Egostrukturen

Ich habe eine Zeichnung von 2013 gefunden, wo ich damals versucht habe, mein inneres Chaos zu sortieren, sichtbar zu machen und zu verstehen.

Innere Strukturen

Innere Strukturen

Ich weiß, dass ich damit sehr unzufrieden war. Es war unvollständig und nicht alle Strukturen waren abbildbar und in Zusammenhang zu bringen. Die Ordnung die da auf dem Papier entstand, war in mir keine, veränderte sich ständig. Ich hatte aufgegeben und es weggepackt.

Heute finde ich es interessant.

Zwei Dinge sind mir dazu gekommen.

Einmal… puhhh… das sieht doch sehr nach innerer Strenge und Enge aus. So war das damals. Fast ausschließlich diese Strukturen. Die habe ich heute immer noch. Sie sind kleiner geworden. Und ich könnte die Seite des ja-sagenden Erwachsenen erweitern und mehr Kommunikation zwischen diesem und dem Höheren Selbst darstellen.

Der zweite Gedanke… wie deutlich hier die Ego-Strukturen zu erkennen sind. Sooo viel… ja ich würde auch ehrlicherweise sagen, unterentwickeltes Ego.

Ich hoffe, ich bin reifer geworden, wenn auch noch von reif in allen Lebenslagen entfernt. 😉

Nein danke

Ich erlebe gerade, dass es für mich viel mehr Mut braucht zu etwas ‚Nein‘ zu sagen, als zu etwas ‚Ja‘ zu sagen.

Nein, ich entscheide mich gegen eine psychiatrische Krisenaufnahme.

Wie viel Mut mich das kostet, meinem Gefühl zu Vertrauen. Wie viel Mut mich das kostet, trotz aller Angstgedanken, warum eine Aufnahme vielleicht doch besser sein könnte, dazu ’nein‘ zu sagen. Wie viel Kraft das kostet, mich immer wieder aus der Infragestellung meiner Entscheidung heraus zu holen.

Ich fühle, dass ich das nicht brauche, dass ich mich selbst halten und schützen kann. Und ich erlebe es auch nach und nach.

Diese Gefühle zwanghaft immer wieder in Frage zu stellen, ist eine echte Selbst-Quälerei.

Doch ich glaube, es wird besser.

Das Wiedererleben von Traumagefühlen hing mit dem Yoga zusammen. Längere Geschichte. War die letzten drei Termine nicht da und man telefoniert mir tatsächlich nach. Ich hatte bisher keine Gelegenheit mich dort zu erklären, weil dann das Trauma dazwischen kam und ich deshalb beschlossen hatte, erklärungslos zu kündigen, weil alles andere überforderte.

Die Kontaktaufnahme forderte mich nun auf Stellung zu beziehen und nicht nur das, auch ’nein‘ zu sagen. Sie sprachen auf meinen AB, wussten von den letzten zwei Terminen schon, dass es mir nicht so besonders geht. Empfahlen viel Yoga zu Hause zu machen und auf jeden Fall das nächste Mal zu kommen. Genau das, was ich nicht mehr wollte. Ich wollte keine Grenzerfahrungen mehr sammeln. Davon gab es im Augenblick genug.

Allein dieser Anruf erzeugte diesen Druck, dieses ‚ich muss jetzt‘ und ich habe keine andere Wahl. Jemand fordert das. Mit dieser Verzweiflung schrieb ich dann also meine Gründe, warum ich kein Yoga mache.

Das brauchte auch so viel Mut, eine Grenze zu ziehen. Zu sagen, ’nein‘ ich mache das nicht, auch wenn du glaubst, es wäre das Beste für mich. Ein Hauch von Gefühl in mir zu finden, dass mein Gefühl dafür, was das Beste für mich ist, das wichtigere ist.

Mit diesem Gefühl ist es ein Eiertanz. Es ist da, es ist weg. Ich darf. Ich darf nicht. Der Andere ist eine Autorität und der ist zu folgen, der weiß es besser. Der Andere ist auch nur ein Mensch, mit seinen ganz eigenen Erfahrungen, die erst einmal für ihn selbst gelten.

Darauf kam eine E-Mail-Antwort zurück. Ein Dank für Ehrlichkeit. Ein Verstehen wollen worum es genau geht, um helfen zu können, mit einer direkten Termineinladung.

Boarrr, Übungsfeld, Übungsfeld. Jemand will mir helfen und ich sage ’nein‘ dazu. Schuldgefühle wollen nach vorne drängen. Ich wäre selbst schuld an meinen Symptomen, weil ich mir nicht helfen lasse. Als wäre ich alleine von dieser Hilfe abhängig. Als gäbe es dort die Rettung und danach ist alles gut. Das stimmt so aber nicht und ich will mir dieses Denken nicht anziehen.

Mein Gefühl sagt ’nein‘ zu dieser Hilfe, ohne zu wissen, wie die eigentlich aussehen könnte. Mein Gefühl sagt, ich bekomme die ganze Zeit Hilfe/Unterstützung und diese reicht aus. Es ist alles gut.

Dazu habe ich versucht mutig zu stehen und eine entsprechende Mail zurück geschrieben.

Meine Gedanken zweifeln das an. Sollte ich nicht doch? Ist doch nichts dabei? Kann man doch ausprobieren? Blahblahblah.

Ich hörte neulich eine Erfahrung, die mich aus dem Hintergrund stärkt.

Feuerlaufen. Die Menschen die mit Angst davor standen, wurden befeuert, bestärkt, motiviert sich zu trauen. Es gab welche, die taten es nicht. Und auch diese wurden zum Abschluss bejubelt und geehrt, weil sie sich trauten auf sich zu hören und ’nein‘ zu sagen, als sich zu etwas anzutreiben, zu dem sie (noch) nicht bereit waren und sich Verbrennungen zuzufügen.

Alles auf Anfang und doch ein Stück weiter

Keine Richtung. Keine Perspektive. Keine Vorstellung, dass irgendwo ein Platz für mich ist, wo ich sein kann, mit dem was ich bin und mich trotzdem entfalten kann.

Nach der Tagesklinik ist vor der Tagesklinik. Seit gestern bin ich zu Hause.

Es fühlt sich alles nicht mehr passend an. Der Arbeitsplatz, die Kontakt- und Beratungsstelle. Es beengt mich, ich fühle mich in der Vorstellung dort eingesperrt.

Das Leben im Allgemeinen fühlt sich beengend an.

Ich werde wütend. Immer wieder. Bei kleinen und großen Dingen. Verweigerungshaltungen entstehen. Das ist nicht die Lösung. Der Wut auf der Spur.

Ein Bild in mir, mich mit aller Kraft aus Ketten zu sprengen.

Etwas Neues gibt es nicht.

Wertlosigkeitsgefühle und das „wertvoll“ daneben stellen.

Der Verzweiflung zuschauen, die aus der Orientierungslosigkeit entsteht.
Den Ängsten zuschauen, Massen an Ängsten, die Neues (noch) nicht möglich machen.
(Das Schauen gelingt besser, als vor der TK)

Wohin Bewegen?
Bewegungslosigkeit. Ganz real. Wozu noch Handeln?

Mit Selbstfürsorge balancieren, zwischen Gleichgültigkeit.

Starrende Ängste die glauben, dass alles untergeht, wenn wir uns nicht sauber machen, nicht bewegen, nicht strukturieren, nicht das neue Ticket holen, weil der 1. ist, nicht einkaufen gehen, weil am Wochenende Besuch kommt, nicht die Duschwand nach Benutzung abwischen, nicht die Wohnung putzen.

Das „nicht“ aushalten. Ja was ist dann? Was passiert dann, wenn alles NICHTS wird?
Noch mehr Ängste, noch mehr Gedanken. Und wenn… und wenn… und wenn.

Und ich lebe weiter…

Dramagedanken. Das Leben wird eng in ihnen.
Stimmt schon, meine Gedanken nehmen das Leben sehr ernst (wie jemand mir sagte). Das macht es nicht leicht.

Es ist wirklich nicht leicht, doch ich kann es aushalten. Gestern. Heute.

Dazwischen Momente wo alles okay ist, wo Gelassenheit auftaucht, beim einfachen Sein.

Krisenzeit

Das war die heftigste Krise die ich seit letztem Jahr September erlebt habe. (Diese endete damals auf der Kriseninterventionsstation.)

Mit großen Augen und anerkennendem Blick sagt sie: „Und sie haben das durchgestanden!“ Ja, ich habe das zu Hause durchgestanden. Ich hatte mich zwar um eine Krisenaufnahme für das Wochenende, in einer Akuttagesklinik gekümmert, diese dann doch abgesagt. Ich habe es mir zugetraut, weil andere Dinge griffen.

Niemand konnte das ganze Ausmaß sehen, niemanden konnte ich sagen, was in mir passierte, dass sich alles in mir verändert hatte. Niemand bekam die Dimension dieser Krise mit. Ich hatte keine ausreichenden Worte und habe es selbst nicht verstanden – mittendrin. Wenn ich nicht mehr konnte, sah das keiner und wenn mich jemand sah, setzte der Automatismus ein, noch zu können. Und was soll ich sagen – es ist okay… irgendwie. Es war nicht nötig, dass ich mein Erleben erklären konnte (auch wenn ich es gerne getan hätte). Ich habe es anscheinend nicht gebraucht.

Ich habe MICH gebraucht. Und ich war überwiegend für mich da. Bin Wege gegangen, die ich noch nie gegangen bin. Habe Hilfe bekommen, auch ohne dass die Dimension erkannt wurde, wohl einfach, weil man mir auch glaubte, wenn ich um Hilfe bitte, dann brauche ich sie auch.

Ein sehr heilsames Erlebnis, wenn die Tagesklinik sagt (war da bisher zweimal, 2011 und 2014): „Kommen sie einfach. Sie brauchen keine Einweisung vom Arzt. Wir kennen sie ja und kümmern uns dann um alles.“ Ich habe geweint vor Dankbarkeit, nach diesem Anruf. Ich musste nichts erklären. Es hat einfach gereicht nach einer Krisenaufnahme zu fragen.

Erst danach konnte ich so halbwegs verstehen und erklären und sie sagte: „Ich habe es ihnen zugetraut.“ Wow…! Das hatte ich mir von meiner damaligen Therapeutin gewünscht und sie sogar darauf angesprochen, ob sie mir nichts zutraue. Und nun sagt man mir das von ganz alleine. Ein tolles Gefühl! Noch nie in meinem Leben, habe ich so etwas gesagt bekommen und auch annehmen können.

Da ist viel Kraft in mir. Ich durfte sie erleben und ich spüre sie immer noch. Ich fühle mich nicht stark. So meine ich das nicht. Sondern, dass da ein Kern in mir ist, der Kraft zur Verfügung stellen kann (immer gibt), wenn ich sie brauche.

Krisen erschaffen immer ganz besondere Erfahrungen. Ich tue Dinge, die ich ohne nicht tun würde. Dadurch erlebe ich Sachen, die ich ohne nicht erleben würde.

Die Lawine, die alles mit sich riss und sich stetig vergrößerte, läuft momentan langsam aus (und nichts ist mehr wie vorher). Ich weiß nicht, wo ich jetzt stehe. Da ist so viel passiert. Für mein Bewusstsein zu viel in zu kurzer Zeit, als dass ich greifen könnte, was es mit mir gemacht hat und was im Einzelnen der Inhalt war.

Das Überthema heißt wohl ‚zeigen und gesehen werden‘ und Bindung (immer noch). Da hängt so unglaublich viel dran! Das hat (und tut es weiterhin) so extrem viel ausgelöst.

Auch bin ich auf ein familiäres Thema, mütterlicherseits gestoßen. Ich trage Erlebnisse meiner Familie mit, die ich nie erlebt habe. Ich reagiere mit ihrer nackten Angst und Panik. Ich habe den Schmerz meiner (schon seit Jahren verstorbenen) Oma geweint.

Am Ende brauchte ich für drei Tage völligen Rückzug. Ich ließ die meiste Zeit Handy, Telefon und PC aus. Wusste ich, ich musste mich vor weiteren Reizen, Informationen, Reaktionen schützen, um mein völlig überreiztes Nervensystem zur Ruhe zu bringen und meinem durchgebrannten Verstand die Nahrung zu entziehen. Absolute Ruhe – das brauchte ich. Der erste Tag davon war sehr schwer. Meine Gedanken drängten immer wieder zur Tat, wollten Klärung, suchten Kontakt, waren voller Panik und auch Schmerz. Es erforderte Disziplin, nicht ins Handeln zu gehen. Ich schrieb sie alle auf, um mich dann wieder dem Jetzt zuzuwenden. Das half. (Und heute sind 70% des Geschriebenen unwichtig geworden)

Gestern und heute sehe ich nichts mehr um mich herum. Da ist so viel leerer Raum. Aus allen Zusammenhängen gelöst. Nichts scheint mehr wichtig, von Bedeutung oder trägt. Ich sehe keinen Weg. Ich habe kein Ziel vor Augen. In den letzten Jahren hätte mich das (zum wiederholten Male) in eine tiefe Sinnkrise gestürzt, auf die ich aufgesprungen wäre. Jetzt übe ich mich, die logischerweise folgenden Depressionswellen durch mich durchlaufen zu lassen. Jetzt hält nur noch das Leben, das Da-sein selbst. Schön fühlt sich das nicht an. Da ist Angst und Ungewissheit. Keine Richtung, in die ich blicken kann. Es bedeutet viel Bewusstseinsarbeit und aushalten.

Es ist zu erwarten, dass sich wieder etwas Greifbares formieren wird (und ich danach auch suchen werde), um beim nächsten Mal erneut zu zerfallen.

Ich bin müde, erschöpft und sehr schwach.
Ich fühle wieder (wackeligen) Boden.
Ich habe die schwach pulsierende Erinnerung von Kraft.

Einsichten, so zwischen durch

Dadurch, dass ich mein Ego kennenlerne, lerne ich automatisch das Ego anderer Menschen kennen.

Dadurch, dass ich lerne, nicht mehr gegen mein Ego zu kämpfen, lerne ich automatisch nicht mehr gegen das Ego anderer Menschen zu kämpfen.

Lerne ich mit mir, lerne ich im Innen, so lerne ich automatisch mit Anderen und im Außen, ohne dass ich mein Bewusstsein darauf lenke.

Universelles Grundgesetz – Innen wie Außen, Oben wie Unten – direkt erfahrbar.

Handeln aus Liebe oder im Erziehungscamp

Ich bin vom Konstrukt des Inneren Kindes, zum Konstrukt des Egos gewechselt (überwiegend, nicht ausschließlich). Da lässt sich aktuell mehr mit fassen, was ich in mir erlebe. Kindliches Fühlen und Denken ist ein Teil des Egos.

Jedes Fühlen, Denken und Handeln, welches sich aus inneren Vorstellungen und gemachten Erfahrungen gründet, ist für mich das Ego. Es ist meine gewachsene Persönlichkeit. Es sind meine Glaubenssätze. Es sind meine Ängste. Es sind meine Freuden. Es sind alle Bewertungen. Usw.. Es ist alles, was als Reaktion auf äußere und innere Reize geschieht.

Der Buddhismus würde das wohl mit dem ‚Bedingten Entstehen‘ erklären.

In meinem Verständnis hat jeder dieses Ego und braucht es auch, um agieren zu können, um Erfahrungen sammeln zu können, um sich in der materiellen Welt bewegen zu können.

Ein Ego verschwindet nicht, aber es kann sich weiter entwickeln. (Vielleicht verschwindet es dann auch für ganz Ausgewählte.)

Ich bin seit dieser Woche mehr im Kontakt damit, in jedem Moment zu erkennen, wo reagiere, denke, fühle ich aus dem Ego und zu sortieren, an welchen Stellen die ich dort erkenne, ist es Zeit sich weiterzuentwickeln, loszulassen, neues zu lernen.

Das ist ganz schön umfassend, eine Tagesbeschäftigung, besonders im zwischenmenschlichen Miteinander. Es erfordert echt viel Aufmerksamkeit und Achtsamkeit und ist nicht leicht, wenn Trubel um einen herum ist.

In der Übersetzung der inneren Elternschaft, komme ich mir vor, als wäre ich als Eltern in einem Trainingsprogramm (Dauer unbestimmt), wo sich alles konsequenter, zielgerichteter, aufmerksamer, um die Begleitung des Kindes dreht.

Heute auf Arbeit hatte ich eine herausstechende Situation.

Ich saß vor dem Laden, machte eine Pause und genoss die Sonne. Ich war ganz bei mir und entspannt. Ein Kollege setzte sich neben mich. Die innere Reaktion war ein zusammenziehen und –krampfen. Ich fühlte Unruhe und Unsicherheit und den Wunsch weg zu gehen. Mein Ego meldete ‚Bedrohung‘.

Es ist für mich nichts Neues, das in mir etwas so reagiert. Hier habe ich den Wunsch mich weiterzuentwickeln, vor allem, weil ich das Thema hinreichend durchforscht, durchfühlt und erkannt habe. Es sind leere Muster geworden.

Mir kam das Bild von lauter kleinen, jungen Hunden, die in mir sitzen und bei entsprechenden Auslösern nach außen springen, sich vor mich stellen, knurren, bellen, Schwanz einziehen, Distanz oder Barrieren zu mir schaffen, um mich zu beschützen. Ich ziehe sie ganz behutsam, vorsichtig, aber konsequent an ihrer Leine wieder zu mir zurück und setze sie auf meinen Schoß. Ich vermittle ihnen damit: „So nicht!“, „Hier spielt die Musik“, „Bei mir bleiben“ und „Alles ist gut.“ Manche benötigen nur ein zurückziehen, manche brauchen noch das liebevolle Streicheln auf meinem Schoß, manche müssen erst noch in ihrer Reaktion verstanden werden, um sich zu beruhigen.

Da sind wirklich viele Hunde! Man, hab ich mir ja was vorgenommen. 🙂

Ich denke an Umerziehung, obwohl ich das Wort nicht mag. In der Heilsitzung wurde mir gesagt, ich solle mehr mein Ego kontrollieren. An dem Wort habe ich noch mehr herum gewürgt. Ich wählte dann ‚korrigieren‘. Diese Worte sind alle negativ besetzt, doch im Endeffekt ist es das.

Ich kontrolliere mit dem Hintergrund von Erfahrungen, Wissen und Erkenntnissen, was für meine Entwicklung förderlich und was hinderlich ist. Ich begleite mich und gebe immer wieder kleine Impulse für die Richtung, wo es hingehen soll. Das wichtigste dabei scheint mir die Verbindung zum Herzen. Ohne die intuitive Weisheit/Wahrheit des Herzens, werden die Worte ‚Erziehung‘, ‚Kontrolle‘, ‚Korrektur‘ zu machtausübenden Egoanwandlungen, gegen mich selbst gerichtet.

Ja, das ist das Zentrum des Handelns. Handeln aus Liebe.

 

Nachtrag:

Komme gerade vom Yoga. Es wird so super bewusst, auch dort. Meine Nachbarin macht während der Übungen geräuschvolle Gefühlsbekundungen. Ich (mein Ego) reagiere innerlich genervt und denke: „die will doch nur Aufmerksamkeit“ und fühle eine Bedrohung, dann selbst nicht genügend zu bekommen. Zurück gezogen auf meinen Schoß, weg von der Nachbarin, umarme ich dieses Denken/Fühlen in mir, erkenne alten Mangel und fühle im Herzen, das dieser heute nicht mehr nötig ist.

Vertiefung

Seit der letzten Heilarbeit sind in mir tiefgreifende Veränderungen zu spüren.

Anhaftungen, wie mein Leben zu sein hat und damit auch Verleugnungen, was sich in meinem Leben präsentiert, sind losgelassen (das war seeehr schmerzhaft).

Fast zu jeder Minute spüre ich, in welche Richtung ich zu blicken habe. Ich anerkenne meine Fähigkeiten und Gaben und spüre Bereitschaft mich darauf einzulassen, auszurichten und zu lernen, in sie hineinzuwachsen.

Angst ist mit dabei und nicht gerade wenig. Sie gehört dazu, ist nachvollziehbar.

Ich spüre die Ränder und Füllung meines Egos und damit die Abgrenzung zum Herzen, zur Liebe. Hier liegt Los-lass-Arbeit vor mir. Ich habe sehr viel gelernt zu nehmen, einzufordern, ICH zu fühlen und zu zeigen.

Eine Weiterentwicklung drängt sich auf. ICH zurückstellen. Eigenes wieder loslassen, auf Räume begrenzen. Anderes zulassen, geben von dem so viel in mir vorhandenem – Liebe, Aufmerksamkeit, Wertschätzung. Für andere Raum sein.

In den Alltagsdingen breitet sich immer wieder tiefer Frieden und Vertrauen aus. Plötzlich ist es so einfach, einfach da zu sein. Alles liegt klar zu meinen Füßen, ohne dass ich etwas sehen könnte. Der Weg. Ich brauche ihn nur zu gehen, ganz gemächlich. Ein Schritt nach dem anderem. Erfahren. Fühlen. Lernen. Erkennen.

Sinneswahrnehmungen haben sich enorm vertieft. Vielleicht waren sie schon immer so, nur für mein Bewusstsein vernebelt, weil so viel Denken davor stand.

Das Leben hat etwas für mich vorgesehen. Ich fühle mich mit diesem Plan verbunden. Ich bin genau da wo ich sein soll.

Polaritäten von Energie  ("Der Weg zum wahren Reiki-Meistern" - Andreas Dalberg)

Polaritäten von Energie
(aus „Der Weg zum wahren Reiki-Meister“ – Andreas Dalberg)

Bewegung von Energie ("Der Weg zum wahren Reiki-Meister" - Andreas Dalberg)

Bewegung von Energie
(aus „Der Weg zum wahren Reiki-Meister“ – Andreas Dalberg)

Nähe IV (Heilarbeit)

Wir hatten uns nur kurz im Auto gedrückt, als sie mich vom Bahnhof abholte. Bei ihr zu Hause angekommen, stehe ich im Flur, ziehe mir die Schuhe aus. Sie ist in der Küche. Mein Herz sehnt sich nach Nähe und schmerzt. „Können wir uns noch mal umarmen?“, frage ich sie mutig. „Na klar!“ und wir nehmen uns noch mal richtig in den Arm. Ich fühle ihre Nähe. Ich fühle diese Umarmung und mein Herz schmerzt.

Alles ist so neu und unbekannt. Mein Fühlen, mein Trauen, die darauf folgende Reaktion und wieder neues Fühlen usw..

Während sie in der Küche hantiert, um uns Kaffee zu machen, steigen bei mir Tränen auf. Mein Herz will sich öffnen und weinen, weil jemand da ist. Meine Angst kämpft dagegen an, versucht das herausbrechen wollende Schluchzen zu unterdrücken.

Sie kommt ins Zimmer, während ich schon ins Taschentuch schniefe und Tränen wegwische und ich erzähle mein Ringen und Weinen wollen. Alles ist so nah und tut weh.

Sie geht kurz raus, kommt wieder und drückt mir einen großen Plüschhund in die Arme. „Damit kann man gut weinen“, sagt sie fröhlich und geht wieder in die Küche.
Mein Ego zuckt kurz, ist irritiert, weil es alleine gelassen wird und lieber will, dass sich gekümmert wird.
Mein Herz drückt sofort den Plüschhund an sich und kann ein wenig mehr in diese Innigkeit weinen.

Sie kommt wieder zurück und drückt mir Taschentücher in die Hand, um dann wieder in die Küche zu gehen.
Mein Ego denkt: merkwürdige Situation und muss irritiert lachen.
Mein Herz ist dankbar, fühlt ihre Präsenz und kann weiter etwas loslassen, bei sich bleiben.

Sie kommt zurück, stellt zwei Teller mit Kuchen auf den Tisch und setzt sich auf die andere Seite der Couch. Ich schluchze gepresst weiter vor mich hin. Fühle mich hilflos und gefangen in der Situation und sehne mich so nach gehalten werden.

„Wenn du meinen Arm brauchst, sag Bescheid“, sagt sie völlig entspannt.

Ich überhöre die Einladung. „Ich kann nicht richtig loslassen, es zulassen.“

„Du kannst auch ins andere Zimmer gehen, wenn es hier nicht geht.“

Ich zittrig, schluchzend traue mir, mein Sehnen auszusprechen (ein Sprung ins Ungewisse): „Aber ich will genau das Gegenteil! Ich will mich am liebsten auf deinem Schoß zusammenrollen.“

„Ich hab dir ja meinen Arm angeboten.“

Hilflos und damit nichts anfangen können. „Ich weiß nicht, wie man das macht!“ Der Körper hochgradig starr werdend, in angstvoller Erwartung, was nun passiert.

„Hmmm… du weißt nicht, wie man das macht. Ich setze mich mal neben dich.“ Steht von der anderen Seite der Couch auf und setzt sich nah neben mich, ohne mich zu berühren. Zeigt mit einer Geste einladend auf ihre mir zugewandte Schulter.

Sofort schießt die Angst durch mein System. So nah! So nah! Rede irgendwas. „Kann sein, dass ich gleich nen Panikanfall bekommen“ und schaue sie mit großen, ängstlichen Augen an. „Denke mal nicht so viel.“ „Das denke ich nicht, das fühle ich!“ und schon geht es los. Die Atmung beschleunigt sich, schlägt über. Ich beuge mich vorne und halte meinen Kopf in den Händen. In einer Hand einen Kienapfel und unter den Füßen ein Kühlakku, um dabei bleiben zu können. Ihre Hand auf meinem Rücken, für die Energiearbeit: „Schön durch die Nase ein und durch den Mund aus. Sprich mal im Geiste(…)“ „Ich kann keine Sätze mehr denken“, antworte ich durch den Sturm in mir drin. „Das ist gut!“, sagt sie freudig. Ich: „Das haben Panikattacken so an sich.“

Am Rande nehme ich war, dass sie sich ein Kissen auf den Schoß legt und eine Decke darüber zieht. Die Sehnsucht schießt empor und mit strudelndem Panikkörper und dem wiedergekehrtem Schmerz und Sehnen im Herzen, gebe ich den Widerstand auf, lasse mich seitlich mit dem Kopf auf diesem Kissen nieder, den Plüschhund unterm Arm und vors Gesicht gedrückt, um die Scham zu bedecken.

Und dann passierte so viel in mir, dass ich mich nicht in der Lage fühle, dass hier wiederzugeben, weil ich es nicht mehr greifen kann. Ich weiß nur mit Sicherheit, dass das ein Durchbruch war (wieder mal). So etwas habe ich in meinem Leben noch nie gemacht, gehabt, zugelassen.

Die Gefühle wechselten hin und her. Zwischendurch musste ich raus aus der Position, wollte sie wegstoßen, den Hund in die Ecke werfen und wurde unheimlich wütend. Dann ging es wieder zurück in den Schmerz und auf ihren Schoß. Und noch viel mehr. Mein Körper, mein Ego kämpfte, zitterte, weinte, schluchzte. In meinen Gliedmaßen fühlte es sich an, als würde Starkstrom fließen.

Und sie saß die ganze Zeit entspannt, strich mir über meinen Rücken, machte verschiedene Energieausleitbewegungen, sagte mir verschiedene Sätze, die ich für mich sprechen konnte, damit alle Gefühle fließen und losgelassen werden konnten, hielt all meine Gefühle und hin und her aus, ließ alles in ihrer Präsenz geschehen, war da. Ich bin deswegen tief beeindruckt. Zu dem was ich da gefühlt habe, bekomme ich momentan keinen Zugang.

Irgendwann löste ich mich aus der Situation, wollte nicht länger zulassen. Mein Ego sagte: „Jetzt reicht es aber auch mal. Man kann ja auch nicht alles an einem Tag auflösen.“ (Kann man vielleicht doch. Doch ihm wurde es zu bunt. 😉 )

Ich saß da, mit Starkstrom im Körper und Ganzkörperschwindel. Mein Sprachvermögen war stark eingeschränkt, die Atmung aufgewühlt und kurz und immer noch zitterte und zuckte mein Körper. Ich machte mir Sorgen, wie lange es nun dauern würde, bis ich mich wieder stabilisiert hatte. „Du kannst so lange bleiben wie du willst. Bis spätestens morgen 13 Uhr“, sagt sie und meint das völlig ernst. Ihre Hingabe, ihr Vertrauen, ihre Entspanntheit und Selbstsicherheit berühren mich sehr.

Sie drückte mir einen Rosenquarz in die linke Hand (der saugte ordentlich) und gab mir Rescue-Salbe, um sie auf der Stirn zu verteilen. Es dauerte vielleicht gerade mal 20-30 Minuten, bis ich mich wieder stabilisiert und entspannt hatte. Ich war sehr erschöpft. Sonst fühlte ich mich weich, mir sehr nah, aufgeschlossen, gereinigt und ausgeglichen.

Und dann konnten wir endlich über die Sachen sprechen, die der eigentliche Grund meines Besuches waren. 🙂

Bewusstseinserweiterung bedeutet auch Sterben

Heftig. Wisst ihr wie ich mich eben gefühlt habe? Wie der Typ in Matrix, als er die Wirklichkeit gezeigt bekommen hat und damit alles, an was er je geglaubt hat und für wahr gehalten hat verliert. In dem Film wird der Typ nicht wahnsinnig. Aber ich bin es eben fasst geworden. Ich habe bisher über diesen Bereich meines Lebens wenig geschrieben und ihr werdet es vielleicht völlig abgedreht und verrückt finden oder kein Wort verstehen oder ihr kennt das sogar auch. Dann bin ich wenigstens nicht alleine verrückt. Unmöglich chronologisch zu schreibe. Also wird es wohl etwas konfus. Ich könnte auch nicht sagen, wann es eigentlich mit was angefangen hat.

Erst mal die wirren Notizen von meinem Durchdrehanfall eben.

Mein Verstand schmorrt gerade durch. Warum passiert das alles? Warum fühle ich das alles? Warum lese ich von so vielen Menschen, die im Kontakt zu anderen Ebenen des Seins stehen, zu ihrem höheren Selbst, zu Wesen aus anderen Ebenen, zu Pflanzen? Warum sprechen diese Menschen so selbstverständlich von Inkarnationen, von Bewusstsein, dass das Sein beeinflusst? Die können doch nicht alle eine Massenhalluzination haben. Meine Welt der Realität, den Dingen die man anfassen kann, dreht sich auf den Kopf. Das passt nicht in meinen Verstand. Es sprengt ihn. Ich habe das Gefühl wahnsinnig zu werden. Wenn das alles so ist, warum sieht die Welt da draußen so aus wie sie aussieht? Warum fühlen das Unüberfühlbare nicht alle Menschen? Es ist so glasklar, so echt. Ich dreh durch. Ich steh gerade mit meiner winzigen Seins-Identität vor dem Kosmos allen Seins, außerhalb der Matrix und es verzehrt, zerreißt mich. Fühlt es sich so an, wenn Identität stirbt, Anhaftung an Egogrenzen sich auflösen? Ich bin zu klein für so etwas Großes. Ich bin noch nicht so weit. Ich brauche meine kleine Existenz. Ich brauche die Begrenzung meines Ichs. Ich halte es nicht aus. Es soll aufhören. Ich fühle mich wie eine Verdoppelung innerhalb des gleichen Raums. Erweiterung/ Ausdehnung bedeutet Schmerz, bedeutet Sterben. Die Rückseite der Medaille von Bewusstseinserweiterung. Das Alte passt nicht mehr in das Erweiterte. Es fühlt sich schrecklich an und ich kann nicht aufhören zu heulen.

Ich konnte doch aufhören zu heulen ;). Ich bin immer noch fassungslos. Alle Veränderungen in meinem Leben, innerhalb des letzten Jahres, haben sich in einem Moment zusammengetan und ich finde in meinen Erfahrungen überall die Bestätigung dafür, was auch all diese anderen Menschen erleben. Es ist so bahnbrechend, dass ich es kaum ertragen kann. Ich versuch mal ein paar der Veränderungen aufzuschreiben. Vieles lässt sich aber auch nicht mit Worten beschreiben, da es sich um gefühlte Dinge handelt.

Einer meiner frühen Artikel bezieht sich auf die Veränderungen meines Sehens. Das ist noch ausgeprägter geworden. Wenn ich meine Aufmerksamkeit darauf richte, beginnen die Strukturen der sichtbaren Dinge sich zu bewegen, durchlässig auszusehen.

Ich spüre, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin die Felder von Menschen. Ich sitze förmlich in ihnen drin. Mal unangenehm, dass ich mich am liebsten umsetzen will, mal so vertraut, dass ich denjenigen am liebsten ansprechen möchte. Ich habe schon öfters Menschen als zusammengehörig erkannt (erfühlt?), bevor es auch im Außen sichtbar wurde. Ich habe Tage, an denen kommen mir die Gesichter aller Menschen die ich sehe bekannt, vertraut vor. Ich fühle oft intensiv was mein Gegenüber fühlt. Manchmal fühle ich auch intensiv, obwohl mein Gegenüber nichts fühlt. Ich weiß noch nicht, ob das dann meine Gefühle sind oder die unterdrückten Gefühle des Anderen.

Ich fühle Energie mit meinen Händen, bei mir selbst und bei Anderen. Meine Energie verstärkt sich, wenn ich meine Hände über Energiezentren halte. Meine Hände suchen sich, ohne dass ich mit dem Willen eingreife selbst ihre Position über meinem Körper. Ich fühle Energieströme im ganzen Körper, besonders wenn ich im Bett liege.

Es kommen Weisheiten aus mir, die ich nicht meiner Lebenserfahrung zuschreiben kann. Ich habe vorher nie so gedacht oder solch tiefe Einsichten erfahren.

Ich kann Verbindung zu allem Lebenden aufnehmen, so dass es sich wie ein Teil von mir anfühlt. Ich kann anfangen spontan zu lachen, wenn ich mich mit Bäumen verbinde. Das geht mittlerweile soweit, dass ich sogar bei Obstfliegen, Mücken, Ameisen in meiner Wohnung eine Tötehemmung habe. Oder es wirklich einfach nicht mehr tun.

Manchmal kommen mir Orte verändert vor. Ein vertrauter Raum, wo ich das Gefühl habe, dass Gegenstände etwas verrückt stehen. Konkret war ich mir neulich auf einer Toilette echt sicher, dass sie beim letzten Mal noch 20 cm weiter links gestanden hat.

Wenn ich mein Spiegelbild betrachte, kann es passieren, dass ich das Spiegelbild als eine eigenständige, von mir getrennte Person erlebe.

Ich lese Bücher zu all diesen Themen von Energie und sie fließen vorbehaltlos als Wahrheit in mich hinein. Keine Skepsis, kein Herumsortieren im Verstand. Es ist so, als ob ich das irgendwo schon immer gewusst habe, was da steht. Es ist keine graue Theorie mehr, sondern auf einmal das was ich erlebe. Früher habe ich in der spirituellen Richtung viel probiert und wohl auch nach Antworten oder Richtungslinien für mein Leben gesucht. Doch da hat nie etwas gepasst. Es blieb außerhalb von mir. Etwas was ich selbst nicht erfuhr. Es blieben Modelle, Konzepte.

Wer etwas genauer verstehen will, von was ich hier eigentlich rede, aber keine Lust hat da tief und schwer einzusteigen, dem kann ich das Buch „Die Prophezeiungen von Celestine“ empfehlen. Ein Roman, der auf spannende Weise vermittelt, wie die Welt „wirklich“ beschaffen ist. Witziger weise habe ich das Buch gelesen, als ich selbst noch keine Erfahrungen dazu hatte. Es blieb also einfach nur ein interessantes Buch, dessen Inhalt mit Beendigung verschwand. Jetzt kommt es mir so vor, als ob das einen tieferen Sinn hatte, das mir dieses Buch vor zwei Jahren in die Hände gefallen ist.

So, soll ich das jetzt wirklich online stellen? Ein nicht unbedingt kleiner Teil in mir, erklärt mich immer noch für verrückt. Versucht mir einzureden, dass ich mir das alles nur einbilde oder es absolut keinen tieferen Sinn dahinter gibt. Das muss ich wohl aushalten 🙂

Nachtrag: Jemand schickte mir noch einen passenden Videolink dazu – Willigis Jäger – Spirituelle Krise: http://www.youtube.com/watch?v=RKj5VQ4vWJk&list=WLD159C2955EDC77CC