Es war schön heute. Ich fühle mich wohl und lächle, während ich das schreibe. Das war ein guter Tag. Ich fühle mich ausgefüllt.
Folgende heilsamen Dinge habe ich gestern und heute getan, auch wenn es mir teilweise sehr, sehr schwer fiel, mich daran zu halten und auch auszuhalten, was sich Unangenehmes zeigte:
- Weckzeit ausgestellt (hatte ich mir vorgenommen, für einen guten Tag-/Nachtrhythmus; ist zur Zeit jedoch kontraproduktiv)
- Handy ausgelassen (gestern Abend hatte ich es mal für eine Stunde an, heute noch gar nicht – tut definitiv gut)
- PC ausgelassen, bis jetzt
- nichts im Haushalt machen (das war richtig schwer, weil ich immer wieder dachte, es tun zu müssen)
- keine Erledigungen, keine Verpflichtungen, keinen Papierkram (einen Brief aus dem Briefkasten hatte ich dann doch geöffnet, einen anderen jedoch zugelassen)
- kein Film abends geschaut (obwohl ich das gefühlte 10-20 mal gedachte habe, doch tun zu können)
- nichts lesen (ist mir nicht schwer gefallen, mein Kopf war eh dicht)
- Meditation, wenn es sich nach anfühlt
- Leere/Stille aushalten, Gedanken aushalten – ich muss noch das… und ich könnte doch das tun…
- Gymnastik, wenn es sich nach anfühlt
- den Küchentisch von allen Zeitungen und Dingen befreit, so dass ich ohne Ablenkung esse
- keine Musik (da war ich etwas unsicher, ob Musik nicht auch zu mir führt, aber als ich mir die Absicht anschaute, warum ich Musik hören wollte, war es auch ein Ablenkungsgrund)
- in den Wald gehen
Ich habe dadurch echt viel Zeit mit meinen Gedanken und Gefühlen verbracht. Das war nötig. Ich war extrem in der Ablenkungsspirale drin und mir würden eigentlich noch ein paar so Tage gut tun. Das kann ich hier bei mir nicht umsetzen, den Ablenkungsangeboten länger stand zu halten. Dafür wäre es gut, irgendwo zu sein, wo das alles nicht ist, die Technik, die Medien, die Bücher usw..
Das tollste dieser zwei Tage waren meine Waldausflüge, jeweils 2-3 h. So lange war ich bestimmt seit 2 Jahren nicht mehr dort.
Das habe ich gestern dort fabriziert, mein erster Land Art-Beitrag. 😀



Ich bin total stolz darauf und liebe es! ❤ Echt! Ich habe mich regelrecht in diesen Anblick verliebt.
Angeregt wurde ich dazu von Vetch und Sólveig, mit ihren Themen zu wilden Altären und Land Art.
Heute im Wald war es ein Geschenk mich damit befassen zu können. Gestern war ich noch zu kraftlos, müde und ausgelaugt, um großartige Gefühle zu bekommen. Aber heute war es echt toll! Ich bin innerlich an etwas angedockt, was mir vertraut war, was ich kenne und einen Zugang zum eins-sein, glücklich-sein bewirkt. Praktisches Wirken in der Natur, mit der Natur, durch die Natur. Lauter gute Erinnerungen ploppten auf, mein Körper erinnerte sind und ich war glücklich dabei das Gelände auszukundschaften, mich inspirieren zu lassen, Ideen zu verfolgen, Äste zu suchen und zu brechen, Dinge ausprobieren und wieder verwerfen und dabei immer wieder in diesen Flow-Moment zu kommen, voll und ganz bei der Sache zu sein. Immer nur kurz, aber es war großartig.
Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wie lange es her ist, dass ich mich so gefühlt habe.
Dabei dachte ich immer wieder ganz aufgeregt – ja genau, ja genau das ist es! Einfach alles passte. In der Natur sein. Kreativ sein, im Kontakt mit der Umgebung. Körperlich sein – laufen, bücken, hocken, zugreifen. Mit den Händen arbeiten – Materialen fühlen, Erde berühren. Mit den Sinnen da sein – sieht es schön aus?, Naturgeräusche, Umgebung erforschen, Gerüche. Und die Beweglichkeit der Schöpfung – es kann riesig groß werden oder auch ganz klein, keine Grenzen, nichts Starres, nichts Festgelegtes.
Das hat mich beim Malen immer gehindert. Ist der Strich gemacht, ist er da, auch wenn er mir nicht gefällt. Im Wald habe ich Holz gesammelt, etwas ausprobiert und dann die Äste wieder in den Wald geworfen, weil es mir nicht gefallen hat. Super! Keine Spuren, kein verschwendetes Papier und Farben.
Das ist das zweite Ergebnis. Ich hatte mehr vor, musste vieles verwerfen, weil zu heiß, zu wenig Wasser bei, zu körperlich schwach, inkl. Schwindel und irgendwann muss es auch mal genug sein. 😉 Mir gefällt es sehr, weil es einfach so entstanden ist, nicht in einem Stück, sondern so nach und nach. Schlicht, aber schön.

Echt, ich hab so Bock drauf. Wenn es innerlich passt, ziehe ich morgen wieder los.
Hier noch ein paar Impressionen von meinem Ausflug.
Eine merkwürdige Fliege, wie ich sie noch nie gesehen habe. Meine Spontanreaktion war – Iiiiiih, die tut mir bestimmt böses. Dann hab ich sie etwas beobachtet und gemerkt, sie ist wie andere Fliegen auch, sie lutscht mich einfach ab. 🙂 Das tat sie dann auch sehr lange und an weiteren freien Körperstellen. Ich glaube, sie mochte mich. 😉


Die Bucheckern-Zeit hat begonnen. Habe ich besonders gemerkt, als ich Barfuß unter den Buchen lang lief. Autsch!
Bei einer Buche fielen die Bucheckern wie stetiger Regen vom Baum, weil in der Krone Tauben hin und her flatterten. Ich hockte mich in den ‚Regen‘ und sammelte zwei Hand voll. Vielleicht mache ich karamellisierte Bucheckern-Nuss-Riegel daraus.
Hach, noch mehr Erinnerungen an gute Momente der Vergangenheit.

Seht ihr die Taube?


Und zum Abschluss ein paar Aufnahmen von heute Morgen. Da hatte ich besonders viel Lust Fotos zu machen.

Meine selbst gezogenen Paprikapflanzen reifen langsam.

Das Licht war so schön heute Morgen.


Hier fand ich die strahlend, weiße Umrandung schön, die die Sonne an den Blatträndern verursachte.
