Wurmkiste, Mond und psychische Einschränkungen

Heute Nacht war ein besonderer Vollmond. Ein Super-Blut-Wolfsmond. Was das bedeutet, könnt ihr schön kurz gebündelt in dem Beitrag von Ἑρμῆς Bhakta lesen.

Besonders ist bisher heute für mich, dass ich relativ früh wach geworden bin (was alle möglichen Gründe haben kann) und den Gedanken hatte, ich könnte heute mal wieder joggen.

Ich gehe nur noch joggen (falls man 10-20 Minuten gehen-laufen um den Block überhaupt joggen nennen kann 😉 ), wenn es genau so läuft wie heute Morgen. Der Gedanke, die Lust kommt zu mir.

Das war jetzt ne ganze Zeit nicht mehr so und ein Zeichen von Belastung/Stress/Überforderung/Körper an seinen Grenzen.

Deshalb freut es mich, dass es nach Monaten Pause heute wieder kam. Da könnte ich mir denken, meine Nerven stabilisieren sich grundsätzlich etwas. Oder der Mond eben. 🙂


So, und dann der Wurmkistenbau gestern. 🙂

dav

Super simpel die Sache. 4 Eimer von nem Bratwurststand. Ein Ablaufhahn für ne Wassertonne vom Baumarkt. Mit nem Akkubohrer 6 mm Löcher in 3 Eimerböden bohren und in den Eimer ohne Löcher den Hahn einbauen. Fertig. 🙂

Diese Woche sammle ich noch Startmaterial. Zeitungspapier und Eierkarton. Bioabfall und da ich keinen Kaffee trinke, Kaffeesatz von anderen.

Die Würmer bekomme ich geschenkt, von jemand der schon einen Komposter hat. Die vermehren sich nämlich bei guter Haltung. Nach drei Monaten haben sie sich verdoppelt. 😀

Dann irgendwann noch etwas Verschönerungsarbeit am Wurmhotel.

Zum sozialen Aspekt: Die Bedingungen waren gut. Ich war der einzige Besucher. Wir waren also zu zweit und ein Mitbewohner, der aber nicht mitmachte.

Die Wohnung war zum wohlfühlen und inspirierend.

Das sich unterhalten war schwierig für mich. Da bekam ich die ersten Beschwerden. Nebel im Kopf, Körper nicht mehr spüren, Umgebung nicht mehr richtig wahrnehmen können.

Doch als wir mit dem ‚arbeiten‘ anfingen, besserte sich das sofort. Oh war ich dankbar dafür! Sonst hätte ich nach nur kurzer Zeit wieder gehen müssen.

Abspeichern: Nur Gespräche, sind zu stressig. Gemeinsam etwas tun, geht ganz gut.

Erschöpfung tauchte immer mal wieder auf. Ein Zeichen für mich, dass was nicht mehr gut läuft. Wenn ich dann pausiert habe, mich auf der Couch zurückgelehnt und im Raum umgeschaut, wurde es wieder besser.

Nach anderthalb Stunden, war es trotzdem genug und wir waren auch fertig.

Im Anschluss, auf dem Bahnhof und zu Hause Benommenheitsgefühl, wie, wenn ich erst wieder wach werden müsste und ganz woanders war.

Welche Gefühle das Beisammensein ausgelöst hatten, spürte ich dann erst in der Meditation – dem achtsamen Lauschen nach innen.

Da war es wieder, das Gefahren-/Bedrohungsgefühl. Es scheint nicht ohne zu gehen. Große Not und auch Entlastung wieder zu Hause in Sicherheit zu sein, lösten ein paar Tränen.

Heute Morgen spüre ich dann noch die andere Erschütterung, die solche Treffen auslösen. Maximale Selbst-Verunsicherung, bis in die Wurzeln. Eine riesen Angst vor Zurückweisung. Kein Gefühl mehr dafür, ob ich noch okay bin, so wie ich bin. Wow!

Kein Wunder, dass so Begegnungen für mich anstrengend sind und nur mit Vorsicht geplant werden, wenn sie sowas auslösen!

Im Moment habe ich das Gefühl, mich von all diesem schon wieder ganz gut erholt zu haben. 🙂


Welches Thema auch auftauchte und womit ich bisher sehr wenig zu tun hatte, waren Fragen zu meiner beruflichen/persönlichen Situation.

Mein Umfeld besteht überwiegend nur noch aus ebenfalls Betroffenen. Das macht ein ganz anderes Gefühl über Beschwerlichkeiten zu sprechen, als mit jemand der berufstätig ist.

Da ich vor vier Tagen eine ähnliche Situation mit jemand aus der Nachbarschaft hatte, die, wie ich finde, blöd gelaufen ist, ich nicht die richtigen Worte gefunden habe, hatte ich mir diesmal etwas Gedanken gemacht, was ich sagen möchte und was nicht.

Als es dann dazu kam, zu erklären, warum ich für meine Würmer evtl. nicht genügend Wurmfutter habe (zu wenig frische Lebensmittel zu Hause), beschrieb ich meine Einschränkungen lediglich als Erschöpfungs-Syndrom, welches mein Einkaufsverhalten beeinflusst.

Das wurde verstanden. War mit einem Psychologiestudium aber vielleicht auch zu erwarten. /-)

Es kamen noch Fragen nach Burn-Out, ob die Erschöpfung psychisch oder physisch bedingt ist und das ließ sich alles gut beantworten.

Kein Burn-Out, da man sich davon eher erholt. Bei mir chronisch. Psychischer Stress erzeugt physische Erschöpfung. Ich lerne damit zu leben.

Und damit war die Sache geklärt. 🙂 Hat sich gut angefühlt für mich!

Unklarheiten und Verstrickungen

Ich fühle mich gerade traurig.

Ich habe mich heute auch schon im Widerstand gegen mich selbst und meinem Körper gefühlt und dahinter zeigte sich eine Belastung durch Widersprüchlichkeiten in mir selbst.

Das ganze wohl entstanden, durch unterschiedliche Konfrontationen mit dem Thema Zugehörigkeit/Andersartigkeit und das damit eng verknüpfte Muster, mich abzuwerten.

Ich muss sagen, dass es da ganz unterschiedliche Empfindungs- und Denkwelten in mir gibt und ich lustiger weise dabei an Biodiversität denke. Die hat zugenommen.

Ich weiß nicht so richtig, wie ich darüber schreiben soll. Es ist schwer zu greifen. Es besteht mehr aus Fragen und Unsicherheiten, die ich versuche okay zu finden.

Um den Blog herum hat sich etwas verändert. Das ist ein Thema. Ich kann es schwer greifen und ich weiß nicht, ob ich das will und ich weiß aber auch nicht, was ich will und ich weiß auch nicht, ob ich was wollen müssen soll oder ob es einfach mal auch so geschehen kann/darf.

Ich spüre mehr Verhaltensmuster von mir, wenn ich mir das anschaue. Ich schreibe weniger, bis gar nicht mehr mit dem Gefühl, ich schreibe für mich, auf mich konzentriert.

So hatte das angefangen. Ich sagte zu Beginn mal jemandem, dass ich das Blog-Schreiben so empfinde, wie nackig auf einer Bühne zu stehen, mit Händen vor den Augen und so zu tun, als wäre niemand da. Das hat lange gut funktioniert. Hat mich frei gemacht im Schreiben und von eigenen Bewertungen dessen was ich Schreiben. Voll clever, was? 😉

Die Zeiten sind vorbei. Ich kann das nicht mehr ausblenden, gelesen zu werden, weil es stetige Reaktionen gibt. Ich weiß nicht, wie es ohne wäre.

Ja und plötzlich wird das wichtig, dass Reaktionen kommen und ich bin ständig verunsichert darüber, was ich schreibe und wie das gefunden wird und das gefällt mir eigentlich nicht. Ich habe das Gefühl, obwohl man sich nicht wirklich kennt, bin ich in mir bekannte Verstrickungs-Muster, von anderen abhängig zu sein, geraten. Ich brauche plötzlich was, was ich vorher nicht gebraucht habe. Versicherung. Und fühle den verstärkten Drang Kontakt, Verbindung, Reaktion von Anderen sicherzustellen.

Oh, ich glaube, ich sehe da was. Ich scheine meine Verunsicherung, meine Selbstunsicherheit (die ich nicht merke, wenn ich für mich bin) nach außen abgegeben zu haben, also zu versuchen, dass Andere mir meine Unsicherheiten nehmen, in dem sie mir sagen, dass alles okay ist/das ich okay bin. Da das so aber nicht funktioniert, verschwinden meine Unsicherheiten nicht, sondern brauchen immer wieder die Bestätigung, dass ich okay bin. Endlosschleife.

Da bin ich glaube ich gerade drin.

Und ich fühle mich so, als müsse ich nun jedes Schreiben darauf kontrollieren, nichts zu senden, was mir eine Zurückweisung einfährt, weil das meine Unsicherheit, bis Selbsthass ja bestätigt und verstärkt.

Ach herrje, dass sich das auch in der Online-Welt abspielen kann, hätte ich nicht gedacht.

Ich habe nun schon Gedanken gehabt, zu versuchen, den alten Zustand wieder herzustellen, indem ich mich von den Reaktionen trenne. Also Kommentarfunktion aus und ein Weilchen aus dem Kontakt gehen.

Irgendwie kommt mir das aber unnatürlich vor und wiederspricht auch meinem Bedürfnis von Vernetzung/Unterstützung/Verbindung. Und ich glaube auch, dass ich immer mit diesen Muster konfrontiert sein werde, also lieber versuchen möchte, mich auch konfrontieren zu lassen.

Hier im Alltag mich von realen Kontakten immer mal wieder zurück zu ziehen, um meines, meine Grenzen wieder spüren zu können, finde ich okay, wenn es anders nicht geht. Hier im Netz, das ist neu für mich. Muss ich mir erst einmal anschauen.

Meinen Selbstwert zu fühlen, unabhängig von anderen Menschen, ist für mich eine riesen  Herausforderung und ja auch so eine Borderline-Thematik, dass eben nicht so gut zu können, sich als eigenen, abgegrenzten Raum zu empfinden.

Vielleicht wird es immer schwierig sein. Vielleicht gelingt es über die Jahre besser. Wer weiß.

Es gab auch noch an anderen Stellen zwischenmenschliche Verwirrungen.

Ich habe den Text gerade nochmal gelesen und fühle nicht, dass was klarer geworden ist und dass viele Aspekte fehlen. Ich finde das alles gerade zwischenmenschlich sehr durcheinander und bin mir meiner nicht mehr sicher.

Und da fliegen noch diese Themen Zugehörigkeit und Anders-sein herum. Wie fühlt sich Zugehörigkeit eigentlich an? Was ist das genau? Wie verhält sich das Selbst-Gefühl in einem Zugehörigkeitsraum? Muss man etwas Gemeinsames haben, um sich zugehörig zu fühlen? Kann man sich nur in Gemeinsamkeiten, bei einer Sache, bei einem Thema zugehörig fühlen? Kann man sich auch zu Menschen zugehörig fühlen?

Ja und das anders-sein. Bin ich anders? Wo bin ich anders? Ist das noch anders, wenn nicht doch auch andere Menschen das Gleiche teilen? Wo gibt es eine Grenze, zwischen mir und anderen? Was unterscheidet mich, was ist meines? Da schwirrt irgendwie auch wieder das Thema Abwertung herum. Anders-sein = schlecht sein.

Vielleicht bin ich gar nicht anders. Vielleicht bin ich ganz normal. Ach, ich kann mich wieder mal so schlecht greifen.

Ich lasse das einfach mal so stehen.

 

Reiki

Sammeln von Informationen, mit dem Bewusstsein das ein Zusammenfügen zu einer Deutung, zu einem Konstrukt führt. Tut mich einfach beschäftigen, mal mehr, mal weniger. Muss ich doch am Ende aber nichts mit machen, nur wach sein und spüren.

Vor dem Wochenende der 2. Reiki-Einweihung erhalte ich Informationen, dass auch Reiki, neben anderen Methoden der Energiearbeit ‚dämonischen‘ Ursprungs sein soll. Ich kann diese Informationen nicht prüfen, nicht als wahr oder falsch einordnen. Deshalb versuche ich sie wieder loszulassen. Trotzdem verunsichern sie mich enorm und erhöhen meine Achtsamkeit.

Das Reiki-Wochenende verläuft für mich stimmig. Alle spirituellen Rahmeninfos sind mir vertraut, ich lerne leicht und schnell. Es fließt in mich, als habe es schon immer zu mir gehört.

Der erste Tag nach dem Wochenende, ich zu Hause. Einige Anwendungen befremden mich sehr. Meine Verunsicherung wirkt immer noch.

Am gleichen Tag ein sehr langes ungeplantes Gespräch in einem Geschäft, über alles Mögliche Spirituelle. Wir kommen auch zum Thema Reiki. Er will mich warnen. Ich lehne weitere Infos dazu ab, aber erhalte sie trotzdem von ihm. Er habe sich wieder von Reiki entweihen lassen und es ginge ihm damit besser. Die asiatischen Energiesysteme wären andere als die arischen Energiesysteme und deshalb nicht stimmig mit uns und unserer Ahnenherkunft. Ich bin wieder arg bemüht um mein Vertrauen in meine Gefühle. Mir fällt die Befremdung ein. Fragezeichen in mir.

Ich verbinde mich in einem Gebet mit meinen Ahnen und will versuchen sie zu fragen, ob es nicht gut für mich ist Reiki zu benutzen. Keine leichte Sache für mich – einerseits alle Sinne offen halten, fließen lassen, Gedanken, Gefühle, Wahrnehmungen zulassen, andererseits von sich selbst leer bleiben. Ich verkrampfe bei so etwas immer total.
Am Rande kann ich Bilder wahrnehmen. Ein alter, großer Baum. Ein Blick auf ein Getreidefeld vom Wegrand aus. Natur. Korn mahlen. Darauf folgt die Assoziation einer Mühle.
Was soll mir das sagen? Reiki ist eher geistig und ich komme aus einer naturverbundenen Richtung? „Genau“ schießt es mir durch den Kopf. Schadet es mir, wenn ich die erweiterte Reikibehandlung mache? „Du eichst dich halt auf ein anderes System.“

Ich lass einige Elemente erst einmal liegen, trotz Stimmern in mir, dass ich der Einweihung die ich erhalten habe, dann nicht gerecht werde. Ich weiß aber auch, dass eine Einweihung zu nichts verpflichtet. Ich hole mir noch Erfahrungsberichte anderer ein. Mal schauen was sich da so weiter entwickelt.