Geerdete Spiritualität

Morgens im Bett. Irgendwas beschwert mich. Ich fange an zu weinen. Ich fühle mich heimatlos. Ich fühle mich mit den Sternen verbunden und habe Sehnsucht zurück. Heimweh.

Alles ist gut. Die Sterne sind auch hier noch da, versuche ich mich zu trösten.

Mir kommt der Gedanke – ich habe mich heimatlos gemacht, wenn ich Abstand zur Vergeistigung halte. Erde und Geist wollen ausgewogen sein. Sterne hier und Boden dort.

Anscheinend brauche ich die Idee von den Sternen zu kommen. Wie kann ich hier sein und dort sein? Wie kann das gesund und ausgewogen aussehen? Wie kann das ein gesunder Bestandteil meines Lebens hier auf der Erde sein?

Was ist der Widerstand, mich dem Geist zu öffnen und solche Ideen zuzulassen?

Angst. Große Angst.

Vor ca. 2 Jahren hatte ich mich sehr auf solch geistige Konstrukte gestützt. Dann brachen sie zusammen und nichts hielt mich mehr. Es war schrecklich. Mit Worten nicht zu beschreiben. So schrecklich, dass ich es nie mehr erleben möchte.

Ja, seit dem halte ich Abstand, mal mehr, mal weniger. Spüre eine regelrechte Feindseligkeit in mir, was dies betrifft.

Ich habe Angst, dass dies erneut passieren könnte.

Gut, damals gab es keinen Boden unter mir. Ich saß kaum in meinem Körper. Das ist heute anders, besser geworden. Da würde etwas bleiben, wenn die Vorstellungen brechen.

Ich nutze das Wort ‚Vorstellungen‘. Vielleicht waren das damals Vorstellungen und das heute, diese Idee von den Sternen, diese Empfindungen dazu, vielleicht sind das keine Vorstellungen, auch wenn beides aus dem Geist kommt. Vielleicht ist das tiefer aus mir heraus und damit echter oder bruchsicherer? Hach, keine Ahnung…

Es könnte jedenfalls diese diffuse Schwere erklären, die mich seit dem verfolgt. Eine Art Melancholie und abgetrennt sein von irgendetwas.

Es ist sehr sensibel worüber ich schreibe. Da gibt es viel Angst vor Zurückweisung, Hohn und Verlacht werden.

Ausgangspunkt war die Mittwochsgruppe. Es gab die Aufgabe sich in Kleingruppen mit den Fragen Wer bin ich? Was ist meine Aufgabe in diesem Leben? Wo komme ich her? Wo gehe (wachse) ich hin? zu beschäftigen.

Das wären vier Säulen des Lebens die Stabilität bringen können, wenn man sich dessen im Klaren wäre. Schon beim Hören der Fragen stieg Wut in mir auf. Fragen, die mir unbeantwortbar schienen. Oder Antworten, die mir keine Sicherheit geben können, weil sie eben geistige Konstrukte sind. Das wurde bestätigt. Es sind Konstrukte und sie können sich immer wieder verändern, gehen mit der eigenen Entwicklung mit. Naja.

Bei der Frage, wo ich her komme, schoss mir spontan durch den Kopf: Ich bin ein Kind der Sterne. Jetzt wird mir klar, dass ich mich dafür sofort geschämt habe. Folge war, dass ich mich sofort laut dafür abgewertet habe. Das sei doch total albern. Was sollte ich denn damit anfangen. Was sind das für dumme Gedanken. Wie soll mir das denn Stabilität bringen.

Die Anleitung nahm das trotzdem sehr ernst (danke dafür) und bat mich es trotzdem aufzuschreiben. Als Rückmeldung kam noch der Hinweis, sowas in der Art, dass ich einen tiefen Zugang zu… hmmm… was hat sie gesagt?… ich weiß es nicht mehr wortwörtlich, aber irgendetwas zu geistigen, universellen Ebenen oder so, habe und dass mir das durchaus Stabilität geben kann, wenn ich meinen Kampf dagegen überwinde. Das wäre das Thema – meine Gegenwehr überwinden.

Ich ließ mich dann in der Runde nochmal auf diesen Satz ein, ihm nachzuspüren und es entstand ein leichtes, freudiges Gefühl und ein Leuchten in mir. Also nichts Schlechtes.

Ich möchte jetzt nur nicht abdriften in dieses Gefühl und da einen Hype draus machen, durch die Gegend hüpfen und immer vor mich hin strahlend sagen, ich wäre ein Kind der Sterne.

Geerdete Spiritualität, fällt mir dazu ein. Das möchte ich noch heraus finden, wie das geht. Das beides in Verbindung bleibt – Himmel und Erde, Geist und Materie.

Amen.

Bemerkung zum Ende: Ich bin unter den Armen durchgeschwitzt, bemerkte ich gerade. Das scheint mir schon viel Angst zu machen, mich damit zu zeigen und am Rande denke ich an die gelesenen Dinge, von weit zurückreichenden Verfolgungen der Menschen mit spirituellem Hintergrund. Vergangene Leben und so. Wer weiß. Ich weiß es nicht. Vielleicht reicht auch dieses Leben mit seiner Vergangenheit aus, um solche Ängste des Zeigens zu verursachen.

Nachtrag: Mir fällt noch eine andere Begegnung mit dem Symbol der Sterne ein, während eines schamanischen Gesanges. Wow, das ist 3 Jahre her. Die Zeit vergeht.

Yin und Yang

Auch wenn ich diese Woche eine Nacht Alpträume hatte und wenig schlafen konnte, andere Nächte sehr lange schlafe, mir öfter übel ist, mein Appetit gesunken ist, an einem Tag der Suchtdruck enorm war, ich mich wieder geschnitten habe und mein Bein geboxt, meine vertrauten Sport-Übungen nicht gehen, ich oft sehr weine, punktuell extreme Angst durchfühle, meine Hände und Beine öfters zittern, ich Muskelschmerzen von der Anspannung in den Beinen habe, ich Momente habe, wo ich mich völlig überfordert und belastet fühle und Angst habe, dass alles zusammenbricht und Angst habe, dass ich das alles nicht schaffe…

ist der befürchtete Totalausfall bisher nicht eingetreten und ich schaffe auch noch ziemlich viel.

Momentan schaffe ich mehr als jemals zuvor,

innerlich – beruhigende Gedanken finden, beruhigende Gefühle finden, beruhigende Erinnerungen finden, beruhigende Lösungen finden, starke Gefühle aushalten, pessimistische Gedanken aushalten, Selbstabwertung aushalten

und äußerlich -andere Körperübungen die zur Erdung funktionieren finden, in den Wald gehen und viele andere kleine Skills die erfolgreich lindernd, beruhigend wirken, trotzdem abwaschen und Wäsche waschen und einkaufen, trotzdem mich um die Organisation eines Couchtransport zu mir kümmern, trotzdem einen schönen Film schauen und die selbstgemachten Postkarten von DM abholen (danke für den Tip, Vetch), den Termin zur Osteopathie wahrnehmen, mit dem Amt telefonieren, mit der Betreuung wegen der Haushaltshilfe beraten usw., usf..

Ich habe immer wieder Angst, dass die Pausen die ich mache, unter dieser Belastung nicht mehr ausreichen. Aber bisher bestätigt sich das nicht.

Ja, meine Nerven sind dünn und trotzdem scheinen Täler und Höhen näher aneinander gerückt zu sein. Geht es mir an einem Morgen/Vormittag sehr schlecht, bin ich panisch, weine und zittere die Angst in jeder Zelle meines Körpers, kann ich nachmittags fast friedlich, ruhig und zuversichtlich sein.

Ying und Yang. Licht und Schatten. Beides gehört zu mir und will im Gleichgewicht bleiben.

Und gaaanz wichtig – auch dies wird vorüber gehen. Ich freue mich auf beruhigtere Zeiten, wo ich wieder in meinen Rhythmus finden kann.

Meine Postkarten. *mit stolz geschwellter Brust draufzeig* :D

Meine Postkarten. *mit stolz geschwellter Brust draufzeig* 😀

Wirri-wirri im Kopf

Ich bin so wirri-wirri im Kopf. >.< Das heißt, ich bin von der depressiven Phase in die überschießende Phase gewechselt. Das ist einerseits ziemlich großartig, weil ich sehr vieles ziemlich großartig finden kann 😀 und mich viel mehr freue und lache als vorher und andererseits ist das sehr herausfordernd, weil meine Energie über das Ziel hinausschießen mag, wenn ich ihr einfach folge.

Das ist dann so ein wenig beim Betreuungstermin geschehen, weil ich dann rede und rede und assoziativ gelockert bin und schwer auf eine Sache konzentriert bleiben kann und dann auch schnell von meinem eigenen Reden und Denken erschöpft bin. Die Energie geht nach oben raus, ohne mit unten verbunden zu sein.

Schön ist, ich bekomme es mit, ich spreche es an und wir haben darauf reagiert, aufgehört zu reden und uns ein Brettspiel angeschaut, um es vielleicht einmal gemeinsam zu spielen. Das war dann auch etwas Kopf, aber auch ein konkretes Ding im Jetzt, zum gucken und tasten.

Während ich hier sitze, will in mir etwas die ganze Zeit lachen und springen und tanzen und sich freuen und herumwirbeln und sich freuen und sich freuen und sich noch mehr freuen. 😀 Äußerlich sieht man das an einem leichten Lächeln im Gesicht.

Heute Morgen brauchte ich Möglichkeiten dem Raum zu geben, weil es mich sehr angespannt hat, es nicht ausdrücken zu können. Meine Beine wollten sich bewegen, ganz unbedingt. Mein bisheriges Fitnessprogramm gibt nicht so sportliche Elemente her. Und ich bin ja auch nicht fit. Da gibt es Rückenkräftigung im Liegen und Dehnen im Stehen und Dehnen im Liegen. Alles sehr ruhige Bewegungen.

Da fiel mir ein, dass ich dann wohl einen Workout-Baustein brauche, nachdem ich einfach im Bad (weil da der Boden nicht knarrt) ein paar Minuten auf der Stelle gejoggt bin und gemerkt habe, dass das nicht reicht. Früher bin ich dann raus und habe mich in diese Freude beim Herumlaufen hineingesteigert und nicht darauf geachtet, dass die Bewegung die ich mir dann gab, zu viel war. Wie gesagt, der Boden fehlte, um spüren zu können, wann und wo meine Grenzen sind.

Das war dann wirklich lustig heute Morgen. Ich fand bei YouTube ein 10-Minuten warm-up, mit viel Beinbewegung (Erdung). Genau das Richtige für mich, weil mir klar war, dass ich gar kein Power-Programm schaffe. Mein Herz-Kreislauf-System ist aufgrund der vielen körperlichen Ruhephasen, die ich brauche oder die mich auch ungewollt heimsuchen, sehr schwach.

10 Minuten, ein Rahmen, wo ich mir sicher war, dass das ist nicht zu viel wird und ich trotzdem morgen Muskelkater haben werde.

Das hat super gepasst. Ich musste vor Freude an der Bewegung lachen. Und ich musste lachen, weil ich im weiteren Verlauf gemerkt habe, was für ein Koordinations-Desaster entsteht, wenn Beine und Arme gleichzeitig bewegt werden sollen. >.<

Ich freue mich immer darüber, wenn ich meine Bedürfnisse erfühlen kann und das mit einem Freudeausbruch von Innen angezeigt wird, dass ich da auf der richtigen Spur bin.

Vor einiger Zeit dachte ich noch, dass dann die Sachen immer so viel Freude machen müssen und wenn sie es nicht mehr tun, dann ist das doof. Mittlerweile bin ich darauf gekommen, dass diese Freudeausbrüche wie Wegweiser-Schilder auf einem Weg sind. Sie markieren ein – ja, du läufst in die richtige Richtung und es ist nicht nötig, zum Ziel zu machen, nun ständig diese Schilder zu finden. Der Hinweis reicht aus, um den Weg vertrauensvoll weiterzugehen.

Das mit dem Vertrauens-voll übe ich noch. 😉

Übersetzt heißt das, wenn ich auch zukünftig meinem Bewegungsdrang (wenn er denn da ist) angemessen befriedige, wird es nicht immer super lustig und freudig zugehen und mich vielleicht auch mal annerven oder neutrale Gefühle verursachen.

Nach meinem 10-Minuten Workout, als sie sagte, „weiter geht’s zum Hauptteil“, hörte ich auf, aber war noch immer unruhig. Ich dachte an die fehlende Möglichkeit die Energie abfließen zu lassen und setzte mich zur Meditation (obwohl ich auch dachte, dass halte ich doch gar nicht aus), bewusst mit den Handflächen nach unten auf die Oberschenkel gelegt, damit Energie in die Beine fließt und nicht noch mehr aufgenommen wird (Handflächen nach oben).

Ich beobachtete meinen springenden, denkenden, planenden, korrigierenden, fröhlichen und noch viel mehr Verstand und wurde dabei tatsächlich ruhiger und ausgeglichener. Das ordne ich den Händen zu, weil sie auf Reiki-Fluss eingestellt sind, auch ohne, dass ich das direkt beabsichtige.

Will ich mir merken, auch mal bei einem überschießenden Gespräch meine Hände auf die Oberschenkel zu legen. Vielleicht beruhigt das im Gespräch von ganz alleine.

Jetzt bin ich nicht mehr so angespannt und unruhig, sondern einfach freudig und offen für Bewegung.

Von meinem Platz hier am Schreibtisch, wenn ich über meine linke Schulter schaue, sehe ich dieses herrliche Bild von rot-gefärbtem Baumblättern und Balkonblumen. Ich liebe es. ❤

Das schilfartige Gewächs ganz links ist Ingwer.

Das schilfartige Gewächs ganz links ist Ingwer.

Eben bin ich durch die Nachbarschaft spaziert und habe Fotos gemacht, von Dingen die mir ins Auge stachen. 20-30 Minuten sind zum Erlebnis geworden, weil ich selten durch die Wohnsiedlung laufe, sondern eher an der Straße entlang. Sogar ein kurzes, nettes Gespräch mit einer Hundebesitzerin hat sich entsponnen, weil ihr Hund mich aufgrund meiner Mütze und Rucksack angebellt hat. Das täte er auch bei schwarzen und spanisch sprechen Menschen und auch bei Pferden, völlig verrücktspielen, da er die ersten 4 Monate  seines Lebens in Spanien wohl Schlimmes erlebt hat. Kann man nichts machen, sagt sie und ich denke, ja klar, auch Tiere erleben Traumatisierungen und haben ihr Leben lang damit zu tun. Aber Gott sei Dank, sagt sie lachend, hätten sie kein Pferd zu Hause. Da ginge das ja noch. Ein herrliches Bild entspinnt sich in meinem Kopf, mit einem Pferd in der Wohnung und ich muss herzhaft lachen.

So schöne Farben, in einer sehr ordentlichen Wohnsiedlung.

So schöne Farben, in einer sehr ordentlichen Wohnsiedlung.

 

Noch mehr schöne Farben.

Noch mehr schöne Farben.

 

Weiß jemand was das für ein Baum ist?

Weiß jemand was das für ein Baum ist?

 

Mit Früchten, die wie eine Mischung zwischen Eichel und Haselnuss aussehen.

Mit Früchten, die wie eine Mischung zwischen Eichel und Haselnuss aussehen.

 

Ja, Gott findet man auch bei Netto. :D

Ja, Gott findet man auch bei Netto. 😀

 

Nochmal mein Fensterblick, ohne Fenster davor. <3

Nochmal mein Fensterblick, ohne Fenster davor. ❤

Wie ich es erlebe

Ich habe es heute erst mitbekommen, als ich zum Frühstück Radio hörte. Nur, dass in Paris eine Anschlagsreihe passiert ist.

Als ich später in einem Café sitze, schnappe ich mir die „Berliner Morgenpost“, mit der Achtsamkeit, das bei dieser Zeitung die ‚Verpackung‘ vom ‚Inhalt‘ zu trennen ist.

Mit aller Deutlichkeit stelle ich fest, wie die ‚Verpackung‘ dieser Zeitung zur Meinungsmache missbraucht wird, wie die Art der Berichterstattung mir Gefühle unterjubeln will.

Ich lese Details über den Vorgang der Ereignisse. Ich lese Zitate von führenden Politikern.

Etwas schmerzt so sehr, das mir die Tränen kommen, als ich folgendes Zitat von Frau Merkel lese: „Wir weinen mit ihnen. Wir werden gemeinsam mit ihnen den Kampf gegen die führen, die ihnen so Unfassbares angetan haben.“

Ich konnte mit dem Verstand erst gar nicht greifen, was mein Herz da fühlte. Es fällt mir schwer, das in Worte auszudrücken.

Frau Merkels Betroffenheit schmerzte mich so ungemein, weil ich sie ihr nicht glauben konnte. Ich konnte sie ihr nicht glauben, weil sie für die Einen in der Welt galt und für Andere nicht. Damit wurde diese Betroffenheit unwahr und für mein Gefühl zu einem Instrument, um die Massen zu lenken. Das machte mich in dem Moment so dermaßen traurig. Mehr Worte finde ich nicht.

Ich musste dann in Bad flüchten, weil ich die Tränen und Schluchzer nicht mehr zurückhalten konnte.

Als Barak Obama zitiert wird, wurde mir übel. Da stimmte von vorne bis hinten etwas für mich nicht.

Warum fühlen sich die Reaktionen der politischen Ebene alle so künstlich, unecht, nach Schauspiel und Bühne an? Warum kommt mir der Mensch darunter wie eine Marionette vor?

Dass ich so stark emotional reagiere, kam so noch nicht vor. Mir ist der Ursprung meiner Gefühle auch nicht in ihrer Gesamtheit klar. Vielleicht fühle ich auch das Leid und den Schock der Betroffenen vor Ort.

Heute war auch so ein Tag, an dem mein Bewusstsein nicht in den Wachzustand wechseln wollte. Nach viel Schlaf, ging ich deshalb in den Wald. Bodenkontakt suchen. Stellte sich nicht her. Ich war mittendrin so entkräftet, dass ich mich nur noch raus schleppte, auf eine Bank in einer Bushaltestelle. Dort suchte ich aktiver den Kontakt zur Sitzunterlage und kam sofort in ein Weingefühl. Keine Ahnung, ob das schon die Emotionen zu den Ereignissen waren.

Ich weiß, dass ich im direkten Kontakt mit Menschen, deren Emotionen in mir selbst wie meine eigenen fühle und oft genug auch nicht mitbekomme, dass es gar nicht meine eigenen sind, weil es so eins zu eins ist, mit allem drum und dran, auch an Körperempfindungen.

Vielleicht empfinde ich dadurch auch Massenstimmungen. Ich bin mir fast sicher, dass das so ist. Auf jeden Fall, wenn ich in dieser Masse stehe. Ob auch bei Massenemotionen auf weitere Entfernung und großer Fläche verstreut? Keine Ahnung.

Als ich jedoch mit der Verletzlichkeit in mir, in dieser Bushaltestelle in Kontakt kam, war meine erste Assoziation die Vorfälle in Paris. Da wusste ich noch gar nichts Konkretes. Das war vor dem Café.

Der erste Impuls zeigt aus Erfahrung oft die Spur. Wissen tu ich es trotzdem nicht.

In die eigene Kraft kommen!

Verdammte scheiße, was schwirrt mir der Kopf. 🙂

Ein Impuls folgt dem nächsten. Und ich folge einem Impuls nach dem anderen. Nicht lange nachdenken, einfach machen. Und so läuft es und läuft es. Dinge ergeben sich, tauchen völlig unerwartet auf. Dinge entwickeln sich.

Ich habe Ängste. Ich traue es mir zu. Ich fühle viel, viel mehr Vertrauen, was es leichter macht, einfach zu tun. Keine Ahnung was dabei herauskommt. Aber es folgt fast immer ein Lachen aus meinem Herzen, wenn ich einem Impuls gefolgt bin. Es fühlt sich fantastisch an! Meine Seele singt. Endlich wird ihr mal zugehört und sie darf sich entfalten. Und ich staune und staune und staune! Mensch Sophie!? Was machst du für Sachen? Warum traust du dich plötzlich so viel? Dein Herz scheint sich auf der Waageschale, über den Verstand erhoben zu haben. Es wiegt schwerer. Es teilt sich laut und deutlich mit. Es schreit regelrecht. Die Impulse sind keine kleinen Regungen mehr am Rande. Sie sind laut und deutlich. Sie sind ICH. Das bin ICH! Mein Verstand ist in die zweite Reihe gerückt und scheint akzeptiert zu haben, dass er in meinem ICH nur eine Nebenrolle spielt, nur die Zuarbeit macht. Und die Aufgabe nimmt er sehr ernst. Schwer für mich die Mitte zu finden. Pausen zu finden. Kopfentspannung herzustellen. Unruhige Nächte. Nicht einschlafen können. Pläne schmieden. Unentwegt. Gedankenideen können nicht warten, müssen sofort zu Papier gebracht werden. Drehen schleifen.

Ich bleibe trotzdem im Vertrauen. Ich bekomme das hin. Dabei hilft mir meine Bewusstheit. Ich bekomme sehr viel von mir mit und will gut mit mir umgehen.

Die ersten Urlaubswochen der Therapie warnen ja eher dramatisch. Ohne Struktur ist für mich schlecht. Ich verliere den Halt. Das hat mich in eine Bewegung gebracht, mich zu kümmern, mir zu helfen. Ein sehr hilfreiches Muster. Um so schlechter es mir geht, was heißt, um so weniger ich mich aushalten kann, um so mehr gehe ich in Aktion, um dagegen irgendetwas zu unternehmen, was mich wiederum von mir ablenkt.

Daraus ergab sich. Kontaktaufnahme zu einer Tagesstätte, um übergangsweise dort einmal die Woche zu sein. Kontaktaufnahme beim Sozialpsychiatrischen Dienst, mit der Frage nach kurzfristiger Beschäftigungsmöglichkeit. Das hatte ein Beratungsgespräch zur Folge, zu meiner Insgesamtsituation, woraus der Antrag auf Einzelfallhilfe entstand (erste Mal Herzlachen). Dann war ich mit Antragstellen, Abgeben und Begutachten lassen terminlich beschäftigt.

Ich reduzierte die Medikamente. Das veränderte meine Stimmung grundsätzlich und dann ging es erst richtig los.

Spontane Kontaktaufnahme zur Reha-Ergotherapeutin, weil ich eine heftige Meditationserfahrung hatte. Sie begleitete mich telefonisch durch einen Reinkarnationsprozess. Tage später träumte ich extrem intensiv von ihr und mir und einer Energiearbeit, von der ich aufwachte. Wieder Impuls gefolgt, sie anzurufen und es zu erzählen. Mein Verstand tippte sich derweil an die Stirn, dass ich doch verrückt sei. Wir folgten meinem Traum, von ihr etwas lernen zu wollen (sie ist Lehrerin für Metaphysik) und sind für nächste Woche persönlich verabredet (mein Herz lachte sehr, sehr doll).

Ich schaute meine selbstgemalten Bilder an und war begeistert. Der Impuls sie ausstellen zu wollen. Mich zu zeigen. Kontaktaufnahme zu der Einrichtung, in der ich meine ambulante Suchttherapie 2010 gemacht hatte. Man ist begeistert von der Idee, muss nächste Woche noch die Chefin fragen (mein Herz lacht und lacht und lacht).

Seit über einer Woche Sehnsucht nach Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft die von ihrer Schöpferkraft und der Kraft des Herzen weiß, sich gegenseitig trägt und unterstützt. Personen tauchen dazu auf. Ich folge dem Impuls, ohne zu wissen was dabei heraus kommen soll und lade diese Menschen ein zusammen zu kommen (wieder viel Freude in mir).

Ich melde mich bei zwei Kursen in der Volkshochschule zum Singen an. Wenn ich schon nicht schreien kann, dann singe ich eben. Ich freue mich wahnsinnig drauf.

Ich lese ein Buch von Sabrina Fox. Bin so begeistert davon und folge dem Impuls, ihr das einfach zu schreiben. Sie hat mir sogar geantwortet. Noch mehr Freude.

Ich habe mich in die Gärtnerei bewegt und bin dort wieder angebunden.

Ich war in der Lage nach neuen Therapeuten im Internet zu suchen.

Diese Malaysia-Reise zieht mich magisch an. Da weiß ich noch nicht, ob sie nicht zu groß für mich ist, für meine aktuelle Situation.

Und dann stehe ich heute im Bioladen und schaue mir die Aushänge von Kunden an. Mein Blick bleibt hängen bei „Elternassistenz“. Eine Mutter sucht für ihr 10-monate altes Baby und sich eine Assistenz. Reiße die Nummer ab, fahre nach Hause und rufe sie an. Ohne lange zu überlegen. Es scheint eigentlich nicht zu passen, da sie 6 h pro Tag beim Sozialamt beantragt hat. Also eine richtige Anstellung. Aber mein Herz freut sich wieder einmal und ich staune und staune, dass ich mir das zutraue. Ich habe gar keine Erfahrungen mit Säuglingen und Kleinkindern. Aber ich habe furchtbar Lust sie zu sammeln. Die Mutter ist Rollstuhlfahrerin und wir waren uns gleich sympathisch. Na das werde ich mit meiner Ärztin besprechen. 6 Stunden sind zu Beginn sicher zu viel, aber vielleicht lässt sich eine Zwischenlösung finden. Egal. Kopf abstellen und einfach schauen, was sich machen lässt.

WOW! Schaut euch das an! Üblicherweise denke ich lange über Dinge nach, bin zögerlich, unsicher, traue es mir nicht zu. Mache einen Schritt vor und dann wieder zurück. Und nun!

Das liegt auch an der Erdverbindung die ich täglich morgens in der Meditation herstelle. Das klappt so super. Ich fühle mich im Vertrauen mit dem Leben. Ich fühle die Sicherheit, dass es mich trägt, versorgt und liebt. Das Üben trägt Früchte.

DANKE!

Eine ungewöhnliche Reise

Lange hat es gedauert. Immer wieder kam etwas dazwischen. Doch nun fand er endlich statt, der Termin für einen Schamanischen Gesang bei Zarah. Zur kurzen Erläuterung was das ist, hier ein erklärender Auszug von ihrer Internetseite:

„Schamanische Gesänge erschaffen Realität durch den Klang. Wichtig ist dabei, eine präzise Absicht heraus zu arbeiten (…).“ „ Wenn sich die Absicht rund und stimmig anfühlt, stimme ich mich auf diese Absicht ein und lasse dann die Töne durch mich kommen, die das erschaffen, was du erschaffen willst und welche Energien dafür benötigt werden.“ „Die Gesänge sind vielseitig einsetzbar. Sie können zum Beispiel Blockaden auflösen und Potenziale aktivieren. Sie können dich aber auch an frühere Leben erinnern oder dich mit deiner Seele und deiner Sternenheimat verbinden.“

Wir hatten erst geplant, etwas für meine Inneren Kinder zu singen, um ihnen bei der Heilung ihrer Erfahrungen zu helfen. Dann hatte ich aber nach der Reha das Gefühl, dass auch ich als Jetzt-Erwachsener Hilfe brauche, um wieder Vertrauen in den Prozess und in mich selbst zu finden. Im gemeinsamen nach innen Lauschen, stellte sich dann als brennendstes Thema das Urvertrauen heraus. Damit war alles mit eingeschlossen. Kinder, Erwachsene, Damals, Gegenwart und Zukunft.

Wir setzten uns zusammen, ich mit geschlossenen Augen und Zarah begann durchzulassen, was kommen wollte.
Ich war sofort ergriffen, denn da sprach jemand mit mir, mit mir ganz persönlich. Keine Sprache die ich verstand und doch auf ganz tiefer Ebene fühlte, diese Worte waren direkt an mich gerichtet und wurden auch irgendwo in mir verstanden. Ich fühlte mich sofort klein, schüchtern und scheu. Der Klang dieser Stimme war warm und einladend. Ich vertraute ihr sofort. Sie war mütterlich. Sie respektierte meinen Abstand, meine Scheu, forderte nichts, drängte sich nicht auf. Sie war wie eine offene Umarmung, die auf mich wartete. Ich assoziierte eine weise, alte Frau, vielleicht eine Stammesälteste. Alles an ihr war warm, weich und berührte mein Herz. Für mich eine ganz ungewöhnliche zwischenmenschliche Erfahrung.
Dann folgte Gesang. Im Verlauf wechselten sich gesprochene und gesungene Passagen ab. Die Situation veränderte sich und ich hatte auf einmal das Gefühl, mich in einer weiten, wüstenartigen, kargen Landschaft zu befinden, bei einem Stamm, in dessen Gemeinschaft ich aufgenommen wurde. Das waren unglaublich schöne Gefühle! Ein Zugehörigkeitsgefühl, das ich so aus meinem bisherigen Leben noch nicht kannte. Und es war absolut real. Das Gefühl erschuf Realität. Diese tiefe Gewissheit, ich gehöre zu diesen Leuten, ich bin ein Teil davon, lies eine Festigkeit in mir entstehen. Ich wuchs. Ich reifte. Fühlte mich nicht mehr klein und kindlich wie am Anfang, sondern erwachsen und im Vertrauen. Dann sah ich über dieser Landschaft einen riesigen Sternenhimmel. Ich richtete meinen Blick in die Weite und fühlte mich aufgefordert und auch bereit mich nach oben zu öffnen. Wie eine Einladung in die Welt zu gehen und mich zu entfalten. Dann ist es sehr still und friedlich in mir geworden. Absolut ruhig. Nichts mehr zu tun. Zu Hause. Angekommen. Unglaublich!
Als sie fertig war, fühlte ich mich so wonnig, ausgeglichen und entspannt mit mir, dass mir einfach nur nach hinlegen, zusammenrollen und wohligem Daumenlutschen war, vor lauter Zufriedenheit. Sehr beeindruckend!
Als ich wieder zu Hause war, fiel ich todmüde ins Bett und schlief erst mal zwei Stunden. Als ich danach langsam wach wurde und hinaus in den Wald ging, hatte ich plötzlich ein Wissen und Vertrauen in mir, dass ich keine Therapie und keine Therapeutin brauche. Das ich davon nicht mehr abhängig bin. Das ich frei bin und alles in mir trage, was es braucht. Mit Worten schwer zu beschreiben, dieses Gefühl.

Das ist jetzt etwas mehr als eine Woche her. Die Intensität dessen hat sich etwas abgeschwächt. Diese 100%-Überzeugung ist nicht mehr da. Doch es ist wirklich spürbar gewachsen, das Urvertrauen. Ich will sogar behaupten, dass ganz langsam alles in mir zusammenwächst.
Der Grundstein dafür wurde in der Reha gelegt. Definitiv hat dort schon kindliches Fühlen und Erwachsenes dabei-sein zusammengefunden. Der Gesang ist in diese Erfahrung geflossen und hat sie verstärkt.

Ich fühle mich meiner Kleinen näher. Konnte immer wieder Momente zulassen, ihre Gefühle in mir zu spüren, sie als ICH zu fühlen und dann hinzuzukommen und zu sagen „ich bin da“. Wir waren eins in diesen berührenden Momenten. Es gab nur ICH. Ein ICH in dem alles sein darf und niemand alleine ist. Da ging es bisher vor allem um Angst. Angst so unmittelbar zu fühlen, mit der ganzen Präsenz, mit dem ganzen Körper, ist wirklich nicht einfach. Und trotzdem wäre ich so glücklich, wenn es so weiter läuft.

Meine Seele

14ter Tag der Reha.

Mich zieht es in der freien Zeit wieder in die Kreativwerkstatt. Lesen möchte ich. Ein Buch weiterlesen, über die nummerologische Bedeutung des Geburtsdatums und die spirituellen Gesetze. Dieser Ort lädt so herrlich zum Verweilen ein. Zwei kleine Räume, der eine ein Wintergarten mit Sitzbänken in den Fenstern. Vor der Tür eine kleine Terrasse, an zwei Seiten von alten Mauern umrahmt und einer kleinen Torbogenöffnung. Große alte Bäume, eine kleine Wiese, ein locker großbepflasterter Pfad der durch Büsche zur Terasse führt. Alles hat ein verwunschenes Flair. Märchenhaft.

Ich bin seit 2-3 Tagen drüber. Oft unter Strom, unruhig, Antrieb ohne Ende, der nicht weiß wohin. Ich fühl mich im Außen unterfordert und überfordert mit mir selbst. Ich fühle mich gelangweilt, will etwas erschaffen, in die Welt bringen, Pyramiden bauen. Ich laufe und laufe und laufe, durch die Gegend. Mein Körper beschwert sich, ob der ungewohnten Anstrengung. Doch etwas anderes fällt mir nicht ein. Ich bin zappelig, aggressiv, überdreht, bekomme Lachanfälle und fühle extrem viel Liebe und Freude und das alles abwechselnd oder aufeinmal.

So setze ich mich in die Kreativwerkstatt und erzähle von meinem Drüber-Zustand. Die Therapeutin bietet mir an mich erst mal zu erden. Sie stellt sich hinter mich und legt ihre Hand auf meinem Rücken. Dabei erzählt sie, welche Informationen sie zu mir empfängt.

Sie sieht eine Seele, die nicht gerne hier auf Erden ist. Die Nachts weit weg reist und nur ungerne, mit dem Erwachen zurück kommt. Eine Seele, die lieber außerhalb des Körpers und weltlichen Lebens ist. Sie bräuchte eine Einladung, dass es wirklich wichtig ist und auch ihre Aufgabe hier in der Welt zu sein und Erfahrungen zu sammeln. Deshalb ist sie ja ursprünglich gekommen.

Ich widerspreche erst einmal. Stimmt das denn? Ich fühle doch auch immer wieder soviel Liebe und Freude zum Leben. Wie passt das zusammen?

Ihr Handauflegen beruhigt mich tatsächlich ungemein und lässt mich ankommen, zur Ruhe kommen. Ich denke über ihre Sätze nach.

Will ich tatsächlich gar nicht hier sein? Ganz tief in mir drinne, auf dem Grund meines Seins kann ich das Gesagte nur bestätigen. Ich will es am liebsten nicht wahr haben. Doch spüre ich das tatsächlich. Ich will nicht hier sein, mit Haut und Haaren, ganz und gar hier sein.

Während das in mir nachklingt, finde ich immer mehr Indizien, die das bestätigen.

Zum Beispiel, dass der Wald mich so magisch anzieht, als wolle er mir das Hiersein beibringen. Bin ich in ihm, kommt das Gefühl für immer bleiben zu wollen, mich voll hinzugeben. Und dagegen eine Unruhe, die ein längeres Verweilen verhindert. Eine Angst wirklich loszulassen und mich in Sicherheit zu wiegen. In eine Imaginationsübung hier vor Ort, versuchte ich mich in die Sicherheit des Waldes zu träumen. Ich wurde immer wieder aus den Bildern herausgerissen und im entscheidenden Moment des wirklichen Hingebens an den Boden, stiegen Tränen und Schmerz in mir auf und die Vorstellung war verschwunden.

Weiter fällt mir meine früheste Gefühlserinnerung ein. Ein Gefühl in dieser Welt nicht willkommen zu sein und zurück zu wollen, dahin wo alles noch in Ordnung war.

Dann mein fehlender Ich-Bezug zu meinem Körper. Ich kann ihn fühlen, doch als etwas was nicht ich bin, wie einen Gegenstand den ich betrachte.

Dann die verschiedenen Zustände von Tagträumen, Derealisation, bodenlos fühlen. Alles körperlose Momente.

Reiki-Einweihungs-Wochenende

Tag 1. Aufzeichnungen vom Band:

Das der Raum nun unterschiedliche Energiearten in sich tragen soll, das verwirrt mich. Ich konnte mir bisher alles vorstellen. Überhaupt, dass der Raum ALLES, jedes Ding, jedes Lebewesen, jede Materie miteinander verbindet und in diesem Raum alle Informationen enthalten sind, über alles was sich eben in diesem Raum befindet. Das diese Informationen viel mehr, viel umfangreicher sind, als das was wir normalerweise über unsere Sinne und über unseren Verstand wahrnehmen und erfassen können. Das konnte ich mir immer noch vorstellen. Und das es in diesem Raum die alles durchströmende universelle Energie gibt, so hab ich mir das auch immer vorgestellt. Und wenn man sich mit dieser verbindet… jeder ist sowieso mit ihr verbunden und jeder kann sie nutzen, sich bewusst mit ihr verbinden.

Heute in dem Seminar habe ich die erste von vier Einweihungen erhalten, die mich an die Reiki-Energie anschließt. Ich erzählte etwas von meiner bisherigen Arbeit mit der Energie und bekam mitgeteilt, dass das wohl nicht die Reiki-Energie war mit der ich bisher zu tun hatte, es unterschiedliche Energien gäbe und man sich am Ende für eine entscheidet, mit der man arbeitet. Und das was ich dort gespürt habe, hatte tatsächlich eine andere Qualität, als wie ich sie bisher erfahren habe. Jetzt bin ich ein bisschen verwirrt, was das für eine Energie war, mit der ich bisher gearbeitet habe und ob ich die jetzt tatsächlich einfach fallen lassen soll und nur noch mit Reiki arbeiten soll. Oder ob nicht beide für irgendwas zu nutzen sind, das Eine für das, das Andere für das. Oder ob sie sich miteinander verbinden lassen, sich verschmelzen. Die bisherige Energie war im Vergleich zur Reiki-Energie deutlich stärker, ja vielleicht auch härter, gröber und fokussierter. Eher ein Kanal, ein Strahl. Die Energie die ich heute im Seminar gespürt habe, war viel weiter, räumlicher und auch weicher und ganzheitlich. Es fühlte sich an, als ob ich in der Mitte unter einer riesigen Glaskuppel stehen würde und der ganze Raum mit hellem Licht durchströmt war. Ich sah Pastellfarben rot, blau und gelb. Und viel weiß. Alles war milder, aber trotzdem sanft kraftvoll. Es war sehr schön.

Ich fragte nach innen, wie ich damit nun umgehen soll. Was „Aman“ davon hält, dass seine Energie nun verdrängt wird oder auch nicht. Als Reaktion stieg nur ein Lächeln in mir auf. Was soll das heißen? Meine Interpretation dieses Lächeln-Gefühls ist: „Was machst du dir nur wieder für unsinnige Gedanken. Mach dir mal keine Sorgen. Es wird schon so kommen, wie es kommen wird. Alles ist gut.“ Na gut. Dann lass ich mich mal überraschen.

Tag 2. Keine Notizen. Erinnerungen daran:

Überforderung in drei Bereichen. Energetisch, psychologisch und kognitiv. Grenzen überschritten. Nähe. Von 5 Menschen gleichzeitig angefasst werden. Keine Grenzen gezogen. Eventuell darauf mit Dissoziation reagiert. Am Ende des Tages im Kopf „out of order“ und auf Autopilot nach Hause. Unfähig noch irgendetwas zu tun, zu denken, zu verarbeiten, wahrzunehmen. Die zwei Einweihungen an diesem Tag waren sehr intensiv und anstrengend. Geruch von Räucherwerk, obwohl nicht geräuchert wurde. Beim Handauflegen dunkelblaue Aura um meine Hände gesehen. Mich und Umgebung verlassen und nur noch Raum gewesen. Angst. Hinweis vom Meister: ICH bewahren – zwischen Raum und ICH hin und her pendeln. Sieht bei mir das Thema ganz rein oder ganz raus zu gehen. Die Mitte finden. Treffer! Ich bin durchtränkt von diesem Muster.

Tag 3. Notizen:

Ich kann Reiki erst jetzt wirklich würdigen. Wie man die meisten Dinge erst erfahren muss, um sie würdigen zu können. Mir fällt wieder das Bild eines Raumfahrers ein, der zum ersten Mal von seinem Raumschiff aus, einen Blick auf die Erde wirft. Ich fühle mich klein und groß zur gleichen Zeit. Eine verwirrende Gefühlserfahrung.  Ich erahne meine Position im großen Ganzen. Ich bin sprachlos, tief bewegt, erstaunt, gerührt, berührt, voller Demut, Dankbarkeit und auch etwas Größenwahn ist dabei. Mit der göttlichen Kraft persönlich in Kontakt zu treten und einen Kanal zu dieser alles umfassenden Kraft gelegt zu bekommen, der nun immerwährend vorhanden ist. WOW! Ich kann es spüren. Dieses Wochenende hat einige erstaunliche Synchronizitäten gehabt und übergeordnete Erkenntnisse zu meiner Persönlichkeit. Wo vorher viel Unsicherheit war, ist nun Vertrauen und Sicherheit. Ich habe ein Gefühl für meine eigene Größe und ebenso auch für mein Kleinsein, meine Unwichtigkeit, meine Position im großen Ganzen, dass so unbegreiflich und voller Weisheit ist, bekommen.

Ich hab doch vor ein paar Wochen dieses Drachenbild fertiggestellt. Ich habe noch nie so etwas gezeichnet. Noch nie so einen Prozess bei einem Bild gehabt, dass aus sich selbst heraus entstand. Ein Prozess der auch beendet wurde. Angefangen hab ich öfters mal so etwas, aber nie beendet. Die meisten Bilder stehen ein Weilchen rum und ich bestaune sie. Dann verlieren sie ihre Wirkung auf mich und ich stelle sie weg. Dieses Drachenbild steht viel länger hier als alle anderen. Es zieht mich magisch an. Mein Blick verweilt immer wieder dort und versucht zu sehen, herauszufinden von was es so angezogen wird. Ich nannte dieses Bild „Ruhige Kraft“. Nach diesem Wochenende habe ich das enorme Gefühl, ich habe hier die Reiki-Energie gezeichnet. Und diese universelle Lebensenergie scheint darauf gewartet zu haben, dass ich sie finde. Ich habe noch nie so ein starkes Gefühl davon gehabt, etwas wirklich zu können und zu wollen. Hier habe ich es! Es scheint mein Ding zu sein, mein Weg auf dem ich weiter gehe. Ich habe das vorher völlig unterschätzt. Obwohl ich schon eine Weile mit meinen Händen und einer Energie arbeite, war mir nie klar, was da passiert. Und ich war unsicher, ob das überhaupt gut ist, was ich da mache. Hab es selbst schon erst genommen, aber aus Unsicherheit nach außen eher als Spielerei dargestellt. Nach dieser Einweihung weiß ich, es ist etwas Großes! Ich kann es nun würdigen und bin dankbar, damit arbeiten zu dürfen und es auch anderen Menschen geben zu können.

Rauhnächte 2013

Die Rauhnächte. 12 Nächte, ab dem 21.12.2013, der Wintersonnenwende, die den Übergang ins neue Jahr kennzeichnen. Das erste Mal in meinem Leben, das ich diese Zeit in meinen Fokus nehme und bewusst erlebe und gestalte. Herausgetreten aus meinen bisherigen Vorstellungen von Weihnachten und Silvester.

Mir fällt auf, dass meine Beine, das Gefühl in meinen Beinen Thema war. Einmal in einem intensiven Wachtraum, in dem mir ein Wesen bei sehr starken Schmerzen in der linken Hüfte und Krämpfen in den Beinen half. Es sagte zu mir, ich müsse die Messer herunter schleifen, die Messer der Vergangenheit die mich so schmerzen. In den Tagen danach ist mir immer wieder zu Hause aufgefallen, dass meine Beine sehr heiß waren, unabhängig vom restlichen Körper. Auch meine Füße blieben dabei kalt. Beim Yoga, beim „Schlafenden Tiger“ trug sich mein rechtes Bein, durch die Energie des Tan-Dschon von selbst. Was, glaube ich, bisher erst einmal vorkam und da hatte der Lehrer auch die Haltung unterstützt. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das tatsächlich so, dass insgesamt in dieser Zeit die Empfindungen stärker waren, ich meine Beine einfach präsenter gefühlt habe, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Und weiter fällt mir auf, dass, ja, tatsächlich auch Visualisierungen viel mehr Bestand hatten, also viel deutlicher zu spüren und zu halten waren. Die Verbindung zum Boden, die Vorstellung mit dem Boden verbunden zu sein oder in den Boden zu atmen, war im Vergleich zu den Wochen, Monaten davor echt auffällig „leicht“. Also nicht stundenlang, aber auch nicht mehr diese flackernden, unbeständigen Bilder, wo ich im Sekundentakt rausgeworfen werde. Sondern schon auch mal eine Minute und wirklich fühlbar! Da scheint sich etwas verändert zu haben.

Mir fällt dazu noch eine Traumsequenz von neulich ein. Ein Erdbeben erschüttert die Räume eines riesigen Bergwerkes. Die Steinbrücke bricht, auf der ich stehe und ich falle und falle und falle. Es geht so tief hinab, in zerklüfteten, aufgerissenen, scharfkantigen Felsspalten, dass man von oben kein Ende sehen kann, nur schwarz und von unten, wo ich dann stehe, mich niemand mehr hoch holen kann.

Wenn man das alles im Sinne der Rauhnächte betrachtet, als Ausblick für das Jahr 2014, dann würde das für mich so viel bedeutet wie, eine Zunahme der Festigkeit, der inneren Festigkeit, der Standhaftigkeit, des Vertrauens in mich selbst und in das Leben.

Ich stelle diese Zusammenhänge her. Mir ist klar, dass das konstruiert ist.

Im Rückblick kann ich weiterhin erkennen, dass die Rauhnächte gekennzeichnet waren von Angstverringerung. Ich hatte Angst verloren vor der Zeit mit mir. Ich habe sogar Freude empfunden, zu wissen, da liegen viele Tage vor mir an denen nichts zu tun ist. An denen nichts geplant ist. Die für mich da sind. Die ich so nutzen kann, wie es sich dann an dem jeweiligen Tag ergibt. Keine Verpflichtungen. Das war tatsächlich, wirklich vor dem 21.12. noch ganz anders. Da habe ich auch an diese Feiertagezeit gedacht, Silvester, mit ganz anderen Empfindungen. Mit Unwohlsein. Was mache ich da? Wie werde ich meine Zeit verbringen? Werde ich alleine sein? Wirklich mit dem 21.12., ohne dass ich das geplant hatte, stellte sich ein Aufräumen ein. Ich beschloss alles was an Erledigungen herum lag, was mich jeden Tag beschäftigt hatte, was mit meinen schwankenden Energiehaushalt liegen geblieben war, beiseite zu räumen. 12 Nächte lang war das jetzt nicht wichtig. Ich räumte meine Tischflächen leer und schaffte Platz, Platz für mich. Ich war selbst überrascht, wie gut sich das anfühlte, dass es nichts mehr zu tun gab. Es war überhaupt kein Problem Zeit zu haben. Nichts beängstigendes mehr. Dann ist noch mein PC kaputt gegangen (ist es immer noch). Das war schon eine Herausforderung, aber passte gut in diese Zeit :).

Und wenn ich weiter über Angst verlieren nachdenke, merke ich, ich bin momentan sowieso viel mit dem Jetzt verbunden und habe wenig Gedanken daran, was da kommen mag, auch was da beruflich kommen mag. Ich denke, dadurch das ich da wenig darüber nachdenke, habe ich auch wenig Ängste und ein Gefühl von – es ist okay, dass es sich entwickeln kann wie es will und was es will.

Manchmal kommen mir Gedanken, dass es sich sogar beruflich in Richtung Selbstständigkeit entwickelt. Obwohl das absolut nichts mit der Realität zu tun hat, im Sinne von momentaner Stabilität und überhaupt wissen, mit was denn überhaupt selbstständig machen. Welche Fähigkeiten habe ich denn oder welche Fähigkeiten müsste ich mir aneignen? Da bin ich noch immer völlig ahnungslos.

Weitere Themen der Rauhnächte waren Familienschmerz, Müdigkeit, durchgängig guter Nachtschlaf, Krankheit, Stille, Verbundenheit mit mir.

Meditationserfahrungen IV

Ich sitze aufrecht auf einem Stuhl, beide Beine auf dem Boden und die Hände mit den Handflächen nach oben auf meinen Oberschenkeln. Ich nehme meine Gedanken wahr und versuche mit den Sätzen „Ich bin im Hier und Jetzt“ und „Ich bin in meinem Körper“ immer wieder in den gedankenfreien Moment und in ein Ich-im-Körper-Gefühl zu kommen. Das geht hin und her im Sekundentakt. Gefühl, Gedanke, Gefühl, Gedanke usw.. Dann versuche ich im Körpergefühl, aus dem Becken heraus eine Linie oder ähnliches in den Boden zu visualisieren. Mir fällt auf, dass die Visualisierung als ein unklares, sprunghaftes, instabiles Bild in meinem Kopf entsteht und gleichzeitig mein Gefühl zu mir verloren geht. Ich erkenne, dass solange ich nicht länger mein Ich-Körper-Gefühl halten kann, alles andere nur wenig, bis keinen Effekt hat. Und schon sind auch die 10 Minuten rum.

Weitere Gedanken dazu. Es kam öfters mal die Frage, wie ich den Meditiere. Ich konnte darauf nie so richtig antworten. Das liegt daran, dass ich nie einen gleichbleibenden Ablauf hatte und sich immer etwas änderte oder Neues passierte. Heute kann ich darin ganz gut meine Sprunghaftigkeit, neuen Dingen hinterher zu jagen und meine Ungeduld erkennen. Das Ergebnis ist, dass sich nie etwas wirklich fest in mir installieren konnte.

Die ersten Wahrnehmungsübungen erlebte ich im Rebalancing, einer Art Körperarbeit. Hier war oft Thema einfach wahrnehmen, dass ich nichts wahrnehme. In der Leere bleiben. Dieser Ansatz hat mich in die Richtung gebracht, anzunehmen wie es ist, da ich zu Beginn sehr emotional darauf reagiert habe, dass ich nur so wenig, bis gar nichts von meinem Körper fühle. Es hat mich sehr traurig und verzweifelt gemacht und mich in eine Anstrengung gebracht, ein Gefühl herstellen zu müssen. Hat natürlich nicht funktioniert. Jetzt wo die Selbstannahme gewachsen ist und ich weniger an mir herumzerre, finde ich es nicht so sinnvoll in die Leere zu fühlen. Vielleicht auch, weil es einfach eine nicht so leichte Übung ist. Es fällt mir leichter mit meiner Wahrnehmung bei etwas zu bleiben, was ich fühle, als etwas was ich nur am Rande oder gar nicht fühle.

Mit der sitzenden Meditation zu Hause habe ich Anfang des Jahres angefangen. Die begann damit, dass ich in alle drei Ebenen Körper, Gefühl, Verstand gespürt habe. Wie fühlt sich mein Körper gerade an? Wie sind meine Gedanken? In welcher Stimmung sitze ich gerade hier? Eine wirkliche Überraschung war dabei für mich, als ich feststellte, dass ich „dachte“ mir geht es schlecht, doch in meinem Gefühl im Herzen, war es dann gar nicht so. Das war meine erste Erfahrung, dass das Denken das Fühlen beeinflusst. Kopfgefühle sind für mich solche, die entstehen, wenn etwas geschieht, wie ich dachte oder etwas nicht geschieht, wie ich dachte. Herz-/Bauchgefühle sind einfach da, oft ohne spürbaren Grund.

Dann habe ich körperliche Empfindungen gesucht und versucht bei ihnen zu bleiben, in sie hinein zu gehen. Zwischen durch kam mir immer wieder der Gedanke, dass so viele Menschen mit dem Atem anfangen. Und nichts anderes machen, außer Atem beobachten oder vertiefen oder sanft machen. Doch immer wenn ich das probiert habe, habe ich sofort wahrgenommen, dass ich meinen Atem kontrolliere. Beobachten hieß gleichzeitig kontrollieren. Das war untrennbar miteinander verbunden. Auch wird mein Atem während der Meditation häufig so langsam und flach, dass ich ihn kaum bis gar nicht spüren kann. Manchmal kam es mir so vor, als müsste ich gar nicht mehr atmen und er würde gleich aussetzen. Deshalb habe ich ihn nie in den Fokus genommen und lieber machen lassen, was er machen will.

Relativ schnell kamen dann Energieempfindungen und starke Emotionen hinzu. Dadurch bin ich von der Körper/Verstand/Gefühl-Ausrichtung weg gekommen und startete mit dem Hinein fühlen in Energiezentren. Vor allem ins Herzzentrum. Und immer wenn etwas stark Fühlbares geschah, wechselte ich dorthin und versuchte da hinein loszulassen. Es gab viel Wollen und Suchen in dieser Phase.

Dann lenkte sich der Fokus auf meine Gedanken, die ja ständig im Wege waren und ich schaute sie mir an. Auch hier fand ich viel. Gefühle hinter Gedanken. Versteckte Lösungsansätze in den Gedanken. Verschwinden der Gedanken, weil ich sie mir anschaute.

Dann landete ich bei Erdungsübungen. Fokus nur nach unten. Auch hier entwickelte sich etwas. Wahrscheinlich wurde mir das zu langweilig und ich wechselte wieder in andere Bereiche. Bis ich dann ganz pausierte und nun wieder starte.

Vieles sehe ich klarer. Meditation ist „Nichts-tun“. Mit eine der schwersten Übungen für mich.

Meditation1Ich erkenne wie ich funktioniere und vorgegangen bin. Mit dem Verstand auf der Suche nach Gefühl. Von außen das Innen suchen. Ich habe auf diese Art und Weise auch vieles gefunden. Aber es blieb eine isolierte Wahrnehmung, ein isoliertes Gefühl, von mir losgelöst. Als Beispiel ein gefühlter körperlicher Schmerz in der Schulter. Meine Wahrnehmung war nur auf diese Stelle beschränkt und nicht fühlbar innerhalb meines ganzen Körpers, als Teil davon. Oder die Wahrnehmung des Energiefeldes im Wurzelchakra. Ich war gefühlt in diesem Zentrum. Ich war das Zentrum selbst. Es gab kein Ich, von dem dieses Feld Teil war. Oder die Visualisierung eines Bildes. Das Bild blieb immer nur in meinem Kopf, außerhalb meines Körpers. Die Erfahrung konnte sich so nur wenig, bis gar nicht in mein Selbst integrieren.

Meditation2Dann gab es eine Änderung. Ich weiß nicht mehr wie es dazu kam. Ich nahm anstatt von außen nach innen, von innen wahr. Da erfuhr ich an mir selbst den schon länger bekannten Ausspruch „du musst nichts suchen, weil alles schon da ist“. Total logisch eigentlich. Ich muss doch mit dem Kopf nichts suchen, was direkt unter ihm, um ihn herum eh die ganze Zeit da ist – im Körper. Aber nicht so leicht zu praktizieren.

Meditation3Nun gut… an dieser Stelle bin ich jetzt. Ich übe von Innen mein Selbst zu spüren. Das ist ein Gefühl von der Mitte meines Körpers ausgehend. Das meine ich auch mit Ich-Wahrnehmung. Es schließt bisher nicht meinen ganzen Körper mit ein. Versuche ich meine Füße mit in das Gefühl aufzunehmen, rutscht die ganze Wahrnehmung nach unten und dafür fehlt oben wieder mehr. Das Ganze ist ziemlich schwierig zu halten. Immer nur für Sekunden. Aber mehr zu machen als das, macht keinen Sinn, wie die Erfahrung mich lehrt.