Ich wohne hier so gerne

Wo riesige Bäume mitten auf dem Weg stehen.

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Tiere hautnah zu erleben sind.

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Das Grün die Gehwege einnimmt.

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Das ist mitten in der Großstadt.

Ich bin so dankbar, dass ich 2009 hier in diesem Bezirk eine Wohnung gefunden habe.

Ich atme jedesmal, wenn ich die Bahnhofstür nach draußen durchschritten habe, tief ein, weil hier viel bessere Luft ist, die wunderbar nach Grün riecht.

Nach Terminen und Ausflügen, wenn ich in ‚meinen‘ Bezirk zurückkehre, gibt es wie eine Art unsichtbare Grenze, wo mein Körper anfängt sich spürbar zu entspannen, erleichtert aufzuatmen. Endlich Zuhause!

Es hat lange gedauert. Erst ca. 5-6 Jahre nach Herzug, stellten sich Heimatgefühle ein. Das war für mich das erste Mal in meinem Leben, dass ich so etwas empfand.

Ein schönes Gefühl.

Auch wenn die Infrastruktur hier sehr verschlafen ist und es einige volle, laute Straßen gibt (eine direkt an meinem Schlafzimmer vorbei), verliebe ich mich immer wieder neu in diesen Wohnbezirk.

Und ein kleiner Stadtwald gleich um die Ecke. Toller kann es doch gar nicht sein!

Arbeit

Hihi. Ich nenne es schon Arbeit. Wie schön. Kann dem Werthaftigkeit geben, was ich tu.

Früher hab ich das abgewertet. Kreativ sein. Das ist doch keine Arbeit, das hat doch keinen Sinn, das braucht doch keiner…

In mir ist in den letzten Wochen gewachsen, eine Ausstellung machen zu wollen. Ich wurde dabei schon ganz wundervoll unterstützt, mental und sogar finanziell. Menschen glauben an mich, stärken mich damit. Das gibt mir den Mut dafür. Ich selbst hatte das noch abgetan, wäre alleine nicht in diese Richtung gegangen.

Danke an alle Unterstützer! ❤ ❤ ❤

Und nun sagte ich gestern lächelnd zu jemanden: „ich war vorhin schon arbeiten“. Und als die Frage kam, was ich mache, fiel es mir leicht zu sagen „etwas kreatives“ und mich damit richtig zu fühlen. ❤

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Eigene Grenzen akzeptieren und innerhalb dieser wachsen und Sinn finden

Ich fühle mich richtig stolz auf mich. 🙂 Das ist es wert, es festzuhalten und damit noch ein wenig zu verstärken und auszukosten. 🙂

In meinem Alltag in dem es keine Berufstätigkeit gibt, taucht in mir immer wieder die Frage nach Sinn auf. Wie kann ich diesen Tag sinnvoll gestalten? Wie kann ich Tag für Tag für mich Sinn finden? Was ist mir wichtig und was ist mir etwas wert? Für was kann und möchte ich meine Zeit schenken?

Lange waren es nur Ideen. Meine Interessen. Keine Kraft und zu wenig Selbstwert um sie umzusetzen.

Nachbarschaftsvernetzung/ -arbeit stand mit auf dem Zettel. Etwas fürs Gemeinwesen und Zusammenleben tun.

Als ich mir das wünschte, tauchte dann irgendwann eine Nachbarschafts-App auf, in der sich Nachbarn online vernetzen konnten. Ich war total begeistert!

Ich dachte daran Nachbarschaftsflohmärkte zu organisieren, merkte aber schnell, dass ich dafür nicht genügend Kapazitäten und Verbindlichkeit mitbrachte und auch das in der Öffentlichkeit sichtbar werden nicht aushielt.

Aber in diesem Jahr sind mir schon zwei Aktionen über dieses Netzwerk über den Weg gelaufen, wo ich doch etwas mehr Verantwortung übernahm. Und DAS ist ein megaaa Fortschritt!!!

Und es war beides mal seeehr herausfordernd, weil immer wieder abwertende Gedanken meine Vorhaben kreuzten und die online-Interaktion mit Anderen meine Grenzen verschwimmen ließen, was ich leisten kann und was nicht.

Aber ich habe dadurch auch gelernt! Ich weiß nun, in welchem Rahmen ich etwas geben kann. Das ich lokal, also sehr wohnortnah aktiv sein kann, alleine für mich gut meine Ressourcen und Grenzen wahren kann und super von zu Hause aus planen kann.

Andersherum vermeide ich große Aktionen, Öffentlichkeitssichtbarkeit und Gruppenaktionen, sowie Terminvorgaben. Diese Dinge machen mir zu viel Stress, lösen zu viel Angst aus und ich springe ab.

Die erste Aktion die ich angeregt habe, ist, die Kleingartenanlagen mit ihren Überschüssen und die umliegende Nachbarschaft zu vernetzen, um Lebensmittel zu retten. Dafür habe erst das Interesse der Nachbarn online erfragt und dann drei Kleingartenanlagen angeschrieben. Mit einer Anlage bin ich im Kontakt, warte auf deren Stand der Dinge. Mehr ist da gerade nicht zu tun.

Die andere Aktion ist ein Online-Aufruf, dass jeder Nachbar eines Hauses vor seiner Tür die Natur gießt (die Trockenheit ist extrem hoch hier), damit Büsche und Bäume grün bleiben und nicht sterben. Dafür habe ich auch einen Aushang gefertigt. Auf Nachfrage wurde er mir zusätzlich in Türkisch und Arabisch übersetzt, damit mehr Nachbarn es lesen können.

Dann habe ich mich getraut diese Zettel gestern mitten am helllichten Tage!!! (siehe Öffentlichkeitsangst) an 11 Haustüren zu kleben und mich darin mit Vornamen zu outen, plus Hinweis, dass ich nun auch jeden Tag gieße (oooohhhh Verbindlichkeit – *grusel*).

Ständig die Stimme im Kopf, die mir sagt, ‚du bist doch bescheuert, das bringt doch gar nichts, die Leute werden dich auslachen, mach dich nicht zum Horst, ist doch albern diese Gießerei‘.

Geschickter weise habe ich dieser Stimme schon im Aushang selbst die Luft aus den Segeln genommen, indem ich sie dort aufgegriffen habe –

„Falls Ihr glaubt, das bringt doch gar nichts, nicht so schlimm, weil schaden tut es auf keinen Fall. Versprochen. :D“

Bin ich schlau. *stolz auf die Schulter klopf* 😀

Das sage ich mir jetzt selbst immer, wenn ich jeden Tag die Büsche hinterm Haus gieße (da sieht man mich am wenigsten 😉 ). Es schadet ja nicht.

Und ich erinnere mich an mein eigenes Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und wie gerne ich ihr helfe. Diese Freude am Tun bleibt, egal was jemand anderes darüber denkt!

Merkt ihr was? Ich kann ein eigenes gutes Gefühl halten, obwohl andere es vielleicht doof finden und ich sogar selbst doofe Gedanken dazu habe! WOW!!! Das ist Megaentwicklung!

Und das superschöne ist auch noch, dass zwar 4 Zettel heute schon wieder abgenommen sind (Futter für negative Gedanken – siehst du… blabla), aber dafür 7 noch hängen und ich von demjenigen, der mir den Text ins Arabische übersetzt hat, eine super Bestärkung erhalten habe. Er sei stolz auf mich und bedanke sich, dass ich mich um die Natur kümmere und bitte weiter machen soll (Futter für positive Gedanken – jubel, freu, freu).

Als mich meine abwertenden Gedanken noch von jeder öffentlichen Tat abgehalten haben, gab es in meiner Vorstellung nur negative Szenarien. Mir kam nie der Gedanke, dass es andere Menschen auch gut finden könnten. (Deshalb habe ich z.B. auch 4 Jahre lang nicht meine Barfußschuhe tragen können – dieses Jahr konnte ich und habe echt viel Zuspruch erhalten – natürlich neben den kritischen Blicken)

Und nun erlebe ich wahrscheinlich etwas ganz natürliches im Tun. Es gibt immer Leute die finden scheiße was ich tu und Leute die finden das toll und bestimmt ganz viele dazwischen. Wesentlich ist meine eigene Haltung. Und wenn ich Dinge tue, die mit meinen Werten zusammenhängen, die mir also aus sich heraus schon ganz viel geben, dann ziehe ich daraus meine Motivation, meine guten Gefühle, meinen Mut es zu tun und erlebe dann eben auch Sinn.

Und sei es in diesen ganz kleinen Dingen vor meiner Haustür!

Ich habe jetzt keinen Krieg verhindert und wahrscheinlich machen auch zu wenig Nachbarn mit bei der Wasseraktion, so dass sie nachhaltig wirkt, aber das ist bedeutungslos, weil ich etwas getan habe, was mir wichtig war und dieses Gefühl bleibt und wirkt in mir, wenn ich es erlauben kann.

Nachtrag:

Und die Jubelgefühle gehen gerade weiter, weil es mir gelungen ist, diese Erfahrungen festzuhalten und mit der Welt zu teilen. Wieder etwas was sich für mich sinnvoll anfühlt. 🙂

Natur macht gute Gefühle und neue Kunst

Die Mauersegler segeln direkt vor meinem Balkon entlang, so dass ich das Zischen des Windes in ihrem Flügelschlag hören kann. ❤ Nur leider zu schnell für die Kamera.

Knallige Farben lassen mich staunen. 😍

Die Wucherblume wuchert.

Die Zucchinipflanze hat mir unter widrigen Balkonbedingungen zumindest bisher diese eine Frucht geschenkt. 😍

Ja… sie ist klein. Ich konnte nicht länger warten. 😁

Gebt mir leere Klopapierrollen…

…und ich mache euch Kunst. 😃

In Bildern

Gewitterstimmung

Kleiner Ausflug mit dem Fahrrad. Eine kleine Oase mitten in der Stadt. Einmal durchatmen und die Stille geniessen und das Gefühl, als wäre man auf dem Land.

Ein Traum an Speisen

Ich wurde zum Essen eingeladen, nachdem ich dieses Cafe in einer buddhistischen Einrichtung ausgesucht hatte. Dankeschön!!! ❤ Die Fenchelknolle war ein Traum. ❤

Ich weiß nicht mehr, wann ich mich das letzte Mal etwas weiter in die Umgebung wegbewegt habe. Ist bestimmt über ein Jahr her. Also ein Highlight. Ich, alleine, zu Fuß, 5 Bahnstationen, 64 Minuten zu Fuß (laut Smartphone 😉 ). Sonnenschein, Wasser, alte, gute Erinnerungen, eine fast Krise – die ich durchs Akupressurklopfen abfangen konnte, mittelprächtige Stimmung – also ein Erfolg. Ick war stolz uff mir. 🙂

Ja und hallejullea, ich war auf einem Klavierkonzert mit Cello-Begleitung in einer muckeligen kleinen Kuppelkirche, abends für 2,5 Stunden. Hatte ich mir mutig zu Weihnachten geschenkt. Es war eine Mischung aus schwer und wunderschön. Ich bereue es nicht, es getan zu haben. Das Cello ging mir in Mark und Bein. Ich hätte losheulen können. Danach stand ich noch mehr im Nebel. Hat bestimmt einiges angeschwungen.

Jetzt habe ich hier einen Beitrag mit lauter guten Dingen geschrieben. Das freut mich sehr. Ist also auch noch möglich und da.

Und weil es mir zurzeit so richtig, richtig gut tut die guten Dinge von anderen Menschen zu lesen, möchte ich hier auf den Blog von Vetch aufmerksam machen. Sie hat sich für den Mai zum täglichen Ritual gemacht, die Dinge festzuhalten, für die sie sehr dankbar ist. Diese Dankbarkeit wirkt auf mich ansteckend und hat mir kleine helle Momente beschert.

Ich habe schon mal über die Wirkung von den Dingen gesprochen, die uns umgeben. Alles ist Schwingung und wirkt sich auf uns aus, bewusst oder unbewusst, die hohen Schwingungen, wie die tiefen Schwingungen. Das ist mir hier wieder mal bewusst geworden. Dankbarkeit und Freude haben eine sehr hohe Schwingung und sie wirkten auf mich ansteckend. Ebenso erfasst mich die Trauer, Schwermut, Depression, Angst, Aussichtslosigkeit anderer Menschen, einfach nur wenn ich sie hier lese. Ich überlege mir mittlerweile ganz genau, was ich hier schreibe, welche Schwingung ich in die Welt schicken möchte.

Früher habe ich hauptsächlich zu meiner Entlastung geschrieben. Da musste alles raus, sortiert werden, um Luft zu bekommen, über Wasser zu bleiben. Mittlerweile brauche ich das Schreiben nicht mehr so für mich. Ich schreibe auch so gut wie gar nicht mehr in meine Tagebücher, was zu Beginn des Blogs noch unabdingbar war. Da war so viel in meinem Kopf.

Ich glaube, ich schreibe nun eher mit dem Gedanken der Vernetzung, Verbreitung von Erfahrung und Wissen, zur gegenseitigen Unterstützung.

Eine schöne Entwicklung. 🙂

In Bildern

Handmade Windspiel ❤

Sehr zerbrechlich, da alles nur geklebt. Wird den Windtest wohl nicht lange überstehen. Wie es besser halten könnte, will ich noch ausprobieren.

Da sind unter einer Mutter-Buche kleine Buchenkinder gewachsen, solange noch kein Blattgrün der Mutter das Licht verhinderte. Das erste Foto ist vom 01.04. und das letzte vom 22.04..

Ende März Bärlauchsaison. Das erste wohltuende Grün, wo die Bäume und Sträucher noch kahl sind.

Spechtlöcher? Was für ne Arbeit da drin steckt.

Ich mag mein Flammendes Kätchen ❤

 

Paprikazucht und Trichterwinde

 

Ein Paprika-Samen kam als siamesischer Zwilling

 

Blumenwiese in den Startlöchern

 

Meine erste Erdbeere die über den Winter gekommen ist und andere Blumensaat

 

Und etwas, das mich ärgert. Unnütze Riesen-Verpackung für etwas was stiftgroß ist.