Atembeobachtung hat geholfen

Physiotherapie überstanden.

Ich hatte monatelang Schmerzen und konnte mir einfach nicht vorstellen, mich anfassen zu lassen und auch der Weg zur Ärztin war nicht drin.

Ich habe einige Erfahrungen mit Physiotherapie. Früher war das gar kein Problem. In den letzten Jahren wurde es immer schwieriger.

Mein Körper reagiert zwar auf Berührung mit Entspannung, aber gleichzeitig auch mit Anspannung.

Das machte dann den Erfolg der gelösten Muskeln zunichte.

Deswegen ließ ich es eine ganze Weile und nahm auch die Schmerzen der letzten Monate in Kauf.

Letzte Woche war es dann plötzlich möglich, zu meiner Hausärztin zu fahren und eine Verordnung zu holen und ich entschied mich für stinknormale Krankenmassagen, mit der Idee und Erinnerung, wenn fest zugegriffen wird (Halt spüren) und die Hände in Bewegung bleiben, kann es möglich sein, mich darin zu entspannen. Außerdem hat sich meine Basis verändert, da ich mehr Medikamente nehme. Und ich wollte auch ausprobieren, für den Termin zusätzlich Bedarfsmedikation zu nehmen.

In der Praxis war ich schon mal vor gut anderthalb Jahren und hatte meine Hintergrundthematik auch preisgegeben.

Diesmal habe ich nichts dazu gesagt und auch die Akte schien neu angelegt, so dass keine alten Informationen vorhanden waren. Und es war gut so, weil die Physiotherapeutin dadurch nicht verunsichert und übervorsichtig auftrat. Ich wollte ja einen festen Griff. Und oh jaaa, den bekam ich auch. 🙂

Ich spürte den Unterschied während der Behandlung, den die Medikamente ausmachten. Die Reaktionen der Unruhe, Wein-Impulse, Wehr-Impulse nahm ich sehr abgedimmt im Hintergrund war.

Und zum ersten Mal erlebte ich die positiven Auswirkungen meiner regelmäßigen Atemübungen. Damit konnte ich die Unruhe und Abwehr regulieren. Immer wieder suchte ich meine Atembewegungen und zählte sie oder begleitete sie mit „einatmen“, „ausatmen“ und nahm dadurch den Fokus weg von der Unruhe und löste zusätzlich ein angenehmes  Gefühl aus.

Gelenkte Aufmerksamkeit. Es hat funktioniert!

Die heftigste emotionale Reaktion hatte ich tatsächlich vor dem Termin, zu Hause. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich in der Lage bin „Stopp“ zu sagen, wenn etwas nicht gut ist. Das hat mich panisch werden lassen. Ein Telefonat mit einem Helfer half darüber hinweg. Die äußere Verstärkung „es kann nichts passieren“ und das einbeziehen aktueller Erinnerungen und Erfahrungen zum Thema Stopp-sagen, holten die Realität in die Wahrnehmung.

Zusätzlich malte ich noch Mandala, um mich abzulenken, sang ein Mantra und hörte Musik auf dem Hinweg. Kurz vorher nahm ich noch Rescue-Tropfen.

Ich bin froh, eine positive Erfahrung gesammelt zu haben.

Jetzt bin ich nur noch gespannt, ob mein Unterbewusstsein mir noch nachträglich altes Material schickt, heute Nacht oder Morgen oder ob es dabei bleibt.

Entlastung

Ich habe mich gerade daran erinnert, dass mir dieser Glaskristall hilft und er hat es auch wieder getan. Nach ca. 10-15 Minuten in der Hand nahm mein Gefühl zu leiden ab und ich wurde entspannter und friedlicher. Die Fixierung auf sehr unangenehme Körperempfindungen (Kopf) ließ nach.

Laut Hersteller symbolisiert er die Energie von Erzengel Michael und El Morya. Er soll helfen, bei allem was den Kopf betrifft, insbesondere Kopfschmerzen und Migräne. Er soll auf helfen, Süchte und selbstzerstörerisches Handeln zu beenden. Seine Themen sind Frieden, den höchsten Willen erfüllen und annehmen.

Ich hatte eben meinen kleinen Totalausfall.

Geholfen hat auch, alle Ängste und Sorgen in mir zuzulassen, sie mir genau anzuschauen und sie ’sprechen‘ zu lassen, was sie befürchten. Da konnte einiges verstanden, erkannt und dadurch relativiert werden.

Jetzt, nach 1,5 h kann ich wieder aufstehen und mich in der Lage fühlen mich zu bewegen und der Welt behutsam zuzuwenden.

Danke! 

Leiden und jammern

Auf einer tieferen Ebene oder tief gesetzt ist ein Leiden in mir.

Ich leide oft an irgendetwas. Doch es scheint da gar nicht um die Dinge selbst zu gehen, an denen ich scheinbar leide, sondern die Dinge tippen dieses tief gesetzte Leiden an, holen es hervor, meist unbewusst.

Ich kann das gerade bei meiner Erkältung spüren, die ich seit drei Tagen habe.

Es ist eigentlich alles okay. Ja, ich bin erkältet und habe mal mehr, mal weniger Schmerzen im ganzen Körper, im Hals und im Kopf. Das ist nicht schön und auch belastend, vor allem wenn man schlafen möchte. Aber es geht vorbei, ist zeitlich begrenzt so eine Erkältung.

Aber genau das fühle ich gar nicht. Es steigt so viel Elend in mir auf, ein Elend das ganz vergisst, dass auch Linderung möglich ist. Ein Elend das ganz doll jammern will, gerade auch dann, wenn anderen Menschen davon erzählt wird. Ich könnte der ganzen Welt mein Leiden entgegen tragen, damit es auch jeder sieht. Ein Elend, dass riesig groß ist und kein Ende hat und sich auf mein ganzes Leben ausbreiten will. Dann wird es zu einem am Leben leiden, mit dem Wunsch sich zusammenzurollen, alle Verantwortung abzugeben und nicht mehr da sein wollen.

Wie wenig das mit der Wirklichkeit zu tun hat.

Ich pendel da so hin und her. Gehe ins Leiden, merke das, führe mich wieder raus, soweit das möglich ist.

Ich kümmere mich, trinke Erkältungs-Tees, gurgel Salzwasser, mache Halswickel, bade, schlafe, nutze Rotlicht und reibe mich ein.

Trotzdem kippe ich auf die Seite, dass alles nicht zu spüren und kein Ende zu sehen. Ich spüre nicht, dass immer noch alles gut ist. Ich reagiere mit viel mehr Angst darauf, dass kleine Strukturteile ausfallen, obwohl so viel auch noch stattfindet.

Ich fülle die Anträge für das Amt aus und reagiere nach ein paar Seiten mit Überforderung und kann nicht weiter machen. Ich reagiere beim Kartoffelschälen mit Überforderung und muss unterbrechen. Und ich kann das alles nicht verstehen und akzeptieren.

Ich habe noch nicht den Zugang gefunden, mich dafür, für dieses Leiden voll zu öffnen und es einfach auch da sein zu lassen, weil es seinen Grund und seine Berechtigung hat. Woher es auch immer kommt. Es ist deshalb vielleicht auch logisch, dass meine Selbstfürsorge als Gefühl nicht ankommt, wenn ich den Zugang zur anderen Seite noch versperre.

Ach Gott, ich will aber auch nicht immer leiden! Das ist echt nicht leicht.

In letzter Zeit hatte ich sehr, sehr oft das Gefühl von Leiden. Ich finde da nicht oft einen passenden Begriff, um es benennen und greifen zu können. Ist es Traurigkeit? Oder Schwermut? Niedergeschlagenheit? Als Empfindung passt oft das Gefühl bedrückt oder beschwert zu sein. Ein Gewicht, das auf meiner Seele liegt.

Ich schreibe oben so leichtfertig über Schmerzen die vorbei gehen. Vielleicht ist es aber gar nicht so leicht für mich, Schmerzen zu haben. Vielleicht ist das sogar ziemlich, ziemlich schlimm Schmerzen zu haben. Der Jammer-Bereich möchte jetzt alle Schmerzen aufzählen, um eine Bestätigung für die Schlimmheit zu bekommen. Darum geht es nicht wirklich.

Ja, ich glaube, das ist echt schlimm für mich und meine Aufmerksamkeit wird stark davon eingenommen, mit dem Warten, dass es endlich besser werden soll. Da findet kein Gedanke zu ‚begrenzt‘ und ‚hat ein Ende‘ einen Raum.

Ich habe schon am ersten Tag gedacht (oder gehofft?), dass es bestimmt nur so eine 1-Tages-Erkältung ist. Und davor habe ich noch gedacht, dass es bestimmt nur eine Reaktion auf die Pollenzunahme ist. Ich kann mich gar nicht darauf einrichten, dass das vielleicht ein paar Tage dauern wird.

Das ist auch das Schwierige an dem Planen von Struktur. Ich klammere an die Struktur, als würde es um Leben und Tod gehen. Das wiederum erhöht den inneren Druck. Ich fordere von mir, alles so weiter zu machen wie bisher, was wohl unangemessen ist und ein gelerntes Muster wiederholt, meine Grenzen zu überschreiten. Ah, vielleicht sind die Überforderungsgefühle auch deshalb größer geworden. Ein Erkenntnisblitz.

Ich kann aber auch verstehen, warum ich so an der Struktur festhalte. Sie war ein Erfolg die letzten zwei Wochen. Sie hat funktioniert und mich gehalten. Es ist schwer das loszulassen. Ich kann nicht fühlen, dass es um einen begrenzten Zeitraum geht, wo diese Struktur nicht ist und danach wieder da ist. Für mich ist das loslassen wieder ein Haltlos werden. Klar, dass das so viel Angst macht. Ich verstehe.

Krankheit → Strukturverlust außen → keine Struktur innen → Angst/Haltlosigkeit

Und die Struktur die ich mir ausgedacht habe, setzt ja genau an den Themen an, die bei Krankheit zusätzlich beeinträchtig oder verhindert werden, wie Schmerzen, Ordnung, Ernährung. Wo ich dadurch auch wieder näher an getriggerte Gefühle von Verzweiflung und Ohnmacht komme.

Hach, ist das alles kompliziert.

Hinzu kommt das Thema der Isolation. Das sollte ich mal mit bei meiner Basis beachten und versuchen sicher zu stellen, wenn es zum Bedarf kommt. Ich kann gut einige Tage alleine sein und nur oberflächliche Begegnungen haben. Doch in Situationen wie jetzt, im unfreiwilligen auf mich zurückgeworfen sein, wird es schwer aushaltbar, ja richtig bedrohlich, das niemand da ist. Deshalb fühlt es sich sehr wichtig an, heute zu einer Gruppe zu gehen, die ich sonst eher selten aufsuche.

Ach, und mir wird klar, dass ich meine Selbstfürsorge an Erwartungen geknüpft habe. Wenn ich das und das mache, dann muss es ja morgen besser oder weg sein. Blöd und enttäuschend, wenn es dann nicht so ist.

Als Idee kommt mir noch, mir vielleicht für Krankheit eine eigene Struktur zu überlegen. Z.B. morgens mit baden zu starten. Das hat die Tage immer gut getan, nach verkrampfter, verschwitzter Nacht.

Ich glaube, dass hier hat jetzt echt etwas Entlastung gebracht.