Erfahrungen mit regelmäßiger Mantra-Praxis, Teil 2

Die Erfahrungen von Tag 1 bis Tag 15, sowie Erläuterungen findest du hier.


Tag 16

Angstgefühle gab es nur ganz schwach im Hintergrund. Keine Gedanken zum Nachbarn. Vielleicht wurde die positive Sicht und Haltung, durch die Kommentare im Beitrag gestärkt.(?)
(damit sind Kommentare aus dem 1. Teil gemeint)

Tag 17

Irgendwie bekomme ich wieder Probleme mit fehlender Luft (vielleicht niedriger Kreislauf) oder etwas wühlt mich auf. Hitze im Wurzelchakra.

Tag 20

Die letzten beiden Tage lief nichts. Dafür hatte ich das erste Mal zu Hause zwischendurch den Impuls laut los zu singen. Wurde innerlich immer ausgebremst. Das Ganesha-Mantra ist kein Mantra, an das ich mich textmässig im Alltag erinnere. Das geht mir mit anderen Mantren anders.

Hat heute geholfen, wieder mehr bei mir anzukommen.

Tag 21

Wenn ich mich auf das Gefühl des Vertrauens einlasse und dabei die Gedanken loslasse, spüre ich, wie egal es ist, wie meine Stimme klingt. Dann ist da einfach Hingabe.

Tag 22

Heute wieder mehr Gedanken, die von der Hingabe ablenken. Spüre Angst.  Gestern Trigger beim Zahnarzt. Erinnerung an Vertrauensmissbrauch durch Vertrauenspersonen und Verständnis dafür, dass da heute wieder die Angst, mich fallen zu lassen, vorne ist. Gebe mich dieser Angst hin. Gebe diese Angst mit dem Gesang an etwas Größeres ab. Solarplexus zieht sich zusammen und ein Schluchzen und Weinen steigt kurz auf.

Tag 27

4 Tage lang nicht gesungen. Besonders gestern starke Abwehr gespürt, fast Ekel und mich darauf eingestellt, dass ich das ganze beende. Die letzten drei Tage auch keine Klopfakupressur. Dann heute wieder geklopft und sehr viele Gefühle haben sich sehr groß entladen, unter anderem ein Meer von Trauer. Danach hatte ich wieder Zugang zum Singen und habe vor mich hin geträllert.

Da sich dieses Mantra nicht eingeprägt hat, es nicht im Alltag alleine kommt (so wie manch andere) und sich die Thematik des Vertrauen-Angst-Urvertrauen-gesehen zu werden-mit meinem Ausdruck richtig zu sein, fortwährend als Wellenverlauf und unverändert zeigte, höre ich damit auf. (Als ich eben nochmal die letzten Tage gelesen habe, dachte ich, ich müsste eigentlich weitermachen – aber ich will die Abwehr nicht brechen)

Es war eine interessante Erfahrung, festzustellen, dass auch mit Gesang an Themen gearbeitet werden kann. Ich will nicht ausschließen, dass eine längere Praxis da noch etwas bewegt hätte.

Es wird sich auf alle Fälle weiterbewegen, da auch andere Werkzeuge dort anknüpfen.

Und Singen werde ich auf jeden Fall auch weiter, so wie es kommt, was mir gerade über den Weg läuft. Es soll ja auch Spaß machen und nicht in Zwang ausarten. 🙂

Erfahrungen mit regelmäßiger Mantra-Praxis

Ich war neugierig was passiert, wenn ich regelmäßig dieses Mantra praktiziere.

So richtig ernsthaft, nach der beschriebenen Anleitung dazu.

Als Absicht wählte ich, tiefes Vertrauen in das Leben wie es ist, zu finden.

Heute ist Tag 15. Ich führte währenddessen Notizbuch. Der kursive Text beschreibt unmittelbare Erfahrungen beim Singen, der normale Text Gedanken zwischendurch.

Ein Zwischenstand.


Tag 1

Vorfreude

Wenig Luft. Sschwer einzulassen, zuzulassen.

Traurigkeit und etwas Schmerzhaftes beim Singen

Tag 2

Mit zu wenig Luft fürs Singen beschäftigt.

Tag 3

Hab das Gefühl, ich komme über Hürden am Tag besser hinweg, zurück in den Moment.

Tag 4

Hitze im Wurzelchakra.

Tag 5

Dabei Gedanken an Familie und Oma verstorben. Misstrauen beim Singen und Wahrnehmen von Vertrauen im Singen. Tränen kommen beim zulassen und die Stimme sinkt zum ersten Mal in den Körper.

Bisher gepresst über Kehlkopf gesungen.

Tag 7

Jetzt wird es richtig heikel für mich, da meine Stimme den neuen Raum nimmt, dort aber lauter wackelige, schiefe Töne warten, die vor allem auch viel lauter sind. Oh Gott, mein Nachbar! Es geht nur mit einer Decke übergelegt und dann innerlich die schiefen Töne erlauben und direkt Ganesha widmen, was mich zum Lachen bringt.

Tag 8

Die Töne werden stabiler in dem neuen Raum. Ich trau mich schon ab und zu die Decke über dem Kopf weg zu lassen.

Wenn ich mich beim Singen ganz der Vorstellung an Ganesha abgebe, überkommt mich Freude.

Kann es sein, dass das Singen andere Werkzeuge ersetzt? Keine Meditation mehr gemacht und die Sportanteile nehmen auch ab.

Tag 9

Es hilft mir definitiv immer, ein emotionales Gleichgewicht wieder zu finden. Meine Stimmung hat sich danach immer verbessert. Und ich freue mich meistens auf das Singen. Manchmal macht es mir auch Angst, wenn ich befürchte, es holt irgendwelche schweren Emotionen herauf. Aber meist sind die dann eh schon da.

Heute zaghaft ohne Decke über dem Kopf. Aber laut singen traue ich mich nicht. Dafür mit Hingabe.

Tag 11

Gestern und heute fällt es mir schwer dran zu bleiben. Als würde etwas nicht die aktuelle Gefühlslage loslassen wollen oder nicht mehr daran glauben, dass es besser werden kann.

Trotzdem zumindest einmal gesungen. Gerade heute ist der Unterschied zu vorher signifikant.

Der Ton rutscht in den Bauch und es tauch wieder Vertrauen auf, wo vorher keines war. Ein Gefühl von ‚alles ist gut‘.

Meine Stimme ist im Alltag klarer und deutlicher geworden, weniger gepresst. Hab ich beim Anhören eigener Whats-App-Nachrichten bemerkt.

Ich denke immer noch viel beim Singen, wie es klingt, ob mich wer hört, ob es richtig ist, wie ich es mache, ob ich richtig atme usw..

Tag 12

Es ist interessant zu beobachten, dass mir das Singen aus dem Sinn rutscht. So geht es mir mit vielen Dingen die ich mir vornehme eine Zeit lang zu tun. Nach einer gewissen Zeit und vielleicht sind es sogar die hier beobachteten 10/11 Tage, denke ich nicht mehr daran.

Ich habe mir das immer so erklärt, dass es dann wohl einfach nicht mehr wichtig ist und meine Aufmerksamkeit sich wieder etwas sucht, das besser passt. Nun jedoch, kommt mir noch eine andere Idee.

Vielleicht gibt es so einen Punkt in einem Prozess, wo etwas Neues passieren könnte und diesen Punkt sabotiert mein Gehirn.

Ich würde das Singen tatsächlich sein lassen, wenn ich hier nicht Tagebuch darüber führen würde.

Also mache ich weiter und bin gespannt, was passiert. Vielleicht passiert auch gar nichts.

Mich der Angst stellen, falsch und laut zu singen. Jeden falschen Ton, jedes zu laut der höheren Kraft widmen und damit in Liebe hüllen.

Wie wäre es, wenn der Nachbar schimpft? Ist es schlimm, dass er 13 Minuten Gesang aushält, auch wenn es ihm nicht gefällt? Ich traue es ihm zu. Da gibt es wohl wesentlich Schlimmeres. Er wird es überleben. 😉

Tag 13

Anstatt Freude auf das Singen, herrscht Angst vor.

Heute vor allem Angst spüren. Es ist falsch zu Singen – gehört zu werden. Tränen kommen. Immer wieder darauf einlassen meinen eigenen Tönen zuzuhören, mit ihnen ok zu sein, vom Denken wegschwenken.

Zufall, dass gerade heute die Lautstärkeregelung nicht funktioniert, ich nicht lauter stellen kann, um meine Stimme zu übertönen? Wie eine Prüfung, ob ich es auch wirklich ernst meine. 🙂

Tag 15

Ups. Gestern habe ich nicht gesungen. Sonst zumindest noch einmal am Tag.

Vor zwei Tagen hatte ich eine heftige emotionale Erinnerung und war seit dem sehr unruhig und aktiv. Heute bin ich mir sicher, dass diese Aktivität von dieser Erinnerung abgelenkt hat und ich auch deshalb das Singen gestern ‚vergessen‘ habe. Und das ist gut so. Manchmal braucht es den Abstand, um neue Informationen auf passende Größe zu bringen und verarbeiten zu können.

Heute fing ich an zu lächeln, beim Gedanken gleich zu singen.

Ich merke, dass ich die Angst, gehört und verurteilt zu werden bekämpfen möchte, mich gegen sie stemme, weil sie immer noch da ist. Dann erinnere ich mich an ‚die Angst ist meine Beschützerin‘ und nehme sie beim Singen an die Hand. Ich bin für sie da und spüre ganz deutlich wie schwer das für sie ist, sich dieser Aufgabe zu stellen. Die Angst ist wirklich groß. Ich empfinde Mitgefühl.

Was kann im schlimmsten Fall passieren? Der Nachbar macht Gegenmusik, um mir zu zeigen, wie scheiße er das findet. Oder er äußert sich bei Gelegenheit verächtlich auf dem Balkon. Vorstellen tu ich mir, dass er mich hasst. Ist das realistisch? Ich würde am liebsten ne Umfrage machen, welche Gefühle und Gedanken andere Menschen bekommen, wenn sie ihre Nachbarn 13 Minuten, zweimal am Tag, schief und fremdartig singen hören würden.

Ich persönlich würde schmunzeln, vielleicht kurz die Augen verdrehen und denken ‚da ist es ja wieder‘. Vielleicht wäre ich auch neugierig. Aber wenn sich das über viele Tage wiederholt, würde ich wahrscheinlich irgendwann nicht mehr drüber nachdenken, es ignorieren.

Ob ich diese Nuss noch geknackt bekomme?

Nachtrag: passend und am gleichen Tag geschrieben, ein Beitrag zum Mondwechsel auf Godharmaspirit Blog.

Nur kurz

Ich schramme an meinen Grenzen entlang und erlebe tagtäglich, wie stark und mutig ich bin.

Um hier Beiträge von Euch zu lesen, reicht es zur Zeit nicht. Und auch nicht, für eigene Beiträge.

Mit der Energie muss gehaushaltet werden.

Aber es reicht, um mal am Rande zu erwähnen, dass ich wieder begonnen habe eine Serie zu schauen („Touch“ – über einen autistischen Jungen) und – wundert mich das noch? – im zweiten Teil der liebe Ganesha aufgetaucht ist. Hah! 😀

Ich singe immer noch fleißig jeden Tag für Ihn und stelle hier irgendwann meine Erfahrungen rein.

Ich habe Lust etwas auszuprobieren

Der Beitrag von Sofie und ihre Erfahrungen mit dem Singen und Tönen, hat mich auch an meine guten Erfahrungen mit dem Singen erinnert.

Das Singen steht sogar als Stress- und Krisenwerkzeug auf meinen Notfall-Listen. Ich singe allerdings nur zu Hause, mit mir selbst.

Manchmal sucht sich meine Seele von ganz alleine Töne zusammen, die ich vor mich hin summe, wenn mir meine eigenen Gedanken zu viel werden.

Nun hatte ich eben Lust auf Singen und klickte die erste Mantra-Empfehlung in meinen Youtube-Konto an.

Ein Gesang an Ganesha, einem indischen Gott, der dabei hilft, Hindernisse zu beseitigen.

Hat mir sehr gefallen und der Text der dazu geschrieben ist, brachte mich auf die Idee, vielleicht mal täglich über einen längeren Zeitraum, 1-2 Wochen mit diesem Mantra zu arbeiten.

Sonst singe ich das nur nach Lust und Laune, ohne große Hintergedanken oder Absichten, weil singen einfach gut tut.

Vielleicht probiere ich das mal regelmäßig, soll er doch auch Ängste und Phobien beseitigen und die Disziplin verbessern. 🙂

Ich habe mir die Anleitung, die ein richtiges Ritual ist, ausgedruckt und werde sie irgendwo sichtbar hinlegen, damit ich mich selbst daran erinnere.