Der Glaube in mich

Was für ein fragiles Ding.

Kann Strahlen.

Kann zu Boden sinken.

Eben, während des Klopfens fand ich heraus, warum ich mich beim Aufwachen jeder Kraft beraubt gefühlt hatte. Völlig erschöpft.

Verwundert darüber. War es doch etwas viel die Woche? Also ja, es war viel. Hatte sich trotzdem schaffbar angefühlt und immer wieder von erholt. Vielleicht weil mein Ausruhtag diesmal schon Dienstag war, anstatt Mittwoch und nun die Pause eben schon Freitag gebraucht wird, anstatt Samstag?

Das war es dann alles nicht.

Ich klopfte meinen Satz „Voller Liebe für alles in mir“ und suchte dazu das Körpergefühl. Ich fand es im Solarplexus, nur kam ich da nicht richtig hin. Ich klopfte wie üblich die Hindernisse mit. „Voller Liebe für alles in mir, auch für Gedanken“ oder „Voller Liebe für alles in mir, auch wenn ich es nicht glauben kann.“

Von Klopfdurchgang zu Klopfdurchgang (insgesamt 3) wurde das Gefühl im Solarplexus stärker, fing an nach unten und oben in den Körper auszustrahlen, synchron mit dem Gefühl, diesen Satz immer mehr zu glauben, als wahr zu empfinden.

Zum Ende war ich wieder überzeugt davon und erkannte, dass mir der Glaube in mich zuvor verloren gegangen war und das sehr tief. So tief, dass mir alle Kraft heute Morgen fehlte.

Was ist passiert?

Mittwoch und Donnerstag strahlte ich noch ganz ungewohnt mein Licht, gepusht durch Menschen, die mich darin bestärkten. Ich erlaubte mir Phantasien von Selbstständigkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, mein eigenes Ding machen. Ich war voller Glück, Freude und Ideen.

Dann gab es gestern ein Telefonat mit meiner Mutter.

Ich habe es da gar nicht gemerkt. Doch es ist das einzige Ereignis, wo kein Pushen kam, sondern Zweifel und Befürchtungen. Nett gemeint, zurückhaltend formuliert. Doch das reichte.

Ein Telefonat. Und alles verändert sich.

Eine einzige andere Meinung. Das Strahlen erlischt und Blei legt sich über die Dinge.

Das zeigt mir wieder einmal wie stark ich auf meine Umgebung reagiere.

Es ist nicht das erste Mal, dass mir der Einfluss der Dinge und Menschen bewusst wird, die mich umgeben.

Was stärkt mich? Was schwächt mich?

Ich wachse an dem was mich stärkt.

Und ich wachse auch bedingt an dem was mich schwächt, wenn ich mir die Entwicklung von heute anschaue.

Der Schlüssel ist Bewusst-sein, Erkennen.

Mir wird das eben ganz klar. Der Umgang mit meinen Eltern schwächt mich oft.

Das zu erkennen, stärkt mich wiederum – für das nächste Mal.

DU/ES

Eigentlich kann ich da gar nicht drüber schreiben, weils nicht schreibbar ist. Und eigentlich will ichs nicht in Worte pressen und benennen, weils formlos ist und es mir widerstrebt, daraus etwas zu machen, Vorstellungen zu erzeugen, Ideen, wie beim letzten Mal.

Ich will keine Bilder, ich will keine Gedanken, ich will keinen Glauben. Das ist alles Beiwerk, nachträglich dran geklatscht. Damit habe ich keine guten Erfahrungen gesammelt.

Und eigentlich hatte ich DAMIT abgeschlossen, dachte ich. Eigentlich war ich DAMIT durch, dachte ich. Ich wollte nicht noch mal zerbrechen. Ich wollte mich nicht nochmal täuschen. Ich wollte nur noch Wahrheit. Und wenn es die nicht gab, hatte ich beschlossen, mich auf das Sichtbare, auf das Konkrete zu fokussieren. Was zur damaligen Zeit auch eine sehr gute Idee für mich war, weil es mich aus bodenlosen Gedankenkonstrukten holte. Das war der Schritt in die Wirklichkeit.

Trotzdem war ES immer da. Kam von irgendwoher in mein Leben. Ich war noch lange verletzt und misstrauisch. Habe ES liegen lassen, nicht noch mal berührt. Wollte DAMIT nichts mehr zu tun haben. Nicht noch mal dieser Schmerz. Das alles war ein gesunder Prozess, sage ich mir heute.

ES war immer da und scheinbar war die Zeit nun eine Andere. Ich weiter gegangen, viele Vorstellungen und Ideen vom Leben abgelegt. Vielleicht sogar dem Boden etwas näher gekommen.

Noch nicht lange her, da berührten mich die ’spirituellen‘ Texte von Sólveig ungemein. Mehr als sonst. Irgendwas passierte. (Ich bekomme Gänsehaut beim Schreiben.)

ES kam nicht näher. Ich glaube, ich kam wieder näher, ließ zaghaft Schutzmauern dünner werden. Und dann kam vor allem Musik. Musik die mich so tief rührte, obwohl ich die Texte erst kaum verstand. (Ich höre gerade Hillsong – Street Called Mercy und wieder Gänsehaut.) Ich war davon sehr überrascht, von meinen Gefühlen, der Sehnsucht und auch Bereitschaft zur Hingabe, dem Schmerz von DAVON-getrennt zu sein, ein Angebot von Halt zu fühlen.

Überrascht vor allem, weil ich doch abgeschlossen hatte, dachte ich. Nie wieder und so. Nie wieder glauben und so.

Es berührt mich so sehr, dieser Gesang über ES, dass mir schon wieder die Tränen kommen und alles in mir loslassen will, vertrauen will.

Da ist diese Bereitschaft, neue Bereitschaft dazu. Vertrauen. Loslassen. Das Gefühl zulassen, da hält mich etwas Größeres.

Ich will an nichts glauben, ich will da einfach nur dieses Gefühl da sein lassen. Nicht mehr daraus machen. Keine Gedanken daran klatschen was es ist, wer es ist, warum es ist, ob es denkt, fühlt, Absichten hat. Unwichtig. Völlig unwichtig.

Ich schrieb einmal „Gott ist ein Gefühl“. Das war ziemlich schlau von mir, finde ich.

Mehr ist es nicht, für mich. Und trotzdem ist es ALLES. Gott ist ein Gefühl. Eines an das ich mich erinnern kann, darf, weil es so hilfreich ist und so neu und so unvertraut.

Bereitschaft. Mehr braucht es nicht.

Und nicht mehr daraus machen. Keinen Altar bauen, keine Rituale, keine große Sache machen, nicht hinein stürzen. ES so kommen lassen, wie ES kommt. Und ES kommt, so wie ES gekommen ist oder ich gekommen bin. Vielleicht alles das Gleiche. Ich bringe dafür etwas mit. In mir ist ein Zugang, ganz von alleine. Ich muss es nicht machen.

Vielleicht geht es so. Es ist etwas ganz anderes, als im letzten Jahr. Es ist etwas sehr persönliches, sogar Intimes. Eine zerbrechliche Beziehung die wächst (oder auch nicht).

viel

Auf der Straße gehört: „Und dann bringen die ihre Krankheiten mit. Stecken uns Christen damit an und es bleiben nur noch Moslems übrig.“

 

Mich spricht ein Mann am Bahnhof an. Unbeholfenes Englisch. Er wolle kein Geld. Bittet um eine Übernachtung, mit Tee oder Kaffee. Er will nicht im Kalten schlafen.

Groß. Stämmig. Dreckig. Hilfloser Blick. Blutgerinnsel im Auge. Ich glaube ihm. Gewissensbisse. Oft hab ich mir diese Hilfe ausgemalt. Jemanden bei mir übernachten lassen. Mal eine Dusche. Kleidung waschen. Sauberes Bett. Und nun fragt mich tatsächlich direkt jemand danach und ich sage ’nein‘. Schaffe es die Seite zu sehen, die ’nein‘ gesagt hat und gebe ihr recht. Ich bin eine Frau. Ich lebe alleine. Männer lösen bei mir bestimmte Ängste und Verhaltensweisen aus. Ich hätte die Nacht kein Auge zubekommen. Es war berechtigt, aus meiner Perspektive.

Wo schläft man denn, wenn man in solch einer Situation ist? Hab neulich erst etwas von 200 Notübernachtungsplätzen im Winter gelesen, bei schätzungsweise 2000 Obdachlosen. Hätte ich ihn  irgendwo hin vermitteln können? Krisendienst?

 

Die erste Selbsthilfegruppe zum Thema Borderline/Trauma. In jedem Beitrag höre ich Teile von mir. Erleichterung. Entlastung. Ich könnte losplaudern, zu allem was sagen, von mir erzählen, wenn mir die riesige Angst mich zu zeigen, nicht immer wieder ein Kribbeln im Hirn und Wortleere verpassen würde. Es ist okay. Ich freu mich trotzdem. Bin voll von Eindrücken. Der Monolograhmen fühlt sich schützend an.

 

Komfortzone verlassen. Yogaübungen. Nichts von Entspannung. Immer wieder denkt es, ‚ich kann nicht mehr‘, ‚ich schaffe das nicht mehr‘, ‚ich will aufgeben, aufhören‘, ‚meine Beine werden wegknicken‘, ‚ich werde umkippen, wenn ich loslasse‘, ‚ich habe keine Kraft mehr‘, ‚ich kann mich nicht mehr halten‘. Mentale Muster. Immer wieder suche ich meinen Körper, suche und finde ein Vertrauen, dass er mich trägt, das die Energie mich trägt. Und sie trägt mich. Das mache ich im Sekundentakt, umlenken, zurückholen, weil die Gedanken immer wieder kommen und auch an Dramatik zunehmen. Scheiße anstrengend!!! Danach ist mein Verstand benommen, verwirrt, desorientiert. Ich stehe auf der Straße vor dem Studio. Irgendwie verloren und ohne Ziel. Weiß nicht wohin. Kann gar nichts mehr denken. Bin wach, aber nicht da. Will gerne weinen.  Schleiche stattdessen benommen durch die Seitenstraßen, weg vom Trubel und warte einfach ab, wie es sich weiter entwickelt.

Die erneute Empfehlung diese Übung zu Hause zu machen, täglich. Damit hab ich mich schon mal vor ein, zwei Jahren herumgequält und es dann sein gelassen. Ich winde mich. Versuche ihr das zu erklären. „Ich gebe so schnell auf.“ „Versuche es mal drei Tage.“ Nagut…

Meine Beine treten und schütteln und zittern, während ich sie in die Luft halte. So frei hätte ich es mir in der Yogastunde nicht getraut heraus zu lassen. Weinen entlädt sich. Mir wird heiß. Außer die Füße. Die bleiben konsequent eiskalt. Ich bin ein bisschen weiter als damals. Lass mich von der Anstrengung nicht gleich entmutigen und finde besser immer wieder in mein Körpergefühl zurück.

 

Frau Helferin.

Ich bin traurig. 😦

Nur noch 10 Stunden.

Sie ist das Beste was mir je passiert ist. *Melodie summend* Ich konnte so viel zulassen, annehmen. Viele Impulse die von ihr kamen haben mir gut getan, haben zu neuen Entwicklungen geführt. Z.B. die Selbsthilfegruppe. War ihre Idee. Ich hätte mich alleine bei der Suche entmutigen lassen. Oder wütend sein zu dürfen, hat erst sie mir vermitteln können. Und jetzt werde ich öfters mal so richtig, richtig wütend. 🙂 Das Mut machen, das an mich glauben! So etwas hat so unglaublich viel Wert!

 

Heute der Termin bei der Psychiaterin. Neuen Medikamentenversuch besprechen. Mir ist sehr mulmig dabei. Ich habe Angst. Dieses Gefühl der Beeinflussung.

Stell dir vor…

…du schlägst die Augen auf und um dich herum ist der Weltraum. Nur unendlich weiter, leerer Raum, egal wohin du schaust. Und du schwebst mitten in ihm. Völlig alleine.

So fühlt sie sich an, meine Einsamkeit.

Und wenn du diese Weite durchdringst, dich von ihr durchdringen lässt. Wenn du zulassen kannst, das diese Leere dich erfasst, jede Zelle von dir, das du dich nicht mehr wehrst und dich hinein begibst, bis zu ihrem Rand, bis es nicht mehr weiter geht, dann stellst du vielleicht fest, auch die Leere wird von irgendetwas gehalten.

Auch die Leere ist an einem Ort, wo noch etwas Anderes sie umschließt.

Grüner Daumen II

Kurzer Zwischenstand darüber, was mir seit der Behandlung auffällt.

Ich habe neben dem Glauben, auch Zweifel. Gestern verließ ich das Haus und meine Nase fing an zu laufen. Jaja… von wegen Heilung… ist doch alles spiritueller Kram – dachte es in mir. Trotzdem glaube ich meinen Erfahrungen, dem was ich dort gefühlt habe.

Heute wache ich auf und mache zum zweiten Mal die Übung – Mutter Natur umarmen. Gar nicht so leicht. Wie auch schon gestern, bekomme ich kein stabiles Bild zustande. Ich versuche mir eine große Kugel vorzustellen, auf der die ganze irdische Natur wächst, die ich dann umarme. Es geht nicht. Mir fällt auf, dass mir das Gefühl dazu fehlt. Es ist nur ein Bild, ohne Gefühl. Also gehe ich zuerst in mein Herz und suche die Liebe zur Natur, stelle mir also vor, die Natur wäre in meinem Herzen. Oh ja, da passiert etwas. Widerstand. Schmerz. Auch Liebe. Und dann sehe ich, wie große Efeublätter aus meinem Herzen meinen Brustkorb entlang wachsen. Ich versuche dafür offen zu bleiben, diese Vorstellung mit einem Gefühl von Liebe zu empfangen. Das ist doch schon mal ein guter Anfang. 🙂

Als ich aufstehe, fällt mir ein, dass ich gestern vergessen habe mein Antiallergikum zu nehmen. Ein Zeichen? Überlege, ob ich es morgens nachträglich nehme, wie ich es sonst immer tat, aber irgendwie ist mir nicht danach. Über den Tag verteilt denke ich immer mal wieder daran. Es sind keine Symptome da, aber ich bin ja auch in der Wohnung, denke ich mir.

Jetzt zum Abend verlasse ich die Wohnung. Will noch mal kurz in den Wald, mich an einem Baum entspannen. Ich bin gespannt. Neugierig. Und was soll ich sagen – keine Symptome! Kein Naselaufen, Nasekitzeln, Niesen. Ich bin noch skeptisch. Bleibt abzuwarten, ob das mit dem Wetter oder sonst irgendetwas zusammenhängt.

Aber… Aber, wenn es echt so bleibt… Das wäre einfach unglaublich! Unfassbar! Aber… erst einmal abwarten.

Energie und Lehrer und Glaube und so

Das wollte ich schon immer mal zusammenfassen, mit welchen energetischen Dingen und welcher Art von Bewusstseinsarbeit ich so am Tag und in meinem aktuellen Leben beschäftigt bin. Ab und an taucht die Frage auf, ob es zu viel ist, ob sich Energien auch gegenseitig stören können, nicht miteinander harmonisieren. Manchmal spüre ich ganz deutlich, wenn ich etwas weglassen muss, damit sich etwas anderes in Ruhe integrieren kann. Bei den feineren Schwingungen weiß ich nicht so genau, ob ich störende Einflüsse mitbekommen würde.
Ich habe auf der Messe für „Spiritualität und Heilen“ einen Heiler danach gefragt. Er sagte, dass sich definitiv Energien auch gegenseitig stören können.

Beinahe täglich bin ich mit folgenden Sachen beschäftigt:
• Meditation (vipassana)
• Morgens im Bett ein Lächeln ins Gesicht und ins Herz bringen und Dinge aufzählen für die ich dankbar bin
• AuraSoma
• energetisiertes Wasser
• Beten (Bitten und Danken/ Verbindung mit oben und unten/Affirmationen)
• Körper beim Duschen achtsam wahrnehmen, mit der Vorstellung weißes Licht fließt an mir herab und spült alles ‚Dunkle‘ fort
• Reiki Selbstbehandlung
• Achtsamkeit im Alltag – Hier und Jetzt-Übungen – Lächeln – Dankbarkeit
• Segnung der Mahlzeiten

Unregelmäßig unterstütze ich mich mit:
• Ätherischen Ölen
• Yoga
• Gesegneter Runenstein
• Erzengel Michael-Energie unterwegs zum Schutz
• Reiki Fernbehandlung
• Engelgebete unterwegs für Unterstützung in konkreten Situationen
• Verbindung mit den Elementen – Bäumen – Sonne – Wind – Natur – Erde
• Glasdiamant mit EE Michael-Energie
• Energetische Massage
• Energieübertragungen durch andere
• Engeltarotkarten

Und auf der Messe bin ich nun noch in Kontakt mit Mantras gekommen und einen Edelsteinanhänger und hab gerade definitiv das Gefühl, das ist zu viel.

Dann ist mir auch aufgefallen, dass ich momentan drei sehr unterschiedliche ‚Lehrer‘ an meiner Seite habe. Erst mal ist das total schön, dass es Menschen gibt, die ich in dieser Position annehmen kann, also auch aufsuchen würde, mich anvertrauen kann und ihrer Lebenserfahrung und Meinung vertraue (wenn ich auch lernen musste, dass ich auch hier immer prüfen muss, ob die Aussagen auch für mich und mein Leben zutreffen – was nicht immer der Fall ist).

Alle drei kommen aus verschiedenen Richtungen, decken ganz unterschiedliche Themen mit ihrer Lebenserfahrung ab und vermitteln dadurch auch sehr unterschiedliche Weltbilder. Ich springe da hin und her. Zum Thema Meditation frage ich einen ‚Lehrer‘, zum Thema Reiki + daraus entstehende spirituelle Entwicklung einen anderen ‚Lehrer‘ (noch neu) und zum Thema Umgang mit Emotionen + Energien wieder eine andere ‚Lehrerin‘.

Einerseits finde ich das sehr stimmig, weil Situationen eben sehr unterschiedlich sind, andererseits prallen die dahinter liegenden Glaubenssysteme in mir aufeinander und ich habe wiederholt gesagt bekommen, dass es sinnvoll ist, sich irgendwann für eines zu entscheiden, einen Weg zu gehen. Klingt wirklich sinnvoll. Finde ich aber extrem schwierig – mich festlegen. Am meisten zieht mich der klare, neutrale Weg des Buddhas an. Aber mich darauf festzulegen, da bekomme ich Widerstände. Passen Energiearbeit und Buddha zusammen? Passen Naturwesen und Buddha zusammen? Passen Vorstellungen und Leerheit zusammen? Eigentlich nicht und doch wiederum schon.

Das ist für mich eine riesige Herausforderung der Leerheit hinter allem zu begegnen. Zum Beispiel zu erkennen, dass jeder religiöse/spirituelle Glaube an ‚Etwas‘ ein Konstrukt des Verstandes ist. Dahinter geschaut, weiß ich gar nichts. Ich kann entscheiden woran ich glaube. Glaube ist austauschbar. Das zu erfahren, nimmt mir den Halt, nimmt mir die Orientierung die er mir gab/gibt. Wenn ich an das Eine glauben kann, wie an das Andere, wenn das Eine dann ebenso wahr ist, wie das Anderen und beides trotzdem gleichzeitig eine Illusion, jaaa… da verliere ich doch glatt die Lust – alles wird beliebig und befremdend.

Ich fühle mich etwas zwischen den Dingen verloren – treibend. Ich hoffe, dass meine Gefühle und Empfindungen als Richtschnur ausreichen.

Liebes Unfähigkeitsgefühl…

… heute hast du wieder mal Hallo gesagt, hast dich ganz klein gefühlt und Tränen vergossen. Hast dich im Bett zusammengerollt und geglaubt, all das da draußen nicht zu schaffen. Hast geglaubt, deine Wünsche nie und nimmer Wirklichkeit werden lassen zu können, weil du unfähig bist, weil du es nicht kannst. Hast so viel Angst vor der Zukunft gehabt. Alles war dir zu viel. Du fühltest dich überfordert von der Welt.
Ich bat dich liebevoll, dich umzuschauen, dir die zurückliegenden Tage anzuschauen und den heutigen Tag. Ich fragte dich, ob du da irgendetwas sähest, was du nicht geschafft hattest, was dich überfordert hatte. Du schütteltest zaghaft den Kopf. Da war nichts zu sehen. Da war alles gut gegangen.
Ich sagte dir, dass ich an dich glaubte, an deine Fähigkeiten, an deine Kraft. Du konntest meinen Glauben spüren, auch wenn es dir lieber gewesen wäre, es gäbe da draußen einen Menschen, der dir das in diesem Moment sagen würde und dem du glauben könntest. Jemand da draußen, der deine Schritte begleitet, der deinen Weg sieht, der dich motiviert und stärkt. Seufz… ich konnte dich so gut verstehen.

Ich möchte dir Mut machen und dir zeigen, dass es auch ohne geht. Ich möchte dir zeigen, es für dich erfahrbar machen, dass wir das alles in uns tragen – den Glauben, die Kraft, den Mut, das Vertrauen.

Lass uns Schritt für Schritt gehen. Immer nur einen nach den anderen. Nicht so weit in die Zukunft blicken, dort lauern nur Vorstellungen die uns Angst machen. Das hilft uns nicht weiter. Unser Herz weißt uns gerade einen Weg, lass ihn uns gehen, auch wenn wir nicht wissen wohin er führt. Dieser Weg ist ein Geschenk. Lass uns froh und dankbar sein, dass es ihn gibt.
Und komme ruhig immer mal wieder vorbei. Du bist willkommen. Ich empfange dich mit offenen Armen und helfe dir, wieder Mut zu finden.

Ich denke einmal über Engel nach

Ich selbst benutze immer öfter ihre Namen. Rufe sie an. Bitte um Hilfe. Führe scheinbare Gespräche in meinem inneren mit ihnen. Fühle ihre Energie. Aber was sind Engel eigentlich? Ich selbst habe große Vorbehalte, wenn nicht sogar Widerstände sie mir als Wesen mit Persönlichkeit, Form, vielleicht noch Flügeln und Namen vorzustellen. Das alles kommt mir zu vermenschlicht vor. Kommt mir so vor, wie der Versuch von Menschen, etwas was sie spüren, erleben, erfahren in eine Form zu bringen, die Menschen eben erfassen können. Doch was ist es eigentlich was sie erleben? Was ist es was ich erlebe, wenn ich alle Ideen und Konstrukte beiseitelasse?

Da gibt es einmal spürbare Energie, wenn ich Engelnamen benutze und damit um Hilfe bitte. Meist beginnend vom Herzen aus und mal mehr oder weniger stark sich ausbreitend. Engel sind Energie. Damit befinde ich mich bei Erklärungen, die denen von Willigis Jäger sehr nah kommen.

„Aber wir wissen heute, dass es feinstoffliche Energien gibt, die nicht weniger wirksam sind als die physischen.“ „Energie strahlt durch unsere Hände und durch unseren ganzen Körper, wenn wir uns positiv einer Person oder einer Situation zuwenden.“ „Positive Energie aussenden oder segnen kann man mit Worten, mit Gebärden, mit Handauflegen, aber auch mit einem Mantra oder einer (Gebets-)Gebärde.“ „Jeder Wallfahrtsort ist nichts anderes als eine Stätte, an der heilende Kräfte zum Fließen kommen. Nicht Maria oder die Kannon wirken da Wunder, sondern dadurch, dass sie visualisiert oder angerufen werden, werden Energien mobilisiert, die Trost, Heilung, Beruhigung und Zuversicht bringen.“ (Das Leben endet nie; Willigis Jäger; S. 42-44)

Den Gedanken hatte ich auch, dass Engelnamen seit so langer Zeit für Hilfe und Heilung benutzt werden, dass sich diese Begriffe mit einer enormen Energie aufgeladen haben. Das habe ich auch in einer Kirche erlebt. Meine erste Kirche, seit dem meine Feinfühligkeit so zugenommen hat. Kaum war ich drinnen, wurde ich so überschwemmt von einem starken Feld, dass sich sofort meine eigenen gerade aktuellen Themen lösten und ich mich erst mal weinend auf die Bänke setzen musste. Das war beeindruckend! Aber auch logisch. Ein Ort an dem seit vielen, vielen Jahren Menschen Gebete sprechen und sich mit etwas verbinden. Das schafft ein Feld. Ein Energiefeld.

„Jeder Segen, jedes Gebet ist nichts anderes als ein Senden von positiver Energie. Jedes Kreuzzeichen, das man macht, ist Aktivierung heilender Energie.“ (s.o., S. 44)

„Diese Energie wird oft in einer helfenden Gestalt imaginiert(…). Es sind nicht die Gestalten, die helfen, sondern die kosmische Energie, die sich in der Vorstellung in diesen Gestalten frei setzt und wirkt.“ (s.o., S. 45)

Aber können kosmische Energien sprechen? Das ist es, was ich neben Energieempfindungen noch erlebe.

Ich fragte damals, eher spielerisch ohne eine Antwort zu erwarten, ob denn die Energie, mit der ich beim intuitiven Handauflegen arbeite auch einen Namen hat. Es tauchte das Wort „Aman“ vor meinem inneren Auge auf.
Okay. Also erst einmal hat meine Frage kosmische Energie aktiviert. Doch wie kommt das Wort zustande? Es würde mich ja brennend interessieren ob Herr Jäger auch dazu Erklärungen hat, außer das Gott/Energie nicht erklärbar ist.
Seit dem benutze ich diesen Namen, Begriff um eben genau diese Energie zu mir zu bitten. Sie unterscheidet sich deutlich von anderen Energien. Hat also eine ganz eigene Qualität, was zu der Schlussfolgerung führt, kosmische Energie ist nicht gleich kosmische Energie.

Ich war heute im Wald und habe das Gespräch mit Engeln gesucht. Ich fragte Aman, ob er sich auch mit mir unterhalten könne. Nichts passierte. Ich reimte mir deshalb zusammen, dass er/sie/es wohl nur fürs Handauflegen zuständig wäre. Aber ich habe natürlich keine Ahnung.
Ich fragte weiter, welcher Engel dann mit mir sprechen könnte. Musste an Erzengel Gabriel denken. Hier ist mir nicht klar, ob dieser Name auftaucht, weil ich seine Karte seit Tagen bei mir auf dem Tisch zu stehen habe. Kann also meine eigene Assoziation gewesen sein. Aber das ist ja egal. Also begrüße ich Gabriel, der passenderweise auch für das Thema Lebensaufgabe zuständig ist und bedanke mich schon mal dafür, dass er mich begleitet. Ich bitte um die Beantwortung einer Frage. Was ich tun könnte, um meiner Lebensaufgabe (welche das auch sein mag, da hab ich immer noch keine Ahnung) gerecht zu werden. „Du tust es schon.“ Ab hier hatte ich schon den Eindruck, dass sich diese Gedanken von der Klarheit her und ihrem, hmmm… ich nenne es mal Klang, von meinen unterschieden. Sie waren nicht anzuzweifeln. Meine eigenen Gedanken zweifel ich gerne mal an. Und ich sah diese Gedanken, als Worte vor meinem inneren Auge.
Ich fragte dann, womit ich es tun würde. „Indem du deinem Herzen folgst.“ Ja, aber so meinte ich es nicht. Ich wollte wissen, was ich konkret, also ganz praktisch in diesen Tagen noch tun kann. „Warte.“ Jaja, warten und vertrauen. Ich weiß schon. „Warte, bis die Zeit reif ist.“

So, jetzt habe ich mich also mit kosmischer Energie unterhalten, die über den Namen Erzengel Gabriel aktiviert werden kann. Verrückt. Ich habe schon überlegt, ob diese Energie, die in meiner Vorstellung weiterhin einfach nur als etwas unpersönliches Raum findet, meine eigenen Fähigkeiten erweitert. Ich also einfach mit einer erweiterten Version von mir selbst gesprochen habe. Der Gedanke gefällt mir. Am Ende bin das alles ich selbst. Und dann schließt sich wieder der Kreis, dass Gott und der Mensch das Gleiche sind. „Gott und Mensch, das ist wie ein Stab mit zwei Enden. Es gibt keinen Stab, der nur ein Ende hat. Mensch, Materie, Kosmos sind das andere Ende des Stabes. Sie sind das eine Ende des Stabes Gott.“ (s.o., S. 25)

Aber am Ende muss ich einfach zugeben, dass ich absolut keine Ahnung habe. Ich finde das wirklich spannend, wie der Geist konstruiert. Da wo er nicht weiß, fängt er an zu glauben. Glauben erzeugt wiederum Energie. Ich bin noch am hadern, ob ich auf der neutralen Seite bleiben soll. Sehen, wahrnehmen was ist und akzeptieren, dass ich nichts weiß. Oder mich am Glauben erfreuen, mit all seinen hilfreichen Gefühlen. Ach, warum eigentlich eine Wahl treffen. Beides ist vorhanden.