Hach… Hach… Hach… wenn ich könnte wie ich wollte, hätte ich gejauchzt vor Freude, all diese vielen, tollen, bunten Dinge zu sehen. Und ich hätte alles ausprobiert. Den Flummi durch die Gegend hüpfen lassen. Das Expeditionsset ausprobiert. Mit Handpuppen gespielt. Kratzbilder hergestellt. Knete geknetet. Alles angefasst. So blieb es beim lächelnden Durchlaufen, zögerlichen Berührungen mal hier und dort und immer mit Außenblick, wie ich hier wohl wirke und was die Angestellte wohl von mir hält. Möglichst unauffällig und normal verhalten.
Und daaannn…! kam diese kleine Kiste mit solchen winzig kleinen Edelsteinen darin. HUNDERTE! Oh, hab ich die damals geliebt. Ich bin als Kind immer in den Schmuckladen und habe nach und nach, für ein paar Pfennig kleine Edelsteine gekauft. Das war mein Schatz der mir gehörte und mir das Gefühl gab, etwas Wertvolles zu besitzen. Ich bewunderte ihn regelmäßig und hoffte vielleicht, dass wenn ich so etwas Wertvolles besaß, auch selbst wertvoll wäre.
Diese kleine Kiste erinnerte mich daran und ich hätte am liebsten meine Finger in die Steine getaucht, sie gefühlt, sie durchrieseln lassen. Die Gefühle von damals tauchten wieder auf. Ich wollte sie besitzen. ALLE! Unbedingt! Ich wollte diesen Schatz. Ich musste über mich selbst lachen, unterdrücke den Impuls der Verkäuferin von meinen Erinnerungen zu erzählen und ging schweren Herzes aus dem Laden. Genau hier hätte ich mir jemanden an meiner Seite gewünscht, dem ich all das hätte erzählen können, albern können, begeisterte Zurufe, was man noch entdeckt hatte. Hach, ja… Diese ganze weite Erlebniswelt in einem und niemand bekommt es mit. Irgendwie doch schade.
Ja, ich hab noch diese Steine aus meiner Kindheit. Und? Was hat‘s gebracht? Nüscht! Meinen Selbstwert musste und muss ich mir ohne diese verdammten Dinger erarbeiten. 🙂