Immer wenn der Gedanke auftaucht oder das Bedürfnis, etwas über mich zu schreiben, taucht daneben auch der große Unwichtigkeits-Gedanke auf.
Ein Gedanke der sagt, das ist alles nicht von Belang. Ich habe derzeit nichts Wichtiges zu sagen. Keine großen Erkenntnisse, keine tiefen Begebenheiten.
Dann ist das so. Dann schreibe ich, ohne wirklich etwas zu sagen zu haben.
Warum?
Weil es eine Gewohnheit ist, die ich mag, die mir ein gutes Gefühl gibt. Schon jetzt gerade in diesem Moment, wo ich diese Gedankengänge zu ‚Papier‘ bringe. Es ist eine Wohltat. Es fühlt sich an, als hätte ich etwas vollbracht, ein Tageswerk oder so. Es wirkt befriedigend. Es fühlt sich sinnvoll an.
Nun die belanglosen Sachen. 🙂
Ich stelle fest, die große, große Ressource ‚Wald-Kunst‘, ist leider nur etwas für die milden Jahreszeiten. Ich friere einfach zu schnell draußen und habe zu wenig Kondition und auch Interesse, mich viel zu bewegen, um warm zu bleiben. Wald-Kunst entsteht in der Besinnung, in der Ruhe, im Verweilen.
Überhaupt fällt im Winter die Möglichkeit länger draußen zu sein weg und damit auch ein Strukturpunkt.
Das ist schwierig. Macht schwierige Zeiten noch schwieriger. Da es keine Beschäftigung mehr gibt, muss wieder die Ergotherapie herhalten. Geht Anfang Januar los.
Dann gibt es noch die nächste Woche, zweimal wöchentlich Physiotherapie. Das strukturiert auch.
Zwecks positiver Erlebnisse, habe ich mir bei U. für Donnerstag eine ayurvedische Massage gebucht. Da bin ich sehr gespannt drauf und wünsche mir, mich entspannen zu können.
Der Betreuungsträger bietet Qi Gong an. Da bin ich dabei reinzuschnuppern, ob das in dem Rahmen etwas für mich ist. War einmal da, um den Anleiter kennenzulernen. Habe ein gutes Gefühl, dass ich es Montag wieder hinschaffe.
Habe es die Tage geschafft, trotz widerständiger Gefühle, den Kontakt zu drei Freunden, via WhatsUp aufrechtzuerhalten oder herzustellen. Das hat gute Gefühle ausgelöst (ich werde immer noch gemocht – man höre und staune) und mir geholfen, in den Tag zu starten. Auch ergab sich dadurch eine Verabredung für Freitag, die Freude auslöst, wenn denn die Niedergeschlagenheit es zulässt.
Weihnachten werde ich für mich sein. Das erste Mal. Es hat sich so ergeben. Es ist ungewohnt, aber es scheint auch okay zu sein. Meiner Mutter wird das nicht gefallen. Weihnachten soll niemand alleine sein, sagt sie. Doch alles was sich mir angeboten hat, fühlt sich nicht richtig an und ich bin nicht traurig darüber. Weihnachten ist für mich auch nicht ein Tag, sondern eine Zeit. Am 25. oder 26. werde ich dann wohl bei meinen Eltern sein und darauf freue ich mich.
In der Woche danach habe ich einen Termin bei M., um eine Grundreinigung, Klärung und Auffrischung meines Energiesystems durchführen zu lassen. Seit dieser Telefongeschichte, ist mir sehr danach. Ich habe ambivalente Gefühle, nach über 2 Jahren wieder zu ihr zu fahren. Ich habe Sorge, dass mich ihr Wesen wieder so vereinnahmt, ihre bedingungslose Annahme mich wieder so blind dafür macht, was ihres ist und nicht meines. Es steht auch das Gefühl im Raum, diesen Termin abzusagen. Ich möchte offen dafür sein und es auf mich zukommen lassen.
Das Thema Ich-Illusion ist seit gestern wieder aufgetaucht. Beim Stöbern im Forum zieht mich das Geschriebene total an. Alles kommt mir vertraut und wahr vor. Doch meine Gedanken schreien laut, dass ich dazu nicht in der Lage bin. Sie sagen, ich werde mich diesen Gefühlen nicht stellen können, ich werde vermeiden, ausweichen und mich von der Angst beherrschen lassen und dann werde ich enttäuscht sein und noch einen Grund haben, mich abzuwerten. Dann gibt es aber auch andere Gedanken, die vorschlagen es spielerischer zu betrachten, als eine Entdeckungsreise, bei der nichts erwartet wird und nirgendwo angekommen werden muss. Hach… ich weiß nicht. Vielleicht werde ich darüber, über meine Ambivalenz das Gespräch suchen.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, das ich auch wieder mit Therapieplatz-Suche begonnen habe. Das ging ganz rasant. Dienstag bei der Psychotherapeutenkammer angerufen und zwei Nummern bekommen. Freitag, also gestern schon ein erstes Gespräch bei einer Frau gehabt. Das passt allerdings nicht. Im Januar habe ich dann das andere Gespräch. Ein Mann. Klang nett am Telefon. Ich habe mir nach dem Gespräch gestern allerdings die Frage gestellt, ob ich überhaupt der Typ bin, der Vertrauen und Beziehung lernt, in dem er sich einmal die Woche, zu einer festgelegten Zeit mit jemandem zusammensetzt und redet. Es fühlt sich befremdlich an. Unecht. Der Ort. Die Situation. Also auch hier Ambivalenz und der Gedanke, dass Therapie vielleicht nichts für mich ist.
Diese Woche und nächste Woche ist betreuungsfreie Zeit, was mir ganz recht ist. Diese Woche habe ich von mir aus den Termin abgesagt, nächste Woche hat sie Urlaub. Ich mag momentan nicht auf sie reagieren müssen.
So, dass zum aktuellen Stand. Doch ganz schön viel Bewegung, die ich gar nicht spüre.