Wurmkiste, Mond und psychische Einschränkungen

Heute Nacht war ein besonderer Vollmond. Ein Super-Blut-Wolfsmond. Was das bedeutet, könnt ihr schön kurz gebündelt in dem Beitrag von Ἑρμῆς Bhakta lesen.

Besonders ist bisher heute für mich, dass ich relativ früh wach geworden bin (was alle möglichen Gründe haben kann) und den Gedanken hatte, ich könnte heute mal wieder joggen.

Ich gehe nur noch joggen (falls man 10-20 Minuten gehen-laufen um den Block überhaupt joggen nennen kann 😉 ), wenn es genau so läuft wie heute Morgen. Der Gedanke, die Lust kommt zu mir.

Das war jetzt ne ganze Zeit nicht mehr so und ein Zeichen von Belastung/Stress/Überforderung/Körper an seinen Grenzen.

Deshalb freut es mich, dass es nach Monaten Pause heute wieder kam. Da könnte ich mir denken, meine Nerven stabilisieren sich grundsätzlich etwas. Oder der Mond eben. 🙂


So, und dann der Wurmkistenbau gestern. 🙂

dav

Super simpel die Sache. 4 Eimer von nem Bratwurststand. Ein Ablaufhahn für ne Wassertonne vom Baumarkt. Mit nem Akkubohrer 6 mm Löcher in 3 Eimerböden bohren und in den Eimer ohne Löcher den Hahn einbauen. Fertig. 🙂

Diese Woche sammle ich noch Startmaterial. Zeitungspapier und Eierkarton. Bioabfall und da ich keinen Kaffee trinke, Kaffeesatz von anderen.

Die Würmer bekomme ich geschenkt, von jemand der schon einen Komposter hat. Die vermehren sich nämlich bei guter Haltung. Nach drei Monaten haben sie sich verdoppelt. 😀

Dann irgendwann noch etwas Verschönerungsarbeit am Wurmhotel.

Zum sozialen Aspekt: Die Bedingungen waren gut. Ich war der einzige Besucher. Wir waren also zu zweit und ein Mitbewohner, der aber nicht mitmachte.

Die Wohnung war zum wohlfühlen und inspirierend.

Das sich unterhalten war schwierig für mich. Da bekam ich die ersten Beschwerden. Nebel im Kopf, Körper nicht mehr spüren, Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen können.

Doch als wir mit dem ‚arbeiten‘ anfingen, besserte sich das sofort. Oh war ich dankbar dafür! Sonst hätte ich nach nur kurzer Zeit wieder gehen müssen.

Abspeichern: Nur Gespräche, sind zu stressig. Gemeinsam etwas tun, geht ganz gut.

Erschöpfung tauchte immer mal wieder auf. Ein Zeichen für mich, dass was nicht mehr gut läuft. Wenn ich dann pausiert habe, mich auf der Couch zurückgelehnt und im Raum umgeschaut, wurde es wieder besser.

Nach anderthalb Stunden, war es trotzdem genug und wir waren auch fertig.

Im Anschluss, auf dem Bahnhof und zu Hause Benommenheitsgefühl, wie, wenn ich erst wieder wach werden müsste und ganz woanders war.

Welche Gefühle das Beisammensein ausgelöst hatten, spürte ich dann erst in der Meditation – dem achtsamen Lauschen nach innen.

Da war es wieder, das Gefahren-/Bedrohungsgefühl. Es scheint nicht ohne zu gehen. Große Not und auch Entlastung wieder zu Hause in Sicherheit zu sein, lösten ein paar Tränen.

Heute Morgen spüre ich dann noch die andere Erschütterung, die solche Treffen auslösen. Maximale Selbst-Verunsicherung, bis in die Wurzeln. Eine riesen Angst vor Zurückweisung. Kein Gefühl mehr dafür, ob ich noch okay bin, so wie ich bin. Wow!

Kein Wunder, dass so Begegnungen für mich anstrengend sind und nur mit Vorsicht geplant werden, wenn sie sowas auslösen!

Im Moment habe ich das Gefühl, mich von all diesem schon wieder ganz gut erholt zu haben. 🙂


Welches Thema auch auftauchte und womit ich bisher sehr wenig zu tun hatte, waren Fragen zu meiner beruflichen/persönlichen Situation.

Mein Umfeld besteht überwiegend nur noch aus ebenfalls Betroffenen. Das macht ein ganz anderes Gefühl über Beschwerlichkeiten zu sprechen, als mit jemand der berufstätig ist.

Da ich vor vier Tagen eine ähnliche Situation mit jemand aus der Nachbarschaft hatte, die, wie ich finde, blöd gelaufen ist, ich nicht die richtigen Worte gefunden habe, hatte ich mir diesmal etwas Gedanken gemacht, was ich sagen möchte und was nicht.

Als es dann dazu kam, zu erklären, warum ich für meine Würmer evtl. nicht genügend Wurmfutter habe (zu wenig frische Lebensmittel zu Hause), beschrieb ich meine Einschränkungen lediglich als Erschöpfungs-Syndrom, welches mein Einkaufsverhalten beeinflusst.

Das wurde verstanden. War mit einem Psychologiestudium aber vielleicht auch zu erwarten. /-)

Es kamen noch Fragen nach Burn-Out, ob die Erschöpfung psychisch oder physisch bedingt ist und das ließ sich alles gut beantworten.

Kein Burn-Out, da man sich davon eher erholt. Bei mir chronisch. Psychischer Stress erzeugt physische Erschöpfung. Ich lerne damit zu leben.

Und damit war die Sache geklärt. 🙂 Hat sich gut angefühlt für mich!

Gott – Vertrauen – Herzenswünsche und ‚The Work‘

Ja, interessant.

Interessant. Interessant.

Interessant, was sich mir da heute so erschließt,

zu der Sache mit dem Ruf des Herzens.

Gestern war ein sehr therapeutischer Tag. Ich habe mir viel Zeit genommen, um in mich zu spüren und neue Richtungen festzulegen. (Schön wage geschrieben, was? So weiß keine Sau wovon ich spreche 😀 Das fällt mir gerade mal auf. 🙂 )

Naja. Ich versuche konkret zu werden.

Also das Seminar, welches mich so angesprochen hat und Ende Januar weit weg stattfindet, heißt „The Work und Stille„. Darum geht es dabei:

An diesem Wochenende möchte ich dir helfen, deiner inneren göttlichen Quelle ein Stück näher zu kommen. Durch „The Work of Byron Katie“, Meditation, Stille und innerem Dialog mit dem, was für dich „Gott“ ist. Leicht und einfach, tief und kraftvoll führe ich dich in diesen stillen Raum in dir, wo alle Antworten liegen, wo alles wieder an den rechten Platz rückt, wo die Ordnung und die Klarheit zu Hause sind, die Liebe und die Weisheit.

Seminarinhalte & Techniken

  • Einführung in The Work of Byron Katie
  • Vertiefung & Anwendung von The Work auf Stressthemen:
    • Zweifel & Unsicherheiten
    • Zukunftsängste, diffuse Ängste
    • Kraftlosigkeit & Sorgen
    • belastende Glaubenssätze
  • Meditation & stilles Gewahrsein
  • Musik & Klang
  • Den göttlichen Funken in dir zum Leben erwecken

 

Und heute Morgen fällt mir auf, dass das ja genau das ist, womit ich mich gestern beschäftigt habe!

Was mich zu der Idee brachte, vielleicht habe ich über die Herzanziehung so viel Energie in dieses Thema gebracht, dass im Endeffekt alles zu mir kommt und ich gar nicht erst wohin fahren muss. Das ist doch großartig! 😀

Ja genau so funktioniert das Herz! Es zeigt uns an, da passt etwas. Aber wie und was und wann dann jenes zu uns kommt, dass zeigt es nie. Das passiert dann irgendwann. Vielleicht auch klammheimlich, so dass es uns erst gar nicht auffällt. 🙂

Dieser Volkshochschulkurs… Seit Jahren hab ich Kurse innerlich abgehackt, obwohl ich gerne welche belegt hätte. Aber zu starke Angstreaktionen. Es ging einfach nicht. Und plötzlich mir nichts dir nichts, ganz unauffällig taucht dieser kleine Vortrag auf einer Nachbarschaftsseite auf und ich denke, ach ja, ‚The Work‘, ist ja spannend, nur 1,5 h, super Uhrzeit, da geh ich hin. Und dann ging das ganz einfach.

Zwei Wochen ist das her und die Arbeitsbögen liegen dazu hier auf dem Schreibtisch herum.

Dann hatte ich hier über dieses Seminar geschrieben, weil ich an dem Tag vorher E-Mail-Kontakt mit der durchführenden Person hatte und schon mal vorsichtig meinen Hintergrund schilderte und über Unterstützungsmöglichkeiten nachdachte (worauf eine super Resonanz kam).

Und gestern bin ich plötzlich in dieser Gott-vertrauen-Thematik drin, worüber ich geschrieben habe und wo sich all die verhindernden Glaubenssätze zeigen.

Und mich zieht es sehr an, damit weiterzuarbeiten, es durchzuarbeiten – das ist genau mein Thema und es will gelöst werden.

Ganz ehrlich, wenn sich das jetzt so weiterentwickelt, dann lasse ich erst einmal den Gedanken an diese Reise los. Sie ist dann gar nicht mehr so wichtig. Und das denke ich mir nicht nur, sondern das fühlt sich so an.

Denken tu ich, dass 1 Tag Anreise, 1 Tag Abreise, 2 Tage Seminar (auch wenn ich nicht alles mitmachen muss und auf mein Ausruhbedürfnis hören darf) für mich einfach viel zu viel ist. Das sind tagtägliche Erfahrungswerte. Die Anreise hat für mich schon so viele Stress- bis Hochstressmomente, das ich den ganzen nächsten Tag stressfrei zum Ausruhen bräuchte. Ich bin aber an einem fremden Ort, das heißt immer Stress. Das heißt auch die erste Nacht Alpträume. Dann würde ich aber trotzdem total gerne zum Seminar gehen, weil deswegen bin ich ja da hin gefahren und würde meine Grenzen übergehen. Wenn ich das weiter ausmale, wie ich es von mir kenne und niemand zur Korrektur da wäre und ich 4 Tage hintereinander ständig Entscheidungen treffen müsste, dann seh ich mich nicht mehr in der Lage die Rückfahrt anzutreten, aber da ich das ja muss, schaff ich das irgendwie und hab am Ende gar nichts Gutes mehr in mir und lieg zu Hause tagelang flach.

Ich brauche das Eingeständnis für mich, dass meine Belastbarkeit dafür nicht ausreicht.

Vielleicht taucht so ein Angebot mal in näherer Umgebung auf.

Ich schließe das nicht völlig ab. Ich weiß nicht, wie es Ende Januar ausschaut. Aber ich denke, ich habe mich heute dafür entschieden, die noch günstigen Bahntickets nicht vorzukaufen, was heißt, wenn dann doch, dann kosten sie im dreistelligen Bereich.

Mir geht es gut mit dieser Bewegung die da entstanden ist. ❤

Update

Irgendwie hinein kommen, in den Schreibe-Modus. Aus der Lähmung lösen. Aus der Schwere in den Gliedern aussteigen. Dran glauben, dass es geht.

Irgendetwas rauscht hier komisch. Zur Tür gehen und in die Wohnung lauschen. Das Fenster öffnen und nach draußen lauschen. Von dort kommt es nicht. Nun ist es weg. Vielleicht aus der Nachbarwohnung.

Zurück. Stille. Abschweifen. Wieder das Geräusch. Aha. Mein PC-Tower. Na wer weiß, wie lang er es noch macht. Stürzt ständig ab und läuft über alte Systemwiederherstellungen.

Da speicher ich doch lieber gleich mal ab.

Zurück zum Ausgangspunkt. Ein Update. Arg, jetzt werde ich genervt. Warum ist das Denken so schwer. Die Strukturierung im Kopf wie zäher Kaugummi.

Ich muss an gestern denken, bei meinen Eltern. Phasen, wo ich nicht mehr richtig sprechen konnte. Es ist aufgefallen. Das ist immer noch spannungsgeladen für mich, wenn es auffällt, dass was nicht ‚richtig‘ geht, ich nicht ‚richtig‘ funktioniere. Meine Mutter stellt Vergleiche her. Sie kennt solche Momente, nach viel, viel Arbeit, am Ende eines Tages so erschöpft zu sein, dass die Sprache versagt. Ja. So ist das. Nur ohne viel, viel Erwerbsarbeit und vollem Tag. Mein Gehirn ist erschöpft. Auch mitten am Tag. Auch wenn ich mich überwiegend entspannt habe. Auch wenn ich kein langes Arbeitsleben hatte. Auch wenn ich noch nicht altersbedingte Verschleißerscheinungen habe.

So ist das.

Zurück zum Update.

Ärztliche Begutachtung ist auf den 02.01. verschoben.

Ayurvedische Massage habe ich abgesagt, weil der Termin für die Energiereinigung nur an diesem Tag passte. Ich war also bei M. und es ist ganz gut gelaufen. Ich habe immer aussprechen können, wenn ich etwas anders sah oder wahrnahm und wurde damit sogar verstanden. Die Reinigung fand mit der Göttinnen-Energie-Spirale statt. Ich habe jetzt erst dazu gelesen, für was diese Spirale stehen soll. Ich spürte während der Behandlung verschiedenes Kribbeln im Becken und in den Beinen. Als das Kreisen seine Richtung wechselte, laut M. weil alles Negative raus war und nun das Positive rein kam, spürte ich eine Energieansammlung in den Schultern Richtung Hals. Ich wurde ganz aufgeregt und Angst/Abwehr entstand. Nachdem ich mich dafür öffnete, dass hier was Gutes geschah, wo nichts passieren konnte, entstand Freude  und Verspieltheit in mir. Zum Ende floss Energie die Beine hinab und ich wurde sehr ruhig und fühlte mich still und ausgeglichen. Dann hörte die Spirale auch auf sich zu bewegen. Am nächsten Tag war ich voller Freude und Energie. Das verlor sich dann wieder.

Inwieweit da wirklich das passiert ist, für was diese Spirale da sein soll, kann ich nicht sagen. Und ich will auch nicht mehr blind daran glauben. Das war in der Vergangenheit einfach zu enttäuschend. Meine Erfahrungen mit mir und der Wirkung von Energiearbeit, die irgendwelche Muster verändern soll, sind die, das ein, zwei Tage danach ein hohes Energieniveau da ist, mit allem was das bedeutet (Freude, Liebe, Ausgeglichenheit, Sorglosigkeit, Entspannung usw.) und meine Energie dann wieder in ihre bekannten Muster zurückfällt. Also wie die Wirkung eines Urlaubs oder Wellness-Tag. Man tankt auf und verliert dann im Alltag wieder. Mehr ist für mich nicht wahrnehmbar.

Es hat mir also ziemlich gut getan und es ist ja auch wirklich etwas passiert. Und ich würde es wieder machen, wenn ich das Gefühl habe, dass eine Reinigung mir mal gut tun würde.

Das Akupressur-Klopfen hat sich inhaltlich etwas verändert, sich damit an die aktuellen Bedingungen angepasst. Ich war (bin?) zu instabil, um jeden Morgen weiter tief in meine Gefühle einzusteigen und es zeigte sich, dass das Thema Selbstliebe immer noch hochaktuell ist, wenn die Selbstablehnung so ins Bewusstsein gedrungen ist. Ich klopfe seit ungefähr Anfang Dezember, seit Entlassung aus der Klinik – ich liebe mich und ich akzeptiere mich, mit all meinen Einschränkungen und Besonderheiten. Das geht ganz gut und es ist genau das was ich brauche. Die Gefühle die dabei auftauchen, baue ich mit ein. Es fühlt sich so an, dass ich das nun ein paar Monate so brauche. Ach, und während ich das laut ausspreche, fühle ich in meinen Unterbauch. Ich versuche also aus meinem Unterbauch heraus zu sprechen.

Christiane habe ich tatsächlich angeschrieben. Ich glaube, das war gestern. Ich fühle mich bereit, mit der Direct-pointing-Methode zu beginnen, um die Ich-Illusion zu erfahren. Das läuft schon so ne Woche nebenher, dass ich mich immer wieder bei Wahrnehmungen frage, braucht diese Empfindung ein Ich? Es sind schon ein paar spannende Momente passiert.

Eine Veränderung gibt es auch in meinem Sportprogramm. Hat ein bisschen gebraucht, bis sich der Gedanke in die Tat umsetzte, aber jetzt läuft es seit ca. zwei Wochen und es scheint zu funktionieren. Mir fiel auf, dass mein Körper und auch mein Geist Abstand davon brauchen, also täglich immer ein wenig Körperarbeit, trotzdem zu viel ist. Die Idee war, die kleinen Bausteine zusammen zu fassen und nur noch alle 2-3 Tage etwas zu machen. Dafür dann die Lücken vielleicht wieder für Meditation nutzen zu können. Es besteht das Risiko, dass mir an den ‚freien‘ Tagen etwas zur Stabilisierung fehlt, weil Meditation mich nicht so gut in den Körper holt. Dafür habe ich jetzt ganz kleine Übungen gefunden, wo 10-15 Minuten ausreichen und der Körper nicht groß angestrengt wird. Das Meditieren, also achtsame Sitzen ist im Vergleich zu früher (2013/14/15), zu einer Herausforderung geworden. Vielleicht, weil innere Muster nun so offen sind? Keine Ahnung. Aber mein Geist wird kaum noch ruhig und Tun erscheint mir oft sinnvoller, um ihn in Bahnen zu lenken. Ich hatte auch etwas Sorge, dass die nun 1-1,5 h Sportprogramm zu lang sind, aber das scheint zu gehen und ich versuche auch flexibel zu bleiben. Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. (Wenn ich mir das immer so glauben könnte…)

Ich lese ein Buch! Tadaaaa! Ein stink normales Buch, was nichts mit mir, mit meiner Entwicklung oder der Entwicklung der Welt zu tun hat. Ist mir schon seit Jahren nicht mehr gelungen, aus vielfältigen Gründen. Ich war pessimistisch, aber nun bin ich drin in der Geschichte und es tut mir gut, mich damit abzulenken, meinen Geist aus seinem ewigen Kreisen zu bekommen.

Und was mich heute beschäftigt hat. Der Mondkalender. Ich gieße meine Pflanzen nach einer Handy-App, die mir laut Mondstand sagt, wann gute Tage zum gießen sind. Und neulich sprach eine Freundin von ganz anderen Tagen, als meine App mir anzeigte. Da habe ich heute mal geecosiat und tatsächlich ganz unterschiedliche Auskünfte bekommen und fühle mich nun leicht verarscht. Ich bräuchte wohl ein Teleskop, um herauszufinden, in welchem Sternzeichen er wirklich steht und ob er nun aufsteigend oder absteigend ist? Wo haben die denn ihre Informationen her???

Ahhh, abspeichern… zum Glück ist der PC nicht abgestürzt.

Gelbe Post…

… vom Jobcenter???

Und ne handgeklebte Briefmarke?

Ich hatte fast das Gefühl, da müssten Weihnachtsgrüße drin sein.

War dann aber doch nur die Einladung zur ärztlichen Untersuchung, zur Abklärung der Erwerbsfähigkeit. 

Am 28.12. …. pfffff… mitten in meiner ruhigen Zeit zwischen den Jahren.

Wie es zur Erschöpfung kommt

Ich habe das Wochenende wieder in  hochgradiger Erschöpfung verbracht, vor allem mentaler Erschöpfung, was heißt, kein Fokus konnte mehr gefasst werden, was zur Handlungsverminderung führt (beim Essen, bei der Körperpflege, bei Bewegungen insgesamt) und keine oder nur wenig Informationen konnten mehr aufgenommen werden, was neben dem körperlichem Fast-Stillstand auch zur geistigen Zwangspause führt (nichts lesen können, kein Film, nur bisschen Hörbuch).

Das muss man auch erst einmal aushalten, sich nicht mehr ablenken zu können.

Meine Gedanken rasten trotzdem weiter, hier hin, dort hin und immer wieder eine Aufforderung in die Aktion.

Ich kenne das. Das ordne ich zurzeit ganz direkt in die Schublade – psychische Erkrankung – ein. Durch eigene Anstrengungen nicht mehr zur Ruhe kommen zu können. Das geht nur auszusitzen und so lange es geht auszuhalten, nicht neue Informationen aufzunehmen – keinen sehen, keinen sprechen, keine neue Lektüre, keine neuen Themen über die nachgedacht werden kann. Das ist sehr schwer für mich.

Es gab mir jedoch die Möglichkeit, damit zu klopfen. Juchuuu! 😀 😉

Zwei neue Erkenntnisse/Erfahrungen sammelte ich dadurch. Wieder ganz unerwartet für mich.

Ich klopfte die Erschöpfung.

Dabei fand ich heraus, dass sie von meinen eigenen antreibenden Gedanken kommt und das nicht, weil ich mir keine Pausen gönne, sondern weil da Angst ist. Eine riesige scheißgroße Angst kam zum Vorschein. Ich war noch nie in der Lage, so einen Berg an Angst da sein zu lassen und mit meinem Selbst zu durchfühlen. Ich hatte Angst, wenn ich zum Stillstand komme, wenn Ruhe einkehrt, dass dann da dieser leere Raum entsteht, wo nur noch ich bin und ich mich dann in Luft auflöse. Dazu kamen zwei Erinnerungen (2010 und 2013), wo ich genau das gefühlt hatte und eine dritte viel mir noch später ein (2015). Und es stimmt, in diesen Situationen hatte ich wirklich eine riesen Angst mich ganz real in Luft aufzulösen und habe dagegen angekämpft, gegen die Angst, in dem ich versucht habe der Situation auszuweichen, sie zu verlassen.

Also ganz ehrlich, bevor ich bereit wäre mich in Luft aufzulösen, würde ich auch alles Erdenkliche tun, um nicht in diesen Moment zu kommen. 😉

Zurück zur Wirklichkeit. Da mir trotz der Angst bewusst war, dass ich mich nicht wirklich in Luft auflösen werde, ließ ich die Erinnerungen an dieses Gefühl zu. Da passierte nicht mehr so viel. Die Angst ging zurück und ich war mordsmäßig erschöpft und wie üblich verwirrt, nach solch gewaltigen Empfindungen.

Es ist so, als wäre eine Tsunamiwelle über einen hereingebrochen und wenn sie durch ist, lebt man noch, aber steht ziemlich verdattert, mit zerschlissener Kleidung am Strand herum und weiß erst einmal nicht, wo oben und unten ist und was der nächste Schritt sein soll.

Die zweite Begegnung mit meiner Erschöpfung durch meine Gedanken, führte mich zu einer Art Besessenheit es nun endlich richtig machen zu wollen, weil ich es wieder gut machen will, weil ich will das es mir besser geht. Durch diese Getriebenheit überfordere ich mich immer wieder selbst und treibe mich dadurch in die Erschöpfung.

Und ich hatte plötzlich eine Erinnerung an einen sehr bewegenden und prägenden Moment, in dem ich Mitte 2011 zum ersten Mal ein inneres Bild von meinem Inneren Kind hatte. Das sind Notizen von damals.

Ich bin gar nicht wirklich mit den Menschen verbunden. Es gibt kein ICH, was sich verbinden kann. Es gibt nur dieses fast verhungerte, nackte, nicht lebensfähige Kind.“ (in einer Sperrholzkiste in einem Keller; dreckig)

Ich erinnere mich sehr gut an diesen Moment. Nach dem Klopfen wurde mir klar, dass ich dort eine riesige Schuld auf mich genommen hatte. Ich fühlte mich schuldig für die Verwahrlosung dieses Kindes in mir. Ich fühlte mich als Täter und ich fühlte mich verantwortlich, das alles wieder gut zu machen.

„Dein Schmerz… ich kann nicht mehr aufhören zu weinen. Und immer wieder der Gedanke ‚es tut mir leid‘. Ich weine für uns beide. Ich bin zutiefst erschüttert, über das was ich sehe. Oh Gott, was habe ich dir angetan. Ich habe solche Angst es wieder zu tun.“

Das sind genau die Gefühle, die beim Klopfen kamen. Ich fühle mich schuldig dafür, dass es mir schlecht geht und deshalb will ich alles tun, um es wieder gut zu machen.

Ich sehe heute erst wie irrig dieser Gedanke ist, ich wäre schuld an dem Leid in mir drin! Wahnsinn! Was für eine Bürde habe ich mir da auferlegt und wie sehr treibt es mich heute noch an.

Das ist wirklich bereichernd.

Der Realität ins Auge schauen

Ich hab mir das noch einmal genauer angeschaut, wie es zu dieser Beschäftigung gekommen ist. Wieso ich das nicht schon früher verfolgt habe.

Die Tür war die ganze Zeit da. Ich hatte diesen to-do-Punkt schon seit über einem halben Jahr, wenn nicht länger auf meinem Zettel stehen. Zuverdienst-Projekte anschauen.

Was hat mich abgehalten?

Definitiv die Verbindung zur Schublade ‚psychisch-krank‘ und damit verbundenen Minderwertigkeitsgefühle und Vorstellungen von Gleichmachung.
Ich sprach an anderer Stelle von einer Arztvermutung – der Dissimulation. Kann ich zunehmend bestätigen. Einschränkende Symptome nach außen hin unbewusst ausblenden, verleugnen. Momentan fühle ich ein wachsendes Einverständnis zu diesen Einschränkungen. Das bin wohl auch ich.
Weiter hat mich abgehalten, dass ich dachte, für solch eine Maßnahme muss ich dann wieder von einem Amt einschätzen lassen, ob ich auch wirklich Anrecht habe, auch wirklich krank genug bin, um diese Art der Hilfe bekommen zu dürfen. Das aktiviert das Schuld-Programm aus meiner Kindheit – wenn es mir schlecht geht, dann habe ich das selbst zu verantworten und nichts an Unterstützung zu erwarten.
Die beiden Sachen haben schon ausgereicht, mich im Handeln zu blockieren.

Und was hat mich gerade jetzt in Bewegung gebracht?
Eine Tarotkartenlegung inkl. Beratung die mir klar und deutlich vor Augen hielt, dass es momentan keinen anderen Weg gibt und es wirklich sinnvoll ist loszugehen, aktiv zu werden, etwas real zu machen, als sich in Gedanken tausende schillernde Möglichkeiten offen zu halten, die doch nichts mit der Realität zu tun haben. Das war hart, aber wahr. Und am Ende so einfach und logisch.
Und als dann auch Herr Helfer mir sagte, dass das Amt gar nicht involviert ist, man da einfach selbst hingeht, überwand ich mich endlich und packte es an.

Beschäftigung

Tatsächlich. Es ist geschafft. Liegt schwarz auf weiß vor mir. „Beschäftigungsvereinbarung“. Ich habe gefunden, wonach ich seit 1,5 Jahren gesucht habe und ich habe es an einer Stelle gefunden, wo ich gar nicht damit gerechnet habe.

Alles ging dann auch sehr schnell und völlig unkompliziert. So schnell, dass ich jetzt erst, nachdem schon dritten Arbeitstag realisiere, dass ich wo angekommen bin und nicht mehr suchen brauche. Das ich etwas tue, wo ich mich sinnvoll fühle, Verantwortung übernehmen kann, unabhängig und selbstständig arbeiten kann, inhaltlich nichts Neues lernen brauche und somit gleich Erfolgserlebnisse habe und zusätzlich in ein soziales Gefüge eingebunden bin.

Es passt wirklich alles. Dass es ein Zuverdienstprojekt für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist und somit der Arbeitsrahmen an die Befindlichkeiten angepasst werden kann, ohne anzuecken. Dass ich mich von den anderen Beschäftigten vor Ort nicht zu sehr abhebe (psychische Einschränkung ist nicht gleich psychische Einschränkung) und bisher alle nett und sympathisch finde. Das die Beschäftigung nicht angeleitet und betreut ist (außer man hat natürlich Fragen) und damit arbeitsweltnah gestaltet.
So habe ich gleich das Gefühl, dass man erst mal davon ausgeht, dass ich das kann. Es wurden keine großartigen Fragen gestellt zur Vorgeschichte und Einschränkungen. Ich war eine halbe Stunde zum Gespräch, um herauszufinden, in welchem Bereich ich es mir vorstellen könnte und konnte dann sofort loslegen. Kein Amt musste involviert werden, keine Kostenübernahme geklärt. Es gilt auch nicht als Arbeit, sondern als tagesstrukturierende Maßnahme, mit einem Euro Motivationspauschale die Stunde und muss damit auch nirgendwo angegeben werden.

Hauswirtschaft. Das ist es nun. Ich war wirklich selbst überrascht, dass ich dabei ein gutes Gefühl bekam. Vorher hatte ich nie die Idee oder den Gedanken, dass das etwas für mich wäre. Das ich damit zurecht kommen würde, solche Tätigkeiten auszuüben. Es fühlt sich tatsächlich richtig gut an. Ordnung und Sauberkeit halten kann ich tatsächlich ziemlich gut. Und das jetzt auch noch für ein Soziales Projekt mit Verkaufseinrichtung zu tun, gibt mir ein sinnvolles Gefühl. Ich tue etwas Gutes. Ich mache, dass es sauber aussieht, die Kunden und Mitarbeiter sich wohl fühlen. Ich fühle mich jetzt schon mit dieser Einrichtung verbunden.

Ich hatte Vorstellungen, dass ich mich minderwertig fühlen würde, in einem Zuverdienstprojekt zu arbeiten und damit einsortiert als psychisch krank. Das ist nun überhaupt nicht der Fall. Ich fühle mich unter Gleichgesinnten. Ich fühle mich geschützt und gleichzeitig frei, mich zu entwickeln. Und da man auch nichts von meinen Defiziten wissen wollte, sondern lediglich sagte, machen sie es so wie es sich für sie gut anfühlt, fühle ich mich auch nicht krank und gleichzeitig in meiner Selbstfürsorge bestärkt.

Es ist wieder einmal Fügung. Genau an dem Tag wo ich mein Vorstellungsgespräch hatte, hat der einzige andere Mitarbeiter der für die Hauswirtschaft zuständig ist, sich für 3 Wochen krank gemeldet und es ist unklar, ob er wieder kommt.

Ich bin an zwei Tagen die Woche für jeweils 2 Stunden eingeplant. Knall hart bekomme ich meine Grenzen gespiegelt. Ich darf ganz deutlich spüren, warum ich nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt gehöre, damit überfordert wäre. Die ersten beiden Tage habe ich nach einer Stunde aufgehört. Die neue Umgebung, fremde Menschen, Menschen die mich beim arbeiten sehen, Verantwortungsgefühle die Überhand nehmen, starke Ängste vor Abwertung, Ablehnung, etwas falsch zu machen, zu stören, innerer Zeit- und Leistungsdruck, Schwierigkeiten Tätigkeitsprioritäten zu setzen, haben mich dermaßen überflutet.
Viele, viele Lernfelder. Bestimmt auch viele Übungsfelder zur Selbstannahme.

Neulich am Telefon

Okay. Einatmen… Ausatmen… Ruhig bleiben. Nicht hysterisch werden. Kein Grund sich fertig zu machen. Du schaffst das. Du musst nicht perfekt sein. Es muss nicht perfekt sein. Es darf unvollständig sein. Und du darfst aufhören, wenn es nicht mehr geht.

Post von meiner Versicherung, bei der ich Leistungen aus meiner Berufsunfähigkeitsversicherung beantragt habe. „Vielen Dank für die Beantwortung des Fragebogens.“

Das war der krasseste Fragebogen, den ich in all der Zeit ausgefüllt habe. So viele Details wollte noch niemand wissen und ich war froh, als ich das Ding endlich bewältigt hatte. Weiter im Brief. „Schildern Sie uns bitte ausführlich den Beginn, die Entwicklung und den Verlauf Ihrer Erkrankung.“

Oh mein Gott! Ich soll über 3 Jahre AUSFÜHRLICH schildern? Ich soll so etwas komplexes, vielschichtiges und auch nicht begreifbares wie eine psychische Erkrankung, über diese Länge der Zeit AUSFÜHRLICH schildern? Und mich an all die schrecklichen Momente erinnern? Wieder alles aufwühlen, präsent machen? Unmöglich! Ein kleiner innerer Zusammenbruch. Nach außen dringt nichts durch, außer das ich dieses Schreiben ein paar Tage konsequent ignoriere. Du musst da anrufen. Du musst ihnen sagen, dass das nicht möglich ist. Das darf ich nicht. Sie verlangen das von mir, also muss ich das machen. Nein, was nicht geht, das geht nicht.

Heute rufe ich an. Ich fühle mich etwas im Vertrauen und nutze diese Basis. Mein Ansprechpartner ist nicht da. Eine andere Angestellte nimmt sich meiner an. Meine Stimme zittert. Ich teile ihr mit, dass das so wie sie es verlangen für mich nicht möglich ist, mit den obigen Begründungen und mich das verzweifelt macht.

Ihre Reaktion: „Aber sie müssen doch in der Lage sein zu schildern, wie der Verlauf ihrer Erkrankung ist?“ Der Unterton ist eindeutig fordernd und verständnislos.

Ich bin fassungslos und traue mich sinngemäß zu sagen: „Wie kommen Sie darauf, dass ich das muss? Hatten Sie schon mal eine psychische Erkrankung, wo sie sich jeden Tag anders fühlen und das über lange Zeit, wo sie keine Worte haben für das was passiert?“

Sie wird etwas weicher im Ton. Ich solle es dann soweit versuchen, wie es geht und dazu schreiben, wenn ich etwas nicht beschreiben kann. Das Telefonat ist beendet.

Ich könnt heulen. Ich fühle mich nicht so, als hätte ich mich vertreten können. Und ich hab solche Widerstände, das alles noch mal formulieren zu müssen. Verdammte Sch…!