Das Malspiel nach Arno Stern

Ich bin wo angekommen. Heute nach 4 Probeterminen den Jahresvertrag unterschrieben.

Mutig zu Beginn einen bezahlbaren Preis verhandelt.

Dann mutig jede Woche den Weg durch die lärmende Stadt erprobt. Panik reguliert.

Dann mutig mit vielen kleinen Kindern in einem geschlossenen Raum das fokussieren geübt. Fürsorge in der Praxis anwenden. Pausen machen. Ruheort nutzen.

Mutig den ersten Pinselstrich gesetzt und erlaubt zu experimentieren, mit Höhen und Tiefen, Schwere und Leichtigkeit.

Dieser Raum, dieser Ort, dieses Spiel ist perfekt für mich. Immer wieder ein Lachen im Gesicht. Keine Wertung von außen. Kein Reden über Inhalte. Den inneren Bildern und Farben folgen, den Bewegungen der Hand.

Etwas in mir darf sich hier zeigen und ausdrücken, wie es sich bisher noch nie gezeigt und ausgedrückt hat. Etwas findet endlich einen Raum, um da sein zu können.

Als ich Werbung dafür auf der Nachbarschaftsseite las und die bunten Farben sah, jauchzte mein Herz auf und es wäre sorglos von mir gewesen, diesem Impuls nicht zu folgen.

Eine verlässliche Kraftquelle, die ich jedes Mal zufriedener und aufgetankt, beruhigter und zentrierter verlasse, als ich sie betreten hatte.

Die offizielle Seite von Arno Stern, dem Gründer.

20180515_153044[1]

Es wird ruhig

Scheinbar gibt es eine Blog-Pause.

Ich fühle mich mit einigen hier und so einer Art WordPress-Präsenz verbunden. Interessant, dass das auch so ist, ohne dass ich lese und online bin.

Schön!

Es geht also nichts verloren, auch wenn meine physische/geistige Anwesenheit nicht da ist.

Etwas, was ich zurzeit an unterschiedlichen Stellen geschenkt bekomme. Verbundenheit, ohne realen Kontakt. Verbundenheitsgefühle, auch wenn niemand physisch da ist, auch wenn man sich nicht liest oder schreibt oder hört.

Schön! ❤

Ganz nah daneben spürte ich die Einsamkeit, dass Gefühl getrennt zu sein. Ich hatte ein Bedürfnis nach Nähe und niemand war da. Doch dann kam der Gedanken, dass das doch nicht stimmt, mit der Einsamkeit und Getrenntheit und ich verband mich auf der Empfindungsebene mit Menschen die mir sonst nah sind. Es funktionierte. Ich wurde sehr zufrieden und entspannt und konnte gut alleine zu Hause sein. Ich fühlte mich getragen durch das Netz von Verbindungen.

Ein wirklich besonderer Moment!

Danke! ❤

Überhaupt kam mir heute in den Sinn, dass ich wirklich viel erreicht habe. All meine Bedürfnisebenen, die ich in den letzten Jahren gefunden habe, sind mittlerweile gut versorgt.

Und das ist mein Verdienst! Das fühlt sich toll!

Ich erinnere mich noch an den langen, mühsamen Weg um Haushaltshilfe zu bekommen und die Stimmen, die dagegen sprachen. Ich habe auf mein Gefühl gehört, dass das hilfreich ist und hab mich drum gekümmert. Mit dem Ergebnis, dass sie mich 3 Monate unterstützt hat, wofür ich krass dankbar war und ich sie seit Januar nicht mehr brauche und das Jobcenter die Kosten als unabweisbarer, besonderer laufender Bedarf übernommen hat.

Auch die Entscheidung mir einen Träger zu suchen für das Betreute Wohnen, war kein leichter Weg und hatte ebenso Gegenstimmen. Ich bin heute noch sowas von dermaßen froh diese Art der Unterstützung gewählt zu haben, auch wenn ich dafür eine Altersrücklage auflösen musste und die Hilfeleistung zu Beginn aus eigener Tasche zahlen musste. Ich würde es jederzeit wieder so machen.Und auch hier ist es so, wie bei der Haushaltshilfe, ich nutze es, wenn ich es brauche und kann es ebenso auch mal sein lassen, wenn kein Bedarf ist (das kommt tatsächlich auch mal vor ;), aber eher weniger)

Die letzte Bedürfnislücke war für mich die kreative Beschäftigung und die Suche nach einem Ort dafür. Und auch da hat sich seit Anfang des Jahres etwas entwickelt, was es vorher nicht gab. Ich arbeite mittlerweile doch recht regelmäßig zu Hause an diesen Windspielen und bin immer noch zuversichtlich, dass ich in dieser Holzwerkstatt ankomme. Die Beschäftigung zu Hause entlastet mich enorm. Da gab es lange viel Leidensdruck in den Phasen, wo ich viel zu Hause bin, auf mich selbst zurückgeworfen und kaum (sinnvolle) Ablenkungsmöglichkeiten plus Selbstausdruck.

Durch die Anhebung der Medikation von vor 6 Wochen habe ich mehr an Bewegungsspielraum gewonnen, auch wenn es mir psychisch nicht gut geht. Das war vorher weniger möglich. In den letzten Wochen konnte ich trotzdem aus dem Haus und mal wo hin fahren, der Ausflug ans Wasser, das Konzert, in die Kontakt- und Beratungsstelle. Sowas war in Akut-Phasen nicht drin.

Was bin ich dankbar!!!

Das nimmt Leidensdruck auf den Ebenen der Isolation und auch meinem Erlebnishunger, an der Welt teilzunehmen. Das war auch ein Aspekt unter dem ich echt richtig doll gelitten habe, all die Jahre.

Klar, es gibt immer noch Rückzugsphasen, die ihren Sinn haben und gebraucht werden.

Zum Thema Medikamente gibt es auch ein Trauern und vorerst Abschied nehmen von gewissen Gefühlstiefen. Das Konzert konnte ich zum Beispiel nicht ganz so genießen, weil alles ein wenig distanziert zu mir war und auch den Wald fühl ich nicht mehr bis tief in mir. Doch es ist nicht alles weg. Ich kann mich erst einmal damit anfreunden und den Gewinn erkennen. (das hat jetzt 4 Jahre Erfahrungen gebraucht)

Eine Therapie ist nun auch da, auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, wie sie funktioniert diese Trauma-Arbeit und ich mich viel mit Kämpfen auf der Beziehungsebene beschäftige 😉 .

Ein neuer Zugang zur Arbeit mit Reiki ist entstanden, neben dem täglichen Händeauflegen. Ich sammle alle für mich wichtigen Themen auf Zetteln in einer Box und schicke mir regelmäßig Fern-Reiki in diese Box, zu diesen Themen. Das sind anstehende Termin, das sind Erlebnisse der Vergangenheit, dass sind innere Themen wie z.B. Ängste, Erdung, Rückgrat, in denen ich mir Stärkung wünsche. Das tut mir richtig, richtig gut. ❤

Ich kann mich mittlerweile auf meine sportliche Aktivierung verlassen, auch in schlechten Phasen habe ich es geschafft dran zu bleiben. Dann angepasst an das was geht und auch liebevoll vergebend, wenns nicht viel ist oder ein Tag gar nicht geht. Aber immer wieder den Faden aufgenommen. Ich will es nicht mehr missen. Das steht für mich mit dem Akupressurklopfen und der Medikation mit an vorderster Stelle zur Stabilisierung. Es schafft mir immer wieder Inseln der Orientierung, Beruhigung, Klärung.

Ja das ist doch ne ganze Menge. Und da sind bestimmt noch ein paar Aspekte nicht erwähnt.

Ich glaube, dass ich so erst mal ein Weilchen vor mich hinpuddeln werde, vielleicht mit nicht allzu vielen Blogbeiträgen.

Praxis ist angesagt. 🙂

Land Art und Ausflüge ins Herz

Es war schön heute. Ich fühle mich wohl und lächle, während ich das schreibe. Das war ein guter Tag. Ich fühle mich ausgefüllt.

Folgende heilsamen Dinge habe ich gestern und heute getan, auch wenn es mir teilweise sehr, sehr schwer fiel, mich daran zu halten und auch auszuhalten, was sich Unangenehmes zeigte:

  • Weckzeit ausgestellt (hatte ich mir vorgenommen, für einen guten Tag-/Nachtrhythmus; ist zur Zeit jedoch kontraproduktiv)
  • Handy ausgelassen (gestern Abend hatte ich es mal für eine Stunde an, heute noch gar nicht – tut definitiv gut)
  • PC ausgelassen, bis jetzt
  • nichts im Haushalt machen (das war richtig schwer, weil ich immer wieder dachte, es tun zu müssen)
  • keine Erledigungen, keine Verpflichtungen, keinen Papierkram (einen Brief aus dem Briefkasten hatte ich dann doch geöffnet, einen anderen jedoch zugelassen)
  • kein Film abends geschaut (obwohl ich das gefühlte 10-20 mal gedachte habe, doch tun zu können)
  • nichts lesen (ist mir nicht schwer gefallen, mein Kopf war eh dicht)
  • Meditation, wenn es sich nach anfühlt
  • Leere/Stille aushalten, Gedanken aushalten – ich muss noch das… und ich könnte doch das tun…
  • Gymnastik, wenn es sich nach anfühlt
  • den Küchentisch von allen Zeitungen und Dingen befreit, so dass ich ohne Ablenkung esse
  • keine Musik (da war ich etwas unsicher, ob Musik nicht auch zu mir führt, aber als ich mir die Absicht anschaute, warum ich Musik hören wollte, war es auch ein Ablenkungsgrund)
  • in den Wald gehen

Ich habe dadurch echt viel Zeit mit meinen Gedanken und Gefühlen verbracht. Das war nötig. Ich war extrem in der Ablenkungsspirale drin und mir würden eigentlich noch ein paar so Tage gut tun. Das kann ich hier bei mir nicht umsetzen, den Ablenkungsangeboten länger stand zu halten. Dafür wäre es gut, irgendwo zu sein, wo das alles nicht ist, die Technik, die Medien, die Bücher usw..

Das tollste dieser zwei Tage waren meine Waldausflüge, jeweils 2-3 h. So lange war ich bestimmt seit 2 Jahren nicht mehr dort.

Das habe ich gestern dort fabriziert, mein erster Land Art-Beitrag. 😀

P1030313

P1030314

P1030315

Ich bin total stolz darauf und liebe es!  ❤ Echt! Ich habe mich regelrecht in diesen Anblick verliebt.

Angeregt wurde ich dazu von Vetch und Sólveig, mit ihren Themen zu wilden Altären und Land Art.

Heute im Wald war es ein Geschenk mich damit befassen zu können. Gestern war ich noch zu kraftlos, müde und ausgelaugt, um großartige Gefühle zu bekommen. Aber heute war es echt toll! Ich bin innerlich an etwas angedockt, was mir vertraut war, was ich kenne und einen Zugang zum eins-sein, glücklich-sein bewirkt. Praktisches Wirken in der Natur, mit der Natur, durch die Natur. Lauter gute Erinnerungen ploppten auf, mein Körper erinnerte sind und ich war glücklich dabei das Gelände auszukundschaften, mich inspirieren zu lassen, Ideen zu verfolgen, Äste zu suchen und zu brechen, Dinge ausprobieren und wieder verwerfen und dabei immer wieder in diesen Flow-Moment zu kommen, voll und ganz bei der Sache zu sein. Immer nur kurz, aber es war großartig.

Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie lange es her ist, dass ich mich so gefühlt habe.

Dabei dachte ich immer wieder ganz aufgeregt – ja genau, ja genau das ist es! Einfach alles passte. In der Natur sein. Kreativ sein, im Kontakt mit der Umgebung. Körperlich sein – laufen, bücken, hocken, zugreifen. Mit den Händen arbeiten – Materialen fühlen, Erde berühren. Mit den Sinnen da sein – sieht es schön aus?, Naturgeräusche, Umgebung erforschen, Gerüche. Und die Beweglichkeit der Schöpfung – es kann riesig groß werden oder auch ganz klein, keine Grenzen, nichts Starres, nichts Festgelegtes.

Das hat mich beim Malen immer gehindert. Ist der Strich gemacht, ist er da, auch wenn er mir nicht gefällt. Im Wald habe ich Holz gesammelt, etwas ausprobiert und dann die Äste wieder in den Wald geworfen, weil es mir nicht gefallen hat. Super! Keine Spuren, kein verschwendetes Papier und Farben.

Das ist das zweite Ergebnis. Ich hatte mehr vor, musste vieles verwerfen, weil zu heiß, zu wenig Wasser bei, zu körperlich schwach, inkl. Schwindel und irgendwann muss es auch mal genug sein. 😉 Mir gefällt es sehr, weil es einfach so entstanden ist, nicht in einem Stück, sondern so nach und nach. Schlicht, aber schön.

P1030332

 

Echt, ich hab so Bock drauf. Wenn es innerlich passt, ziehe ich morgen wieder los.

Hier noch ein paar Impressionen von meinem Ausflug.

Eine merkwürdige Fliege, wie ich sie noch nie gesehen habe. Meine Spontanreaktion war – Iiiiiih, die tut mir bestimmt böses. Dann hab ich sie etwas beobachtet und gemerkt, sie ist wie andere Fliegen auch, sie lutscht mich einfach ab. 🙂 Das tat sie dann auch sehr lange und an weiteren freien Körperstellen. Ich glaube, sie mochte mich. 😉

P1030327

P1030331

Die Bucheckern-Zeit hat begonnen. Habe ich besonders gemerkt, als ich Barfuß unter den Buchen lang lief. Autsch!

Bei einer Buche fielen die Bucheckern wie stetiger Regen vom Baum, weil in der Krone Tauben hin und her flatterten. Ich hockte mich in den ‚Regen‘ und sammelte zwei Hand voll. Vielleicht mache ich karamellisierte Bucheckern-Nuss-Riegel daraus.

Hach, noch mehr Erinnerungen an gute Momente der Vergangenheit.

Seht ihr die Taube?

Seht ihr die Taube?

P1030335

P1030337

Und zum Abschluss ein paar Aufnahmen von heute Morgen. Da hatte ich besonders viel Lust Fotos zu machen.

Meine selbst gezogenen Paprikapflanzen reifen langsam.

Meine selbst gezogenen Paprikapflanzen reifen langsam.

Das Licht war so schön heute Morgen.

Das Licht war so schön heute Morgen.

P1030300

Hier fand ich die strahlend, weiße Umrandung schön, die die Sonne an den Blatträndern verursachte.

Hier fand ich die strahlend, weiße Umrandung schön, die die Sonne an den Blatträndern verursachte.

P1030310

Nach Hause wollen, zu Hause sein

Ich schreibe jetzt auf eine Weise über etwas, wo ich dachte, dass ich nicht mehr so schreiben werde/kann. Bedürftig.

Ach, egal jetzt. Schreiben ist schreiben. Will ich mir das jetzt auch noch vorwerfen? *kopfschüttel* Nö.

Beim Klopfen heute Morgen lag ich irgendwann herzzerreißend weinend, zusammengerollt auf der Seite und sprach immer wieder ganz verzweifelt, verloren, einsam und untröstlich: Ich will nach Hause. Ich will nach Hause. Ich will zurück. Ich will in deine Arme. Ich will zu dir.

Ich hatte in dem Moment keine Ahnung, um was es eigentlich ging. Wohin zurück nach Hause?

Das ließ mich verwirrt, erschöpft und verletzlich zurück. Zum Ende hin waren dann beide Gefühle parallel da, verloren sein und gehalten sein, nach Hause wollen und zu Hause sein. Das bringt mich immer durcheinander im Kopf.

Ich sehne mich heute sehr nach Geborgenheit und Nähe. Es fällt mir schwer, mir selbst nah zu sein. Meine Gedanken fordern mich immer wieder zu etwas auf. Puhhh… das übliche Gezerre in mir.

Aber ich habe eine kurze Zeit mit meiner kindlichen Kreativität verbringen können. Es wollte mit bunten Farben malen. Wir malten Mandalas aus und sagen dabei Mantren-Musik mit. Das war ganz wohltuend und hab ich schon lange nicht mehr gemacht.

Ich bin ziemlich erschöpft. So allgemein und insgesamt.

Kreativität, BEW und Langeweile

Das Buch „Der Weg des Künstlers“ (Julia Cameron) liegt jetzt vor mir. Gebraucht für 4,95 € ergattert. Aaach, schon wieder so ein Buch, so ein Thema was Ernsthaftigkeit verlangt. Ich glaub, ich sende das stetig ins Universum und wenns dann zu mir kommt, naja dann, dann, naja dann… genau das.

Zögern. Winden. Schaff ich nicht. Betrifft mich nicht. Bei mir wirds nicht klappen. Brauch ich gar nicht versuchen. Und will ich das überhaupt? Und ist es das wirklich? Und ist das jetzt wirklich wichtig? Und darf ich das wirklich wichtig machen? Und darf ich das jetzt echt mal so richtig ernst nehmen, was meine Seele will? Das geht doch nicht, das kann doch nicht sein, das darf doch nicht sein! Oh Gott! Nein, nein. Nur mal so ein wenig drin stöbern und dann weglegen.

Bin auf Seite 52 und die Werkzeuge sind schon vorgestellt. Und naja, ich lese noch weiter, denke ich und ich habe auch schon überlegt, wie ich die Aufgabe, jeden Morgen 3 Seiten über irgendetwas schreiben, in meinen Alltag integrieren kann, neben den anderen wichtigen Dinge, wie Klopfen und Gymnastik/Achtsamkeit, ohne Stress zu bekommen. Stress ist zu vermeiden, sonst wird das nichts.

Viele Erfahrungen der letzten Monate deuten darauf hin, dass genau so etwas ne super Sache für mich wäre. Ich schrieb im Januar darüber, dass ich in meinem Leben eine Kreativitätslücke empfinde. Mir fehlt Ausdrucksmöglichkeit. Ich bin sehr kopflastig und brauche dringend einen Ausgleich. Vielleicht nehmen dann auch meine Augenschmerzen und Kopfschmerzen ab.


Für das Betreute Einzelwohnen muss ich meine private Altersvorsorge auflösen und einsetzen. Das Amt hat meinen Antrag deshalb abgelehnt. Fand das ziemlich schnell okay. Ich investiere in mich, dass bin ich mir wert. Da so ne Hilfe ziemlich teuer ist und ich nun auch die Haushaltshilfe davon bezahlen muss, ist die Kohle eh in ca. 2-3 Monaten weg und ich kann wieder einen Antrag beim Amt stellen. Viel Papierkram, aber ich muss es nun nicht mehr alleine tun.

Den anfänglichen Wunsch auf Wechsel der Betreuung habe ich überstanden. Das waren noch mal eine ganze Woche Hochanspannung und sehr schwer auszuhaltende Gefühle. Ich bin stolz auf mich, ich bin nicht eingeknickt und bin bei meinem Gefühl geblieben, dass da was nicht passt. Jetzt passt es besser. Sie ist nicht wie Fr. S.. Aber Fr. S. gibt es glaube ich nur einmal auf der Welt. Da kommt nichts mehr ran. Das ist okay so. Ich fühle mich recht klar darin, was ich brauche und ich denke, darin finde ich gute Unterstützung.

Ich würde gerne die ganze Zeit so klar bleiben, aber es ist mit Verstrickungen, Verwirrungen, Verschmelzungen zu rechnen, wenn der Kontakt näher wird. Meine Muster. o.O


Was gibt es noch? Mir ist immer wieder langweilig. Es gibt keine Struktur durch Arbeit mehr. Es gibt lediglich meine tägliche Erinnerung an das Üben und Suchen von ausgerichtet-sein. Und das führt mich oft in die Aktionslosigkeit oder in einfache Tätigkeiten des Alltags (hab seit 3 Monaten geschafft wieder selbst zu saugen – juchuuu). Es wird dadurch ruhiger, aber auch irgendwie langweiliger. Ich sag ja, die Kreativität muss her. Das ist eine super Übung zum Ausrichten.

Die Auswirkung dieser häufigen Zentrierung, körperlich, geistig spüre ich ganz deutlich. Das ist ein heilsamer Weg und einer der auch besser mit wenig Ablenkung von außen umsetzbar ist. Ich tanze mit meinen Gedanken schnell woanders hin.

Aber es ist ein harter Weg. Ein Weg der es verlangt, ernst genommen zu werden, trotz Langeweile, Widerstand, Unmut, Jammern, schillernden Idee, die was anderes Wollen.

Ich bin gerade echt von mir beeindruckt. Ein bisschen. Ich würde sagen, ich bin gerade oft diszipliniert.

Kreative Freiheit entdecken

Ich habe heute Nacht geträumt ein Pferd mit Tusche zu malen.

Ich habe tatsächlich als Kind und Jugendliche öfter Pferde als Motiv gehabt. Hmmm… ich glaube es war das einzige Motiv. Ach ne, da gab es auch Schwäne und Wale fällt mir gerade ein. Hach, jetzt würde ich das gerne mal heraus kramen, aber dann schweife ich ab.

Das Zeichnen und Malen ist kein Bestandteil meines Lebens. Es hat mich eher in der Vergangenheit für kurze Phasen überrascht. Ist jetzt länger als ein Jahr her.

Gerade in den letzten zwei Wochen landete ich wieder vor dem Thema, was mache ich eigentlich, wenn ich mich entspannen möchte, ohne dabei einfach nur still zu liegen oder zu sitzen oder einen Tee zu trinken. Bei meinen Alltag-Skills war der kreative Bereich nicht gefüllt. Mir fehlt da was, was nicht mit Denken und mit meinen Kopf beanspruchen zu tun hat.

Dieses Wochenende ist es wieder so schön ruhig. Lange ist es her, dass ich solche Wechsel von Anstrengung in der Woche und Entspannung am Wochenende hatte. Eine Auswirkung meiner Arbeit mit dem Planboard (neben vielen anderen 🙂 ).

In diese Ruhe hinein, nach dem kurzen Schläfchen nach dem Frühstück, kommt mein Traum wieder und der Impuls ein Pferd zu zeichnen. Aus dem Kopf zeichnen kann ich nicht, aber ich war schon immer gut im Abzeichnen.

20160417_134933

Ich weiß noch nicht so richtig was ich damit anfangen kann. Ich spüre Lust diese Tiere zu malen. Pferde sind so ausdrucksstarke, kraftvolle, dynamische, freie und soziale Wesen. Ich träume immer wieder mal von ihnen, habe eine Traumentwicklung mit ihnen durch. Sie zeigen mir meine Beziehung zu meinen Gefühlen auf und meinen Umgang, meine Sicherheit mit meiner emotionalen Kraft. Zu Beginn dieser Träume lag ich entweder am Boden und wurde getreten oder stand daneben und wurde gebissen. In den letzten Träumen mit Pferden bin ich auch schon mal darauf geritten, im Einklang und in Verbundenheit. Hach ja, wie schön. ❤

Aber das Zeichnen bringt mich immer wieder mit etwas in Kontakt, was ich anstrengend finde. Ich werde verkrampft. Das grobe Entwerfen geht fix. Aber sobald es an die Details geht, strengt es mich an. Dieses genau Schauen, Prüfen, Korrigieren, der Anspruch es eins zu eins haben zu wollen, mit jedem Detail.

Ich kann es aber bisher einfach gar nicht anders. Vielleicht ist da etwas zu lernen, wie mit dem Planboard. Eine flexible Struktur. Ein fester Rahmen, innerhalb es dann freier, beweglicher werden kann.

Vielleicht suche ich mir erst einmal ein Motiv, welches ich grob mit Bleistift festhalte, ohne Details und gehe dann gleich zur Farbe und versuche nur die einfachen hell-dunkel-Kontraste aufzufangen, ohne Anspruch an Gleichheit mit dem Original.

Ohje, ob ich das aushalte? Da klagt es gleich von hinten, dass ich ja so überhaupt keine Übung und Ahnung im Zeichnen habe und am liebsten erst einmal ein Zeichenlernbuch hole. Aber ich weiß genau, dass liegt dann nur herum, weil es so keinen Spaß macht.

Ich will doch einfach nur ein Pferd zeichnen, was aussieht wie ein Pferd in meiner Vorstellung. Dieser Anspruch ist wahrscheinlich zu hoch.

Jetzt habe ich doch noch was Altes rausgekramt. 🙂

20160417_144512

Spannend! Da war ich 19, hatte keine Ahnung von mir selbst und litt unter der Zerstörung des Planeten.

Das andere hat kein Datum, gefällt mir aber auch heute noch sehr. Ich schätze da war ich so Anfang zwanzig.

20160417_144307

Fast ein Jahr…

… ist es her, dass ich das letzte Mal gemalt habe.

Malen ist Therapie.

Zur Grundhaltung: Ich bin überzeugt davon es nicht zu können. Ich habe keine Ahnung wie ich etwas ansprechendes aufs Papier bekommen soll. Vorstellungen lassen sich nicht umsetzen. Schon der erste Strich wird alles kaputt machen. Ich werde Papier und Farbe vergeuden. Es soll gut werden. Was will ich überhaupt malen. Keine Bilder im Kopf. Der Anfang versetzt mich in Angst. Stress auf 60 Punkte. Gedanken erkennen. Hindernisse erkennen. Was wäre, wenn es falsch werden dürfte? Was wäre, wenn ich Krikelkrakel machen darf? Was wäre, wenn ich die Leinwand danach einfach abspüle und so oft KrikelKrakle machen darf wie ich will.

Okay… KrikelKrakel passend zur Aggression in mir. Nebenprogramm – sieht das alles scheiße aus-Gedanken, du hast es nicht drauf-Gedanken, du versaust es-Gedanken laufen mit.

P1030043

Leinwand abgespült und Ideen im Kopf. Nichts Großes. Nur die Hintergrundfarbe anders. Und plötzlich entwickelt sich etwas. Ich schwitze wieder, bin aufgeregt, unruhig, diesmal weil mich etwas gepackt hat. Und Rührungstränen steigen auf. Was erschafft sich da? Wie wunderschön!

P1030044

Ich würd meine Hand ins Feuer legen, dass ich in einem vergangenen Leben mal etwas mit Malerei zu tun gehabt habe. Die übergroße Angst zu starten und die riesige Aufregung die dabei entsteht. Sehr starke Gefühle für etwas was ich so gut wie nie mache und deshalb auch nicht so richtig als ein Hobby betrachte.

Eine schöne Geschichte über das Vertrauen

Oh, wie schön! Wo sich wochenlang im tiefsten Winterschlaf, nichts mehr in Richtung Außenwelt regte, wird es langsam wieder lebendig. Kleine Ideen sprießen wie bunte Blümchen auf der Wiese meiner Kreativität. Schneereste liegen noch herum. Dazwischen wird mildes, grünes Gras sichtbar, aus denen sich die Blütenköpfchen strecken. Der Frühling ist da! (Diese Metapher inspirierte mich hier) Vorfreude umspült diese Jahreszeit.

Prompt folgen Begrenzungen. Die finanziellen Mittel fehlen an einigen Stellen. Ich nehme es wahr, lasse es so sein und übe mich im Vertrauen, dass, wenn ich diese Dinge wirklich will, sie zu mir kommen werden, auf welchen Wegen auch immer. Vielleicht morgen. Vielleicht übermorgen. Vielleicht in einer Woche. Vielleicht in einem Jahr.
Die Ideen bleiben behütet und erhalten, rücken nur ein Stück zurück, bis sich zeigt, wann es an dieser Stelle weiter geht, wann ihre Zeit gekommen ist.

Und dann passieren plötzliche Dinge, dich mich in meinem Vertrauen bestärken und entlohnen.
Gestern zum Neumondtag überkam es mich meine Bücher durchzusehen und auszusortieren. Es waren nicht gerade wenige, von denen ich mich trennen wollte. Beim letzten Ausmisten vor zwei Jahren, habe ich die Bücher alle verschenkt. Diesmal hatte ich den Impuls, vorher im Internet zu prüfen, ob ich einige verkaufen könnte. Darunter war ein kleines, seeehr kleines Büchlein mit Gedichten. Das hatte ich mir von meiner Oma mitgenommen, als diese verstorben war. Ich konnte es gar nicht fassen, als ich dazu im Internet Verkaufspreise von 60,- – 140,- € fand. Soviel also zu fehlenden Geldmitteln. 🙂

Am gleichen Abend ziehe ich mal wieder eine Engelorakelkarte, mit der Frage welcher Engel mich die nächsten Tage begleitet. Und immer wieder bin ich völlig baff, wie gut diese Karten zu meinen aktuellen Lebenslagen passen. Ich zog „Serena“ mit folgender Botschaft: „Ich bin der Engel der Fülle. Du wirst das Geld bekommen, das du brauchst. Wie das geschehen wird, liegt in Gottes Hand. Hab Vertrauen.“

Heute Morgen bleibe ich bei einer Werbung für einen Monatskalender 2015 hängen, der voll schön ist und den ich total gerne hätte. Zuerst kamen die üblichen Gedanken. Denk nicht mal dran. Kannst du dir nicht leisten. Wirf den Prospekt einfach weg. Doch das Sehnen blieb stärker und ein Gefühl folgte ihm, dass ich nicht verzichten muss und vertrauen darf.
Als ich dann am Nachmittag nach Hause kam, hatte mein Opa auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er wolle mir zu Weihnachten ein kleines Päckchen schicken (ja, etwas früh für solch einen Anruf, ich weiß 😉 ). Mein Opa hat mir noch nie zu Weihnachten etwas geschickt und auch sonst ist unser Kontakt selten! Ich freue mich über seinen Impuls und mir fällt der Kalender wieder ein. Also wenn mein Opa mir wirklich gerne etwas schenken will, dann wäre doch dieser Kalender ganz toll. Das kam mir tatsächlich alles ziemlich vom Universum eingefädelt vor. Musste ich nur noch diese ziemlich große Hürde nehmen, ihn anzurufen und mir zu erlauben, einen Wunsch zu haben und diesen auch noch mitzuteilen. Und dadaaaa! Ich bekomme meinen Kalender.

Herrlich! Gerne lehne ich mich zurück und genieße dieses Fließen auf der sanften Woge des Vertrauens.

Menschen im Wald

Heute ist mir bei einem Ausflug in den kleinen Stadtwald, in meiner Nähe bewusst geworden, dass ich in den letzten Monaten zunehmend dort Menschen bei Aktivitäten sehe, die es vorher nicht gab.

Menschen die meditieren. Menschen die Müll sammeln. Menschen die Trompete spielen. Menschen die dort übernachten. Menschen die um Bäume stehen und sie lange von allen Seiten beschauen. Menschen die picknicken. Menschen bei inoffizieller Open-Air-Musik. Menschen, die mit Kletterausrüstung Bäume erklimmen. Menschen mit Metallsuchgeräten. Menschen die mit Naturmaterialien Bilder auf dem Boden kreieren. Menschen die sich Holz für irgendwelche Projekte sägen.

Ich selbst erweitere die Liste mit Barfußgehen, Bäume umarmen, Bäumen die Hände auflegen, unter Bäumen sitzen, Gleichgewichtsübungen auf dem Waldspielplatz, Bucheckern sammeln und Yogaübungen.

Hinzu kommen noch die Menschen die spazieren, joggen, mit ihren Hunden unterwegs sind, Fahrradfahren, aus Ästen Hütten bauen, Bärlauch sammeln.

Ist ein Wandel in Gang? Wandeln sich die Menschen? Befreien sie sich? Mich freut es zumindest sehr, was ich da so sehe. Der Wald als lebendiger Ort. Als Ort, wo kreative, vielfältige Energien zusammenfließen.

Hallo Welt! Du darfst entdeckt werden.

Das Leben. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013 und erreichen neue, unbekannte Welten. Logbucheintrag vom 31.07.2013:

Oh mein Gott, was passiert hier? Wo führt das alles hin? Diese Woche scheint im Stern der Hyperaktivität zu stehen. Teile erwachen in mir zum Leben, die nichts anderes wollen als entdecken und bewegen. Am liebsten die ganze Zeit lang. Immer wieder, immer wieder werde ich angetrieben. Raus, raus, ich will was entdecken, ich will was tun, was sehen. Oh, okay. Wie macht man das noch mal, dass Entdecken? Einfach los? So ohne Ziel? Puh, das geht doch nicht. Wohin denn? Gebe mir Mühe, meinem dynamischen kleinen Ich gerecht zu werden. Komme dabei auch an meine Grenzen. Erschöpfungsgrenzen. Verstandesgrenzen. Bemühe mich, als der Erwachsene die Mitte zu finden, zwischen Aktion und Pausen. Zwischen Expansion und Kontraktion. Nicht leicht. Gehe auch oft drüber, weil ich dieses Rennen so schwer stoppen kann. Fühlt sich ja auch verdammt gut an. So neu, so intensiv, so nach Leben. Dazu kommen intensive Gefühle von Freude und Liebe. Manchmal auch davon zu viel, dass es anstrengend wird, mein Herz überläuft. Ich musikhörend, malend weinen muss, weil alles so unglaublich schön ist, dass ich es kaum aushalte. Ich lächele ständig, auch ohne Grund. Laber Freunden ein Ohr ab, wie toll doch alles ist. Bin voll von weisen Sätzen über das Leben. Dann wieder die totalen Leere-, Erschöpfungsmomente. Macht auch Sinn. Wo soll die Energie für all das Fühlen und Bewegen her kommen. Diese Wechsel passieren mehrmals am Tag. Leben ist die Bewegung zwischen Expansion und Stille. Der Stille bedarf es, um die Erfahrungen der Expansion nach innen zu bringen, damit dann der Kreislauf wieder von vorne beginnen kann. Habe ich neulich erst gelesen und spiegelt sich gerade in meinen Erfahrungen wieder. Scheint also alles ganz normal zu sein.

Es kommt mir so vor, als würde ich an der Stelle wieder anfangen, wo ich als Kind aufgehört habe Kind zu sein. Mit einer Wucht holt mich alles ein, was so lange weggeschlossen war.

P1020724Heute Morgen wache ich schon mit einem Lächeln auf. Meine Träume verändern sich, werden lebendiger. Ich habe mich durch die Luft schleudern lassen, im Kreis herum und dann mich selbst ganz schnell gedreht, mit ausgestreckten Armen, wie eine Eisläuferin. Mit dieser Dynamik in mir erwache ich. Jemand will sofort los auf eine Wiese, um Rad schlag zu machen, Purzelbäume und Kopfstand. Darüber kann man doch nur lächeln, so früh am Morgen. Ich will diese Impulse ernst nehmen. Also aufgestanden. Platz freigeräumt. Isomatte ausgerollt und Purzelbaum gemacht. Rummms! Autsch! Okay… irgendwie passt jetzt mein Erlebnis nicht mit meiner Vorstellung zusammen. Das sah wahrscheinlich sehr ungeschmeidig aus und fühlte sich auch so an. 🙂

Kennt ihr das, dass in der Phantasie manche Dinge federleicht beherrscht werden und sich toll anfühlen und man real davon eigentlich nichts beherrscht? So geht es mir mit Inlinern, Schlittschuhlaufen, Motorradfahren und anscheinend auch mit Purzelbäumen.

Dann versuche ich noch einen Kopfstand, was mir nur angstnasse Hände einbringt. Doch es ist witzig sich so mit sich selbst treiben zu lassen. Hat mich sehr befriedigt und kann ich nur weiterempfehlen.