Ich habe meine Mutter verloren. Das ist es, was ich fühle.
Ich habe meine Mutter verloren! Sie ist weg! Sie ist nicht mehr da! Weinen.
Und tatsächlich gibt es eine Episode in meinem Leben, wo das real passiert ist. Ich war ca. 8 Monate alt, als meine Eltern plus Bruder in den Urlaub gefahren sind und mich derweil bei Freunden untergebracht haben. Ich weiß nicht wie lange dieser Urlaub gedauert hat, ob eine oder zwei Wochen. Aber anscheinend lange genug, um mich in diesen emotionalen Abgrund zu stürzen.
Meine Mama ist weg! Entsetzen. Es nicht fassen können. Es nicht begreifen können.
Es fühlt sich auch heute wie ein Abgrund an. Etwas ist verloren. Alles ist verloren. Haltlos und verloren. Leere. Auch der leere Raum in meiner Brust ist wieder da.
Angst! Ich habe Angst, dass es wieder passiert! Sie wird mich verlassen! Sie hat mich schon verlassen! Es gibt kein Weg zurück mehr! Alles ist verloren. Schmerz. Aufgeben. Auflösen.
Daneben bin ICH noch da. Manchmal zu viel. Manchmal so viel, dass ich nichts von dem mehr fühlen kann. Dass ich eine Mauer baue, um diesen Schmerz, um diese Angst, weil sie mir zu groß scheinen. Dort beginnt der Selbsthass, die Selbstzerstörung. Das wird mir klar. Das erlebe ich deutlich. Solange ich mir nah bleibe, also ich (im Jetzt) UND ich (im damals), bleibt es mir gegenüber freundlich gesonnen. Dominiert eines von beiden, gehe ich verloren. Meine Selbsterkenntnis hat hier zugenommen. Ich will mir verzeihen, dass auch ich die Waageschale nicht immer in der Mitte halten kann. Aber sehe, dass es immer öfter gelingt.
Einer Eingebung folgend suchte ich mir in den letzten Tagen Unterstützung durch Fernreiki. Es ist ein Geschenk! Es ist für diese Situation so dermaßen passend. Ich kann zu Hause bleiben, in meiner Wohnung, wo ich mich sicher fühle. Ich kann es so gestalten, wie ich es brauche, mit Musik, Decke, einkuscheln. Ich kann allen Gefühlen, so wie es geht freiem Raum lassen, ohne mit einer anwesenden Person beschäftigt sein zu müssen. Ich kann danach liegen bleiben, so lange wie ich es brauche. Es ist perfekt!
Gerade heute hat es meine beiden Ich’s wieder zusammengeführt. Ich war gestern sehr hart geworden, mir gegenüber. Fühlen konnte nicht mehr zugelassen werden. Ich habe mir Sorgen gemacht, dass ich mich gegen mich selbst richte. Es gab Anteile, die das unbedingt wollten, die mir unbedingt schaden wollten und das mit einem genussvollen Gefühl. Wie Rache nehmen. Süße Rache. Ich bin so erleichtert, dass die Behandlung jetzt im Moment die Richtung geändert hat.
Jetzt spüre ich vor allem Trauer und tiefe Erschöpfung.