Manchmal gibt es diese Tage, an denen alles anders ist.
Diese Tage, an denen man ohne Rucksack das Haus verlässt. An denen man nicht wie gewohnt, nach der Therapiestunde einkaufen geht.
Diese Tage, an denen man nicht wie üblich in die Bahn, Richtung zu Hause umsteigt. An denen man völlig ungeplant den Bahnhof verlässt und zu Fuß weiter läuft.
Diese Tage, an denen man ohne zu überlegen in eine Kirche geht, an der man vorbei kommt. In dieser Kirche einen Aushang liest, dass ehrenamtliche Helfer gesucht werden, um die Öffnungszeiten der Kirche verlängern zu können und man sich überraschenderweise sehr angesprochen fühlt.
Diese Tage, an denen keine Zweifel und Bedenken kommen und man sich zu einem Kennenlern-Gespräch in dieser Kirche verabredet.
Diese Tage, die weitere Tage möglich machen, an denen das Kennenlern-Gespräch stattfindet. Man erfährt, dass der Aushang erst 30 Minuten bevor ich kam, aufgehängt wurde. Die Mitarbeiterin den gleichen Beruf hat wie ich und ebenso in einem runden Jahrzehnt geboren ist und nur einen Tag vor meinem Geburtstag.
Diese Tage, die hier ein ganz liebliches Gefühl entstehen lassen, in dieser Kirche, an diesem Ort. Ein Gefühl von Möglichkeiten. Ein Gefühl von Sein-können. Ein Bedürfnis nach Dienen und Sinn. Ein Gefühl von Stille, Demut und Ehrfurcht.
Das alles ist so neu und doch vertraut.
Diese Tage die nach Schicksal schmecken…