Herzöffnung Meditation

Obwohl ich mir schlichtes Beobachten vorgenommen habe, landet mein Fokus bei der Liebe.

Ich erinnere mich an die Liebe und wie sie sich anfühlt, wenn ich meinen kleinen Neffen sehe, wenn ich die anderthalb-jährige Tochter meiner Freundin sehe. Mein Herz geht auf. Da passt alles hinein. Der ganze kleine Mensch, von oben bis unten, von vorne bis hinten. Keine Ausnahme. Annahme ganz und gar.

Ich breite dieses Gefühl in meiner Erinnerung und in meiner Wahrnehmung aus. Versuche es so groß, so tief, so unmittelbar in mir zu fühlen, wie es möglich ist und dann… drehe ich es zu mir um, stelle mich selbst in den Mittelpunkt.

Verschiedene Regungen, verschiedene Windungen, verschiedene Ausweichmanöver, verschiedenes Fokus verlieren.

Eine abfällige Bemerkung später. Eine Herzraumöffnung weiter… klick. Der Satz in meinem Kopf: Auch dein Schmerz gehört in die Liebe.

Schmerz. Aber der Gute. Der Schmerz, der anzeigt, dass ich mich wieder fühlen kann, meine Verletzlichkeit, meine Verletzung.

Weinen. Gutes freies gehaltenes Weinen. Schmerz weinen, in Liebe gehalten. Dankbarkeit. Schmerz erkennen, als Ergebnis des zugefügten Schmerzes meiner Kindheit. Erfahrenen Schmerz würdigen und anerkennen, als ein Teil meiner Biographie.

Druck machen. Jetzt bloß nicht den Kontakt verlieren.

Erkennen. All die gedanklichen Abwertungen. Die Abwertungen der Anderen. Darunter liegt Schmerz. Daneben die Möglichkeit von Liebe. Was Falsches gelernt, über mich. Nicht abzuschütteln, aber anzuerkennen. Mich selbst erkennen. Mich selbst sehen. Mich selbst würdigen.

Das Gefühl der Selbstannahme im Fokus halten. Am liebsten für immer und ewig. Es fühlt sich so gut an, so weich, so richtig. Festhalten. Erkennen. Demut.

Mich mit gefalteten Händen vor dem Herzen und vor der Stirn tief bedanken, bei den größeren Kräften, für diesen wundersamen Augenblick. Ein ehrliches, anerkennendes Danke kommt zurück. Danke, dass du diese Arbeit machst.

Wieder tiefes, gutes, berührtes Weinen. Anerkennung. Ein so seltenes Gefühl.

 

Selbstablehnung 

Das ist der Minotaurus in mir, die große Aufgabe, der entscheidende ‚Kampf‘.

In der Mitte des Labyrinths steht meine Selbstablehnung.

In der Mitte des Labyrinths steht all das, was mich vom Leben abhält, mich davon trennt. Mich meiner Energie und Lebenskraft beraubt. Mich klein hält, grau, taub und müde macht.

Das Schwert kann nur die Liebe sein.

Auch wenn ich noch nicht weiß wie es gehen soll, weiß ich doch, dass es schon geschieht.

Schreiben II

Ich weiß, was es ist. Ich weiß, warum ich nicht schreibe.

Hinter jedem Gedanken steckt die Ablehnung. Darauf würde ich stoßen, wenn ich schreiben und damit, mir näher kommen würde. Und hinter jeder Ablehnung dessen was ist und dessen was ich bin, steckt die Traurigkeit. Traurig, dass dieses und jenes nicht mehr ist. Traurig, dass alles anders ist. Traurig, dass da nichts mehr ist.

Die Traurigkeit trauert um das Verlorene. Das fühlt sich gesund an.

Nicht schreiben, heißt still halten. Gedanken nicht vergrößern, Leid nicht vergrößern. Abwarten. Warten. Ablenken. Überbrücken. Zeit überbrücken.

Angst vor sich selbst haben.

Hahhh!

Ich stelle mich neuen Situationen. Ich gehe bewusst in Situationen, bei denen ich einen Widerstand habe, weil sie fremd und neu sind.

Frau Helferin ist dabei. Das ist schrecklich und gut zugleich.

Wir sitzen gemeinsam im Auto und fahren Orte ab, wo ich mal wieder tanzen gehen könnte.
Der erste Schritt, mich dem anzunähern. Schauen, wo ist das, wie sieht es da aus, wie fühlt es sich an.
Ressourcenaktivierung.

Ich begegne mir, so wie ich mir bisher nicht begegnet bin, weil ich diese Bereiche viel vermieden habe. Lieber auf einen guten Moment warten, der selten, bis nie kam.

Ich fühle Angst.
Ich will keine Angst fühlen.
Sie soll nicht sehen, wie viel Angst ich habe.
Ich kämpfe gegen mich.
Hör auf Angst zu haben. Es gibt doch überhaupt keinen Grund. Hab dich nicht so.
Ich kämpfe gegen sie.
Sie soll das alles nicht sehen. Ich schäme mich. Ich bin doch erwachsen. Ich sollte das doch können.

Gehe erst alleine los, um zu schauen. Sie wartet im Auto. Komme nicht weit. Trau mich nicht durch die erste Tür, weil sie keine Klinke von innen hat. Angst eingesperrt zu sein.
Zurück zum Auto. Projekt gescheitert.
Ich fühle, dass ich hier Hilfe brauche.
Ich will ihre Hilfe nicht.
Ich bin froh, dass sie da ist.
Hin und Her. Hin und Her. Enge in mir. Alles schiebt/drängt sich gegenseitig weg.
Ich könnte schreien, weinen, mich in Luft auflösen gleichzeitig.

Hilflosigkeit. Alles passiert einfach nur noch. Kein Durchblick.

Heraus kommt: Kind sein. Weinerlich. Still. Pessimistisch. Sich winden. Ausweichen wollen. Verstecken. Aufgeben. Widerwille. Sich ziehen lassen. Entscheidungen abgeben.

Noch mehr Angst.
Hält sie das aus, hält sie das aus? Erträgt sie mich so? Bin ich nicht ganz schrecklich so?
Bin ich so? Bin ich so?
Oh Gott, so bin ich (auch)!

Hahhh!

Blitzlichter aus der Tagesklinik

03.09.
Ich will keine Hoffnungen mehr gemacht bekommen!

05.09.
Ich realisiere gerade, nach 4 Jahren, dass ich eine Erkrankung habe, dass ich ein Ungleichgewicht in mir trage, welches ich durch eigene Bemühungen nicht ausgleichen kann. Das ist ein Schock!

09.09.
Ich hatte in der Verbindung zum Göttlichen und zur Erde etwas gefunden, was mir alles gegeben hat, was mir als Kind fehlte.
Und nun sagt mir jemand, das sei nicht echt, es sei sogar böse und würde mich nur täuschen und manipulieren.

11.09.
Ich schäme mich dafür, dass sich das hier so zeigt, dass ich so bin.

18.09.
Rückschläge waren nicht einkalkuliert.

20.09.
Es kommt wie es kommt, doch was ich erfahren habe, kann man mir nicht nehmen.

21.09.
Soviel Weinen und Unfassbarkeit darüber, wie es sein kann, dass ein Glaube trennt und eine Beziehung nichts zählt.

22.09.
Ihre andere Sichtweise bedroht mich.

23.09.
Erkennen von chronischer Erschöpfung/Müdigkeit/Kraftlosigkeit. Erkennen von dauerhafter Grundanspannung, Verunsicherung und Ängsten im zwischenmenschlichen Kontakt. Erstmaliges identifizieren mit der Borderline-Diagnose von vor Jahren.
Ich habe das Gefühl, ich stehe ganz am Anfang.

30.09.
Ich habe so eine Scheiß-Angst diese Bindung zu verlieren, wenn ich mich abgrenze.

02.10.
Mir fehlen Erfahrungen von Grenzen setzen/Position beziehen, ohne den Anderen zu verlieren.

03.10.
Mit mir leben – nicht gegen mich. Getarnte Selbstabwehr, versteckt hinter Fürsorge.

Wellengang – auf und ab

07.01.2015

Heute hatte ich einen Weiter-weg-Blick auf mein gesamtes aktuelles Leben.

Da war eine kleine Beschäftigungsstelle, von der ich vor 2 Monaten noch nicht zu träumen wagte.
Da war ein Ort der zwanglosen, nicht zu nahen Begegnung, wie ich es mir so oft ersehnt hatte.
Da war ein Hr. Helfer, der mir so unglaubliche Selbsterfahrungen und –erkenntnisse bescherte, womit ich niemals gerechnet hätte.
Plötzlich besuche ich auch eine DBT-Gruppe, wo ich schon seit 2011 geahnt habe, dass das etwas für mich sein könnte.
Dazu eine tolle Ärztin. Auch eine Therapie, die ich eigentlich nicht mehr bräuchte, weil ich gewachsen bin.
Eltern die noch leben. Und wertvolle Herzverbindungen.

Soviel Unterstützung und Entwicklung.
Eine tiefe Welle der Dankbarkeit ergriff mich.

 

10.01.2015

Gestern das Gespräch mit Herrn Helfer und der neuen Frau, die die Hilfe evtl. übernimmt, gehabt, bei denen im Büro.

Es war krass. Krass wie ich mich gefühlt habe, was da alles hoch kam. Krass so gesehen zu werden, sich so offen zu zeigen. Da waren unglaubliche Kämpfe und widersprüchliche Gefühle in mir und alle wurden ausgesprochen, aber als Gefühl versucht massiv zurückzuhalten. Krass für mich vor anderen so kindlich zu werden, unsicher, Kontrolle verlieren, nicht mehr sprechen können, weil eine Panikattacke bekämpft wird. Herr Helfer spricht für mich weiter – ebenso krass. Jemand unterstützt mich – Konflikte, Konflikte im Inneren – einer nach dem anderen.
Es wird verstanden, dass wenn ich mich verlassen fühle, dann noch nach Rückversicherungen frage. Ich selbst kann es in dem Moment gar nicht verstehen. Nehme nur wahr, dass ich so bin und schäme mich in Grund und Boden. Vor dieser Frau, die ich gar nicht kenne und die das alles sieht, so viele Fragen stellt. Ich fühle mich in die Ecke gedrängt. Gebe Antworten, die mir im nächsten Moment falsch vorkommen, unvollständig. Weitere Konflikte in mir. Puhhh…

Heute zu Hause überrollt mich dann die Erkenntnis. Plötzlich sehe, fühle ich ganz klar, wie ich meine Gefühle vor anderen ablehne. Wie stark ich mich ablehne, wenn jemand dabei ist. Besonders die alten, schwachen, kleinen, ängstlichen, unsicheren Gefühle.

Im Gespräch sagte ich auch, dass ich das voll übertrieben fände, zusätzliche Rückversicherungstelefonate mit Herrn Helfer. Danach, dass es hilfreich wäre. Hin und her. Wahnsinn. Ich war so fertig danach. Habe erst als ich zu Hause wieder ankam, gemerkt, dass das was Heftiges war. Meine Arme und Hände fingen an zu kribbeln (die zurückgehaltene Panikattacke) und dann lösten sich die Stress-/Angsttränen und ich sah’s weinend im Bad. Es wimmerte die ganze Zeit, diese Veränderung nicht zu wollen, nicht zu können usw..

Das ist eine unglaubliche emotionale Herausforderung.
Und es kommt mir immer noch fremd vor, dass ich so bin, dass das wirklich ich bin. Das ich all diese Gefühle habe. Da hänge ich noch im alten Ich, welches mit so etwas nichts zu tun hatte. Da spalte ich heftig ab.

Habe mir in der Meditation gesagt, dass ich mich auch damit liebe. Bin in Tränen ausgebrochen und die Antwort war “das kann ich dir gar nicht glauben.” Ist trotzdem was angekommen. Bin mir näher gekommen.

 

15.01.2015

Dieses Gespräch hat Türen aufgerissen. Übermäßige Angstreaktionen in Situationen die eigentlich schon angstfrei waren. Weinerlich. Geringe Stresstoleranz. Versorgungsprobleme.
Alles zurückgefahren. Arbeit abgesagt. Fällt mir schwer. Gefühl wieder bei null anzufangen. Körper macht schlapp. Herzflattern, Schwindel, zittrige Beine. Schwächemomente.
Lyrica ausprobiert. Hat sehr starken Suchtdruck ausgelöst. Wieder abgesetzt. Schade. Hatte gehofft, damit die Ängstlichkeit etwas zu mildern.

Mit der Realität kämpfen – so aktuell wie eh und je. Ziele, Wollen loslassen und das Jetzt annehmen bleibt wohl immer eines meiner eher herausfordernden Themen. Meditation hin oder her.

Schattenanteile II

Es scheint Paradox. Einerseits hole ich mir Unterstützung im Außen, was ein Bild der Selbstfürsorge entstehen lässt. Andererseits hole ich mir keine Unterstützung und lasse mich mit mir alleine. Beides gibt es und für beides liegt die gleiche Ausgangssituation vor – innere Not die einen Konflikt auslöst, und zwar, dass Diese nicht nach außen gezeigt werden will.

In diesem inneren Konflikt verbirgt sich meine Selbstablehnung, mein Selbsthass.
(Es ist schwer für mich darüber zu schreiben. Es zu sortieren. Hinein zu spüren. Das merke ich an der Länge der Nachdenkzeiten und dass ich dabei meine Fingernägel malträtiere.)

Welche Erfahrungen habe ich mit Schmerzen, mit emotionalen oder körperlichen Verletzungen in meiner Kindheit gemacht? Wie wurde auf Not reagiert? Das ist die Geburtsstunde meines heutigen Umgangs damit.
Zu oft erlebte ich ärgerliche Reaktionen, Wut, Vorwürfe, fehlende Anteilnahme, Ungeduld, fehlender Trost, Genervtheit. Ich lernte, meine Not will niemand haben, sie ist hinderlich und ich bin an der Entstehung selbst schuld.

An welcher Stelle entsteht nun die eigene Ablehnung? Das komplizierte, hier den Ursprung zu fühlen, ist, dass die Selbstablehnung eine Folgereaktion auf ein vorangegangenes Gefühl ist.
Emotionaler Schmerz.
Und zwar nicht der Schmerz, der die Not erst hervorgerufen hat, sondern der Schmerz, der entsteht, wenn die Not abgewiesen wird. Um dieses überdimensionale, schreckliche, grauenvolle Gefühl nicht fühlen zu müssen, wird es innerlich abgelehnt und dadaaa, der Deserteur ist geboren. Ein Schutzversuch.

Deshalb steigerte sich mein Selbsthass, als ich versuchte jemanden anzurufen. Die Gefahr, keine Hilfe zu erhalten und der darin liegende Schmerz wurden damit (scheinbar) abgewendet.
Das ist das Dilemma, das ist der Konflikt, dem ich immer wieder ausgesetzt bin. Das ist der Grund, warum ich schwierige Zeiten so lange wie möglich alleine bewältige, mich eher zurückziehe und in diesen Zeiten Menschen als bedrohlich erlebe.

Ich erinnere mich an etwas, was meine Mutter mir von damals berichtete. Sie habe ärgerlich reagiert, wenn die Schule sie anrief, weil jemand von uns (mein Bruder oder ich) krank war und abgeholt werden musste, weil sie dafür ihre Arbeit liegen lassen musste. Arbeit war wichtiger, als ihre Kinder. Autsch!

Nur wenn die Not länger währt und akut ist, entsteht eine andere Bewegung. Ich beschrieb das einmal mit dem Begriff „Kümmer-Autopilot“. Dieses Wort beschreibt genau was passiert. Auch hier vermeide ich die Gefahr des Schmerzes bei Zurückweisung, in dem ich mich von meiner Not innerlich abspalte. Ich kann dann noch sagen, dass ich Hilfe brauche, aber nicht mehr warum und wobei und trete dabei meist gesammelt und gefasst auf. Die ursprüngliche Wunde ist nicht zu greifen und so für andere ebenfalls nicht sichtbar. Ich bin mit Handeln beschäftigt und weg vom Fühlen.

Insgesamt eine ganz schön fiese Situation.

So wird auch etwas nachvollziehbarer, warum ich manchmal mit Verachtung auf Menschen reagiere, die sich nicht selbst um sich kümmern, die ‚schwach‘ sind und die Verantwortung abgeben. Der Deserteur reagiert: Wie können sie sich einem anderen so ausliefern, mit der Gefahr der Zurückweisung?

Zusammengefasst: Selbstablehnung = Angst vor emotionalem Schmerz

Schattenanteile

Passenden zur Sonnenfinsternis vom Donnerstag, erlebe ich bewusst das Sichtbarwerden einer Schattenthematik. Die Selbstablehnung. Ein innerer Deserteur, denn ich nur gelegentlich wahrnehmen kann, wenn er mit aller Gewalt nach vorne tritt und mich mit Schlägen und Schnitten vernichten will. Ein ungeliebter Gast, der so schnell und unerwartet wie er auftritt, auch wieder verschwindet und von mir auch ganz weit weg gehalten wird. Immer bin ich überrumpelt, überfordert, ohnmächtig, hilflos und kapiere null, was da von statten geht. Immer will ich davor weglaufen, will es nicht sehen, fühle mich schlecht und schuldig, dass es überhaupt so etwas in mir gibt. Ich sollte doch gut zu mir sein. Ich übe doch die Selbstliebe. Da passt so etwas gar nicht ins Bild. Da gehört so etwas weggesperrt.

Das klappt wohl ganz gut, dass wegsperren. Ich bin immer wieder überzeugt, davon befreit zu sein. Trotzdem bekomme ich Rückmeldungen aus meinem Umfeld, die auf diesen Deserteur hinweisen. Und ich schüttele den Kopf. Das kann nicht sein. Das würde ich doch merken. Nein, nein, da ist gerade nichts. Wirklich nichts. Ich bin in Frieden mit allem was ist.
Da nehme ich mich ganz schön selbst auf die Schippe, ohne es zu merken. Deshalb heißt es ja auch Schattenanteile. Sie wirken, ohne gesehen zu werden.

Der Tag vor der Sonnenfinsternis dann wieder. Ich erzähle von Ablehnungsgefühlen. Mir wird das Spiegelgesetz vor Augen gehalten. Ablehnung fühlst du, weil du dich selbst ablehnst. Ich bäume mich auf. Das stimmt doch gar nicht! Ich lehne mich doch nicht selbst ab! Ich zweifle an meinem eigenen Aufbäumen. Und siehe da, am gleichen Tag, am Abend überfällt er mich mit voller Wucht. Der Deserteur. Ich verstehe die Welt nicht mehr. Ich könnte mich in Stücke schneiden, zerfleischen will ich mich. Vernichten will ich mich. Verachten tu ich mich und entlade diese Verachtung mit harten Faustschlägen auf meinen Oberschenkel. Im nächsten Moment wimmere ich, dass es mir leid tut, streiche über mein Bein. Entschuldige mich. Bin hilflos. Weiß nicht, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll. Verstehe sie nicht. Sie tun mir weh. Ich tue mir weh. Wünsche mir Hilfe. Nehme das Telefon. Will jemanden um Hilfe bitten. Beim Wählen und den ersten Klingeltönen, steigt mein Selbsthass über dieses Handeln ins unermessliche, so dass ich schnell wieder auflege. Einbahnstraße.

Fortsetzung geplant…

Ganz sein

Angst haben vor der Verantwortung für mich selbst UND es mir zutrauen.

Vor noch nicht all zu langer Zeit, dachte ich, da gibt es nur ein entweder/oder. Ich habe entweder Angst und bleibe stecken oder ich traue es mir zu und gehe vorwärts. Angst ist also schlecht, muss überwunden werden. Jetzt spüre ich, dass ich nur in der Vereinigung GANZ bin. Angst ist da. Ja. Ich bin Angst. Sie ist ein Teil von mir. Und ebenso ist da Vertrauen. Ich bin Vertrauen. Angst braucht Vertrauen. Gemeinsam können sie laufen lernen.

Ich bin dabei die Hand im Außen langsam loszulassen und vorsichtig wackelige Schritte zu laufen. Angst und Vertrauen. (Thera im Urlaub, Ärztin im Urlaub, Freundin auf Reha, Ergo im Urlaub)

Es muss sehr viel Angst sein, da ich fleißig Symptome von Dissoziation und Depression produziere. Selbstannahme und Selbstablehnung. Auch diese beiden Pole finden in mir zusammen. Mich geistig in den Arm nehmen, für alles was ich durchlebe UND auch mal diese Ungerechtigkeit des Lebens beklagen.

Es läuft also ganz gut! 🙂