Das Leben ist ein Gefühl

Meine Güte, ich bin die letzte Woche energetisch ganz schön gebeutelt. Das zieht sich durch alle Ebenen von Körper, Gefühl und Verstand.

Gefühl

Es kam mir innerhalb weniger Tage so vor, als ob ich ständig zwischen verschiedenen Altersstufen hin und her gesprungen bin. Von ganz klein sein, zu schwach zum Laufen. Liegen wollen. Warm und geschützt sein wollen. Bedürfnisse nach gefüttert werden. Grießbrei essen. Märchenfilm schauen wollen. Große Nähe- und Berührungssehnsüchte. Gehalten werden wollen.

Dann voller Entdeckerdrang und unglaublicher Bewegungslust. Verspieltheit. In Momenten ganz eintauchen, darin treiben.

Dann war ich unheimlich cool und lässig, mit einer ordentlichen Portion Rebellion und Wut im Bauch.

Insgesamt eine sehr schwierige Phase, da ich immer wieder neu schauen musste, was jetzt ansteht, wie ich damit umzugehen habe. Anstrengend und Herausfordernd.

Nach dieser Phase kam dann eine energetische Öffnung.

SonnenaufgangNach nur 4 Stunden Schlaf bin ich wach, stehe in eine Decke gehüllt auf meinem Balkon und bin überwältigt von tiefen Lebensgefühlen. Alles fühlt sich weit und offen an. Ich, die Welt. Der Morgen dämmert. Das schwache Licht fängt an die Sterne zu erobern. Und ich will raus. Raus in diese Fülle. Will alles aufsaugen. Will den Sonnenaufgang sehen. Will die kühle Morgenluft tief in mich einatmen. Will in den Wald. Will ans Wasser. Ich schnappe mir meine Kamera und verlasse glückselig das Haus. Alles hat Bedeutung. Sogar der Zigarettengeruch im Hausflur fühlt sich tief an.

Ich denke darüber nach wie anders doch alles sein kann, obwohl eigentlich nichts anders ist. Der gleiche Moment, der gleiche Ort, die gleiche Zeit kann gar nichts bedeuten oder alles bedeuten. Anders wird es durch das Gefühl dazu. Das Leben ist ein Gefühl. Ich bin das Instrument, das das Leben zum Klingen bringen kann. Manchmal passiert es einfach wie jetzt. Manchmal kommen Mißtöne heraus und manchmal bleibt es stumm.

SonnenaufgangIm Wald prasseln unzählige Gerüche auf mich ein, die hunderte von Erinnerungen aus der Vergangenheit, in Verbindung mit der Natur heraufbeschwören. Keine Erinnerung wird konkret. Alle fügen sich zusammen zu einem Gefühl und gleichzeitig zu so vielen Gefühlen. Ich fühle Heimat in mir, um mich herum. Ich bin zu Hause. Tiefe Verbundenheit. Eins-sein mit dem Jetzt. Erfüllt sein von allem. Unglaublich. So habe ich noch nie gefühlt. Voller Vorfreude auf den Sonnenaufgang, renne ich fast los und kann es kaum erwarten. Am Wasser empfängt mich Stille und Nebel. Es ist so verdammt lange her, das ich bei solchen Naturschauspielen dabei war. Das wird mir schmerzlich bewusst und wie sehr ich mich nach so etwas sehne.

Vögel sitzen ungewöhnlich nah bei mir, fliegen nicht weg. Mir kommen Walt Disney-Phantasien. Vögel die sich vertrauensselig auf meinen Schultern niederlassen. Rehe die ihre Köpfe in meine Hände schmiegen. 🙂

Ich komme mir auch ein wenig irre und durchgedreht vor. Wenn ich mir jetzt selbst begegnen würde, würde ich sagen: „Ey Alter, gib mir auch was von dem Zeug, das du genommen hast.“

Und ich erwische mich auch dabei, wie ich diese Glückseligkeit festhalten will. Es soll nicht aufhören. Es soll nie wieder aufhören. Darüber muss ich lächeln – ich alter Gefühlsjunkie.

Sonnenaufgang

Körper

Darauf folgte eine Phase (die immer noch anhält) in der ich auch in meinem Körper unglaublich viel strömen spürte.

Meine Hände sind oft heiß und fühlen sich aufgeladen an. In einer Nacht kann ich kaum einschlafen, weil ich diese starke Schwingung im Körper habe, besonders im Becken. Als wäre ich an eine Stromquelle angeschlossen. Und wenn meine Hände irgendwo aufliegen, dann wird es noch stärker. Sehr unangenehm, schwer auszuhalten. Ich stehe auf und suche die Unterlagen zum Lichtkörper-Prozess heraus. Als Erklärung für diese Empfindungen steht dort, dass die Energiefelder schneller schwingen, als der physische Körper. Man könne die Schwingung verlangsamen in dem man sie schwer macht. Also lege ich mich wieder hin und versuche irgendwie in meiner Vorstellung dieses Gefühl schwer zu machen. Dann schicke ich noch eine Bitte an die Geistige Welt es erträglich zu machen, damit ich schlafen kann und voila, die restliche Nacht war kein Problem.

Auch in der Meditation kommt es zu starken Empfindungen, wenn ich meine Hände auf Energiezentren auflege.

Ich bin gespannt wie es weiter geht…

Nachtgedanken

Was macht man Nachts um zwei, wenn man seit 4 Stunden versucht zu schlafen, die Augen nicht mehr aufhalten kann, aber der Rest des Körpers wohl keinen Schlaf benötigt?

Man schreibt hier ein bisschen herum und isst ein Marmeladenbrot mit Käse.

Es denkt sich merkwürdige Dinge in meinem Kopf. Ob ich nicht die nächsten Tage noch mal zu dem Bahnhof fahren sollte, an dem mich kurz hintereinander eine junge Frau angebettelt hat (vielleicht gerade mal 20 Jahre alt),  um ihr anzubieten bei mir zu duschen oder ihre Kleidung zu waschen und sie als Gegenleistung mir ihre Geschichte erzählt. Mein Herz tut sich da voll auf. Ich seh mich ihr Kleidung schenken und Lebensmittel usw.. Dann kommt es entrüstet aus einer anderen Ecke: Bist du naiv? Damit hilfts du ihr nicht. Sie wird dich beklauen, damit sie Kohle für Drogen hat. Und das ist nicht mal unwahrscheinlich.

Naja… solche Ideen kommen immer mal wieder. Armen Menschen helfen wollen. Ihnen Würde und Achtung zurückgeben, in dem man ihnen etwas anbietet, damit sie nicht darum betteln müssen. Ach… keine Ahnung.

Da fällt mit die Mücke von gestern Nacht ein. Kaum ist das Licht aus und ich höre dieses unangenehme Summen. Licht wieder an. Keine Mücke da. Licht wieder aus und das Summen beginnt wieder. Licht wieder an. Längeres Suchen, Ausharren und Lauschen. Nichts. Okay, ich füge mich, bin zu müde. Eine Mücke sticht ungefähr 2, 3 Mal bis sie satt ist und dann erst nach einem Tag wieder. Hab ich mal gelesen. Das nehm ich in kauf. Also Licht wieder aus, lege ich mich in Opferbringposition. Sofort fängt es wieder an zu Summen und ich warte auf die Attacke. Aber nichts passiert. Das Summen bleibt konstant in der gleichen Entfernung. Kommt nicht näher und entfent sich auch nicht. Das lies nur einen Schluss zu. Sie war irgendwo gefangen. Vielleicht unterm Bett oder im Schrank oder hinter den Gardinen. Das tat mir dann irgendwie ein bisschen leid um die Mücke, aber ich war zu müde, um eine Befreiungsaktion zu starten. Am Morgen hab ich wenigstens aus Anstand noch mal die Matratze angehoben.