kurz

Ich vermisse meine Leichtigkeit.

Wenn ich zurück schaue, kommt es mir vor, als hätte ich sie mir nur ein-gebildet, aus-gedacht. Als wäre sie nur möglich gewesen, in dem ich andere Teile der Realität ausgeblendet habe.

Das möchte ich natürlich auch nicht mehr.

Ich hoffe, es gibt noch eine andere Art von Leichtigkeit.

Ich stelle sie mir als etwas vor, was unabhängig von den Dingen, Realitäten ist.

Jaaa… das wäre schöööön. Das könnte ich gut gebrauchen.

Stimmungsaufheller

Jeden Tag erfreue ich mich an meiner Balkonblumenwiese. Bestaune sie. Entdecke wieder eine neue Blumenart. Beobachte wie die Blüten wachsen, sich öffnen, schließen, sterben und Samen ausbilden.

Es gibt dieses Jahr nur sehr wenige Insekten. Kaum Hummeln und Bienen. Hoffen wir mal, dass es am langem, kaltem Frühling liegt und nicht am weltweitem Bienensterben.

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Daten

Ich führe seit einigen Monaten täglich eine Liste, in welcher ich meinen Tag bewerte. Die Diary-Card. Ist aus dem DBT-Programm und habe ich für mich ein wenig angepasst.

2015_06_15 Diary-Card

Ich finde das ziemlich spannend, weil es einen Blick ermöglicht, den ich sonst nicht habe. Ich habe die Daten in eine Exel-Tabelle übertragen und versuche verschiedene Parameter übereinander zu bringen. Zum Beispiel fände ich es spannend zu schauen, ob sich die Menstruation auf die Stimmung auswirkt oder auch der Mondzyklus. Ich weiß noch nicht, wie ich das grafisch in Exel umsetze. Bin da nicht so bewandert. Mal sehen.

Ich habe bisher die Werte für Freude und Antrieb in ein Diagramm gebracht. Das alleine war schon spannend, zu sehen wieviel Auf und Abs es gibt.

2015_06_15 Diagramm Antrieb

Ende April ist eine deutliche Veränderung im Gesamtbild erkennbar. Man glaubt es kaum, aber es ist die veränderte Medikation. Warum man es kaum glaubt, ist, weil ich lediglich um 1 mg Paroxetin (von 6 mg auf 7 mg), wo die übliche Anfangsdosis eigentlich bei 20 mg liegt, nach oben gegangen bin. So eine minimale Veränderung wirkt sich so deutlich aus. Ich finde das erstaunlich.

2015_06_15 Diagramm Antrieb 2

Ich selbst spüre diese Veränderung auch deutlich. Es gibt weniger Freudespitzen, was mir wirklich auch fehlt, dafür gibt es auch weniger Antriebstiefs. Die Stimmungswechsel sind auch weniger geworden. Wohl fühle ich mich damit nicht, weil die Gefühle trotzdem da sind, nur lediglich für mein Bewusstsein vernebelter. So fühle ich mich auch öfters, leicht vernebelt, wo ich nicht richtig weiß, was ist denn jetzt eigentlich los mit mir, wie geht es mir, wie fühle ich mich.

Auf den täglichen Alltag wirkt sich das eher gut aus. Ich kann kontinuierlicher an Dingen dran bleiben. Trotzdem juckt es mir schon seit 3 Wochen in den Fingern, wieder auf 6 mg zu gehen, weil ich nicht mehr so gut mit meinen Gefühlen sein kann, für mich zu wenig Zugang habe.

Morgen ist Neumond. Nach Neumond ist eine gute Zeit für Neubeginne aller Art. 🙂

Schneee…

Hab’s nachts schon mitbekommen. Es schneit! Das Zimmer leuchtet heller in der Dunkelheit.

Der Morgen. Schwungvoll aufgesetzt. Vorhang beiseite geschoben. Weiß! Alles weiß! Blauer Himmel und ein paar sanfte Rosawölkchen. Ich strahle. Juchuuuu! 😀 Schneee UND Sonne! Ein Traumpaar. Meine Stimmung schwingt sich mit dem Strahlen da draußen in die Höhe. Vorfreude. Ungeduld. Gar nicht schnell genug frisch machen und frühstücken können, weil es unbedingt raus will. Wie gut das tut. Licht! Endlich wieder Licht.

Schnee

Die Haustür öffnen. Wieder ein Freudeschub, weil noch kein Schnee vor der Tür gekehrt wurde. Spuren machen. In die Helligkeit blinzeln. Die weißen Tannen bewundern. Schön wenn der Schnee auf den Ästen liegen bleibt. Hoffentlich hält sich das. Hoffentlich fällt noch mehr. Hoffentlich kommt da noch ganz viel und bleibt es so richtig kalt, bettelt es in mir drin.

Die Menschen lächeln alle oder wirken viel offener. Kinder mit Schlitten. Ich lächle auch stumm vor mich hin. Manchmal bemerke ich es gar nicht. Die Zugausfälle wegen Weichenstörungen können heute niemandens Stimmung verderben. Es wird gescherzt und gelacht. Ich lache mit.