Rückgrat haben oder nicht haben

Eindrücke und Assoziationen bei einer Yogaposition, wo mein Körper (kurz) über das Rückgrat gehalten wurde.

Rückgrat gebrochen. Kein Rückgrat haben. Bei Herausforderungen einknicken.

Erinnerungen an die Kindheit – „Lauf aufrecht! Steh gerade!“  Als Kind schon ein paar Mal in der Rückenschule. Ideen von so Schalen, in denen man schläft, um den Rücken zu formen standen im Raum. Keiner denkt an die Seele. Keinen Mut haben. Ängstlich sein. Gebeugte Haltung. Nach vorne gebogene Schultern, bis heute.

Rückgrat bekommen. Neu Wachsen. Bei Herausforderungen, wie die Aktuelle, nicht einknicken. Am Ball bleiben. Immer wieder aufrecht der Situation begegnen. Bei der Stange (aufrechte Wirbelsäule – zusammenhängender Energiefluss?) bleiben. Vertrauen.

Bei dem Gefühl von starker Angst oder Wut, springe ich mit dem Bewusstsein ab. Beides Energien die im Körperfeld über das Rückgrat laufen? Auf jeden Fall über das Becken, normalerweise nach unten in den Boden. So fühlt es sich für mich an.

Diese Stellen tauchen als Blockadestellen im Energiefeld immer wieder in meinem Bewusstsein auf. Ein Prozess läuft, seit Jahren.

Lendenwirbelsäule und Wirbelsäule im Nacken. Ein Traum fällt mir ein, vom März 2014.

Alles greift ineinander. Arbeite ich mit dem Bewusstsein am Körper, arbeite ich automatisch an allen anderen Ebenen – Gefühle, Gedanken, Erfahrungen usw..

Es geht tiefer. Ich spüre viel mehr meiner Lendenwirbelsäule und meines Beckens, als noch vor Jahren.

Noch Anfang dieses Jahres, konnte ich diese Position überhaupt nicht halten, weil ich kein Gefühl für meine Lendenwirbelsäule hatte und es mit Weinen verbunden war.

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Heute kann ich sie schon so um die 5 Sekunden halten, ohne emotionale Reaktion. 🙂

Nachklang

Gestern übermannte mich eine emotionale Erkenntnis, als ich beim morgendlichen Akupressur-Klopfen plötzlich eine bisher mir unbekannte, furchtbare Angst fühlte. Eine Angst davor ich selbst zu sein.

Notizen 15.09.2016

Es geht einfach nur darum. Meine Angst ich selbst zu sein. Im Außen ist gar nichts mehr. Es gilt nur noch diese Angst zu durchleben. Eine Erleuchtung. Eine Befreiung. Es wird nichts Großes passieren.

Das ist die Angst, die in jeder Begegnung auftaucht. Das ist die ständige Anspannung unter Sichtkontakt. Diese Angst ist es, die zwischen mir und wahrer Begegnung, echtem Kontakt steht. Ergänzung: Das ist die Angst, dich mich selbst innerlich teilt.

Dann hatte ich dieses Gefühl von „ich bin da“ in meinem Körper, in meinem Becken. Völlig selbstverständlich und neuartig und wunderschön. Klar und kraftvoll.

 

Seit dieser osteopathischen Behandlung klickert vieles in mir zusammen, an neue Stellen. Spannend.

Bei der Osteopathie, im speziellen der Cranio-Sacral-Therapie wird mit der rhythmischen Pulsation der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit gearbeitet, die ca. 8-12 Mal die Minute stattfindet. (Ich lächel darüber, dass das immer noch als Annahme bezeichnet wird, weil es keine wissenschaftlichen Beweise gibt – das Gefühl, die Wahrnehmung reicht nicht)

Die Behandlung zielt darauf, diesen natürlichen Rhythmus wieder anzuregen, dass er wieder ungehindert stattfinden kann.

Mir fallen dazu Wahrnehmungen aus meinen Meditationen ein, die ich versucht habe ins Bildhafte zu übersetzen.

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Zwei Varianten, um mein Gefühl zu erfassen, dass ich mich meistens nicht als etwas Ganzes, Einheitliches wahrnehme. In der Meditation kommt es mir wie unterschiedliche Ebenen vor, wie im ersten Bild und wenn ich Körperarbeit mache, dann fühlt es sich so an, als wenn meine Energielinie keine ist. Interessanterweise auch in drei Teilen.

Vielleicht spiegelt das die Unterbrechungen/Blockaden oder was auch immer in meiner Rückenmarksflüssigkeit wieder.

Ich bin gespannt, wie es sich fortsetzt.

Viel Gutes im Schweren

Ich lächle öfter in letzter Zeit.

Trotz sehr schwieriger Momente von Überforderungen, von schwierigen Gedanken, von Trauer, Einsamkeit und Leid.

Trotzdem erlebe ich eine tiefere Veränderung in Richtung – alles ist gut.

Fragil. Ich weiß. Schon öfter gefühlt und nicht geblieben. Ich weiß. Ich weiß es diesmal und halte mich davon ab, alle eingeleiteten Hilfemaßnahme wieder abzusagen. Ich kann mich nicht ganz davon abhalten zu denken, ich bräuchte das vielleicht gar nicht mehr.

Zuversicht. Wie schön! Die kommt doch immer wieder. Hartnäckig, die kleine Pflanze. Will wachsen, will vertrauen. Und wenn da schon dutzende Mal drüber gelatscht wurde. Egal. Ich stehe hier. Ich schlage Wurzeln. Ich richte mich immer wieder auf. Ich suche das Sonnenlicht und lächle, wenn die warmen Strahlen meine geknitterten Blätter liebkosen.

Ein Geschenk sich immer wieder über Kleinigkeiten freuen zu können. Ein überlebenswichtiges Geschenk. Ich bin froh, dass ich es habe, diese Gabe.

Komm doch Leben, sag ich schon wieder mutig – komm doch, ich bin bereit – und boxe es freundschaftlich an die Schulter. Leben – du alter Schlawiner, was ist deine nächste Überraschung? Ein Kuss? Ein Sieg? Frieden? Liebe? Oder willst du mich erneut erproben? Ich bin bereit.

Ich habe fast jeden Tag kleine gute Erfahrungen. Das ist wirklich toll! Sei es, dass ich den Abwasch schaffe oder eine Übung oder eine andere Sache die auf meinem Plan steht. Ich freue mich jedes Mal darüber. Es gibt mir ein Gefühl von Eigenmacht und Selbstwirksamkeit.

Es ist weniger wert wie viel ich schaffe, sondern das ich was schaffe. Ich habe die Dinge auf kleine Portionen herunter gebrochen und auf die Woche, auf bestimmte Tage verteilt. Ich übe mich in Rhythmen. Das hatte ich jahrelang nicht mehr. Es ist echt geil zu sehen, wie viel Entlastung das bringt.

Ich empfinde es als weniger bedrohlich, wenn ich Dinge nicht schaffe, was natürlich weiterhin vorkommt. Ich übe mich darin den Fokus auf das ‚einfach weiter machen‘ zu legen, als auf das, wie viel ich nicht geschafft habe. Wie bei Medikamenten, wenn man sie vergessen hat – man lässt die Dosis einfach aus und macht mit der nächsten geplanten Dosis weiter.

So sind Dinge auf einmal Erfolge, die früher keine waren.

Ich beobachte, dass meine Selbstachtung und mein Selbstvertrauen steigen.

Ich spüre mehr Festigkeit. Ich halte mehr aus. Ich bleibe bewusster, wacher, auch bei großen Belastungen und Emotionen.

Ich erlebe, dass ich durch Angst und Überforderung durch komme, mich wieder beruhige, Lösungen finde.

Das ist so, alles sehr neu für mich. Neu, weil ich das ganz alleine mache, ohne Begleitung.

An bestimmten Stellen habe ich mir auch punktuell Unterstützung geholt. Ein Gespräch mit Freunden, Fragen an den ehemaligen Pflegedienst und auch eine leichte Erhöhung der Medikation.

Ich bin froh, mal die andere Seite von Ohnmacht zu erleben – Eigenmacht. Etwas anderes, als immer nur Fähnchen im Wind zu sein, abhängig von irgendwas.

Klar, der Wind weht weiter und nicht gerade eine Prise. Aber ich stehe hier verdammt und werde nicht weichen.

Ich spüre, dass das was ich erlebe etwas mit meinem Energiefluss in der Wirbelsäule macht. Die Unterbrechung im Nacken, zwischen Kopf und Rest des Körpers hebt sich manchmal auf, worüber ich mich auch wieder tierisch freuen kann. 🙂

Geduldsprobe

Also irgendwas Größeres ist hier am Rühren die letzten Tage. Das kann nicht alles von Auslösern in meinem Alltag kommen. So krasse Sachen waren da nicht.

Ich war am Mittwoch bei einer angeleiteten Gruppe, wo zufällig (?) die Chakren und die Einflüsse, die ihren Energiefluss stören, erklärt wurden. Diese Gruppe ist keine spirituelle Gruppe. Sie findet hier in der Kontakt- und Beratungsstelle statt und wird von einer Psychologin geleitet. Das Besondere ist, dass diese Frau einen langen schamanischen Erfahrungsweg hinter sich hat und davon immer wieder Dinge einbringt.

Ich war da jetzt anderthalb Monate nicht mehr und bin Mittwoch nun doch mal wieder hin, in einer Verfassung, in der ich normalerweise nicht zu Gruppen gehen würde. Wenig selbstbegrenzt, mit einem Gefühl, alles rauscht ungebremst durch mich durch an Worten, Reizen, Bildern. Trotzdem wollte ich hin und sagte mir immer wieder: einfach da sein. du kannst einfach nur da sein, so wie du bist. nichts weiter. keiner erwartet irgendetwas von dir. du musst nichts sagen, du musst nicht zuhören. einfach nur da sein, so wie du bist. alles ist okay.

Das gelang dann auch irgendwie, das einfach da sein. Nur ‚einfach‘ war es nicht. 😉

Jedenfalls das Chakrensystem. Das ist mir nicht neu, jedoch die Störfaktoren waren interessant. (Vielleicht kommt da noch ein Bild nach)

Das hat etwas angestoßen. Schon als ich wieder zu Hause war, in merkwürdiger schwebender Verfassung, fühlte ich Schuldgefühle und musste weinen. Schuld war nach dem erklärten Modell jenes Gefühl, welches das erste Chakra (Lebenslust) in der Energieaufnahme bremst.

Bei den Gefühlen geht es um ein andauerndes Grundgefühl, nicht um Gefühle die im Alltag auftauchen und wieder verschwinden.

Nachts stand ich einmal auf, um zur Toilette zu gehen und hatte starke Gleichgewichtsprobleme. Die setzten sich am nächsten Tag fort. Ich hatte Schwierigkeiten meine Beine zu koordinieren und schwankte sehr durch die Wohnung. Gruselig. Ich machte mir Sorgen, dachte, ich müsste zum Arzt und meine Halswirbelsäule checken lassen.

Ich machte aber erst einmal ein paar meiner Körperübungen, weil ich schon so eine Ahnung von Energiestauung hatte und tatsächlich entlud sich beim Nackendehnen etwas, ich fing wieder an zu weinen und das Ganze steigerte sich in heftige Schuldgefühle, die wie mir schienen, in jeder Zelle meines Körpers zu spüren waren. Ganz allgemein, ohne konkreten Anlass. Schuld am Leben zu sein.

Und weil ich das ziemlich schrecklich fand, dass ich mich so fühlen musste, übte ich im Anschluss ein wenig die andere Seite zu spüren. Die Seite, wo ich spüre, dass ich wertvoll bin, kostbar und richtig.

Die Gleichgewichtsprobleme waren weg.

Seit dem sind andere körperliche Symptome stark ausgeprägt, so stark, dass ich auf den einleitenden Verdacht gekommen bin.

Ich kann mich nicht lange auf den Beinen halten. Sie sind schwach. Ich kann nicht lange stehen und nicht lange laufen. Mein Becken und meine Oberschenkel schmerzen. Bei normaler körperlicher Bewegung komme ich schon ins Schwitzen, als würde ich etwas Anstrengendes tun. Mir wird dann schwindelig. Und ich habe Übelkeitswellen. Das ich sehr müde bin, passt da gut dazu.

Tja, was immer es ist, es ist einschneidend. Das heißt, es kostet mich wieder mehr Kraft mich zu versorgen, Dinge bleiben liegen, häufen sich an und an schöne Aktivitäten oder nettes Miteinander ist nicht zu denken. Schade eigentlich.

Ich habe Lust, aber keine Kraft.

Ommm… ich vertraue, dass das alles seinen Sinn hat. Demütig nehme ich diesen Zustand an, anerkenne meine Grenzen und lasse es mir innerhalb so gut gehen, wie es geht.

 

Ach scheiße, es wäre verzehrt, wenn ich nicht auch zulasse, dass mich das auch echt anstinkt. Verdammt noch mal! So. Einmal geflucht und weiter mit Ommm. 🙂