Gestern war es hier ordentlich stürmig.
Erschöpft vom Weinen, schwer von Trauer, Niedergeschlagenheit und Schwermut, öffne ich morgens das Fenster, um die Nacht aus dem Raum zu lüften.
Fasziniert schaue ich in die sturmgetriebenen Wolken, blaue Himmelfetzen und die unruhige Pappelbaumallee.
Es klingt nach Sturm, wie der Wind an den Hauserfassaden reißt, sich an Bäumen reibt und jedem Ding, das im Wege steht einen Laut entlockt.
Da sehe ich einen Vogel, eine Elster die sich gegen den Wind zur Baumreihe kämpft, teilweise heftig flattert und trotzdem stillsteht am Himmel.
Ich mach mir Sorgen, ob sie es schafft.
Und überhaupt… ist das nicht ein Tag an dem Vögel lieber im Baum sitzen bleiben, abstatt sich durch die Luft zu kämpfen?
Sie schafft es.
Da sehe ich noch weitere Elstern in den Bäumen sitzen. 4, 5 Stück. Und was machen die?
Immer wieder steigen sie auf und lassen sich vom Wind, wie ein Geschoss antreiben und kämpfen sich dann wieder zum Baum zurück.
Ob ihnen das Spaß macht? Ob sie morgen Muskelkater haben? Darüber muss ich lachen und schaue ihnen noch ein Weilchen bei ihrem Spiel zu.