Das eigene Potenzial

Ein geborenes Menschenwesen braucht Menschen, um in der Verbindung zu Gott zu bleiben, mit der es natürlicherweise auf die Welt kommt.

Ohne die Hilfe von Menschen, verliert es diese Verbindung.

Gott beinhaltet das Potenzial jedes Einzelnen. Ohne Verbindung dorthin, kann das Potenzial nicht abgeschöpft werden.

Doch das Potenzial ist nicht verloren, auch wenn der Zugang dorthin unterbrochen wurde.

Erwachsen, kann es wieder gefunden werden, wenn nach und nach der Schmerz über diesen Verlust verarbeitet wird.

Das ist ein sehr langer und auch sehr schwieriger Prozess. Vertrauen muss sich erst wieder aufbauen, dass es da wirklich etwas gibt. Diese Verbindung zu Gott, zum eigenen Potenzial möchte erst nach und nach kennengelernt werden.

Mit all den Fragen, die erst mit dem Kennenlernen, mit der Erfahrung selbst, beantwortet werden können.

Wo warst du?

Warum warst du nicht da?

Warum hast du mich alleine gelassen, obwohl es zu schwer für mich war?

Kann ich dir da noch vertrauen?

Wer/was bist du?

Bist du sicher?

Kannst du mich wirklich halten?

Gibt es da wirklich noch mehr Möglichkeiten, als mein kleines, enges Leben?

Bleibst du? Oder gehst du wieder?

Und wo geht die Reise hin, mit dir an meiner Seite?

Danke, das du auf mich gewartet hast. Ich verneige mich vor diesem Mysterium.

Es wird ruhig

Scheinbar gibt es eine Blog-Pause.

Ich fühle mich mit einigen hier und so einer Art WordPress-Präsenz verbunden. Interessant, dass das auch so ist, ohne dass ich lese und online bin.

Schön!

Es geht also nichts verloren, auch wenn meine physische/geistige Anwesenheit nicht da ist.

Etwas, was ich zurzeit an unterschiedlichen Stellen geschenkt bekomme. Verbundenheit, ohne realen Kontakt. Verbundenheitsgefühle, auch wenn niemand physisch da ist, auch wenn man sich nicht liest oder schreibt oder hört.

Schön! ❤

Ganz nah daneben spürte ich die Einsamkeit, dass Gefühl getrennt zu sein. Ich hatte ein Bedürfnis nach Nähe und niemand war da. Doch dann kam der Gedanken, dass das doch nicht stimmt, mit der Einsamkeit und Getrenntheit und ich verband mich auf der Empfindungsebene mit Menschen die mir sonst nah sind. Es funktionierte. Ich wurde sehr zufrieden und entspannt und konnte gut alleine zu Hause sein. Ich fühlte mich getragen durch das Netz von Verbindungen.

Ein wirklich besonderer Moment!

Danke! ❤

Überhaupt kam mir heute in den Sinn, dass ich wirklich viel erreicht habe. All meine Bedürfnisebenen, die ich in den letzten Jahren gefunden habe, sind mittlerweile gut versorgt.

Und das ist mein Verdienst! Das fühlt sich toll!

Ich erinnere mich noch an den langen, mühsamen Weg um Haushaltshilfe zu bekommen und die Stimmen, die dagegen sprachen. Ich habe auf mein Gefühl gehört, dass das hilfreich ist und hab mich drum gekümmert. Mit dem Ergebnis, dass sie mich 3 Monate unterstützt hat, wofür ich krass dankbar war und ich sie seit Januar nicht mehr brauche und das Jobcenter die Kosten als unabweisbarer, besonderer laufender Bedarf übernommen hat.

Auch die Entscheidung mir einen Träger zu suchen für das Betreute Wohnen, war kein leichter Weg und hatte ebenso Gegenstimmen. Ich bin heute noch sowas von dermaßen froh diese Art der Unterstützung gewählt zu haben, auch wenn ich dafür eine Altersrücklage auflösen musste und die Hilfeleistung zu Beginn aus eigener Tasche zahlen musste. Ich würde es jederzeit wieder so machen.Und auch hier ist es so, wie bei der Haushaltshilfe, ich nutze es, wenn ich es brauche und kann es ebenso auch mal sein lassen, wenn kein Bedarf ist (das kommt tatsächlich auch mal vor ;), aber eher weniger)

Die letzte Bedürfnislücke war für mich die kreative Beschäftigung und die Suche nach einem Ort dafür. Und auch da hat sich seit Anfang des Jahres etwas entwickelt, was es vorher nicht gab. Ich arbeite mittlerweile doch recht regelmäßig zu Hause an diesen Windspielen und bin immer noch zuversichtlich, dass ich in dieser Holzwerkstatt ankomme. Die Beschäftigung zu Hause entlastet mich enorm. Da gab es lange viel Leidensdruck in den Phasen, wo ich viel zu Hause bin, auf mich selbst zurückgeworfen und kaum (sinnvolle) Ablenkungsmöglichkeiten plus Selbstausdruck.

Durch die Anhebung der Medikation von vor 6 Wochen habe ich mehr an Bewegungsspielraum gewonnen, auch wenn es mir psychisch nicht gut geht. Das war vorher weniger möglich. In den letzten Wochen konnte ich trotzdem aus dem Haus und mal wo hin fahren, der Ausflug ans Wasser, das Konzert, in die Kontakt- und Beratungsstelle. Sowas war in Akut-Phasen nicht drin.

Was bin ich dankbar!!!

Das nimmt Leidensdruck auf den Ebenen der Isolation und auch meinem Erlebnishunger, an der Welt teilzunehmen. Das war auch ein Aspekt unter dem ich echt richtig doll gelitten habe, all die Jahre.

Klar, es gibt immer noch Rückzugsphasen, die ihren Sinn haben und gebraucht werden.

Zum Thema Medikamente gibt es auch ein Trauern und vorerst Abschied nehmen von gewissen Gefühlstiefen. Das Konzert konnte ich zum Beispiel nicht ganz so genießen, weil alles ein wenig distanziert zu mir war und auch den Wald fühl ich nicht mehr bis tief in mir. Doch es ist nicht alles weg. Ich kann mich erst einmal damit anfreunden und den Gewinn erkennen. (das hat jetzt 4 Jahre Erfahrungen gebraucht)

Eine Therapie ist nun auch da, auch wenn mir noch nicht ganz klar ist, wie sie funktioniert diese Trauma-Arbeit und ich mich viel mit Kämpfen auf der Beziehungsebene beschäftige 😉 .

Ein neuer Zugang zur Arbeit mit Reiki ist entstanden, neben dem täglichen Händeauflegen. Ich sammle alle für mich wichtigen Themen auf Zetteln in einer Box und schicke mir regelmäßig Fern-Reiki in diese Box, zu diesen Themen. Das sind anstehende Termin, das sind Erlebnisse der Vergangenheit, dass sind innere Themen wie z.B. Ängste, Erdung, Rückgrat, in denen ich mir Stärkung wünsche. Das tut mir richtig, richtig gut. ❤

Ich kann mich mittlerweile auf meine sportliche Aktivierung verlassen, auch in schlechten Phasen habe ich es geschafft dran zu bleiben. Dann angepasst an das was geht und auch liebevoll vergebend, wenns nicht viel ist oder ein Tag gar nicht geht. Aber immer wieder den Faden aufgenommen. Ich will es nicht mehr missen. Das steht für mich mit dem Akupressurklopfen und der Medikation mit an vorderster Stelle zur Stabilisierung. Es schafft mir immer wieder Inseln der Orientierung, Beruhigung, Klärung.

Ja das ist doch ne ganze Menge. Und da sind bestimmt noch ein paar Aspekte nicht erwähnt.

Ich glaube, dass ich so erst mal ein Weilchen vor mich hinpuddeln werde, vielleicht mit nicht allzu vielen Blogbeiträgen.

Praxis ist angesagt. 🙂

Göttliche Berührungen

Ich lehnte mich mit dem Rücken an einen großen Baum, mit leicht schrägem Stamm und ließ mich halten. Ich war weit weg. Weg von der Welt.

Der Wind ließ die um mich herum herabhängenden Zweige, mit ihrem noch frischen, zarten Grün, in meine Richtung wiegen und plötzlich hatte ich das Gefühl, sie wollten mich trösten, mich liebkosen und beruhigen. Alles ist gut. Ich musste weinen. Es berührte mich zutiefst.  Ich war nicht mehr weit weg. Ich war in der Welt. Ich fühlte den Wald, wie er mich hielt und beschützte, meine Seele streichelte. Wäre da nicht ein Fußweg gewesen, hätte ich mich sanft in diese Zweige eingewickelt und mich dem Gefühl ganz hingegeben.  Beschützt sein. Gehalten sein. Und mir wurde bewusst, wie sehr es genau dieses Gefühl war, welches mir in der Kindheit gefehlt hatte.


Ein Online-Seminar, am Tag des Vollmondes, um den göttlichen Heilstrom zu empfangen. 30 Minuten sitzen, Stille lauschen, sich spüren, Worte hören. In friedlicher Ruhe sein. Ganz am Ende, zum Abschluss ein Musikvideo. Taizé – Behüte mich Gott. Eine Hitze durchläuft mich. Eine Gänsehaut ergreift mich. Mein ganzes Sein wird berührt und Tränen fließen. Überrascht.


Über den Glauben nachdenken, so nebenbei am Morgen im Bett, während ich mich mit meinem Körper verbinde. Ich sehe mich fallen, Rücklinks, jedoch nicht endlos, sondern landend auf einem weißlich, milchigem Grund. Ein Geistesblitz durchzuckt mich. Ja, genau!

Was ist, wenn ich glaube, so ganz und gar, mit Haut und Haaren, mich hingebe, loslasse, abgebe, führen lasse? Ja was ist, wenn ich dann erkenne, erfahre, dass der Glaube nicht wahr war, ein Irrweg, ein Trugschluss, eine Täuschung? Was passiert mit mir? Was ist, wenn ich dann zerspringe und stürze und falle und sterbe, weil es nicht mehr gibt, was vorher alles war? Bin ich bereit zu sterben, um glauben zu können?

Dieses Bild! Auch wenn ich sterbe, auch wenn ich falle, falle ich trotzdem auf einen Grund. Falle ich auf das, was übrig bleibt. Nach allem Glauben, allen Vorstellungen. Etwas bleibt, etwas ist da, auch wenn ich falle und sterbe.

Braucht es den Glauben, um ihn verlieren zu können, um daran zu sterben, um die Erfahrung des wirklich Göttlichen zu machen? Das Etwas was immer ist, was keinen Glauben braucht. Nur die Erfahrung.

So ist es geschehen.

Die spirituelle Krise aus dem letzten Jahr wird etwas klarer.

Nähe, Schmerz und Distanz

Das Blog ist…

Arrrrg… ich will nicht immer ‚aktuell‘, ‚momentan‘, ‚zur Zeit‘, ‚gerade‘ schreiben, um kenntlich zu machen, dass das was ich schreibe lediglich für diesen Augenblick so ist und sich jederzeit wieder verändern kann und verändern tut. So! Hab ich das mal gesagt und versuche es loszulassen.

Das Schreiben hier verbindet mich. Ich fühle mich verbunden, wenn ich schreibe. Mit mir, mit anderen. Der Wunsch, verbunden zu sein ist riesig groß. Ich dürste jeden Tag danach.

Nicht einfach, wenn innere Verletzlichkeiten, offene Wunden reale Nähe nur begrenzt möglich machen.

Da ist es für mich auch schwer die Selbsthilfegruppen zu besuchen. Da geht fast nur noch die eine, weil sie so einen abgesteckten Rahmen und ganz klare inhaltliche Ablaufstrukturen hat. Das hält meine Emotionen etwas auf Distanz.

Auf Arbeit (Zuverdienst) geht es, weil ich jederzeit aus dem Kontakt gehen kann und mich meinen Aufgaben widme. Entstehen Gespräche, muss ich einem Blickkontakt ausweichen. Blickkontakt tut mir emotional dann weh, als würde derjenige direkt in mein offenes, wundes, verletztes Herz schauen. Nähe und Verbundenheit entstehen da nur sehr bedingt. Gehe ich also teil-hungrig nach Hause.

Nähe tut mir weh. Das heißt, der Kontakt mit Freunden tut mir automatisch auch weh. Nicht die Freunde selbst, aber sie bringen mich zu meinen Gefühlen. Ich war bisher noch nicht so weit, diesen Schmerz vor Freunden einfach zuzulassen, mich damit zu zeigen und ich weiß auch nicht, ob meine Freunde schon soweit sind, es wertschätzend (aus)halten zu können.

Also schreibe ich hier viel, um mich auf geschützte, etwas entferntere Art verbunden zu fühlen.

 

(…) Da ist ein gebrochenes Herz in mir. Wir haben nicht darüber gesprochen wie ich mit diesen Gefühlen umgehen kann. Ich nehme an wie mit allen – zulassen. (…)

Frau Helferin: „(…) Und die Trauer, das gebrochene Herz, zulassen ja, aber auch wieder loslassen. Vielleicht können Sie mit sich die Vereinbarung schließen, dass die Traurigkeit einen Platz in Ihrem Tag oder in Ihrer Woche bekommt. Einen zeitlichen Rahmen, in dem Sie sich bewusst Zeit dafür nehmen, indem Sie z.B. darüber schreiben, oder es malen, oder traurige Musik hören und es zulassen, dass Tränen kommen. Aber es dann wieder auch bewusst beenden, indem Sie sich aktiv mit etwas anderem beschäftigen. Raus gehen, Kontakt aufnehmen mit jemandem, eine andere Musik hören, die etwas anderes auslöst. (…)“

Ich weiß nicht, ob ich das so bewusst machen will, da eine Trennung. Ob das überhaupt geht. Ich kann schöne Dinge erleben und trotzdem dabei im Hintergrund die Verwundung spüren. Es ist okay so. Es ist nicht schlimm. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich es wegmachen muss, um es in einen späteren Zeitpunkt zu stecken. Das meint sie wahrscheinlich auch nicht. Eher, wenn ich jetzt Tag und Nacht tief drin stecken würde und mich gar nicht mehr daraus befreien kann. Nehme ich an.

Ich spüre eine Bereitschaft, mich einzulassen, auf diese Gefühle, auf ihre Existenz, auf ihre Entwicklung, einfach darauf, dass sie ein Teil von mir sind. Ich möchte mit ihnen verbunden sein, sie begleiten, ihnen helfen einen Platz in mir zu finden. Wow! Bin selbst beeindruckt von mir, dass ich dazu ein ‚Ja‘ finde. Dass ich den Schmerz willkommen heiße.

Heute Morgen im Bett habe ich diesen horizontalen Riss im Herzen gespürt, regelrecht physisch, ganz konkret auszumachen und ohne emotionale Entladung. Eher wie ein Zusammenziehen, wie wenn man sich kurz verbrannt hat und das Gesicht zu einem Zischen verzieht und die Hand auf die Stelle legt. So ungefähr.

Ich dachte an die letzte Stunde Körperarbeit vor 3 Tagen. Da wurde mir eine Hand auf den Rücken gelegt, in Höhe des Herzens und ich spürte wie nach vorne, also unten, weil ich lag, mein Herzfeld sich öffnete, jedoch geteilt. Also ein Strahl rechts und ein Strahl links. Da ist mir das mit dem Riss gar nicht eingefallen. Heute Morgen erst.

Das fand ich allerdings wirklich spannend, dass also eine alte emotionale Verletzung tatsächlich eine konkrete physische, feinstoffliche, dauerhafte Veränderung erzeugt.

Ich fragte da hinein, was helfen kann und sah, wie von innen, also innerhalb des Herzens (was in dem Bild übrigens immer so eine klassische Herzform hat ❤ ) etwas mit fester Substanz gegen drückte. Der Riss blieb, aber war verschlossen.

Dazu gedacht habe ich mir, dass vielleicht von Innen etwas Neues wächst – mir erschien das Neue in goldener Farbe – und das Alte ausfüllt und am Ende darüber hinauswächst. Es absorbiert.

Vielleicht können Sie bleiben

Ich bin ziemlich beeindruckt, was hier seit den Rauhnächten in mir passiert.

Ich hatte gleich zu Beginn der Rauhnächte, die Beziehung zu Frau Helferin in den Heilungsraum des Kurses gelegt.

Seit dem habe ich fast täglich das Gefühl, dass sich etwas in mir dazu verändert, mit völlig neuen Empfindungen und Gedanken die ich geradezu revolutionär finde.

Einige Notizen aus den Tagen:

29.12.2015
Ich hatte erst das Gefühl, ich muss mich jetzt trennen, ich muss Sie vergessen, loslassen, ich muss jetzt alleine sorgen.

Aber dass es vielleicht auch okay ist, dass Sie in mir trotzdem noch da sind, ich mich mit diesem Bild von Ihnen verbinden kann, ohne sie real zu sehen, die Idee ist mir heute erst gekommen. Dass das okay sein könnte, eben für die Teile in mir, die dieses (Vor-)Bild brauchen, weil sie nie eines hatten. Dass das dann nicht gleichzusetzen ist mit Abhängigkeit und schlecht ist. Das die jüngeren Anteile in mir Sie gar nicht loslassen brauchen, sondern sie behalten dürfen. Dass das beides nebeneinander geht. Sie sind im Innen da für Anteile und ich bin ebenso da für mich.

Das ist eine schöne Idee.

Neu wäre daran, dass ich diese Verbindung zulassen kann.

02.01.2016
Jetzt in den Rauhnächten tauchen Sie täglich in mir auf. Es fällt mir schwer, Sie nicht jedes Mal wegzuschieben und dieses Verbundenheitsgefühl zuzulassen, auszuhalten, obwohl es ja ein ersehntes, gewünschtes Gefühl ist. Ich muss mich immer wieder aufs Neue bewusst dazu entscheiden mich anzunähern.

Und es ist groß! Es ist wirklich groß! Es ist neu und es ist fremd. Es dehnt meinen Brustkorb aus und mein Herzfeld, in Bereiche wo ich mich ängstlich frage, halte ich dieses Gefühl aus, passt das alles in mich hinein und ist das überhaupt gut und richtig?

Heute kam etwas Neues hinzu. Und ich frage mich, darf ich eine gefühlte körperliche Verschmelzung mit Ihnen zulassen?

Das Gefühl war da. Ich konnte mich etwas dafür öffnen und es einatmen. Es war riesig und traf kurz auf inneren Schmerz. Da hat sich etwas berührt, wo vorher noch keine Berührung existierte.

Vielleicht ist das alles okay so, wenn ich mir überlege, dass im Säuglingsalter das Gefühl einer körperlichen Verschmelzung mit der Mutter etwas ganz natürliches ist. Eins sein. Vielleicht können kleinere Anteile hier etwas nachholen. Wer weiß.

Geschenke

Mir geht es momentan so unglaublich gut!

Ich kann mich nicht erinnern, wann das das letzte Mal so war oder ob es überhaupt schon mal so war, wie es jetzt ist.

Ich fühle mich weit. Ich fühle mich voller Liebe, Hingabe, Fürsorge und Kraft. Ich habe viel zu geben.

Ich fühle mich verbunden mit mir und dem Leben. Ich fühle mich mir nah. Emotionale Schwankungen erfasse ich schnell und durchlebe sie innerhalb kürzester Zeit. Ich gebe mir die Zeit dafür. Ich schenke mir Aufmerksamkeit, wenn ich merke irgendetwas stimmt nicht.

Mich hat das Leben unerwarteter Weise mit einem Geldsegen beschenkt. Dadurch kann ich meinen Impulsen besser folgen.

Ich habe auf meinen Körper gehört und mir eine energetische Massage gegönnt. Die letzte war ca. ein dreiviertel Jahr her. Ich war so beeindruckt über den Unterschied. Wie nah ich mir teilweise sein konnte. Wie liebevoll zugewandt meinem Körper gegenüber. Das rückte die Sehnsucht ins Bewusstsein. Ich spürte dadurch, wie sich mein Körper nach mir sehnte und wie sehr ich mich nach ihm sehnte.

Beim Yoga habe ich mich auch wieder angemeldet. Das letzte Mal ist ebenso lange her. Gestern war ich das erste Mal wieder dort und ich war genauso berührt. Glasklar konnte ich meine fortgeschrittene Entwicklung wahrnehmen. Viel mehr Achtsamkeit und bei mir sein. Viel mehr liebevolle Gedanken und Selbstfürsorge.

Mein Antrieb ist super, seit dem das Lyrica-Experiment beendet ist. Das hat mich meiner Sucht noch mal sehr nah gebracht, so nah wie seit 2011 nicht mehr. Ich missbrauchte Medikamente, schaltete mich für zwei Tage völlig aus. Eine lehrreiche Erfahrung, besonders die, dass ich es schaffen kann unvorstellbar großes Verlangen auszuhalten und mir wieder ins Bewusstsein zu rücken – ich bin süchtig, auch wenn ich es nicht immer merke.
Jeden Tag habe ich Lust das Haus zu verlassen und kann mehrere Dinge tun. Mein Körper lechzt nach Bewegung. Ich fühle viel Freude.

Am Arbeitsplatz läuft es gut. Es ist herausfordernd, ich spüre sehr deutlich die Bereiche, an denen ich dran bleiben muss und jedes Mal läuft etwas gut.

Die Abschiedsthematik in der Therapie treibt Früchte. Ich konnte das frühkindliche Verlassen-werden-Ereignis neu durchleben und integrieren. Was für eine Befreiung! Am Ende habe ich gelacht und geweint und gewütet gleichzeitig. Ich bin immer noch kein ‚Herz und eine Seele‘ mit meiner Therapeutin und spüre weiterhin sehr deutlich, dass es gut ist, dass sich unsere Wege trennen. Noch 10 Termine.

Die Unterstützung hier zu Hause brauche ich gerade gar nicht.

Nächstes Wochenende bekomme ich die Einweihung zum 2. Reiki-Grad, worauf ich mich schon wahnsinnig freue. Die Woche drauf habe ich einen Handlese-Termin, der mich auch ganz neugierig macht.

Die DBT-Gruppe ist insoweit ein Geschenk, dass ich spüre, was ich alles in den letzten Jahren erreicht habe. Ich lerne dort nicht mehr so viel Neues, aber kann mich jedes Mal gut verorten, in dem wie ich es schon mache und das stärkt mich ungemein. Ich bekomme auch das Gefühl endlich damit gesehen zu werden.

Ich fühle mich von allen Seiten getragen und unterstützt. Ich fühle mich vom Leben getragen und unterstützt. Ich vertraue dem Leben und dem Wandel.

In tiefer Dankbarkeit für diese Phase, verneige ich mich.

Rauhnächte 2013

Die Rauhnächte. 12 Nächte, ab dem 21.12.2013, der Wintersonnenwende, die den Übergang ins neue Jahr kennzeichnen. Das erste Mal in meinem Leben, das ich diese Zeit in meinen Fokus nehme und bewusst erlebe und gestalte. Herausgetreten aus meinen bisherigen Vorstellungen von Weihnachten und Silvester.

Mir fällt auf, dass meine Beine, das Gefühl in meinen Beinen Thema war. Einmal in einem intensiven Wachtraum, in dem mir ein Wesen bei sehr starken Schmerzen in der linken Hüfte und Krämpfen in den Beinen half. Es sagte zu mir, ich müsse die Messer herunter schleifen, die Messer der Vergangenheit die mich so schmerzen. In den Tagen danach ist mir immer wieder zu Hause aufgefallen, dass meine Beine sehr heiß waren, unabhängig vom restlichen Körper. Auch meine Füße blieben dabei kalt. Beim Yoga, beim „Schlafenden Tiger“ trug sich mein rechtes Bein, durch die Energie des Tan-Dschon von selbst. Was, glaube ich, bisher erst einmal vorkam und da hatte der Lehrer auch die Haltung unterstützt. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann ist das tatsächlich so, dass insgesamt in dieser Zeit die Empfindungen stärker waren, ich meine Beine einfach präsenter gefühlt habe, auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Und weiter fällt mir auf, dass, ja, tatsächlich auch Visualisierungen viel mehr Bestand hatten, also viel deutlicher zu spüren und zu halten waren. Die Verbindung zum Boden, die Vorstellung mit dem Boden verbunden zu sein oder in den Boden zu atmen, war im Vergleich zu den Wochen, Monaten davor echt auffällig „leicht“. Also nicht stundenlang, aber auch nicht mehr diese flackernden, unbeständigen Bilder, wo ich im Sekundentakt rausgeworfen werde. Sondern schon auch mal eine Minute und wirklich fühlbar! Da scheint sich etwas verändert zu haben.

Mir fällt dazu noch eine Traumsequenz von neulich ein. Ein Erdbeben erschüttert die Räume eines riesigen Bergwerkes. Die Steinbrücke bricht, auf der ich stehe und ich falle und falle und falle. Es geht so tief hinab, in zerklüfteten, aufgerissenen, scharfkantigen Felsspalten, dass man von oben kein Ende sehen kann, nur schwarz und von unten, wo ich dann stehe, mich niemand mehr hoch holen kann.

Wenn man das alles im Sinne der Rauhnächte betrachtet, als Ausblick für das Jahr 2014, dann würde das für mich so viel bedeutet wie, eine Zunahme der Festigkeit, der inneren Festigkeit, der Standhaftigkeit, des Vertrauens in mich selbst und in das Leben.

Ich stelle diese Zusammenhänge her. Mir ist klar, dass das konstruiert ist.

Im Rückblick kann ich weiterhin erkennen, dass die Rauhnächte gekennzeichnet waren von Angstverringerung. Ich hatte Angst verloren vor der Zeit mit mir. Ich habe sogar Freude empfunden, zu wissen, da liegen viele Tage vor mir an denen nichts zu tun ist. An denen nichts geplant ist. Die für mich da sind. Die ich so nutzen kann, wie es sich dann an dem jeweiligen Tag ergibt. Keine Verpflichtungen. Das war tatsächlich, wirklich vor dem 21.12. noch ganz anders. Da habe ich auch an diese Feiertagezeit gedacht, Silvester, mit ganz anderen Empfindungen. Mit Unwohlsein. Was mache ich da? Wie werde ich meine Zeit verbringen? Werde ich alleine sein? Wirklich mit dem 21.12., ohne dass ich das geplant hatte, stellte sich ein Aufräumen ein. Ich beschloss alles was an Erledigungen herum lag, was mich jeden Tag beschäftigt hatte, was mit meinen schwankenden Energiehaushalt liegen geblieben war, beiseite zu räumen. 12 Nächte lang war das jetzt nicht wichtig. Ich räumte meine Tischflächen leer und schaffte Platz, Platz für mich. Ich war selbst überrascht, wie gut sich das anfühlte, dass es nichts mehr zu tun gab. Es war überhaupt kein Problem Zeit zu haben. Nichts beängstigendes mehr. Dann ist noch mein PC kaputt gegangen (ist es immer noch). Das war schon eine Herausforderung, aber passte gut in diese Zeit :).

Und wenn ich weiter über Angst verlieren nachdenke, merke ich, ich bin momentan sowieso viel mit dem Jetzt verbunden und habe wenig Gedanken daran, was da kommen mag, auch was da beruflich kommen mag. Ich denke, dadurch das ich da wenig darüber nachdenke, habe ich auch wenig Ängste und ein Gefühl von – es ist okay, dass es sich entwickeln kann wie es will und was es will.

Manchmal kommen mir Gedanken, dass es sich sogar beruflich in Richtung Selbstständigkeit entwickelt. Obwohl das absolut nichts mit der Realität zu tun hat, im Sinne von momentaner Stabilität und überhaupt wissen, mit was denn überhaupt selbstständig machen. Welche Fähigkeiten habe ich denn oder welche Fähigkeiten müsste ich mir aneignen? Da bin ich noch immer völlig ahnungslos.

Weitere Themen der Rauhnächte waren Familienschmerz, Müdigkeit, durchgängig guter Nachtschlaf, Krankheit, Stille, Verbundenheit mit mir.

Zu Hause

Es ist nicht mehr da.

Sonst breitete es sich ganz natürlich und seicht zwischen uns aus. Zwischen mir und diesem Raum, in dem wir uns befanden. Eure Anwesenheit reichte aus, um es zu erschaffen. Zwischen euch war zu Hause. War zum ersten Mal zu Hause, beginnend vor zwei Jahren.

Das trifft mich. Mir wäre nie eingefallen, dass auch das ein Ende haben kann. Ich hatte mich immer darauf verlassen, auf dieses Gefühl.

Wir entwickeln uns. Wege suchen sich ihre eigene Richtung, unabhängig von den Weggefährten und sogar unabhängig von dem Wanderer selbst. Du willst noch bleiben? Ich eigentlich auch. Aber es treibt mich weiter. Ich muss weiter! Das gefällt mir nicht.

Ich habe Angst alleine weiter zu gehen!

Es passiert trotzdem. Das Gewonnene wieder loslassen und so gut es eben geht, fühlen was es da zu fühlen gibt. Trotz. Wut. Widerwillen. Unabhängigkeit/ Freiheit die tiefe Angst macht.

Jemand sagte noch so ungefähr, dass es toll wäre, wenn wir uns in 40 Jahren immer noch so hätten wie jetzt. Ich antwortete ganz spontan, dass es auch nicht ungewöhnliche wäre, wenn es dann nicht mehr so wäre. Ich habe es wohl da schon gewusst, ohne das es mir bewusst war. Ich bin raus. Rausgefallen. Weitergegangen. Kann euch noch als Einzelne wahrnehmen, aber nicht mehr in dieser gemeinsamen Verbindung.

Bewusstseinserweiterung bedeutet auch Sterben

Heftig. Wisst ihr wie ich mich eben gefühlt habe? Wie der Typ in Matrix, als er die Wirklichkeit gezeigt bekommen hat und damit alles, an was er je geglaubt hat und für wahr gehalten hat verliert. In dem Film wird der Typ nicht wahnsinnig. Aber ich bin es eben fasst geworden. Ich habe bisher über diesen Bereich meines Lebens wenig geschrieben und ihr werdet es vielleicht völlig abgedreht und verrückt finden oder kein Wort verstehen oder ihr kennt das sogar auch. Dann bin ich wenigstens nicht alleine verrückt. Unmöglich chronologisch zu schreibe. Also wird es wohl etwas konfus. Ich könnte auch nicht sagen, wann es eigentlich mit was angefangen hat.

Erst mal die wirren Notizen von meinem Durchdrehanfall eben.

Mein Verstand schmorrt gerade durch. Warum passiert das alles? Warum fühle ich das alles? Warum lese ich von so vielen Menschen, die im Kontakt zu anderen Ebenen des Seins stehen, zu ihrem höheren Selbst, zu Wesen aus anderen Ebenen, zu Pflanzen? Warum sprechen diese Menschen so selbstverständlich von Inkarnationen, von Bewusstsein, dass das Sein beeinflusst? Die können doch nicht alle eine Massenhalluzination haben. Meine Welt der Realität, den Dingen die man anfassen kann, dreht sich auf den Kopf. Das passt nicht in meinen Verstand. Es sprengt ihn. Ich habe das Gefühl wahnsinnig zu werden. Wenn das alles so ist, warum sieht die Welt da draußen so aus wie sie aussieht? Warum fühlen das Unüberfühlbare nicht alle Menschen? Es ist so glasklar, so echt. Ich dreh durch. Ich steh gerade mit meiner winzigen Seins-Identität vor dem Kosmos allen Seins, außerhalb der Matrix und es verzehrt, zerreißt mich. Fühlt es sich so an, wenn Identität stirbt, Anhaftung an Egogrenzen sich auflösen? Ich bin zu klein für so etwas Großes. Ich bin noch nicht so weit. Ich brauche meine kleine Existenz. Ich brauche die Begrenzung meines Ichs. Ich halte es nicht aus. Es soll aufhören. Ich fühle mich wie eine Verdoppelung innerhalb des gleichen Raums. Erweiterung/ Ausdehnung bedeutet Schmerz, bedeutet Sterben. Die Rückseite der Medaille von Bewusstseinserweiterung. Das Alte passt nicht mehr in das Erweiterte. Es fühlt sich schrecklich an und ich kann nicht aufhören zu heulen.

Ich konnte doch aufhören zu heulen ;). Ich bin immer noch fassungslos. Alle Veränderungen in meinem Leben, innerhalb des letzten Jahres, haben sich in einem Moment zusammengetan und ich finde in meinen Erfahrungen überall die Bestätigung dafür, was auch all diese anderen Menschen erleben. Es ist so bahnbrechend, dass ich es kaum ertragen kann. Ich versuch mal ein paar der Veränderungen aufzuschreiben. Vieles lässt sich aber auch nicht mit Worten beschreiben, da es sich um gefühlte Dinge handelt.

Einer meiner frühen Artikel bezieht sich auf die Veränderungen meines Sehens. Das ist noch ausgeprägter geworden. Wenn ich meine Aufmerksamkeit darauf richte, beginnen die Strukturen der sichtbaren Dinge sich zu bewegen, durchlässig auszusehen.

Ich spüre, wenn ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin die Felder von Menschen. Ich sitze förmlich in ihnen drin. Mal unangenehm, dass ich mich am liebsten umsetzen will, mal so vertraut, dass ich denjenigen am liebsten ansprechen möchte. Ich habe schon öfters Menschen als zusammengehörig erkannt (erfühlt?), bevor es auch im Außen sichtbar wurde. Ich habe Tage, an denen kommen mir die Gesichter aller Menschen die ich sehe bekannt, vertraut vor. Ich fühle oft intensiv was mein Gegenüber fühlt. Manchmal fühle ich auch intensiv, obwohl mein Gegenüber nichts fühlt. Ich weiß noch nicht, ob das dann meine Gefühle sind oder die unterdrückten Gefühle des Anderen.

Ich fühle Energie mit meinen Händen, bei mir selbst und bei Anderen. Meine Energie verstärkt sich, wenn ich meine Hände über Energiezentren halte. Meine Hände suchen sich, ohne dass ich mit dem Willen eingreife selbst ihre Position über meinem Körper. Ich fühle Energieströme im ganzen Körper, besonders wenn ich im Bett liege.

Es kommen Weisheiten aus mir, die ich nicht meiner Lebenserfahrung zuschreiben kann. Ich habe vorher nie so gedacht oder solch tiefe Einsichten erfahren.

Ich kann Verbindung zu allem Lebenden aufnehmen, so dass es sich wie ein Teil von mir anfühlt. Ich kann anfangen spontan zu lachen, wenn ich mich mit Bäumen verbinde. Das geht mittlerweile soweit, dass ich sogar bei Obstfliegen, Mücken, Ameisen in meiner Wohnung eine Tötehemmung habe. Oder es wirklich einfach nicht mehr tun.

Manchmal kommen mir Orte verändert vor. Ein vertrauter Raum, wo ich das Gefühl habe, dass Gegenstände etwas verrückt stehen. Konkret war ich mir neulich auf einer Toilette echt sicher, dass sie beim letzten Mal noch 20 cm weiter links gestanden hat.

Wenn ich mein Spiegelbild betrachte, kann es passieren, dass ich das Spiegelbild als eine eigenständige, von mir getrennte Person erlebe.

Ich lese Bücher zu all diesen Themen von Energie und sie fließen vorbehaltlos als Wahrheit in mich hinein. Keine Skepsis, kein Herumsortieren im Verstand. Es ist so, als ob ich das irgendwo schon immer gewusst habe, was da steht. Es ist keine graue Theorie mehr, sondern auf einmal das was ich erlebe. Früher habe ich in der spirituellen Richtung viel probiert und wohl auch nach Antworten oder Richtungslinien für mein Leben gesucht. Doch da hat nie etwas gepasst. Es blieb außerhalb von mir. Etwas was ich selbst nicht erfuhr. Es blieben Modelle, Konzepte.

Wer etwas genauer verstehen will, von was ich hier eigentlich rede, aber keine Lust hat da tief und schwer einzusteigen, dem kann ich das Buch „Die Prophezeiungen von Celestine“ empfehlen. Ein Roman, der auf spannende Weise vermittelt, wie die Welt „wirklich“ beschaffen ist. Witziger weise habe ich das Buch gelesen, als ich selbst noch keine Erfahrungen dazu hatte. Es blieb also einfach nur ein interessantes Buch, dessen Inhalt mit Beendigung verschwand. Jetzt kommt es mir so vor, als ob das einen tieferen Sinn hatte, das mir dieses Buch vor zwei Jahren in die Hände gefallen ist.

So, soll ich das jetzt wirklich online stellen? Ein nicht unbedingt kleiner Teil in mir, erklärt mich immer noch für verrückt. Versucht mir einzureden, dass ich mir das alles nur einbilde oder es absolut keinen tieferen Sinn dahinter gibt. Das muss ich wohl aushalten 🙂

Nachtrag: Jemand schickte mir noch einen passenden Videolink dazu – Willigis Jäger – Spirituelle Krise: http://www.youtube.com/watch?v=RKj5VQ4vWJk&list=WLD159C2955EDC77CC