Was für eine Cranio-Sacral-Sitzung heute.
Wir haben uns das Ankommens-Gespräch gleich gespart, weil ich sofort anfangen musste zu weinen, mit den ständigen Worten in meinem Kopf „es ist zu viel“, „ich will sterben“.
Ich war vor 3 Monaten das letzte Mal bei ihr.
Noch neben der Liege sitzend, legte ich meinen Kopf auf die Liege, die Arme darum, um die Tränen zu verbergen.
U. setze sich dazu und legte behutsam ihre Hand auf meinen Rücken.
Aber erst als ich dann auf der Liege lag, konnte ich mich ganz abgeben und reden und fühlen, was da an großer Last in mir war. So hab ich ne dreiviertel Stunde geheult und gerotzt und gezetert, war verzweifelt, überfordert, traurig, wütend und voller Angst. Hab nen Kissen durch den Raum geworfen, mich gehasst und mich geliebt.
Und wenn U. mal ihre Hände von meinem Rücken nahm, kam ganz schnell „kannst du da bleiben?“.
So raus lassen geht nur bei U. und geht nur, wenn ich berührt werde.
Die ganzen Termine der letzten Wochen, durch Therapiesuche, neue BEW-Frau, neue Ergo-Körperarbeit, die immer wieder Altes triggerten, von „mich will keiner“, „mich sieht keiner“, „ich bin nicht wichtig“, „ich bin falsch“. Unausgedrückt, in mir gestapelt, so dass die depressiven Zustände sich vermehrten. Ich schaffe den Haushalt nicht mehr und fühle mich zunehmend unwohl in meiner Wohnung.
Durch die Medis aber so viel Abstand, dass es möglich war weiter zu funktionieren.
Ich bin deswegen so verdammt ambivalent, was die Medis betrifft. Und mir macht es auch sehr zu schaffen, dass mir anscheinend von den Medis die Haare ausfallen. Gruselig.
Es war mir nicht möglich, meine Gefühlswelt selbst so zu greifen, dass ich sie hätte vermitteln können und schon im Alltag Entlastung zu finden.
Zum Ende der Cranio-Stunde erlebe ich aber auch, dass Kraft in mir ist, mich all dem weiter zu stellen und vorwärts zu schreiten.
Ich bin auf dem richtigen Weg.
Vielleicht muss nur an der einen oder anderen Stelle der Zeitumfang etwas reduziert werden, um Überforderung zu vermeiden.
Mir ist dort auch mal wieder bewusst geworden, wie schwer es für mich ist Überforderung zu fühlen, wenn sie passiert. Überhaupt so etwas wie ein Stopp zu fühlen. Dazu erinnerte sich U. an eine frühere Sitzung, bei der wir in eine Stelle im Körper tiefer spürten. Sie meinte, die meisten Menschen reagieren irgendwann mit einem Stopp. Bei mir kam kein Stopp. Es gab keine Grenze. Sie konnte bis tief wahrnehmen und ganz auf dem Grund, war so viel Sehnsucht nach Kontakt, aber auch eine panische Angst.
Das beschreibt gut, wie ich mich fühle, wenn Nähe entsteht. Da ist keine Grenze, kein Stopp. Es geht sofort bis auf dem Grund und dort ist sofort panische Angst.