Tiere

Ich war ganz erstaunt, als ich eine Ameisenstraße an meinem Balkongeländer entdeckte.

Wo wollen die denn hin? Und das an so heißem Eisengeländer.

Noch erstaunter war ich, als ich entdeckte, dass ihr Weg in meinen Blumenkasten führte. Was gibt es denn da, was es nicht auch da unten am Boden, bei all dem Rasen und Büschen und Bäumen geben würde.

Ich fand nur Blattläuse. So ein weiter Weg, sogar an Häusern hoch, für Blattläuse?

Über das Treiben in der Wurmkiste hab ich mich stattdessen sehr gefreut, nachdem da einige Zeit Stillstand war.

Nun steht die Kiste im Bad, wo es kühler ist und die Gemeinschaft wurde um 60 Würmer aufgestockt. Das war wohl ne gute Idee.

Erstaunt und auch verärgert war über 7 Mückenstiche in die Fußsohle. Da hat wohl jemand das Stechen erst noch üben müssen.

Wurmkiste bauen – eigenen Humus herstellen

Ende Januar 2019 schaffte ich mir eine Wurmkiste für die Küche an.

Mit diesen Materialien, baute ich nach Videoanleitung, die Kiste selbst:

4 leere Eimer von nem Bratwurststand. Ein Ablaufhahn für ne Wassertonne vom Baumarkt. Mit nem Akkubohrer 6 mm Löcher in 3 Eimerböden bohren und in den Eimer ohne Löcher den Hahn einbauen.

Heute noch ein paar Bilder dazu.

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Das Startersortiment. Vom Füllmaterial hab ich nur die Hälfte gebraucht, von dem was hier zu sehen ist.

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Erste Schicht, ca. 2 cm hoch, aus Zeitungspapier, Papierschnipseln, Eierkarton. Ich empfehle, das Zeitungspapier auch in Stücke zu zerreißen und nicht wie im Anleitungsvideo, als Lagen zu legen. Bei mir hat das die Ablauflöcher mit Papierpampe verstopft.

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Zweite Schicht aus Pflanzenresten vom Balkon, Laub und kleingeschnittene Abfälle. Mit Wasser alles befeuchten und Baumwolltuch drüber.

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Fertige Befüllung. Lebensmittel auf eine Hälfte.

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Tasse voll Humus und Würmern von einer Nachbarin, aus ihrem Komposter.

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Kompostwürmer im neuen Zuhause.

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Tuch drüber und wieder feucht sprühen.

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Unauffällig in der Küche. Den dritten Eimer hab ich erstmal weg gelassen.

Erfahrungswerte und Herausforderungen bisher:

  • es war am Anfang nicht so leicht zu wissen, wann es zu feucht und wann zu trocken war
  • es gab wochenlang kein Wurmtee, trotz viel Wasserzugabe, bis ich herausfand, dass die Löcher verstopft waren; ich öffnete sie mit Zahnstochern, lockerte damit die Schichten darüber und ließ kleine Stücke Paketschnur aus jedem Loch hängen; wenn die feucht waren, war es nass genug; wenn die trocken waren, was nie vorkam, hätte ich wieder von oben gesprüht
  • dann tauchten zusätzlich kleine Tierchen auf, wie ich herausfand, Milben; das kam von den Pflanzenresten und dem Laub; man kann die Füllung auch ohne diese Zugabe machen; bisher nimmt die Population nicht überhand und sie helfen wohl beim Zersetzungsprozess
  • Schimmel bildete sich besonders bei Obst; der wuchs dann schon durch das Tuch durch, durch die Löcher des Eimers darüber; gehört wohl auch zum Zersetzungsprozess, aber ich fands so eklig und Schimmel stinkt auch, das ich Obst am Anfang wegließ, wo die Würmer noch nicht so viel frassen; also nur Gemüse; jetzt, nach ca. 2 Monaten, geb ich auch kleine Mengen Obst; nach einer Woche war der Schimmel dann immer schon wieder weg; die Würmer fressen den wohl auch
  • wenn man den Deckel öffnet, riecht es intensiv nach feuchter Erde; wenn es faulig riecht, ist es entweder kurzfristiger Schimmel oder der Inhalt ist gekippt und es fault/gärt zu viel; bei mir war das, als zu viel Wasser drin war
  • nach 6 Wochen gab es das erste Erfolgserlebnis, dass die Würmer sich rege und lebendig verhalten und erster Humus zu sehen war; ab da gab ich jede Woche kleingeschnittene Küchenabfälle dazu; vorher nur alle zwei Wochen
  • ich befülle immer nur eine Hälfte des Eimers mit Abfällen, damit sie sich in der anderen ausruhen können (Empfehlung im Internet)
  • es werden bis heute, also nach 2 Monaten immer noch sehr wenig Abfälle verwertet; das liegt daran, dass ich mit sehr wenigen Würmer gestartet habe – lass es nicht mehr als 15 gewesen sein; im Internet gehören zu einem Startpaket um die 500 Würmer; das finde ich allerdings extrem viel; dann geht es aber auch sehr schnell; bei mir vermehren sich die Würmer nun sehr langsam, jedoch stetig und solange sie noch so gering sind, zerkleinere ich die Abfälle, damit sie nicht zu lange liegen und vor sich hin faulen; das geht ganz gut
  • leider haben sich nun auch ein paar Trauermücken, aus meinen Topfpflanzenbefall in die Kiste verirrt; ich habe im Eimer darüber eine Gelbfalle gestellt und hoffe so alle Mücken zu bekommen, bevor sie neue Eier legen; das feuchte Klima ist für sie leider optimal

Wurmkiste, Mond und psychische Einschränkungen

Heute Nacht war ein besonderer Vollmond. Ein Super-Blut-Wolfsmond. Was das bedeutet, könnt ihr schön kurz gebündelt in dem Beitrag von Ἑρμῆς Bhakta lesen.

Besonders ist bisher heute für mich, dass ich relativ früh wach geworden bin (was alle möglichen Gründe haben kann) und den Gedanken hatte, ich könnte heute mal wieder joggen.

Ich gehe nur noch joggen (falls man 10-20 Minuten gehen-laufen um den Block überhaupt joggen nennen kann 😉 ), wenn es genau so läuft wie heute Morgen. Der Gedanke, die Lust kommt zu mir.

Das war jetzt ne ganze Zeit nicht mehr so und ein Zeichen von Belastung/Stress/Überforderung/Körper an seinen Grenzen.

Deshalb freut es mich, dass es nach Monaten Pause heute wieder kam. Da könnte ich mir denken, meine Nerven stabilisieren sich grundsätzlich etwas. Oder der Mond eben. 🙂


So, und dann der Wurmkistenbau gestern. 🙂

dav

Super simpel die Sache. 4 Eimer von nem Bratwurststand. Ein Ablaufhahn für ne Wassertonne vom Baumarkt. Mit nem Akkubohrer 6 mm Löcher in 3 Eimerböden bohren und in den Eimer ohne Löcher den Hahn einbauen. Fertig. 🙂

Diese Woche sammle ich noch Startmaterial. Zeitungspapier und Eierkarton. Bioabfall und da ich keinen Kaffee trinke, Kaffeesatz von anderen.

Die Würmer bekomme ich geschenkt, von jemand der schon einen Komposter hat. Die vermehren sich nämlich bei guter Haltung. Nach drei Monaten haben sie sich verdoppelt. 😀

Dann irgendwann noch etwas Verschönerungsarbeit am Wurmhotel.

Zum sozialen Aspekt: Die Bedingungen waren gut. Ich war der einzige Besucher. Wir waren also zu zweit und ein Mitbewohner, der aber nicht mitmachte.

Die Wohnung war zum wohlfühlen und inspirierend.

Das sich unterhalten war schwierig für mich. Da bekam ich die ersten Beschwerden. Nebel im Kopf, Körper nicht mehr spüren, Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen können.

Doch als wir mit dem ‚arbeiten‘ anfingen, besserte sich das sofort. Oh war ich dankbar dafür! Sonst hätte ich nach nur kurzer Zeit wieder gehen müssen.

Abspeichern: Nur Gespräche, sind zu stressig. Gemeinsam etwas tun, geht ganz gut.

Erschöpfung tauchte immer mal wieder auf. Ein Zeichen für mich, dass was nicht mehr gut läuft. Wenn ich dann pausiert habe, mich auf der Couch zurückgelehnt und im Raum umgeschaut, wurde es wieder besser.

Nach anderthalb Stunden, war es trotzdem genug und wir waren auch fertig.

Im Anschluss, auf dem Bahnhof und zu Hause Benommenheitsgefühl, wie, wenn ich erst wieder wach werden müsste und ganz woanders war.

Welche Gefühle das Beisammensein ausgelöst hatten, spürte ich dann erst in der Meditation – dem achtsamen Lauschen nach innen.

Da war es wieder, das Gefahren-/Bedrohungsgefühl. Es scheint nicht ohne zu gehen. Große Not und auch Entlastung wieder zu Hause in Sicherheit zu sein, lösten ein paar Tränen.

Heute Morgen spüre ich dann noch die andere Erschütterung, die solche Treffen auslösen. Maximale Selbst-Verunsicherung, bis in die Wurzeln. Eine riesen Angst vor Zurückweisung. Kein Gefühl mehr dafür, ob ich noch okay bin, so wie ich bin. Wow!

Kein Wunder, dass so Begegnungen für mich anstrengend sind und nur mit Vorsicht geplant werden, wenn sie sowas auslösen!

Im Moment habe ich das Gefühl, mich von all diesem schon wieder ganz gut erholt zu haben. 🙂


Welches Thema auch auftauchte und womit ich bisher sehr wenig zu tun hatte, waren Fragen zu meiner beruflichen/persönlichen Situation.

Mein Umfeld besteht überwiegend nur noch aus ebenfalls Betroffenen. Das macht ein ganz anderes Gefühl über Beschwerlichkeiten zu sprechen, als mit jemand der berufstätig ist.

Da ich vor vier Tagen eine ähnliche Situation mit jemand aus der Nachbarschaft hatte, die, wie ich finde, blöd gelaufen ist, ich nicht die richtigen Worte gefunden habe, hatte ich mir diesmal etwas Gedanken gemacht, was ich sagen möchte und was nicht.

Als es dann dazu kam, zu erklären, warum ich für meine Würmer evtl. nicht genügend Wurmfutter habe (zu wenig frische Lebensmittel zu Hause), beschrieb ich meine Einschränkungen lediglich als Erschöpfungs-Syndrom, welches mein Einkaufsverhalten beeinflusst.

Das wurde verstanden. War mit einem Psychologiestudium aber vielleicht auch zu erwarten. /-)

Es kamen noch Fragen nach Burn-Out, ob die Erschöpfung psychisch oder physisch bedingt ist und das ließ sich alles gut beantworten.

Kein Burn-Out, da man sich davon eher erholt. Bei mir chronisch. Psychischer Stress erzeugt physische Erschöpfung. Ich lerne damit zu leben.

Und damit war die Sache geklärt. 🙂 Hat sich gut angefühlt für mich!

Wurmkiste

Ich freue mich ja sowas von! 😀

Heute ist ein Treffen in der Nachbarschaft, entstanden durch eine Nachbarschaftsplattform im Internet.

Wir bauen zusammen für jeden von uns eine Wurmkiste.

Das ist ein Komposter für Indoor. Würmer in der Küche, gefüttert mit dem Biomüll und am Ende kommt Kompost bei raus.

Großartig finde ich das!!!

Das ist gleichzeitig wieder eine große Herausforderung und ich bin froh, dass ich nach dem Werkstatttermin den Therapietermin abgesagt habe.

Das wäre zuviel Stress in zu kurzer Zeit gewesen und hätte sehr wahrscheinlich dazu geführt, heute da nicht hingehen zu können.

So hab ich die letzten drei Tage mit Verarbeitung und Entstressung verbracht und auch gebraucht und fühle mich heute in der Lage mich neuen Herausforderungen zu stellen.

Huchuuu! 😃

Das heißt aber auch, fremde Wohnung aushalten, fremde Menschen aushalten und aushalten, dass ich nicht weiß, wie es mir dort gehen wird, ob ich vielleicht auffalle, mit meinen Eigenarten.

Nun habe ich ja auch gelernt, dass ich nicht so viel Flexibilität mitbringe für neue Situationen.

Gut ist, dass wir uns mit einer Sache beschäftigen, auf die ich richtig Lust habe, die nicht kompliziert ist und nicht lange dauert.

Drückt mir die Daumen, dass ich gut für mich sorgen kann und für mich einstehe.