Überlegt es euch, ob ihr euch das antun wollt zu lesen. Ist nicht gerade aufbauend.
Ich kämpfe mit der Depression. Hab mich gegen gewehrt, es so zu sehen und wollte hier auch gar keinen Raum dafür geben, nichts dazu schreiben, damit es nicht noch mehr Platz bekommt.
Mir ist klar und ich fühle das auch, dass es um einen Teil in mir geht, der die Depression hat. Andere Teile sind gesund. Denen geht es gut. Die stehen eher unter Spannung, weil sie nicht zum Zuge kommen und sich nicht ausleben können, weil keine Kraft da ist. Aber mein Alltags -Ich ist es nun mal, mit dem ich am meisten unterwegs bin und welches ich auch brauche, um überhaupt unterwegs sein zu können.
Es ist so frustrierend, diese körperliche Schwäche. Ich nehme an, dass das überhaupt erst der Grund ist, warum meine Stimmung immer weiter abfällt.
Vor zwei Tagen habe ich im Alltags-Ich eine unglaublich umfassende Erschöpfung gefühlt, ein ich_kann_nicht_mehr, was sich nach Betäubung gesehnt hat und auch nach Selbstverletzung. Das war ein sehr schwieriger Tag. Was sollte ich tun? Ich konnte ja nicht meinen Kopf von sich selbst befreien, weil er von sich selbst so überlastet ist.
Gestern ging es viel besser, ich war körperlich fitter und ich fand wieder Zugang zu anderen Ressourcen. Heute wieder alles schlapp und schwach. Dieses ewige Hoffnung bekommen, wenn es mal gut läuft und dieses ewige Enttäuscht sein, wenns doch keine Bedeutung hat.
Überhaupt, diese ewigen Kreisläufe im Hirn, die sich ein ums andere Mal wiederholen und die Ohnmacht, daran nichts ändern zu können.
Von außen bekam ich das mal die Tage gespiegelt – dieser fehlgeleitete Verstand. Ich hätte losheulen können, weil es stimmt und ich das weiß und ich nichts ändern kann.
Ich setze mich immer wieder unter Druck, ich handele immer wieder aus antreibenden Motivationen heraus, ich verliere von dort immer wieder die Verbindung zu mir, zu einem Maßstab, ich verfange mich im Verstehen_wollen, verlaufe mich im Labyrinth des nach_Lösungen_suchen, weils einfach nicht so bleiben soll, wie es ist und ich erlebe immer wieder die Kraftlosigkeit meines Körpers, die mir jegliche Perspektive nimmt und alle meine Ziele für unerreichbar erklärt.
(depressiver Anteil) Ich hasse es! Es kotzt mich so dermaßen an! Und ich verstehe einfach nicht was das soll, wozu ich mich bemühe. Ich könnt heulen und um mich schlagen. Ich könnte das Handtuch ins Gras werfen und einfach aufgeben – einfach nicht mehr kämpfen – einfach der Müdigkeit hingeben – einfach liegen bleiben und einfach mit allem aufhören. Aufhören die Kraft aufzubringen, für mich zu sorgen. Aufhören Ordnung zu halten, aufhören mich ums Essen zu kümmern, aufhören mir Pläne und Wege zu überlegen. Aufhören mein inneres Leiden und Weinen zu beruhigen. Am besten alle Gedanken auslöschen, damit diese Qual endlich aufhört.
Ich weiß jetzt auch nicht mehr, was ich mit dieser Situation tun soll. Ob ich überhaupt irgendetwas tun kann.