Ich bin jetzt gerade mal echt wütend!!!
Warum muss das denn so schwer sein? Warum komme ich nicht länger auf einen grünen Zweig?
Da sind diese Momente wie heute Morgen und auch in den letzten 2 Tagen, immer wieder, da bekomme ich wieder Luft, die Schwere weicht, Zuversicht und Lebenslust tauchen auf. Ich atme auf und denke, nun wird es leichter und jeden Tag ein Stück mehr Freiheit und Beweglichkeit.
Und dann rasselt es noch am gleichen Tag wieder nach unten und ich kämpfe dagegen an, Tabletten zu missbrauchen.
Ich glaube diese Bedarfsmedikation hat meine Suchtstrukturen wachgerüttelt. Ich bin sowas von schnell bei diesen Gedanken mich betäuben zu wollen, weil ich das Schwere nicht mehr aushalte. Dabei hab ich oft genug schon viel schwerere Zeiten ausgehalten.
Mir fällt es echt richtig schwer meine Stimmung in eine positive Richtung zu lenken, obwohl ich alle Werkzeuge dafür habe. Steht alles schön auf einem Blatt Papier.
Nur ist das wie in zäher Teermasse stehen, ich komme gedanklich nicht dahin, das konsequent anzuwenden. Da ist auch ein Widerstand und eine Wut, jemanden um Hilfe zu bitten.
So ist es ein Herumgestochere mal hier und mal da, immer wenns zu kippen droht.
Dann zieh ich mir z.B. wie vorhin ne Tarotkarte, weine über die Botschaft und schaffe es durch diese Ansage mich umzuziehen und einen Ausflug zu Burger King zu machen, um unter Leute und in Ablenkung zu kommen. Das überbrückt dann so 2 h, bis ich auf dem Rückweg im Wald an einem Baum sitze, weil ich mich so erschöpft fühle, um weiterzugehen und dort auch Linderung meines inneren Schmerzes suche und dort nur wieder in sehr konkreten Betäubungsphantasien lande. Dann deshalb wütend werde und energisch beschließe, dass ich es doch wohl mal schaffen werde mich abzulenken und plane den Balkon sauber zu machen. Zu Hause merke ich, dass ich viel zu erschöpft bin und mir auch der Fokus flöten geht, um das umzusetzen. Und wieder die Gedanken und die Not, das Leiden werden größer. Ich setze mich stattdessen in die Meditation, ungefähr 5 Minuten, um dann aufzuspringen, mich am Arm zu ritzen und mit dem Entschluss die Medikation in der verabredeten Menge des Bedarfs zu nehmen.
Es ist trotzdem Suchtverhalten finde ich. Und vielleicht bringt es auch gar nichts und vielleicht senkt das nur die Hemmschwelle zum Mißbrauchskonsum.
Ach fuck!!! Es kotzt mich echt an.
Trotzdem… Wut tut gut!
Und jetzt werde ich einen Film schauen, denke ich.