Ständige Angst im Hirn ist eine echte Herausforderung zeitlich, räumlich, ressourcentechnich orientiert zu bleiben und durch den Tag zu finden. Ich benötige derzeit viel Hilfe von außen.
Ich sitze im Moment im Wald, an eine Buche gelehnt und bin hier und doch nicht hier.
Die Panikattacken haben so zugenommen, dass ich für eine Woche auf der Krisenstation war, um das abgesetzte Paroxetin wieder anzusetzen und die anfängliche Verstärkung der depressiven Symptomatik aufzufangen.
Die Panik ist immer noch da. Sind doch auch die Gründe dafür immer noch da.
Dafür spüre ich sie etwas weniger intensiv im Körper und ich glaube, das ist gut.
Ich vermute immer noch, dass sich etwas Größeres in meiner Persönlichkeit umbaut und diese Panik eine Art Schwellenangst ist.
Ich denke weiterhin, dass sie sich aus mehrschichtigen Ursachen zusammensetzt.
(Gerade nehme ich war, wie sachlich ich darüber schreibe. Diesen sachlichen Blick habe ich im Moment nicht oft im Paniktunnelblick)
Insgesamt hat es etwas mit ‚mehr ich selbst sein‘ zu tun. Auch mit ‚Position beziehen‘, ‚mich abgrenzen‘.
Auf Station habe ich diese Veränderung deutlich wahrgenommen, im Vergleich zum letzten Aufenthalt vor ca. 6 Monaten.
Mein Körper, mein Verstand oder Eckhard Tolle würde sagen, mein Schmerzkörper reagiert auf dieses neue Verhalten mit Panik-/Schockreaktionen und beballert mich mit Gedanken/Gefühlen falsch zu sein, falsch reagiert zu haben oder/und nicht mehr leben zu wollen/zu können.
Es geht so richtig die Post ab. Wahnsinn taucht auf.
Schwer für mich da zu spüren, dass da was Gutes passiert.
Schwer zu vertrauen, dass die Angst auch mal ein Ende findet.
Und schwer für mich, dieses neue Verhalten immer mal wieder zuzulassen.
Ich stelle mich auf ne längere Phase ein, in der das so sein wird und übe weiter mir die Unterstützung zu holen die ich brauche.