Mehr als sonst

Erstaunlich was momentan alles gleichzeitig funktioniert. Wofür meine Energie ausreicht. Noch vor nicht so langer Zeit, lass es drei, vier Wochen her sein und die ganzen Monate davor, war deutlich, dass die innere Arbeit kaum Reserven für das äußere Leben, den Alltag übrig lässt, geschweige denn einer Erwerbstätigkeit nachzugehen.

Und nun beweg ich mich gleichzeitig in emotionalen Aufwühlungen, schmerzhaften Erinnerungen, aktivierender Energiearbeit, Alltagserledigungen, Verabredungen und hab neben bei auch noch Lust in der Küche zu experimentieren.

MaisbrotDas fällt mir heute so deutlich auf, wo ich gleich nach morgendlichen Körperübungen das Frühstück überspringe, weil ich erst mal unbedingt ein Maisbrot backen will. Während das Brot im Ofen ist, spüre ich langsam meinen eigenen Hunger. Doch das übliche Müsli turnt mich voll ab und so enden meine Überlegungen in einem etwas ungewöhnlichem Salat aus blanchiertem Mangold, Paprika, Birne, Nüsse, Kräutern, Rapsöl und Ahornsirup. Die Mischung würde ich nicht noch mal machen, aber war mal was anderes.

Mangold-Paprika-Birnen-Salat

Hallo Welt! Du darfst entdeckt werden.

Das Leben. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013 und erreichen neue, unbekannte Welten. Logbucheintrag vom 31.07.2013:

Oh mein Gott, was passiert hier? Wo führt das alles hin? Diese Woche scheint im Stern der Hyperaktivität zu stehen. Teile erwachen in mir zum Leben, die nichts anderes wollen als entdecken und bewegen. Am liebsten die ganze Zeit lang. Immer wieder, immer wieder werde ich angetrieben. Raus, raus, ich will was entdecken, ich will was tun, was sehen. Oh, okay. Wie macht man das noch mal, dass Entdecken? Einfach los? So ohne Ziel? Puh, das geht doch nicht. Wohin denn? Gebe mir Mühe, meinem dynamischen kleinen Ich gerecht zu werden. Komme dabei auch an meine Grenzen. Erschöpfungsgrenzen. Verstandesgrenzen. Bemühe mich, als der Erwachsene die Mitte zu finden, zwischen Aktion und Pausen. Zwischen Expansion und Kontraktion. Nicht leicht. Gehe auch oft drüber, weil ich dieses Rennen so schwer stoppen kann. Fühlt sich ja auch verdammt gut an. So neu, so intensiv, so nach Leben. Dazu kommen intensive Gefühle von Freude und Liebe. Manchmal auch davon zu viel, dass es anstrengend wird, mein Herz überläuft. Ich musikhörend, malend weinen muss, weil alles so unglaublich schön ist, dass ich es kaum aushalte. Ich lächele ständig, auch ohne Grund. Laber Freunden ein Ohr ab, wie toll doch alles ist. Bin voll von weisen Sätzen über das Leben. Dann wieder die totalen Leere-, Erschöpfungsmomente. Macht auch Sinn. Wo soll die Energie für all das Fühlen und Bewegen her kommen. Diese Wechsel passieren mehrmals am Tag. Leben ist die Bewegung zwischen Expansion und Stille. Der Stille bedarf es, um die Erfahrungen der Expansion nach innen zu bringen, damit dann der Kreislauf wieder von vorne beginnen kann. Habe ich neulich erst gelesen und spiegelt sich gerade in meinen Erfahrungen wieder. Scheint also alles ganz normal zu sein.

Es kommt mir so vor, als würde ich an der Stelle wieder anfangen, wo ich als Kind aufgehört habe Kind zu sein. Mit einer Wucht holt mich alles ein, was so lange weggeschlossen war.

P1020724Heute Morgen wache ich schon mit einem Lächeln auf. Meine Träume verändern sich, werden lebendiger. Ich habe mich durch die Luft schleudern lassen, im Kreis herum und dann mich selbst ganz schnell gedreht, mit ausgestreckten Armen, wie eine Eisläuferin. Mit dieser Dynamik in mir erwache ich. Jemand will sofort los auf eine Wiese, um Rad schlag zu machen, Purzelbäume und Kopfstand. Darüber kann man doch nur lächeln, so früh am Morgen. Ich will diese Impulse ernst nehmen. Also aufgestanden. Platz freigeräumt. Isomatte ausgerollt und Purzelbaum gemacht. Rummms! Autsch! Okay… irgendwie passt jetzt mein Erlebnis nicht mit meiner Vorstellung zusammen. Das sah wahrscheinlich sehr ungeschmeidig aus und fühlte sich auch so an. 🙂

Kennt ihr das, dass in der Phantasie manche Dinge federleicht beherrscht werden und sich toll anfühlen und man real davon eigentlich nichts beherrscht? So geht es mir mit Inlinern, Schlittschuhlaufen, Motorradfahren und anscheinend auch mit Purzelbäumen.

Dann versuche ich noch einen Kopfstand, was mir nur angstnasse Hände einbringt. Doch es ist witzig sich so mit sich selbst treiben zu lassen. Hat mich sehr befriedigt und kann ich nur weiterempfehlen.

Feldversuche

An der Schlagzahl der Texte kann ich gut erkennen, wie viel Bewegung und Lebendigkeit gerade in mir vorhanden ist.

War gerade einkaufen. Obst und Gemüse zu kaufen, bereitet mir mittlerweile viel Freude. Heute war es das Obst. Ich hatte so eine riesige Lust darauf, so dass ich zu Hause gleich gierig zwei Pfirsiche verschlungen habe.

Und lauter Ideen kommen mir. Werde nachher süße Hirse ausprobieren. Hirse mit Dinkelmilch gekocht, dazu Datteln, Ingwer, Pflaumen und Birne. Müsste mir nur noch jemand den Abwasch abnehmen, dann wäre ich glücklich ;).

Vor zwei Tagen, gemeinsam mit einer fachkundigen Freundin Kräuter zum Trinken gesammelt. Das erste Mal, dass ich so etwas ausprobierte. Nach Gefühl eine halbe Pflaume, etwas Fenchel, ein paar Blätter der Brennesel, vom Sauerampfer und vom Löwenzahn und etwas Pfefferminze vom Balkon, mit Wasser aufgegossen und durchpüriert. Leider nur mit einem einfachen Pürierstab. Das Ergebnis war von der Konsistenz und Optik echt widerlich, weil keine homogene Masse entstand. Aber geschmacklich gar nicht sooo übel. Mit etwas mehr Süße, hätte es echt was getaugt.