16.06.2018
Der emotionale Schmerz des Abgelehnt fühlen ist immer noch da. Ich kann ihn wahrnehmen, aber halte ihn auf Distanz, weil ich Angst vor ihm habe.
Selbstverletzung ist vorhin wirklich eine Option geworden. Ich habe das als Geste verstanden, diesen Schmerz sichtbar zu machen. Das macht für mich sogar Sinn, weil ich nicht glaube, dass ich diesen Schmerz mitteilen kann, so daß er gesehen werden könnte. Und weil es so unerträglich wird, wohl die Geste der Selbstverletzung. Der Wunsch gesehen zu werden.
Ich schreibe, um vielleicht drumherum zu kommen.
Bisher erfolglos. Weil, auch wenn ich von Schmerz schreibe, halte ich ihn auf Distanz. Er fühlt sich auch jetzt nicht gesehen.
Ich müsste ihn zulassen… Selbst fühlen…
Das ist so groß… dieses uralte abgelehnt fühlen.
Diese Verletzung so tief.
Einmal quer durch die Seele.
Mitten ins Herz.
Nicht gewollt.
…
Da geht mir die Sprache verloren.
Hab kurz aufgeschluchzt. Vielleicht reicht das erstmal für die nächsten Stunden.
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17.06.2018
Sonntag.
Gestern Abend wieder Selbstverletzungsgedanken und heute Morgen auch. Ohne Ausführung.
Heute habe ich das als Ausdruck der Belastung wahrgenommen. Vielleicht auch von Angst und Haltlosigkeit. Damit etwas Konkretes schaffen. Etwas Greifbares, Sichtbares, um das man sich kümmern kann.
Ich hab das glaube ich auch mit der Haltlosigkeit verstanden. Wann sie kommt.
Wenn ich Angst vor meinen eigenen Gedanken und Gefühlen bekomme und ihnen ausweiche. Dann entsteht Haltlosigkeit. Diese Gedanken und Gefühle finden keinen Halt mehr in mir, weil ich ihnen ausweiche.
Heute Morgen waren das zum Beispiel Gedanken, nicht mehr leben, nicht mehr da sein zu wollen und eine tiefe Niedergeschlagenheit.
Das macht mir Scheißangst, wenn ich mich so fühle. Angst in Dunkelheit und Leere abzurutschen und darin keinen Ausgang mehr zu finden.
Ich hab mich Gott sei Dank erinnert, dass es in der Vergangenheit immer, immer wieder eine Verbesserung gab und im Außen meist alles okay bleibt. Nur das Innen sich so schrecklich anfühlt.
Mein Leben wird also nicht in Dunkelheit und Leere versinken, abgesehen von begrenzten inneren Zuständen.
Die Angst ist trotzdem noch da.
Auch der Wunsch, heute mit diesen Gedanken nicht alleine zu sein.
Die KBS hat heute auf. Ich weiß nur nicht ob ich mich da so wohl fühle, mit meiner momentanen Grundstimmung. Könnte sein, dass Witze zu weiteren Verletzungen führen.
Na mal sehen. Ich lass das mal auf mich zukommen und mach erstmal ne Atementspannungsübung.