Freitag
Nach der Therapiestunde mich in das Cafe von … getraut, einen Kaffee getrunken und dann mich getraut zu fragen, ob ich mit jemandem vom Personal sprechen könnte. Dort erfahren, dass Werkstatt auch überbezirklich aufnimmt und bevor man da hingeht, ein Gespräch bei denen hat. Für Montag drauf verabredet und ich hab mich dann echt noch getraut auf die Angst-Nähe-Thematik hinzuweisen und mir einige Dinge gewünscht. Es wurde sehr aufgeschlossen darauf reagiert und mir noch angeboten die Beratungsräume vorher schon mal zu sehen.
Telefonat mit der Werkstatt von … hat Spirale ausgelöst – es ist falsch mich schützen zu wollen, wenn der andere nicht sehr offen darauf reagiert – die sind falsch – ich bin falsch – ich kann da nicht mehr hingehen. Habe selbst den Ausgang gefunden, noch am gleichen Tag. *auf die Schulter klopf* 🙂
Samstag
Vaterprozess!!! Vergeben. Brief schreiben noch offen. Angst.
Sich wiederholendes negatives Muster in Beziehungen erkannt und mich darüber erschrocken.
Montag
Termin …. Vorher Panik und Überforderung. Angst, dass mich der Termin wegdonnert. Vorher zu greifen bekommen, dass die Beratungsräume zu nah sind. Vor Ort getraut zu fragen, ob man vorne im Cafe bleiben kann. War kein Ding. Für Werkstatt okay bekommen und wilde Pferdeherde könnte 3-4-mal ohne Kosten besucht werden! Zu Hause trotzdem emotionaler Schmerz, Leid und weinen. Schutzlosigkeits-/ und Überforderungsgefühl getriggert.
Dienstag
Große, große Sorgen, wie ich den Besichtigungstermin in der Werkstatt (Montag 03.12.) bewältigen soll. Meine Vorstellung eines ‚normal‘ ablaufenden Termins passt nicht zur Realität. Werde erst panisch – nur in Begleitung – kann mich alleine nicht vertreten, nicht für mich sorgen – ich werde mich ausliefern – falsche Zeit – Termin absagen. Dann schaffe ich es irgendwie mich zu fragen, wie es sein müsste, dass ich es alleine schaffe und mir vorzustellen, dass ich mich alleine vertreten kann. Wahnsinn!!! 🙂 Wahrscheinlich nur, weil ich mir währenddessen Fernreiki schicke. 😉 Und dann spuckt meine Vorstellung eine neue Option aus. Nur bis zur Eingangstür. Noch keine Besichtigung. Noch kein längeres Gespräch. Mit meiner eigenen Erlaubnis, dass ich das so machen darf (ich hatte erst den Impuls, in der Werkstatt anrufen zu müssen und zu fragen, ob ich das so machen darf), wird es friedlich in mir. 🙂
Mittwoch
Eine Veränderung. Ich kann mir vorstellen … vom BEW zu begegnen. Kurz und in einer gemeinsamen Aktion. Sie hat heute aber keine Zeit. Find ich richtig schade. Das Gefühl von, ich will sie auf keinen Fall sehen, schwenkt um zu, wann können wir uns endlich sehen. Verrückt.
Mir ist wieder nach Gesellschaft. Ich traue mich für eine Stunde in die KBS. Vorher angerufen, Angst-Thema erzählt und um Unterstützung gebeten. Vor Ort: es war okay. Kein Panikanfall. Trotzdem viel körperliche Stressreaktion auf an mir vorbeilaufende, an mich herankommende Leute. Wieder zu Hause weinen, als ich spürte wie respektvoll und zugewandt sich einige dort mir gegenüber verhielten. Das schmerzt immer wieder. Ein schöner Schmerz.
Donnerstag
Termin Physio. Von Stelle am Bein erzählt, welche beim Dehnen immer schmerzt. Sie fasst hin und trifft genau den Schmerzpunkt. Ich schreie auf, ziehe mein Bein weg, aber sie lässt nicht los und ich fasse hin und ziehe ihre Hand weg. So aktiv habe ich noch nie reagiert! Zu Hause geht’s mir richtig schlecht – hohe Anspannung, Leid – ich weiß nicht warum. Erst beim Hören einer Reiki-Entspannungsaufnahme fällt mir die Physiosituation nochmal ein und ich spüre einen Glauben mich falsch verhalten zu haben und deshalb falsch zu sein, weil ich ihre Hand weggezogen habe. Ließ sich dann korrigieren. Was würde ich nur ohne Reiki tun?!
Meine Mutter angerufen. Nach 5 Monaten. War nicht da. Aufs Band gesprochen. Hatte das Bedürfnis ihre Stimme zu hören.
JEDEN TAG EIN STÜCK MEHR FREIHEIT
Auf der Suche nach Alternativen zur klassischen Psychotherapie
als introvertierte Frau oder zwischen Wahn und Sinn
Tritt ein - lass dir Zeit - du bist willkommen - im Blog von Marina Kaiser
Buddhistische Reflexionen von Ajahn Jayasāro
Trauma. Dissoziation. Identität. Struktur.
Schau in Dich - Schau um Dich - Schau über Dich
Leben mit Dissoziativer Identitätsstörung (DIS)
nach schweren Gewalterfahrungen als Kind
Das Ansinnen dieses Blogs ist es einerseits, buddhistische Meditation im Lichte der Geisteshaltung und Psychologie nicht nur des Buddhismus, sondern auch der unterschiedlichen mystischen Traditionen zu beleuchten; es sollen aber zum Anderen auch der Bereich „Alltag und Lebenswirklichkeit der Spiritualität“ erörtert werden. Ich freue mich sehr auf Eure Beiträge und Kommentare.