Es wird draußen dunkel. Ich fühl mich verbunden mit mir und meiner inneren Stimme. Sie sagt raus. Raus, sofort! In den Wald. Irgendwo hinlegen und Wald fühlen, mich fühlen, erden. Nicht irgendwo. Ich weiß an welcher Stelle. Das Verlangen ist wichtiger, als alle Ängste. Da hinlegen wo dich alle sehen? Bist du verrückt? Und außerdem ist es schon spät. Egal. Zielstrebig und zügig mache ich mich los.
Draußen. Oh! Ob es gleich regnet? Wunderbar! Ist mir recht. Im Wald. Es fängt an zu regnen. In Strömen. Hinlegen passt nicht. Hinsetzen. Fühlen wollen. Viel fühlen wollen. Ich suche nach viel fühlen. Ich versuche das Viel-fühlen-wollen loszulassen. Es ist nicht so wie ich es gerne hätte. Ich fühle nicht so viel, wie ich es gerne hätte. Aber ich finde das okay dazu. Ich fühle das was da ist. Im Raum zwischen meinem Körper und den Dingen im Außen. Da bin ich. Das ist okay. Da bleibe ich. Ich lasse die Augen etwas offen, da ich weg bin, wenn ich sie schließe. Der Regen durchnässt mich, trotz Baum über mir. Ein Feld öffnet sich. Ich öffne mich zu einem Feld, größer als mein physischer Körper. Um meinen Kopf herum oder davon ausgehend. Der Körper bleibt fern. Ohne mein Zutun steigt Freude auf. Ich spüre Regentropfen. Alles ist gedämpft. Aber es ist okay. Ich bin voller Freude. Fange an zu lächeln. Ganz von alleine. Fühle ein großes Lachen wollen. Fühle leben und lachen. Fühle ein lachendes Jauchzen aufsteigen. Ich kann es mir noch nicht erlauben. Es ist okay so.
Ich umarme den Baum unter dem ich saß. Bedanke mich. Auch hier komme ich nicht sehr tief in Kontakt mit meinem Herzen, wie sonst zu anderen Zeiten. Es ist okay. Ich laufe nach Hause. Das Lächeln weicht nicht aus meinem Gesicht. Ich bin glücklich, obwohl ich nicht ganz da bin. Laufe durch den Regen. Weiche Pfützen aus. Wieso weiche ich den Pfützen aus? Meine Füße wollen barfuß durchlaufen. Okay. Dann tun wir das jetzt. Ich ziehe die Schuhe und Socken aus. Herrlich. Ich freue mich noch mehr. Ein breites Grinsen. Es ruft in mir: schaut her, ich traue mich, ich genieße, ich lebe. Ich stehe an der großen Kreuzung. Autos halten. Sehen mich. Ich grinse weiter. Die Scham, die Furcht bleiben im Hintergrund. Was tut sie nur? Erfüllt und zufrieden komme ich klatschnass zuhause an. Das hat gut getan!