Ich denke einmal über Engel nach

Ich selbst benutze immer öfter ihre Namen. Rufe sie an. Bitte um Hilfe. Führe scheinbare Gespräche in meinem inneren mit ihnen. Fühle ihre Energie. Aber was sind Engel eigentlich? Ich selbst habe große Vorbehalte, wenn nicht sogar Widerstände sie mir als Wesen mit Persönlichkeit, Form, vielleicht noch Flügeln und Namen vorzustellen. Das alles kommt mir zu vermenschlicht vor. Kommt mir so vor, wie der Versuch von Menschen, etwas was sie spüren, erleben, erfahren in eine Form zu bringen, die Menschen eben erfassen können. Doch was ist es eigentlich was sie erleben? Was ist es was ich erlebe, wenn ich alle Ideen und Konstrukte beiseitelasse?

Da gibt es einmal spürbare Energie, wenn ich Engelnamen benutze und damit um Hilfe bitte. Meist beginnend vom Herzen aus und mal mehr oder weniger stark sich ausbreitend. Engel sind Energie. Damit befinde ich mich bei Erklärungen, die denen von Willigis Jäger sehr nah kommen.

„Aber wir wissen heute, dass es feinstoffliche Energien gibt, die nicht weniger wirksam sind als die physischen.“ „Energie strahlt durch unsere Hände und durch unseren ganzen Körper, wenn wir uns positiv einer Person oder einer Situation zuwenden.“ „Positive Energie aussenden oder segnen kann man mit Worten, mit Gebärden, mit Handauflegen, aber auch mit einem Mantra oder einer (Gebets-)Gebärde.“ „Jeder Wallfahrtsort ist nichts anderes als eine Stätte, an der heilende Kräfte zum Fließen kommen. Nicht Maria oder die Kannon wirken da Wunder, sondern dadurch, dass sie visualisiert oder angerufen werden, werden Energien mobilisiert, die Trost, Heilung, Beruhigung und Zuversicht bringen.“ (Das Leben endet nie; Willigis Jäger; S. 42-44)

Den Gedanken hatte ich auch, dass Engelnamen seit so langer Zeit für Hilfe und Heilung benutzt werden, dass sich diese Begriffe mit einer enormen Energie aufgeladen haben. Das habe ich auch in einer Kirche erlebt. Meine erste Kirche, seit dem meine Feinfühligkeit so zugenommen hat. Kaum war ich drinnen, wurde ich so überschwemmt von einem starken Feld, dass sich sofort meine eigenen gerade aktuellen Themen lösten und ich mich erst mal weinend auf die Bänke setzen musste. Das war beeindruckend! Aber auch logisch. Ein Ort an dem seit vielen, vielen Jahren Menschen Gebete sprechen und sich mit etwas verbinden. Das schafft ein Feld. Ein Energiefeld.

„Jeder Segen, jedes Gebet ist nichts anderes als ein Senden von positiver Energie. Jedes Kreuzzeichen, das man macht, ist Aktivierung heilender Energie.“ (s.o., S. 44)

„Diese Energie wird oft in einer helfenden Gestalt imaginiert(…). Es sind nicht die Gestalten, die helfen, sondern die kosmische Energie, die sich in der Vorstellung in diesen Gestalten frei setzt und wirkt.“ (s.o., S. 45)

Aber können kosmische Energien sprechen? Das ist es, was ich neben Energieempfindungen noch erlebe.

Ich fragte damals, eher spielerisch ohne eine Antwort zu erwarten, ob denn die Energie, mit der ich beim intuitiven Handauflegen arbeite auch einen Namen hat. Es tauchte das Wort „Aman“ vor meinem inneren Auge auf.
Okay. Also erst einmal hat meine Frage kosmische Energie aktiviert. Doch wie kommt das Wort zustande? Es würde mich ja brennend interessieren ob Herr Jäger auch dazu Erklärungen hat, außer das Gott/Energie nicht erklärbar ist.
Seit dem benutze ich diesen Namen, Begriff um eben genau diese Energie zu mir zu bitten. Sie unterscheidet sich deutlich von anderen Energien. Hat also eine ganz eigene Qualität, was zu der Schlussfolgerung führt, kosmische Energie ist nicht gleich kosmische Energie.

Ich war heute im Wald und habe das Gespräch mit Engeln gesucht. Ich fragte Aman, ob er sich auch mit mir unterhalten könne. Nichts passierte. Ich reimte mir deshalb zusammen, dass er/sie/es wohl nur fürs Handauflegen zuständig wäre. Aber ich habe natürlich keine Ahnung.
Ich fragte weiter, welcher Engel dann mit mir sprechen könnte. Musste an Erzengel Gabriel denken. Hier ist mir nicht klar, ob dieser Name auftaucht, weil ich seine Karte seit Tagen bei mir auf dem Tisch zu stehen habe. Kann also meine eigene Assoziation gewesen sein. Aber das ist ja egal. Also begrüße ich Gabriel, der passenderweise auch für das Thema Lebensaufgabe zuständig ist und bedanke mich schon mal dafür, dass er mich begleitet. Ich bitte um die Beantwortung einer Frage. Was ich tun könnte, um meiner Lebensaufgabe (welche das auch sein mag, da hab ich immer noch keine Ahnung) gerecht zu werden. „Du tust es schon.“ Ab hier hatte ich schon den Eindruck, dass sich diese Gedanken von der Klarheit her und ihrem, hmmm… ich nenne es mal Klang, von meinen unterschieden. Sie waren nicht anzuzweifeln. Meine eigenen Gedanken zweifel ich gerne mal an. Und ich sah diese Gedanken, als Worte vor meinem inneren Auge.
Ich fragte dann, womit ich es tun würde. „Indem du deinem Herzen folgst.“ Ja, aber so meinte ich es nicht. Ich wollte wissen, was ich konkret, also ganz praktisch in diesen Tagen noch tun kann. „Warte.“ Jaja, warten und vertrauen. Ich weiß schon. „Warte, bis die Zeit reif ist.“

So, jetzt habe ich mich also mit kosmischer Energie unterhalten, die über den Namen Erzengel Gabriel aktiviert werden kann. Verrückt. Ich habe schon überlegt, ob diese Energie, die in meiner Vorstellung weiterhin einfach nur als etwas unpersönliches Raum findet, meine eigenen Fähigkeiten erweitert. Ich also einfach mit einer erweiterten Version von mir selbst gesprochen habe. Der Gedanke gefällt mir. Am Ende bin das alles ich selbst. Und dann schließt sich wieder der Kreis, dass Gott und der Mensch das Gleiche sind. „Gott und Mensch, das ist wie ein Stab mit zwei Enden. Es gibt keinen Stab, der nur ein Ende hat. Mensch, Materie, Kosmos sind das andere Ende des Stabes. Sie sind das eine Ende des Stabes Gott.“ (s.o., S. 25)

Aber am Ende muss ich einfach zugeben, dass ich absolut keine Ahnung habe. Ich finde das wirklich spannend, wie der Geist konstruiert. Da wo er nicht weiß, fängt er an zu glauben. Glauben erzeugt wiederum Energie. Ich bin noch am hadern, ob ich auf der neutralen Seite bleiben soll. Sehen, wahrnehmen was ist und akzeptieren, dass ich nichts weiß. Oder mich am Glauben erfreuen, mit all seinen hilfreichen Gefühlen. Ach, warum eigentlich eine Wahl treffen. Beides ist vorhanden.