Zögere dies in Worte zu fassen. Worte können es nicht fassen. Sprache ist immer polar und trennend, damit lassen sich Einheitserfahrungen grundsätzlich nicht über Sprache vermitteln.
Vergesst alles was ihr euch zu diesen Worten denkt, was ihr euch vorstellt. Diese Worte sind nur mit dem Herzen zu fühlen. Vergesst alles war ihr euch unter dem Wort Gott vorstellt. Vergesst Formen, Bilder, Gedanken, Ideen, Geschichten. Gott ist ein Gefühl. Gott ist ein Zustand. Und wiederum auch nicht.
ER/SIE/ES hat mich berührt. Ich habe Gott erfahren, mitten in meinem Herzen, mitten in meinem ganzen Sein. Ich weine – es fehlen Worte. Ich versuche es mal mit Schmerz, Liebe, Dankbarkeit, Ehrlösung, Freude, Unendlichkeit, Mitgefühl. Alles zusammen und noch viel mehr.
So unerwartet. Ich schaute einen Film. Wie mir zum Ende klar wurde, eigentlich nicht den Film von dem mir jemand erzählte. Der Titel („Stigma“) viel mir nicht mehr ein und ich stolperte über „Dogma“ und verwechselte diese beiden Filme. „Dogma“ ist eine sehr flache Komödie, die, wie ich glaube den Film „Stigma“ etwas auf den Arm nimmt. Am Ende des Filmes, den ich eher nur halbaufmerksam schaute, da wie gesagt nicht sehr tiefgängig, erscheint Gott (Alanis Morissette) als Frau auf Erden, nimmt einen gefallenen Engel in den Arm und vergibt ihm, alles ohne Worte.
Mich berührte es so heftig, dass ich in Tränen ausbrach, völlig überrascht war und nichts verstand. Der Film war zu Ende, ich weinte weiter, fühlte mich tief im Herzen getroffen. Legte mir intuitiv den Song von Fayzen „Paradies“ auf und dann fühlte ich IHN/SIE/ES/MICH.
Ich fühle den Schmerz des Getrennt-seins in meinem Herzen, getrennt sein vom Leben, der Existenz, vom Ur-Grund, von Gott. Ich erkenne diesen Schmerz sofort in all meinen Beziehungserfahrungen wieder. Ich fühle die Ur-Trennung vom Sein, die in diesen Erfahrungen lediglich wiedergespiegelt ist. Ich fühle die Illusion dieser Trennung, da ich gleichzeitig Gott darum herum, durch mich hindurch, in mir spüre. Ich spüre das Lachen, das Lieben der Einheit. Fühle grenzenloses Ganz-sein, um das kleinere Getrennt-sein-Gefühl.
Und auf einmal fühle ich auch eine andere Botschaft, die andere Aussage hinter den Worten des Songs, fühle ich Gott in diesen Worten. Höre mit dem Herzen was mit ‚draußen‘ und ‚drinnen‘ gemeint ist. Fühle, wie sich meine Erfahrung in den Worten von ‚Paradies‘ und ‚Liebe, die sich in allen Spiegeln spiegelt‘ selbst wiederspiegelt.
So groß… so unglaublich groß und heil!