Tiefer hinein

Seit Tagen purzeln mir sehr schwere Themen ins Bewusstsein und ich habe mir versucht zu erklären, dass das jetzt einfach das abgespaltene Zeugs aus der Funktionieren-Müssen-Phase der letzten Woche ist und damit irgendwann auch zum Ende kommt.

Hmmm… diese Erklärung passt gestern, heute nicht mehr. Und überhaupt, was bedeutet in der Seele, in der Psyche, im Sein schon ein Ende. Kommt mir nicht vor, als könne man das auseinander halten, wo was anfängt und was aufhört. Fängt was an, hat was anderes vielleicht noch gar nicht aufgehört und hört was auf, hat was anderes schon längst angefangen.

Trotzdem der Versuch die Kontrolle zu behalten, sich an der Horizontlinie mit den Augen festkrallen, weil Übersicht verlieren sich wirklich scheiße anfühlt. Weil starke körperliche, psychische Anspannung, Denk-Enge, körperliche Schmerzen, das Gefühl in sich eingesperrt, gefangen zu sein und der Verlust des Gefühl für die Zeit, die Veränderung ankündigt, sich in dem Raum der Ewigkeit einfach Gott verdammt unaushaltbar anfühlt (für mich).

Ich will ein Ende!

Aufgefordert werde ich zu der Einsicht von Machtlosigkeit und Hingabe an das (scheinbar) Unaushaltbare.

Heute dachte ich an Nachtmeerfahrt. So kam es mir vor.

Eine neue Dimension des Hasses und der Verachtung. Ist der tiefste Punkt erreicht?

Ich habe mich mit der Klopfakupressur darauf eingelassen. Ich habe mich sprechen hören, ich habe mich gefühlt, so dass ich danach tief erschrocken, regelrecht entsetzt und überfordert war. So kenne ich mich nicht.

Ich habe Gott sei Dank ein Telefonat führen können, in dem das alles sein konnte und in dem ich Halt fand.

So eiskalte, abgeschnittene, verhöhnende, gefühllose, verachtende, hassende Worte. So kalt, dass mir klar wurde, dass sind Worte die einen Menschen töten können. Jetzt wo ich das Schreibe, fällt mir die Doppeldeutigkeit auf. Töten im Inneren, ja. Das auch. Aber in diesem Moment fühlte ich die Kälte, die es möglich macht, auch im Außen Menschen zu töten.

Und dieses Gefühl ist in mir! Ein echter Schock!

Ich habe diese dunkle Gefühlsqualität in mir, die die Welt auch zu einem so schmerzhaften Ort macht, neben all dem Schönen, dass es auch gibt.

Mir kommt es vor, als würde ich die Polaritäten des Lebens in mir selbst erfahren, durchleben (vielleicht damit auch integrieren?).

Ich hoffe in brünstig, dass nie ein Mensch mit meiner dunklen Seite in Kontakt kommen muss. Sie ist grausam und tut sehr weh.

Ich weiß nicht. Vielleicht ist das eines meiner zentralen Lebensthemen, diese Gegensätze in mir zu vereinbaren.

Ich bin froh, dass ich vor ein paar Tagen wieder in dem Buch „Licht-Heilung“, von B. Ann Brennan gelesen habe. Sie schreibt dort über den Selbsthass und geht davon aus, dass er sehr verbreitet ist, jedoch nicht immer bewusst.

Das hat mich beruhigt und darin bestärkt, mich damit wieder als ’normal‘ einzustufen, nur mit der Heraushebung, dass mein Leben mir diese Dinge sehr, sehr stark ins Bewusstsein drückt. Ich kann es nicht verdrängen!

Sie erklärt kurz und verständlich die Entstehung von Selbsthass auf der psychologischen Ebene und der spirituellen Ebene und schildert ihre feinstofflichen Erfahrungen, wie die Auraschichten sich heilsam verändern, wenn man diese Gefühle zulässt. (Kapitel 11)

Das hat mir Mut gemacht, mich weiter darauf einzulassen.

Da standen für mich noch mehr sehr hilfreicher Erläuterungen drin, die ich super ins Klopfen mitnehmen konnte. Ein sehr heilsames Buch. Ich würde am liebsten noch mehr Infos daraus teilen, aber es sprengt den Rahmen.

 

Wortloses Teilen und die fünfte Stufe des Heilens: Annahme

Gar nicht so leicht, etwas was sich tagtäglich bewegt, gar stündlich verändert, in Worte zu bringen.

Manchmal fehlt mir das Teilen der Prozesse. Und manchmal oder öfter, fühlt sich dieses Fehlen wie etwas an, was nicht mehr passt, was gar nicht mehr gebraucht wird.

Manchmal und öfters ist es stimmig alles wortlos hindurch fließen zu lassen. Manchmal und öfters ist es viel leichter mit Worten nicht zu etwas zurückzukehren, was schon wieder vergangen ist. Und trotzdem. Die Sehnsucht, auch wenn es ein alter Schuh ist.

Wortloses Teilen wäre schön.

Und da komme ich doch tatsächlich assoziativ zur bisher vorenthaltenen fünften Stufe des Heilens, nach Barbara Ann Brennan (aus Licht-Heilung). Das hatte ich zwar nicht geplant, doch jetzt ist es da und ich hau‘s mal einfach in die Tasten. Wer weiß, wofür es gut ist.

Wenn Sie genügend Zeit und Energie hatten, die vorhergehenden vier Stufen mit Aufmerksamkeit zu durchleben, dann gelangen Sie auf eine Stufe, auf der Sie weder mit Wut noch mit Depression auf Ihren Zustand reagieren. Sie haben die dazugehörigen Gefühle zugelassen: Ihren Neid auf die Gesunden und Ihre Wut auf die, die nicht mit Krankheit geschlagen sind. Sie haben über den drohenden Verlust getrauert, den die Krankheit Ihnen abverlangt. Sie möchten vielleicht alleine gelassen werden oder auf einer nicht verbalen Ebene des Seins kommunizieren, weil Sie sich auf Veränderungen vorbereiten. Das ist die Zeit, in der Sie sich auf einer ganz anderen Ebene kennenlernen werden, wo Sie nach innen gehen und sich selbst neu begegnen. Sie stellen die Werte in Frage, an denen Sie sich orientiert haben und die Ihre Krankheit mit erzeugt haben. Sie beginnen, Ihre wahren Bedürfnisse zu fühlen und nach seelischer Nahrung zu suchen, wie Sie das vorher nie getan haben. Sie wenden sich neuen Freunden zu und trennen sich vielleicht von alten, die zu der neuen Lebensphase nicht mehr passen. Sie nehmen die Veränderungen in Ihrem Leben vor, die für Ihren Heilprozess notwendig sind. Der Prozess beschleunigt sich. Sie fühlen sich sehr erleichtert, obwohl vielleicht noch viel vor Ihnen liegt, um Heilung zu erlangen.

Ich wünsche Euch eine gute Woche! ❤

„Die vierte Stufe des Heilens: Depression“

Wir erinnern uns an die fünf Stufen des Todes und des Sterbens, von denen Barbara Ann Brennan, in „Licht-Heilung“ erzählt.

Beginnend mit der Verdrängung, der Wut, des Feilschens und heute der Depression.

Ich muss sagen, um die Darstellung der Depression habe ich mich gedrückt. Ich mag sie einfach nicht und ich glaube, ich hänge/hing da oft drin, weil es einfach keine andere Strategie in mir gibt/gab, mit der Situation umzugehen. Mein System ist nicht in einem Zustand, in dem Gefühle einfach fließen können.

Depression ist der Gefühlszustand, den wir erfahren, wenn unsere Energie sehr niedrig ist und wir die Hoffnung verloren haben, dass wir das, was wir wollen, so bekommen, wie wir es wollen. Wir machen uns vor, dass es nicht so wichtig ist, aber es ist uns wichtig. Wir sind traurig, aber wir wollen die Traurigkeit nicht zulassen. Wir verfallen in Trübsinn und ziehen uns von anderen zurück. Depression bedeutet, dass wir unsere Gefühle ‚deprimieren‘, das heißt unterdrücken.

Es gibt drei Gründe für Depression. Einer ist Abwehr durch Feilschen, wie oben beschrieben. Das heißt der Versuch, sich durch Vermeidung zu heilen; dazu kommen Selbstvorwürfe wegen des eigenen Zustandes, (…)

Der zweite Grund ist die Unterdrückung von Verlustgefühlen. Jede Krankheit bedeutet, dass man etwas aufgeben muss, sei es einen bestimmten Lebensstil, einen physischen Körperteil oder eine schlechte Gewohnheit. Wenn Sie Ihre Verlustgefühle blockieren, werden Sie depressiv. Wenn Sie sich erlauben, den Verlust zu fühlen und zu betrauern, dann hebt sich die Depression. (…) Was immer Sie verloren haben, trauern Sie darüber. Sie werden in Ihrem Heilprozess verschiedentlich durch Trauer gehen. (…) Das wird Sie zur Stufe des Annehmens führen.

Ein dritter Grund für Depressionen sind harte Behandlungen wie Chemotherapie, Anästhesie und Operationen, die die Körperchemie aus dem Gleichgewicht bringen (…).

S. 206-207

„Die dritte Stufe des Heilens: Feilschen“

Da Wut Ihnen nicht gebracht hat, was Sie wollten, werden Sie es wahrscheinlich mit Feilschen versuchen, und zwar ganz unbewusst. Sie werden sich bemühen, gut und lieb zu sein, damit Sie bekommen, was Sie wollen. Die meisten Geschäfte werden mit Gott gemacht und in der Regel geheimgehalten oder nur zwischen den Zeilen erwähnt, wie zum Beispiel das Angebot, das Leben Gott zu weihen oder einer besonderen Aufgabe. Darunter verbirgt sich meist ein unausgesprochenes Schuldgefühl. Sie haben vielleicht Schuldgefühle, weil Sie nicht öfter zu den Treffen Ihrer religiösen Gemeinschaft gehen. Sie wünschen sich, dass Sie sich ‚richtig‘ ernährt hätten, dass Sie die ‚richtigen Übungen‘ gemacht hätten, dass Sie überhaupt ‚richtig‘ gelebt hätten.

Aus Licht-Heilung, Barbara Ann Brennan, 1994, S. 204-205

„Die zweite Stufe des Heilens: Wut“

Im Laufe des Heilprozesses kommt ein Punkt, an dem Sie die erste Stufe der Verdrängung nicht mehr aufrechterhalten können. Dann kommen höchstwahrscheinlich Gefühle wie Ärger, Wut, Neid und Groll hoch. Sie werden Fragen: ‚Warum ich? Warum nicht Johann Knüppel, der Alkoholiker ist und seine Frau schlägt?‘ Weil diese Art von Wut in jeder Hinsicht fehl am Platz ist, werden Sie sie wahrscheinlich ziemlich wahllos auf ihre Umgebung projizieren: Freunde, Familie, Heiler, Ärzte – keiner taugt etwas und alle tun das Falsche. Wenn Familienmitglieder die Wut abkriegen, dann werden sie mit Kummer , Tränen, Schuld und Scham reagieren und vielleicht sogar den weiteren Kontakt mit Ihnen meiden. Ertragen Sie es; es ist eine der Stufen.

Diese Wut ist gut zu verstehen, denn Sie müssen Ihre Lebensaktivitäten unterbrechen und sich mit Unabgeschlossenem befassen. Bei manchen wird es eine riesige Explosion geben (…), besonders dann, wenn Wut bisher nicht zugelassen wurde.

aus: Licht-Heilung, Der Prozess der Genesung auf allen Ebenen von Körper, Gefühl und Geist, Barbara Ann Brennan, 1994, S. 203-204

„Die erste Stufe der Heilung: Verdrängung“

Weil es einige Resonanz zu dem Thema gab, stelle ich zu jeder Stufe noch ein paar Zeilen online.

Verdrängung ist ein ganz normales Verhalten.Verurteilen Sie sich nicht,  wenn Sie feststellen, dass Sie es tun. Wir tun es alle, nicht nur bei Krankheit, sondern in den meisten Bereichen unseres Lebens. Wir schützen uns auf diese Weise davor, etwas zu sehen, für das wir uns noch nicht reif fühlen. Es ist ein Schutzsystem, das uns davor bewahrt, verrückt zu werden. Wenn Ihr System merkt, dass es mit der Situation umgehen kann, dann wird es die Verdrängung aufgeben. 

Langzeitverdrängung hat einen hohen Preis. Aber man muss freundlich und mitfühlend damit umgehen. Sie werden Liebe brauchen, Selbstliebe und Liebe von anderen, um da hindurchzugehen. Deswegen ist es wichtig, dass Sie sich mit Menschen umgeben, die Sie lieben und denen Sie vertrauen. Öffnen Sie sich für ihre Liebe und sprechen Sie sich aus, wann immer es möglich ist.

Licht-Heilung, Barbara Ann Brennan, 1994, S. 200

Vom Heilen und Sterben

Zwei Seiten in einem Buch gelesen, welches ich schon seit einem Jahr nicht mehr in der Hand hatte. Einem Impuls gefolgt und es aus dem Regal genommen.

Was ich lese, es etwas, was ich ganz dringend gebraucht hatte. Tränen der Entlastung.

Bei der Begleitung vieler Menschen durch den Heilungsprozess stellte ich fest, dass der Prozess nie in einer glatten Kurve zur Gesundheit verläuft. Meistens erleben die Menschen am Anfang eine plötzliche Besserung.

Das war im letzten Sommer bei mir.

Später scheinen sie zurückzufallen. An diesem Punkt stellen sie die Behandlung in Frage. Es scheint ihnen dann, als ginge es ihnen schlechter als vorher.

So geht es mir in den letzten Monaten.

Ihr Energiefeld zeigt aber deutlich, dass es ihnen tatsächlich besser geht. Die Störungen im Energiefeld sind geringer, die Organe arbeiten besser. Aber nun erlebten sie die noch verbliebenen Störungen stärker. Manchmal werden die Schmerzen sogar schlimmer.

Meine nicht enden wollenden Kopf-/Nackenschmerzen. Die unheilbaren Gedanken, so stark wie noch nie.

In Wirklichkeit können sie die Gleichgewichtsstörungen in ihrem Energiefeld, die ihnen vorher als ’normal‘ erschienen waren, jetzt schlechter aushalten. Kurz gesagt,  ihr Gesundheitszustand ist besser.

Das fühlt sich wahr an und ich bin echt erleichtert. Alles ist gut.

Heilen erfordert außer der physischen Veränderung Wandlung des Denkens, des Fühlens und des spirituellen Erlebens. Jeder Mensch muss sich mit seinen persönlichen Themen auseinandersetzen und sie in einem neuen Zusammenhang begreifen.

Oh ja. Gefühlt mache ich das täglich.

Ich habe beobachtet, dass jedesmal, wenn jemand der Meinung war,  es gehe ihm schlechter, der Schleier der Verdrängung ein Stück weiter aufgezogen wurde, so dass ein weiterer Aspekt des Problems ins Bewusstsein trat. Oft glaubten Patienten, sie seien wütend, weil es ihnen schlechter ging. In Wirklichkeit waren sie wütend, weil noch mehr zum Vorschein kam, mit dem sie sich befassen mussten.

Boarrr ja. Absolut. Ich bin stinksauer, immer wieder. Es ist also normal.

Die meisten Patienten suchten dann einen Weg, es sich leichter zu machen, suchten nach einem Schlupfloch. Sie sagten etwa: ‚Ich habe jetzt genug daran gearbeitet.‘ (…) wenn die Person sich schließlich entschloss, tiefer zu gehen, dann fand sie den Willen zur nächsten Runde.

Dieser Prozess ist mir sehr vertraut.

Heilen ist wie Therapie ein zyklischer Prozess, der den Menschen in eine Spirale des Lernens bringt. Jede neue Windungen erfordert mehr Selbstannahme, mehr Veränderung auf dem tiefer und tiefer gehenden Weg in die Wahrhaftigkeit und Wahrheit des klaren Selbst. Wie weit und wie tief jeder geht, entscheidet jeder vollkommen frei.

Das mit der freien Entscheidung, stelle ich in Frage.

Jede Krankheit verlangt Veränderungen im Patienten, um Heilung zu ermöglichen, und jede Veränderung bedeutet Aufgeben, Ergeben, Tod eines Teil des Patienten – sei es eine Gewohnheit, Beruf, Lebensstil, Glaubensüberzeugungen oder ein physisches Organ. Als Patient und Selbstheiler werden sie folglich die fünf Stufen des Todes und des Sterbens durchleben, die Dr. Elisabeth Kübler-Ross beschrieben hat, nämlich: Verdrängung, Wut, Feilschen, Depression und Annahme.

Dazu kommen noch zwei Stufen: Wiedergeburt und Schaffen eines neuen Lebens. Sie sind der natürliche Ablauf eines Heilungsprozesses.

Aus: Licht-Heilung, Der Prozeß der Genesung auf allen Ebenen von Körper, Gefühl und Geist; Barbara Ann Brennan; 1994; S. 196-197

Entwicklung des intuitiven Handauflegens

Es war wohl im Juni oder August 2013, als das intensive Strömen in meinen Händen begann, in einer Nacht in der ich wegen diesem starken Gefühl nicht richtig schlafen konnte. Meine Hände waren sehr heiß, kribbelten und fühlten sich aufgeladen an. Wenn sie während des Schlafens irgendwo an oder auf meinem Körper lagen, wurde ich wach, da diese Aufladung sich dorthin übertrug.

Seit dem hat sich einiges entwickelt. Ich will versuchen das hier chronologisch aufzuzeichnen.

Zum Ende meiner Meditation lege ich meine Hände auf mein Herzzentrum und erinnere mich an alles Mögliche wofür ich dankbar bin und was ich liebe. Ich erlebe eine mir bisher unbekannte mächtige Energiezunahme an dieser Stelle, die emotional, wie auch körperlich zu spüren ist.

Ich finde heraus, dass ich manchmal besser einschlafen kann, wenn meine Hände auf meinem Bauch liegen und dort so ein sanftes Gefühl entsteht.

Funktioniert das auch bei anderen? Ich suche mir ein paar Freiwillige zum Hände auflegen. Dabei finde ich heraus, dass sich meine Wahrnehmungen in der Herzgegend von Mensch zu Mensch unterscheiden. Verschlossen, stabil offen, Wellenbewegungen. Im unteren Bereich, wie der Lendenwirbelsäule oder den Füßen spüre ich meistens im eigenen Unterleib Reaktionen oder ein angeschlossen sein, wie an einem Stromkreislauf bis in meine Füße.

Der erste Versuch bei jemanden die Hände anstatt aufzulegen, darüber zu halten. Ich spüre insgesamt weniger Vielfalt, dafür ein Widerstand-, Magnetfeldgefühl. Mal mehr, mal weniger oder gar nicht.

Ich spüre einen Widerstand weiter bei anderen Menschen auszuprobieren. Vielleicht aus Unsicherheit, da ich keine Ahnung habe, was ich da eigentlich tue und wie es sich auswirkt. Ich fühle mich verantwortlich und will erst mehr verstehen, damit ich niemandem schade. Ich beschließe auf mein Gefühl zu hören und nur noch aktiv zu werden, wenn ich kein „Nein“ dazu spüre.

Ich halte meine Hände auch während meiner Meditation nur noch darüber, da die Intensität dann weniger stark ist. Dabei ergibt es sich, dass meine Hände sich von selbst, ohne meinen Willen ihre Position und Abstand zum Körper suchen. Ich stelle mir dazu vor, dass die Heilenergie viel besser weiß, wo und wie sie gebraucht wird und versuche diesem ungewohnten Ereignis zu vertrauen. Es fühlt sich an wie ein Zug oder Magnetismus der meine Hände bewegt. Haben sie dann eine Position gefunden, bleiben sie stehen. Dort steigt schnell der spürbare Energiefluss in meinen Händen und ich spüre eine Aufladung, Ausdehnung in meinem Körperfeld.

Ich informiere mich etwas über Reiki und Chakrenarbeit. Ich gebe mir selbst immer wieder Behandlungen, in denen ich mich hinlege und von oben nach unten oder von unten nach oben meine Hände nacheinander auf alle Chakren auflege. Das probiere ich konkret nach Anleitung die besagte, 5 Minuten auf jedes Chakra. Das fühlte sich nicht gut an. Irgendwie zu viel. Wenn ich die Länge intuitiv entschied, fühlte ich mich danach immer sehr wohl und geerdet.

In der sitzenden Energiearbeit, wo ich meine Hände sich führen lasse, fällt mir auf, dass ich die Erfahrungen mit meinem Verstand begrenze. Ich gehe davon aus, das meine Hände nur an den Chakren arbeiten. Ich lasse diesen Gedanken beim nächsten Mal los, was nicht so einfach ist und schaue was passiert. Meine Arme, meine Hände strecken sich seitlich ganz von meinem Körper weg und bleiben, mit einem starken Anstieg des Energieflusses in den Händen in dieser Position. Ich habe keine Ahnung was das bedeutet, was da passiert und wozu es gut ist. Fühle mich wie Jesus am Kreuz 🙂 und breche ab, weil meine Arme schwer werden.

Ich stoße in dem Buch „Anleitung zum geistigen Heilen“, von A. Wallace und B. Henkin auf Erläuterungen zum Thema intuitives Handauflegen. Dort wird es Heilen durch Geistführer genannt. Es wird davon ausgegangen, dass die Hände durch Seelen, die im astralen Zustand sind, geführt werden. Man könne diese einladen zu helfen und solle sie am Ende auch wieder darum bitten, den Körper zu verlassen. Diese Vorstellung finde ich etwas unheimlich, dass da eine konkrete Seelenenergie eingreifen soll. In dem Buch wird weiter verdeutlicht, dass trotzdem immer ich die Führung behalte und auch Grenzen aufzeigen muss, da körperlose Seelen nicht mehr in Körperbeschränkungen denken und fühlen, also auch keine Schmerzen empfinden. Ich gewöhne mich daran, diese Energie innerlich konkret anzusprechen, sie einzuladen, ihr aufzuzeigen, wenn Bewegungen nicht möglich sind, wie zum Beispiel hinter dem Körper, sie am Ende zu bitten meinen Körper zu verlassen und mich für ihre Hilfe zu bedanken.

Bisher formulierte ich meine Bitten um Heilung allgemein. Ich komme auf die Idee, eine konkrete Frage zu stellen. Ich frage, wo in meinem Körper die größten Energieblockaden, die größten Traumata stecken. Meine Hand wandert an die Stelle unterhalb des Halses und oberhalb des Herzens. Im Internet (www.chakren.net) finde ich dazu, das an dieser Stelle ein Nebenchakra, das Thymus-Chakra sitzt. Dessen Bedeutung umfasst die Themen Selbstschätzung, Selbstwert, innerer Frieden, Schätzung des Lebens. Und auch der „Seelensitz“, der Ort der spirituellen Sehnsucht, der uns durch das Leben führt, befindet sich dort, zu lesen in dem Buch „Licht-Heilung“, von Barbara Ann Brennan.

Während des Yogas entstehen starke Schmerzen im rechten Becken. In der abschließenden Meditation, bitte ich zum Ende um Hilfe bei der Heilung für den Bereich, der jetzt gerade am dringendsten ist. Ich habe meine Schmerzen selbst vergessen, da sie im stillen Sitzen nicht zu spüren sind. Meine rechte Hand bewegt sich seitlich über den Beckenbereich hin und her. Erst als ich aufstehe, fällt mir ein, dass das jetzt wohl wehtun wird, aber die Schmerzen sind verschwunden.

Ich bin unterwegs. Sitze in der Bahn und denke über diese Seele nach die mir da zu helfen scheint. Ob sie wohl einen Namen hat? Eher spielerisch, ohne Erwartungen frage ich innerlich danach. Vor meinem inneren Auge taucht das Wort „Aman“ auf. Dieses Wort kenne ich nicht, weder als Namen noch aus einem anderen Zusammenhang. Zu Hause befrage ich dazu das Internet. „Aman“ wird tatsächlich als Name benutzt. Das Wort ist im Sanskrit zu finden und bedeutet Frieden. Ich bin davon sehr berührt.

Das Arbeiten mit dem intuitiven Handauflegen ist zur Gewohnheit geworden. Ich formuliere häufig eine konkrete Absicht, ein Thema bei dem ich mir Unterstützung wünsche. Damit habe ich eine Erkältung behandelt. Die Hände wanderten beide rechts und links neben meinen Hals. Die Erkältung kam nicht zum Ausbruch und war nach vier Tagen erledigt. Ich bat um Hilfe bei starken Angstgefühlen. Ich bat um Hilfe, als ich wieder starke Hitze- und Energiewellen im ganzen Körper spürte und deswegen nicht schlafen konnte. In beiden Fällen kann ich nicht sagen, welche Wirkung die Behandlung hatte. Aber immer passieren Bewegungen und ich spüre auf energetischer Ebene das „Arbeiten“. Als ich um Hilfe bat, mich an das erste Angsterlebnis in meinem Leben zu erinnern, erhielt ich keine Reaktionen.

Die Handbewegungen mit der rechten Hand werden schneller und flüssiger. Anstatt an einer Position zu verharren, bauen sich häufiger Bewegungen ein. Ich kann manchmal erspüren, ob sich das Handgelenk drehen will. Bisher war es immer fest und nur der Arm bewegte die Hand. Der linke Arm, die linke Hand ist in seinen/ihren Bewegungen unsicherer und insgesamt körperlich schwächer.

Was ist meine Lebensaufgabe?

Dieses Thema landet gerade wieder auf ganz unterschiedlichen Wegen auf meinem Tisch und veranlasst mich zum tieferen Ergründen. Meine Lebensaufgabe steht für mich in enger Verbindung mit der Findung meines beruflichen Weges.

Erst tauchte das Thema in meinen Gefühlen auf. Etwas will sich weiter bewegen, den aktuellen Zustand wieder verändern (Friedhofsgärtnerei), weitergehen, sich neuen Herausforderungen stellen.

Dann wurde es in der letzten Therapiestunde angesprochen – mein Suchen.

Gestern sah ich mir das Engelorakel für diese Woche an (http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ylFYcdczCT4) und stolperte auch dort über das Thema der beruflichen Veränderung.

Heute griff ich mir spontan ein schon gelesenes Buch aus meinem Regal und sah auch hier die Frage nach der Lebensaufgabe.

„Was ist meine Lebensaufgabe?

Zu leben.

„Das ist alles?“

Das ist alles.

… Ich habe die Frage nach dem Sinn meines Lebens selbst hundertmal gestellt: an Channels, an Astrologen, an Schamanen, an Hellsichtige, an Freundinnen und Freunde. Ich habe in meinen Gebeten und Meditationen Gott gefragt und jeden Engel, der in meine Nähe kam. Ich weinte diesen Satz in den Sternenhimmel und ließ ihn tränenreich auf die heilige Erde sinken. Ich hoffte auf eine Richtung, eine Weisung, die sich einfach in einem Satz zusammenfügen lässt:

          „Deine Aufgabe ist es, mit Tieren zu kommunizieren.“

          „Deine Aufgabe ist es, kranken Kindern zu helfen.“

         

Doch es kam und kam einfach keine Antwort.“

(Erleuchtung, Sex und Coca-Cola; S. 223-225; Sabrina Fox)

Ja, genau so ist es. Lustig. Genau so fühlt es sich. Warum bekomme ich verdammt noch mal keine Antwort? Bevor ich dieses Buch in den Händen hatte, lauschte ich selbst mit dieser Frage nach meiner Lebensaufgabe in mein Innerstes. Als Antwort kam: mich Verbinden, mit allem in mir und allem was mich umgibt. Mir fiel eine Notiz ein, die ich 2011 während meines stationären Klinikaufenthaltes machte. Auch dort quälte mich schon die Frage nach dem Wohin, nach meiner Aufgabe. Auf dem Zettel steht: „Lebensaufgabe – Selbstverwirklichung, ohne mich in anderen zu verlieren und ohne andere zu verlieren.“ Ähnliches Thema, nur weiterhin unklar, wo mich das beruflich hinführt.

So viele Impulse gab es bisher.

* Einigen bin ich gefolgt und sie endeten im Nichts oder im Unmöglichen.

Dabei wollte ich an vergangenen positiven Gefühlen und Erfahrungen anknüpfen, die ich in der Erlebnispädagogik und in Outdoorurlauben hatte. Ich informierte mich zu Umschulungsmöglichkeiten und Ausbildungen als Wildnisführer oder Natur- und Umweltpädagogen. Kurz tauchte auch die Idee des Suchttherapeuten auf, da ich selbst betroffen bin und viele Erfahrungen mitbringe.

* Einigen bin ich gefolgt und sie zeigten mir, was es nicht ist.

Ich schnupperte kurz ehrenamtlich beim Naturschutzbund hinein.

* Einige entpuppten sich bei genauerer Betrachtung als etwas anderes, als ich dachte.

Z.B. meine Vision von einem eigenen Garten und dem Arbeiten im ökologischen Anbau. Ich stellte mir einfach vor, wie es wäre, wenn ich jetzt in diesem Moment einen Garten hätte. Was ich fühlte war maßlose Überforderung. Ich habe einen Balkon und beschloss, mich erst mal dort auszuprobieren. Später erkannte ich diese Vision als Metapher dafür, dass ich mich in meinem Inneren nach Freiheit und Selbstbestimmung sehne.

* Einigen Impulsen bin ich gefolgt und sie passten für eine gewisse Zeit und irgendwann dann nicht mehr.

So geht es mir gerade mit der ehrenamtlichen Arbeit in einer Friedhofsgärtnerei.

* Einige sind so unkonkret, dass ich ihnen nicht folgen kann.

Da fühlte ich erst: nicht mehr in der Sozialen Arbeit. Ich habe keine Lust mehr mich um andere zu kümmern, für andere die Verantwortung zu übernehmen. Überhaupt am liebsten kein Menschenkontakt. Seit einer Woche dreht es sich und ich spüre einen Zug zurück zum Zwischenmenschlichen und das Gefühl, etwas arbeiten zu wollen, wo ich mich mit meinem Herzen verbinden kann, mit meinen Sinnen und mit meinem Körper.

Reaktion auf meine letzte große Entscheidung: „Wenn sie jetzt kündigen und nach Werkstattmöglichkeiten schauen, mache ich mir Sorgen, wie das in ihrem Lebenslauf aussieht und ob es nicht ihren späteren Wiedereinstieg in den ersten Arbeitsmarkt erschweren wird.“ Ja, möglich. Doch wo führen mich solche Gedanken, Ängste, Befürchtungen hin? Führen sie nicht weg vom aktuellen Moment und der Frage, was jetzt am dringendsten, am passendsten ist? Halten sie mich nicht in einer Angst gefangen, eine Angst die die Zukunft betrifft und die niemand vorhersehen kann? Ich habe die Stelle trotz dieses Einwands aufgegeben und sehr deutlich in den folgenden Wochen und Monaten gefühlt, dass das die richtige Entscheidung war. Auch wenn ich nicht leistungseingeschränkt gewesen wäre, war ich grundsätzlich im Herzen dort unglücklich. Es war nicht meins. Es hat nicht gepasst. Und nichts ist schlimmer als unglücklich zu sein. In dieser Situation waren mir alle kommenden längerfristigen Konsequenzen egal. Und im Herzen habe ich nicht an negative Konsequenzen geglaubt und fühle auch heute noch so etwas wie: Es wird schon alles gut gehen.

Es bleibt also unkonkret und das will ich mir erlauben. Ich will mir erlauben Erfahrungen zu sammeln, mich nicht festlegen zu müssen, auszuprobieren. Wie sonst soll es auch gehen? Ich will dem Fluss des Lebens vertrauen. Er wird mich schon führen. Tief eintrainiert ist eine andere Stimme. Eine Stimme die fordert sich mal langsam zu entscheiden, anzufangen wieder einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten, Geld zu verdienen, nicht faul auf der Haut herum zu liegen und wünsch-dir-was zu praktizieren. Das sind die Stimmen in mir, das sind die Stimmen der Gesellschaft, das ist die Stimme des Systems. Und doch umgeben mich verschiedene Informationen und Rückmeldungen von außen und auch von innen, die mich in dem was ich tue bestätigen.

 „Die Krankheit ist ein Ausdruck Ihrer unerfüllten Sehnsucht. Benutzen Sie deswegen Ihre Krankheit zuallererst, um sich die Freiheit zu geben, das zu tun, was Sie schon immer tun wollten, derjenige zu sein, der Sie immer sein wollten, und sich in Ihrer tiefsten, weitesten und höchsten Wirklichkeit zum Ausdruck zu bringen.“ (Licht-Heilung; S. 40; Barbara Ann Brennan)

„Ich finde, du hast dir nun eine wunderbare Oase der Freiheit und Entwicklung geschaffen, in der Zeit für die ganzen Erfahrungen ist, die du jetzt machst.“ (E-Mail einer Freundin)

„Wer nicht in diese Welt zu passen scheint, ist nahe daran, sich selbst zu finden.“ Hermann Hesse

Puh, das war jetzt anstrengend und ich kann überhaupt nicht mehr erfassen, was ich hier gerade alles zusammengefügt habe. Nich schlümm… wird schon Sinn machen… 🙂