Befreiung und Sinn

Es geht heute ganz einfach. (Liegt es am bevorstehenden Neumond heute Nacht?)

Vom PC werden ganze Ordner gelöscht. Klick, klick, klick. Kein Nachschauen, kein Nachlesen und in Erinnerungen haften. Alte Männergeschichten. Ewig lange E-Mailaustausch-Texte. Keine Ahnung warum ich mir sowas aufgehoben habe. Weg damit. Brauch ich nicht mehr.

Ich fühle mich seit Wochen in der Vorbereitung auf einen Neuanfang oder vielleicht ist es auch ein Übergang. Ich will aufräumen, alles sortieren und prüfen, was ich für mein neues Leben (was immer das auch heißen mag) brauche und was ich zurück lassen kann.

Ich fühle mich so, seit dem mir bewusst geworden ist, gefühlsmäßig bewusst geworden ist, dass meine Seelenaufgabe ist, mich hier und jetzt in der Verkörperung zu üben, darin zu üben, in jedem Moment da zu sein (wenn ich mal ausdrücken könnte, was genau ich damit meine o.O). Und ich fühle mich so, seit dem ich bei der Vorstellung, ich würde wohin ziehen, wo meine Bedürfnisse mehr erfüllt werden, einen halbtägigen Freudeausbruch erlebt habe.

Beides absolute Aha-Effekte und tiefgreifende, beruhigende Erlebnisse.

Ich weiß jetzt, warum ich aussortiere, sortiere, reinige. Alles hat einen neuen Sinnzusammenhang bekommen. (zumindest in der Zeit, wo ich nicht an mir zweifle und denke, dass ich mir nur wieder etwas Nettes in meiner Vorstellung zusammengebastelt habe – ich hab ja nichts zu verlieren und gute Gefühle sind immer willkommen 🙂 )

Mein Recht auf Selbstbestimmung

Neumond, wie passend, dachte ich heute, als ich den Schnuppertermin im Gartenbereich einer ambulanten Arbeitstherapie hinter mich gebracht hatte.

Vor ein paar Tagen teilte ich meinen Kollegen im Zuverdienst mit, dass ich das Gefühl habe, hier nicht mehr lange zu sein. Mir ist die Motivation verloren gegangen. Ich fühle mich sinnlos dort.

Neumond… mit etwas abschließen und etwas Neues beginnen. Wie passend.

Im letzten Jahr noch, passte der Gartenbereich gar nicht. Ich fühlte ein starkes Nein, obwohl es da sehr schön war. Jetzt geht alles ganz leicht, obwohl der Beginn erst einmal mit eintönigem Unkrautpflücken gefüllt sein wird. Ja, ja, ja – fühle ich.

Ich fühle ja, obwohl ich monatelang im Zuverdienst auf Sparflamme anwesend war oder gar nicht und ich nicht weiß, ob sich das fortsetzt.

Also – Montag ist der erste Arbeitstag, mit 2 h.

Es wird nicht leicht. Solche Termine wie heute sind auch nicht leicht.

Ein Glück, oder Wachstum, ich konnte von Anfang an gut vermitteln, wie ich es brauche, damit das Maß an Gefühlen für mich regulierbar bleibt und ich treffe auf offene, verständnisvolle Reaktionen.

Gestern Abend im Bett war es sehr verzweifelt, soviel Angst und Tränen vor diesem Termin heute. Neues ist immer wieder wahnsinnig schwer. Ich konnte mir bewusst machen und fühlen – ich bestimme den Fahrplan! Ich bin von niemandem abhängig, wenn es darum geht mich zu schützen, Grenzen zu bewahren. Ich kann jederzeit gehen! Ich bestimme wann ‚Stopp‘ ist! Niemand kann mich zu etwas zwingen.

Das beruhigte die Verzweiflung und ich habe mich in dem Gespräch mit der Anleiterin heute ganz frei erlebt, zu benennen, wenn etwas zu viel war und bin nach ca. 45 Minuten wieder gegangen.

Ich habe mit meiner Psychiaterin über meine Unterstützungsideen gesprochen und meine große Befürchtung ist eingetreten, dass ich nicht in der Lage war zu formulieren, aus welchen Situationen diese entstanden sind, meine Psychiaterin auch nicht nachgefragt hat, sondern Gedanken von Haushaltshilfe und Fahrten sofort abgewinkt wurden und mein Gefühl, anmaßend zu sein, damit verstärkt wurde.

Ich spürte, dass da was nicht richtig war und in mir eine Wand hochfuhr. Ich spürte ganz, ganz kurz einen Hauch von Wut und dann von Verzweiflung, benannte aber nur die Wand und konnte nicht weiter darauf eingehen, weil da keine Worte waren und ich nicht klar hatte, warum ich mich so fühlte. Das Gespräch lief weiter in Richtung Betreutes Einzelwohnen und das man mir nichts Abnehmen würde.

Der Tag lief weiter, ich ging abends ins Bett, stand morgens wieder auf und es gab keine weiteren Gedanken an das Gespräch. Für mich war das erledigt.

Ich setzte mich hin, zum morgendlichem achtsamen Sitzen. Ich saß und übte alle Regungen, Empfindungen, Wahrnehmungen da sein zu lassen. Ein Schluchzen stieg auf, dann ein etwas stärkeres Weinen und dann erst Gedanken und Gefühle aus dem Gespräch. Bitterböse Enttäuschung, verletzt sein, nicht gesehen und verstanden fühlen und plötzlich auch wieder mein Gefühl von Recht auf Unterstützung.

Und ich schrieb meiner Psychiaterin das erste Mal in 5 Jahren einen Brief.

Auszug: „Und das hat absolut so gar nichts mit Bequemlichkeit, Regressionswunsch oder dauerhafter Abgabe von Verantwortung zu tun.

Es geht ausschließlich um solche Momente, wo ich den Wunsch nach Erleichterung habe, weil ich mir selbst nicht mehr zu helfen weiß.

Ich hatte das Gefühl, dass Sie das so nicht erfasst hatten.

Ich fühle mich mit meinen Ideen immer noch im Recht und werde auch zukünftig Wege suchen, die in solchen Momenten gangbar sind, um Ausweglosigkeit und Unerträglichkeit zu beenden.

Ich fühle mich damit ähnlich wie jemand mit einer körperlichen Behinderung, z.B. einem fehlendem Bein, der ebenso Lösungen suchen würde, einen Rollstuhl, eine Prothese oder irgendwas, um nicht kriechen zu müssen!

Niemand ‚kriecht‘ gerne!

Das heißt, wenn meine Beine nicht laufen, auch wenn das psychosomatisch ist, will ich mich trotzdem bewegen können! Das heißt, wenn ich keine Körperkraft habe, um z.B. einen Staubsauger zu bedienen, will ich trotzdem einen sauberen Boden!

Hier geht es also auch um Ersetzen und natürlich nachdem ich alles getan habe, was ich tun konnte!“

Daten

Ich führe seit einigen Monaten täglich eine Liste, in welcher ich meinen Tag bewerte. Die Diary-Card. Ist aus dem DBT-Programm und habe ich für mich ein wenig angepasst.

2015_06_15 Diary-Card

Ich finde das ziemlich spannend, weil es einen Blick ermöglicht, den ich sonst nicht habe. Ich habe die Daten in eine Exel-Tabelle übertragen und versuche verschiedene Parameter übereinander zu bringen. Zum Beispiel fände ich es spannend zu schauen, ob sich die Menstruation auf die Stimmung auswirkt oder auch der Mondzyklus. Ich weiß noch nicht, wie ich das grafisch in Exel umsetze. Bin da nicht so bewandert. Mal sehen.

Ich habe bisher die Werte für Freude und Antrieb in ein Diagramm gebracht. Das alleine war schon spannend, zu sehen wieviel Auf und Abs es gibt.

2015_06_15 Diagramm Antrieb

Ende April ist eine deutliche Veränderung im Gesamtbild erkennbar. Man glaubt es kaum, aber es ist die veränderte Medikation. Warum man es kaum glaubt, ist, weil ich lediglich um 1 mg Paroxetin (von 6 mg auf 7 mg), wo die übliche Anfangsdosis eigentlich bei 20 mg liegt, nach oben gegangen bin. So eine minimale Veränderung wirkt sich so deutlich aus. Ich finde das erstaunlich.

2015_06_15 Diagramm Antrieb 2

Ich selbst spüre diese Veränderung auch deutlich. Es gibt weniger Freudespitzen, was mir wirklich auch fehlt, dafür gibt es auch weniger Antriebstiefs. Die Stimmungswechsel sind auch weniger geworden. Wohl fühle ich mich damit nicht, weil die Gefühle trotzdem da sind, nur lediglich für mein Bewusstsein vernebelter. So fühle ich mich auch öfters, leicht vernebelt, wo ich nicht richtig weiß, was ist denn jetzt eigentlich los mit mir, wie geht es mir, wie fühle ich mich.

Auf den täglichen Alltag wirkt sich das eher gut aus. Ich kann kontinuierlicher an Dingen dran bleiben. Trotzdem juckt es mir schon seit 3 Wochen in den Fingern, wieder auf 6 mg zu gehen, weil ich nicht mehr so gut mit meinen Gefühlen sein kann, für mich zu wenig Zugang habe.

Morgen ist Neumond. Nach Neumond ist eine gute Zeit für Neubeginne aller Art. 🙂

Eine schöne Geschichte über das Vertrauen

Oh, wie schön! Wo sich wochenlang im tiefsten Winterschlaf, nichts mehr in Richtung Außenwelt regte, wird es langsam wieder lebendig. Kleine Ideen sprießen wie bunte Blümchen auf der Wiese meiner Kreativität. Schneereste liegen noch herum. Dazwischen wird mildes, grünes Gras sichtbar, aus denen sich die Blütenköpfchen strecken. Der Frühling ist da! (Diese Metapher inspirierte mich hier) Vorfreude umspült diese Jahreszeit.

Prompt folgen Begrenzungen. Die finanziellen Mittel fehlen an einigen Stellen. Ich nehme es wahr, lasse es so sein und übe mich im Vertrauen, dass, wenn ich diese Dinge wirklich will, sie zu mir kommen werden, auf welchen Wegen auch immer. Vielleicht morgen. Vielleicht übermorgen. Vielleicht in einer Woche. Vielleicht in einem Jahr.
Die Ideen bleiben behütet und erhalten, rücken nur ein Stück zurück, bis sich zeigt, wann es an dieser Stelle weiter geht, wann ihre Zeit gekommen ist.

Und dann passieren plötzliche Dinge, dich mich in meinem Vertrauen bestärken und entlohnen.
Gestern zum Neumondtag überkam es mich meine Bücher durchzusehen und auszusortieren. Es waren nicht gerade wenige, von denen ich mich trennen wollte. Beim letzten Ausmisten vor zwei Jahren, habe ich die Bücher alle verschenkt. Diesmal hatte ich den Impuls, vorher im Internet zu prüfen, ob ich einige verkaufen könnte. Darunter war ein kleines, seeehr kleines Büchlein mit Gedichten. Das hatte ich mir von meiner Oma mitgenommen, als diese verstorben war. Ich konnte es gar nicht fassen, als ich dazu im Internet Verkaufspreise von 60,- – 140,- € fand. Soviel also zu fehlenden Geldmitteln. 🙂

Am gleichen Abend ziehe ich mal wieder eine Engelorakelkarte, mit der Frage welcher Engel mich die nächsten Tage begleitet. Und immer wieder bin ich völlig baff, wie gut diese Karten zu meinen aktuellen Lebenslagen passen. Ich zog „Serena“ mit folgender Botschaft: „Ich bin der Engel der Fülle. Du wirst das Geld bekommen, das du brauchst. Wie das geschehen wird, liegt in Gottes Hand. Hab Vertrauen.“

Heute Morgen bleibe ich bei einer Werbung für einen Monatskalender 2015 hängen, der voll schön ist und den ich total gerne hätte. Zuerst kamen die üblichen Gedanken. Denk nicht mal dran. Kannst du dir nicht leisten. Wirf den Prospekt einfach weg. Doch das Sehnen blieb stärker und ein Gefühl folgte ihm, dass ich nicht verzichten muss und vertrauen darf.
Als ich dann am Nachmittag nach Hause kam, hatte mein Opa auf den Anrufbeantworter gesprochen. Er wolle mir zu Weihnachten ein kleines Päckchen schicken (ja, etwas früh für solch einen Anruf, ich weiß 😉 ). Mein Opa hat mir noch nie zu Weihnachten etwas geschickt und auch sonst ist unser Kontakt selten! Ich freue mich über seinen Impuls und mir fällt der Kalender wieder ein. Also wenn mein Opa mir wirklich gerne etwas schenken will, dann wäre doch dieser Kalender ganz toll. Das kam mir tatsächlich alles ziemlich vom Universum eingefädelt vor. Musste ich nur noch diese ziemlich große Hürde nehmen, ihn anzurufen und mir zu erlauben, einen Wunsch zu haben und diesen auch noch mitzuteilen. Und dadaaaa! Ich bekomme meinen Kalender.

Herrlich! Gerne lehne ich mich zurück und genieße dieses Fließen auf der sanften Woge des Vertrauens.

Portalöffnung

Wiedergabe der Bandaufnahme von heute.

„So wie sich das Ganze entwickelt… jetzt also, so wie sich die letzten Tage angefühlt habe, seit Freitag und vor allem jetzt heute der Tag auch, scheint doch vieles darauf hinzudeuten, das es mit der Portalöffnung zu tun hat und der besonderen astrologischen/astronomischen Konstellation (http://lunaria.at/zur-zeit-3-11-2013-energy-wave/#more-1726), Sonnenfinsternis heute 13:39 Uhr (und Neumond).

Also wundert euch nicht, wenn ihr in den letzten Tagen, Freitag, Samstag, Sonntag merkwürdige Dinge erlebt habt, mit euch oder euch anders gefühlt habt. Also so ging es mir zumindest.

Es ist jetzt kurz vor 13 Uhr und ich bin immer noch nicht aufgestanden. Spüre seit so ungefähr 10 Uhr sehr stark Energiewellen in meinem Körper, heiße Hände und besonders in der Herzregion ist es viel warm und wie Wellen, Energiewellen. Ich musste auch schon weinen. Und bekomme meine Augen … ja und meine Gedanken hauen auch immer wieder ab. Ich bin irgendwie so ständig in so ‘ner Zwischenwelt. Und dann spür ich mal meinen Körper und dann fällt mir wieder auf, dass ich irgendwie gar nicht mehr da bin und meine Augen tun mir weh. Ich kann die gar nicht aufmachen. Ich hab vorhin ganz kurz mal am Computer geschaut, wegen dieser Sonnenfinsternis, wann die genau eigentlich ist und wann das Ganze vielleicht auch mal vorbei ist. Es war furchtbar anstrengend. Mein ganzer Körper fühlt sich so schwimmend und nicht fest an. Ja, so harre ich gerade der Dinge. Es lässt sich ganz… es lässt sich aushalten. Versuche viel zu trinken, wie man überall immer liest. Joar und überlege irgendwie zwischendurch doch dann mal … ob ich irgendwie auch mal was essen… also, essen wahrscheinlich schon, aber essen machen, aufstehen und tun, fühlt sich gerade ziemlich schwierig an. Dann wollte ich eigentlich heute auch wählen gehen. Aber, warten wir mal ab. Ist ja noch ein bisschen Zeit da.

… Wenn ich aufstehe und durch die Gegend laufe, merke ich wie kraftlos und wackelig meine Beine sind und sofort ein Druck in der Herzgegend entsteht. Und so… naja, ich weiß nicht, so fühlt sich’s vielleicht an, wenn man irgendwie… ne, ich hab keine Ahnung ob sich’s so anfühlt. Ach ja, es lässt sich schwer beschreiben… so als ob man plötzlich immer kurzatmiger wird und sich irgendwie so… das Herz es nicht schafft… diese Bewegung jetzt zu verarbeiten. So ungefähr fühlt es sich an. Und man einfach nur das Gefühl hat, oh Gott, schnell wieder hinlegen, schnell wieder hinlegen.“