Also das stößt bei mir auf Resonanz.
In dem E-Book „Einfach Selbstliebe finden“ von Monika Richrath (was es übrigens bald nicht mehr als E-Book, sondern nur noch als Buch gibt und dann deutlich gekürzt ist – also jetzt noch zugreifen, wen das Thema Hochsensibilität + EFT anspricht) spricht sie von PUs.
„Der Begriff ‚Psychische, psychologische oder psycho-energetische Umkehr (PU)‘ stammt von Roger Callahan. Gemeint ist damit eine Umkehrung im körpereigenen Energiesystem, die dafür sorgt, dass die Energie in die entgegengesetzte Richtung (entgegen dem Uhrzeigersinn) fließt. Eine PU sorgt dafür, dass wir unbewusst unsere Anstrengungen selbst sabotieren. Zum Beispiel wollen wir abnehmen, sind aber unbewusst davon überzeugt, dass es für uns nicht sicher ist abzunehmen, weil wir dann vielleicht als sexuelle Wesen wahrgenommen und behandelt werden könnten. (…) Eine PU ist immer eine Heilblockade.“ (S. 55-56)
Sie sagt, wenn massive PUs vorliegen, bewirkt das Klopfen nichts.
Man kann anhand von Sätzen einen PU-Check durchführen, wobei man beim Lesen der Sätze auf Gefühle wie Traurigkeit, Bitterkeit, innere Resonanz, Gewissheit etc. achten soll, die auf eine PU hinweisen.
Dann unterscheidet sie PU-Formen, was ich auch spannend finde. Es gibt die problemspezifische PU, die massive PU, die massive Selbstwert-PU, die tiefsitzende PU usw.. Da leuchteten bei mir schon alle Lampen auf.
Wenn man bei sich eine massive PU feststellt, was der Grundeinstellung, die Welt ist gegen mich entspricht und Menschen mit Süchten und chronischen Krankheiten betreffen kann, dann empfiehlt sie, alle 1-2 Stunden einen speziellen Punkt zu reiben und dazu 3 x den Satz „Ich liebe und akzeptiere mich voll und ganz mit all meinen Problemen und Einschränkungen“ zu sagen. Und das 2-3 Monate lang!!! (S. 57)
Sie nimmt das echt ernst! Finde ich gut. Im Gegensatz zu Herrn Franke aus der MET-Richtung, der einem so leicht verspricht, dass man in Nullkommanichts seine Ängste und seinen Stress verliert.
Ich habe heute Morgen wieder ein wenig mit MET herum probiert. Ich war akut gestresst, weil am Nachmittag ein Termin bei meiner Psychiaterin anstand. Ach was heißt gestresst. Ich war schon wieder kurz vor der Verzweiflung und wusste nicht so recht warum und auch nicht, ob ich den wahrnehmen soll oder ob mir das heute zu viel wird (wie mir die Tage so einige Sachen schnell zu viel werden).
Ich habe den Satz „Mein Stress wegen dem Termin“ geklopft. Der Stress wurde nicht so richtig kleiner, aber ich fand heraus, dass der Stress nicht durch den Termin kam, sondern, dass dieses mich_entscheiden_müssen, ob es heute gut ist hinzugehen, mich extrem stresste. Der Stress war nicht weg, aber ich hatte etwas Abstand dazu.
Dann ging ich dem starken Impuls nach und setzte mich zum achtsamen Sitzen hin. Da hat sich dann ein Weinen entladen und mir wurde klar, dass der Termin heute für mich zu viel ist und ich stattdessen Kraft für einen Einkauf habe.
Als ich aufstand und dachte, jetzt sei ja alles klar, fing der Stress wieder an, meine Gedanken kreisten wieder um die Frage, ob ich nicht doch zum Termin sollte. *augenroll* Die Antwort war doch klar, warum wieder die Frage, warum lässt mich das nicht los? Ich saß ratlos auf meiner Couch und verfolgte das Dilemma in mir. Der Termin war wohl auch für einen Teil von mir ganz wichtig, überlegte ich, unabhängig davon, dass ich ihn nun nicht wahrnehme. Ja und das war es dann, dann kam Traurigkeit. Klar, ein Teil von mir war ganz traurig, weil wir nicht hingingen und so lange dieses Gefühl nicht gefühlt werden konnte, kreiste es stattdessen um die Hingeh-Frage.
Das ging alles Mal etwas leichter, der innere Kontakt, die inneren Befindlichkeiten. Macht mich etwas traurig. Ich gehe davon aus, dass ist der Preis der Medikation. Dafür bin ich aber auch weniger überfordert mit all den feineren Wahrnehmungen.
Nachtrag: Das mit der Selbstsabotage passt wie die Faust aufs Auge zu meinen Erfahrungen, dass ich zu all meinen Gefühlen, Gedanken immer erst einmal JA sagen muss, bevor ich irgendwie anders mit ihnen weiter arbeiten kann. Ja, weil es da die PU – ich bin falsch – in mir gibt. Und die sitzt tiiiiiief. Und die unterwandert jedes Tun von mir und die ist eben nicht so einfach mal abzuschütteln, wegzumeditieren, aufzulösen, herauszutransformieren. Es ist ein fester Teil von mir, immer und stetig wirksam, auch wenn ich versuche eine andere Haltung darüber zu legen.