Erkenntnis

Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, kann niemand ungeschehen machen.

Kein Heiler, keine Heilerin, welcher Art auch immer.

Hier braucht es Liebe für die eigenen Wunden und Demut für die eigene Begrenztheit.

Dazwischen ist immer noch genügend Luft und Raum zum wachsen.

Eigene Grenzen akzeptieren und innerhalb dieser wachsen und Sinn finden

Ich fühle mich richtig stolz auf mich. 🙂 Das ist es wert, es festzuhalten und damit noch ein wenig zu verstärken und auszukosten. 🙂

In meinem Alltag in dem es keine Berufstätigkeit gibt, taucht in mir immer wieder die Frage nach Sinn auf. Wie kann ich diesen Tag sinnvoll gestalten? Wie kann ich Tag für Tag für mich Sinn finden? Was ist mir wichtig und was ist mir etwas wert? Für was kann und möchte ich meine Zeit schenken?

Lange waren es nur Ideen. Meine Interessen. Keine Kraft und zu wenig Selbstwert um sie umzusetzen.

Nachbarschaftsvernetzung/ -arbeit stand mit auf dem Zettel. Etwas fürs Gemeinwesen und Zusammenleben tun.

Als ich mir das wünschte, tauchte dann irgendwann eine Nachbarschafts-App auf, in der sich Nachbarn online vernetzen konnten. Ich war total begeistert!

Ich dachte daran Nachbarschaftsflohmärkte zu organisieren, merkte aber schnell, dass ich dafür nicht genügend Kapazitäten und Verbindlichkeit mitbrachte und auch das in der Öffentlichkeit sichtbar werden nicht aushielt.

Aber in diesem Jahr sind mir schon zwei Aktionen über dieses Netzwerk über den Weg gelaufen, wo ich doch etwas mehr Verantwortung übernahm. Und DAS ist ein megaaa Fortschritt!!!

Und es war beides mal seeehr herausfordernd, weil immer wieder abwertende Gedanken meine Vorhaben kreuzten und die online-Interaktion mit Anderen meine Grenzen verschwimmen ließen, was ich leisten kann und was nicht.

Aber ich habe dadurch auch gelernt! Ich weiß nun, in welchem Rahmen ich etwas geben kann. Das ich lokal, also sehr wohnortnah aktiv sein kann, alleine für mich gut meine Ressourcen und Grenzen wahren kann und super von zu Hause aus planen kann.

Andersherum vermeide ich große Aktionen, Öffentlichkeitssichtbarkeit und Gruppenaktionen, sowie Terminvorgaben. Diese Dinge machen mir zu viel Stress, lösen zu viel Angst aus und ich springe ab.

Die erste Aktion die ich angeregt habe, ist, die Kleingartenanlagen mit ihren Überschüssen und die umliegende Nachbarschaft zu vernetzen, um Lebensmittel zu retten. Dafür habe erst das Interesse der Nachbarn online erfragt und dann drei Kleingartenanlagen angeschrieben. Mit einer Anlage bin ich im Kontakt, warte auf deren Stand der Dinge. Mehr ist da gerade nicht zu tun.

Die andere Aktion ist ein Online-Aufruf, dass jeder Nachbar eines Hauses vor seiner Tür die Natur gießt (die Trockenheit ist extrem hoch hier), damit Büsche und Bäume grün bleiben und nicht sterben. Dafür habe ich auch einen Aushang gefertigt. Auf Nachfrage wurde er mir zusätzlich in Türkisch und Arabisch übersetzt, damit mehr Nachbarn es lesen können.

Dann habe ich mich getraut diese Zettel gestern mitten am helllichten Tage!!! (siehe Öffentlichkeitsangst) an 11 Haustüren zu kleben und mich darin mit Vornamen zu outen, plus Hinweis, dass ich nun auch jeden Tag gieße (oooohhhh Verbindlichkeit – *grusel*).

Ständig die Stimme im Kopf, die mir sagt, ‚du bist doch bescheuert, das bringt doch gar nichts, die Leute werden dich auslachen, mach dich nicht zum Horst, ist doch albern diese Gießerei‘.

Geschickter weise habe ich dieser Stimme schon im Aushang selbst die Luft aus den Segeln genommen, indem ich sie dort aufgegriffen habe –

„Falls Ihr glaubt, das bringt doch gar nichts, nicht so schlimm, weil schaden tut es auf keinen Fall. Versprochen. :D“

Bin ich schlau. *stolz auf die Schulter klopf* 😀

Das sage ich mir jetzt selbst immer, wenn ich jeden Tag die Büsche hinterm Haus gieße (da sieht man mich am wenigsten 😉 ). Es schadet ja nicht.

Und ich erinnere mich an mein eigenes Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und wie gerne ich ihr helfe. Diese Freude am Tun bleibt, egal was jemand anderes darüber denkt!

Merkt ihr was? Ich kann ein eigenes gutes Gefühl halten, obwohl andere es vielleicht doof finden und ich sogar selbst doofe Gedanken dazu habe! WOW!!! Das ist Megaentwicklung!

Und das superschöne ist auch noch, dass zwar 4 Zettel heute schon wieder abgenommen sind (Futter für negative Gedanken – siehst du… blabla), aber dafür 7 noch hängen und ich von demjenigen, der mir den Text ins Arabische übersetzt hat, eine super Bestärkung erhalten habe. Er sei stolz auf mich und bedanke sich, dass ich mich um die Natur kümmere und bitte weiter machen soll (Futter für positive Gedanken – jubel, freu, freu).

Als mich meine abwertenden Gedanken noch von jeder öffentlichen Tat abgehalten haben, gab es in meiner Vorstellung nur negative Szenarien. Mir kam nie der Gedanke, dass es andere Menschen auch gut finden könnten. (Deshalb habe ich z.B. auch 4 Jahre lang nicht meine Barfußschuhe tragen können – dieses Jahr konnte ich und habe echt viel Zuspruch erhalten – natürlich neben den kritischen Blicken)

Und nun erlebe ich wahrscheinlich etwas ganz natürliches im Tun. Es gibt immer Leute die finden scheiße was ich tu und Leute die finden das toll und bestimmt ganz viele dazwischen. Wesentlich ist meine eigene Haltung. Und wenn ich Dinge tue, die mit meinen Werten zusammenhängen, die mir also aus sich heraus schon ganz viel geben, dann ziehe ich daraus meine Motivation, meine guten Gefühle, meinen Mut es zu tun und erlebe dann eben auch Sinn.

Und sei es in diesen ganz kleinen Dingen vor meiner Haustür!

Ich habe jetzt keinen Krieg verhindert und wahrscheinlich machen auch zu wenig Nachbarn mit bei der Wasseraktion, so dass sie nachhaltig wirkt, aber das ist bedeutungslos, weil ich etwas getan habe, was mir wichtig war und dieses Gefühl bleibt und wirkt in mir, wenn ich es erlauben kann.

Nachtrag:

Und die Jubelgefühle gehen gerade weiter, weil es mir gelungen ist, diese Erfahrungen festzuhalten und mit der Welt zu teilen. Wieder etwas was sich für mich sinnvoll anfühlt. 🙂

Jetzt ist alles richtig

Ich möchte da auch sein dürfen wo ich gerade bin, auch mit den Dingen die noch reifen, noch nicht entwickelt sind.

Ich möchte nicht, dass Entwicklung zu einem Wettkampf wird.

Ich möchte mich nicht entwickeln müssen, weil andere Entwicklungspotenzial sehen.

Mir reicht mein eigenes Inneres JA zu dem was ist, dem Folgen von Anziehung und Ablehnung und dem Beobachten wie Bewusstsein und Entwicklung geschieht.

Wie einer Pflanze beim Wachsen zuzusehen.

Meiner Pflanze. Deiner Pflanze.

Läuft nicht alles reibungslos

Ja heute. Heute bin ich immer noch sehr erschöpft und habe altbekannte, vertraute Symptome von körperlicher Schwäche, dem Wegdriften von Aufmerksamkeit und Angst. Wie gestern.

Okay. Es war wirklich viel letzte Woche. Und dann war es doch nicht nur das Telefonat.

Ich habe mich überfordert. Ich habe mir zu viel zugetraut und ich habe am Freitag nicht gut meine Grenzen gefühlt und gesetzt.

Eben zog ich eine Karte aus dem Deck „The Map – Weisheitskarten der Seele“. (Ich liebe diese Karten ❤ )

Nummer 49. Der Talisman. Auf dem Kopf.

Die hatte ich noch nie. Und was soll ich sagen. Sie hat voll ins Schwarze getroffen.

Liegt die Talisman-Karte auf dem Kopf, so ist sie eine Mahnung an dich, dir deiner Lebensmuster bewusst zu werden.

Okay, mach ich jetzt mal.

Manchmal sind es gerade die vertrautesten Dinge, die dich vor etwas warnen, was du nicht noch einmal erleben willst.

Äh ja, das ist mir heute sehr vertraut, dieser Zustand und tatsächlich habe ich mich schon durch einen Berg Mega-Angst gefühlt, dass hier etwas passiert, was ich nicht mehr erleben möchte.

Dennoch stehst du nun vor einer wichtigen Entscheidung. Du kannst vorsichtig vorangehen oder nach einem anderen Weg Ausschau halten, der dich in eine neue Richtung führt. Bedenke dies: Wenn du schon mehrmals in dasselbe Loch gefallen bist, warum willst du diesmal nicht um es herumgehen? Wenn du weißt, wo das Loch ist, so halte dieses Wissen in Ehren.

Ich war hier echt schon so oft. Ich kann erfassen, dass die Erlebnisse am Freitag zu viel waren (Ergotherapie) und ich eigentlich eine Pause von Angst-Konfrontation gebraucht hätte.

Dazu kommt ein neuer Termin die Woche – nämlich Traumatherapie. Das war auch der erste Termin letzte Woche. Plus Holzwerkstatt. Plus Eigenblutspritze Heilpraktikerin. Plus Gruppe. Plus Termin Wohnbetreuung.

Freitag bin ich trotzdem zur Ergo. Konnte da nicht wie üblich an meinem Projekt arbeiten, weil ich zu erschöpft war. Bin trotzdem geblieben und hab mich auch noch einer neuen angstbesetzten Situation gestellt. Das war zu viel. Den Gedanken, wieder gehen zu können, wenn ich nicht mehr kann, konnte ich nicht zulassen zu denken. Heute denke ich, ich hatte Angst davor, dass sie nein sagt und ich mich dann unterwerfe. Also bin ich von mir aus geblieben.

Das Loch ist also Selbstüberforderung. War mir das eigentlich vorher schon bewusst???

Zwar ist das Universum unbegrenzt, doch hat jeder individuelle Weg seine Beschränkungen. Es liegt Kraft in der Erkenntnis, dass dir jetzt nicht alle Wege offenstehen.

Okay. Das habe ich jetzt verstanden. Entwicklung/Wachstum hat seine Grenzen. Ich kann mich nicht überall gleichzeitig konfrontieren.

Das heißt aber nicht, dass du auf deinem Weg zurückgehen musst. Was auch geschehen mag und wie du dich auch entscheidest: Du bist jetzt auf diesem Weg, damit er dich zu größerer Weisheit führt.

Genau. Ich probiere das nächste Woche wieder aus. Bis Freitag hatte ja alles gut geklappt. Und wenn ich dann wieder für die Ergo zu erschöpft bin, übe ich für mich zu sorgen.

Jetzt ist der Zeitpunkt, um andere, die zuvor an diese Stelle gekommen sind, um Rat und Hilfe zu bitten. Ihre Weisheit wird die Weisheit in dir erwecken.

Ich hatte tatsächlich überlegt, dass in der Therapie zu besprechen.

Danke!

Der Glaube in mich

Was für ein fragiles Ding.

Kann Strahlen.

Kann zu Boden sinken.

Eben, während des Klopfens fand ich heraus, warum ich mich beim Aufwachen jeder Kraft beraubt gefühlt hatte. Völlig erschöpft.

Verwundert darüber. War es doch etwas viel die Woche? Also ja, es war viel. Hatte sich trotzdem schaffbar angefühlt und immer wieder von erholt. Vielleicht weil mein Ausruhtag diesmal schon Dienstag war, anstatt Mittwoch und nun die Pause eben schon Freitag gebraucht wird, anstatt Samstag?

Das war es dann alles nicht.

Ich klopfte meinen Satz „Voller Liebe für alles in mir“ und suchte dazu das Körpergefühl. Ich fand es im Solarplexus, nur kam ich da nicht richtig hin. Ich klopfte wie üblich die Hindernisse mit. „Voller Liebe für alles in mir, auch für Gedanken“ oder „Voller Liebe für alles in mir, auch wenn ich es nicht glauben kann.“

Von Klopfdurchgang zu Klopfdurchgang (insgesamt 3) wurde das Gefühl im Solarplexus stärker, fing an nach unten und oben in den Körper auszustrahlen, synchron mit dem Gefühl, diesen Satz immer mehr zu glauben, als wahr zu empfinden.

Zum Ende war ich wieder überzeugt davon und erkannte, dass mir der Glaube in mich zuvor verloren gegangen war und das sehr tief. So tief, dass mir alle Kraft heute Morgen fehlte.

Was ist passiert?

Mittwoch und Donnerstag strahlte ich noch ganz ungewohnt mein Licht, gepusht durch Menschen, die mich darin bestärkten. Ich erlaubte mir Phantasien von Selbstständigkeit, Freiheit, Unabhängigkeit, mein eigenes Ding machen. Ich war voller Glück, Freude und Ideen.

Dann gab es gestern ein Telefonat mit meiner Mutter.

Ich habe es da gar nicht gemerkt. Doch es ist das einzige Ereignis, wo kein Pushen kam, sondern Zweifel und Befürchtungen. Nett gemeint, zurückhaltend formuliert. Doch das reichte.

Ein Telefonat. Und alles verändert sich.

Eine einzige andere Meinung. Das Strahlen erlischt und Blei legt sich über die Dinge.

Das zeigt mir wieder einmal wie stark ich auf meine Umgebung reagiere.

Es ist nicht das erste Mal, dass mir der Einfluss der Dinge und Menschen bewusst wird, die mich umgeben.

Was stärkt mich? Was schwächt mich?

Ich wachse an dem was mich stärkt.

Und ich wachse auch bedingt an dem was mich schwächt, wenn ich mir die Entwicklung von heute anschaue.

Der Schlüssel ist Bewusst-sein, Erkennen.

Mir wird das eben ganz klar. Der Umgang mit meinen Eltern schwächt mich oft.

Das zu erkennen, stärkt mich wiederum – für das nächste Mal.

Danke an die Körperarbeit

„Liebe U.,
ich bin sehr berührt von unserer Arbeit. Das Ineinandergreifen von dir und mir. Dass das immer wieder was möglich macht. Wie sehr du mir vertraust, wie viel Raum du mir geben kannst und wie sehr du damit dem Ganzen an sich vertraust. Ich glaube, das ist das Heilsamste an allem. Mein Vertrauen wächst Stück für Stück an deinem Vertrauen.

Und das passiert so nebenbei. Du forderst nichts. Du erwartest nichts. Du hast keinen Plan. Du nimmst einfach meines, lässt es da sein, lädst es ein da zu sein. Hältst es einfach oder gibst einen Impuls.

Deine Ideen, kannst du ebenso unbeeindruckt wieder fallen lässt, wenn sie nicht passen.

Das Ganze ist ein großes Geschenk für mich.
Alte Glaubensmuster bekommen null Nahrung, um sich bestätigt zu fühlen. Stattdessen passiert das Gegenteil. Und das wirkt. Es dauert lange, aber es wirkt.

Ein großes Danke für dein so-Sein. ❤ „

Bewusstsein

Es ist schwierig, sich hauptsächlich in einem Umfeld zu bewegen, das sich aus alten Mustern speist.
Es zieht mich immer wieder in diese Muster hinein.
Es wäre hilfreich, mehr im Kontakt mit Menschen zu sein, die ein tieferes Verständnis für diese unterschiedlichen Ebenen des Seins haben und deren Ziel es ebenso ist, sich aus dem Alten herauszubewegen.

Ich öffne mich ab heute für diese Art der Hilfe. Ich bin bereit neue Lehrer zu empfangen.

Ein  Termin und ein Gespräch gestern haben mich dermaßen aus der Fassung gebracht. Mir ging es richtig, richtig schlecht. Ich war hochgradig angespannt und konnte das nicht verändern. Meine Gedanken rasten immer wieder um die gleichen Dinge. Ich hatte so richtig, richtig Lust irgendwas zu nehmen, damit das aufhört.

Das eine war für mich eine Machtdemonstration, die ich auch noch ansprechen werde.

Das andere war ein Zweifeln an meinem Vorgehen und die fehlende Möglichkeit, das für denjenigen nachvollziehbar zu machen.

Beides war ein fehlendes Vertrauen in meine Gefühle, meine Gedanken, meine Erkenntnisse, meine Vorhaben.

Hinter beidem steckte die Absicht, mich unterstützen zu wollen. Gut gemeint, aber nicht hilfreich. Nicht unterstützend!

„Sehr geehrte Frau …,eine Situation aus unserem Termin gestern hat mich sehr aufgewühlt.

Es geht um den Moment, wo wir einen Nachbesprechungstermin suchten und sie den 21.06. nannten.
Mein Gefühl sagte mir, dass es zu früh sei, um etwas über das Ankommen und Fühlen in der Arbeitstherapie sagen zu können. Sie bestanden trotzdem auf diesen Termin, mit dem Satz – das sei ihnen egal –. Für mich fühlt sich das nach einer Machtdemonstration an, der ich mich unterzuordnen habe, gegen mein Gefühl. Und ich habe ihre Beweggründe dafür nicht verstanden, falls es welche über den Ansatz hinaus – wir mache das jetzt einfach so – gibt.
Das macht es für mich sehr schwer, eine Bereitschaft zur Zusammenarbeit weiter aufrecht zu halten, wenn ihr Verhalten für mich nicht nachvollziehbar ist und damit willkürlich wird. Ich bin nicht bereit mich willkürlichem Verhalten auszusetzen.
Mit freundlichen Grüßen
…“

Verantwortung oder der heiße Stein

Ganz im Sinne der einleitenden Worte von Sólveigs Beitrag, fühle auch ich mich heute voll von Gedanken, die es alle wert wären festgehalten zu werden. Gedankendurchfall. 😉 Mit dem Schreibdurchfall halte ich mich zurück.

Ich habe mich die Woche viel im Außen bewegt. Viiiel mehr als sonst. Zu viel, was zur Folge hatte, dass ich gestern und heute unglaublich viel geschlafen und gedöst habe (ca. 14 – 16 h) und gestern erst ab ca. 16 Uhr mit meinem Erleben etwas in die Welt kam. Heute ging das schon ab ca. 14 Uhr und Gedanke um Gedanke kommt seit dem zu mir, als müsste die Woche nachgeholt werden.

Mein Alltag, meine Suche nach Struktur, nach Gleichgewicht, ist in einer Versuch-Irrtum-Phase. Manche Irrtümer sind in Wiederholungsschleife. Bei Wiederholungsfehlern muss ich immer an diese Szene, aus der Simpsons-Serie denken. 😀

Jaaa, manche Sachen dauern.

  • ich folge immer wieder den unnatürlichen Rhythmen der äußeren Welt, anstatt meinen eigenen natürlichen Rhythmen
  • ich halte an Zusagen oder Absprachen gegenüber Menschen fest, auch wenn sie gegen mein Gefühl gehen
  • ich verplane mich immer wieder jeden Tag die Woche, obwohl ich schon oft erkannt habe, dass das zu viel für mich ist

Im Kern hat es immer damit zu tun, dass ich nicht bereit bin die Verantwortung für mich zu übernehmen, meist unbewusst.


Seit dem Abschied von Fr. S. und der Veränderung innerhalb einer Freundschaft, rührt das Thema Bedürftigkeit in mir herum. Was ist Bedürftigkeit? Was gehört dazu? Aus welchen Anteilen kommt sie? Wo ist die Abgrenzung zu menschlichen Grundbedürfnissen nach Nähe und Berührung? Was kann ich zu mir nehmen, mich selbst darum kümmern und wie überhaupt? Wofür brauche ich andere Menschen?

Teilantworten wabern im Raum und gerade finde ich da das letztens erwähnte Buch, „Süsse Medizin – Die Lehren der Twisted Hairs Band 1“, sehr bereichernd. Die Darstellungen und Erläuterungen zu den 5 Schilden (Erwachsenen-/Kinder-Substanz-Schild, Erwachsenen-/Kinder-Geist-Schild, Ältesten-Schild), die das 3. Chakra umkreisen (dem Feuerelement zugeordnet), wie die Planeten die Sonne und je nach Situation vor uns treten und beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen. (vgl. S. 194-196)

Eine ziemlich komplexe Geschichte, das mit den Schilden. Überhaupt das ganze Buch. Das geht sehr tief und verknüpft unglaublich viele Konzepte miteinander. Ich bin kurz davor so richtig begeistert zu sein, weil es beim querlesen scheinbar genau das ist was ich suche, wenn da nicht auch die große Leuchttafel mit der Aufschrift Verantwortung drüber blinken würde. Dieses Buch schreit danach, dass ich die Verantwortung und zwar die gesamte, für mein Leben übernehme.

Meine Reaktion ist vergleichbar mit der Vorstellung von einem heißen Stein in meiner Hand. Ich würde ihn gerne halten, aber werfe ihn immer hin und her, von einer Hand in die andere und bestimmt auch einfach mal zu irgendjemandem der gerade neben mir steht. Nur das gebe ich natürlich nicht so gerne zu. 😉

Zum Thema Verantwortung hatte ich einen schlauen Gedanken. Wenn ich mich für mein so-Sein schuldig fühle, kann ich dafür keine Verantwortung übernehmen.

Mir ging das beim Lesen des Buches so, dass ich erkannte, wie viel Reife mir noch fehlt und mich sofort wieder schlecht dafür fühlte. Erfreulich das es mir aufgefallen ist und ich es korrigieren konnte. Das Leben ist ein Prozess, eine Heldenreise. Alle fangen an einer Stelle an, wo noch etwas fehlt, damit sie es in Erfahrung bringen können. Das steht außerhalb von Wertung. Es IST einfach.


Immer wenn mir Wahrheit über mich begegnet, die ich annehmen kann, fange ich erst an zu lachen und dann zu weinen (wenn ich alleine bin).

Außenwirkung

Die Menschen sehen das Neue von mir. Das Üben von neuem Verhalten und machen sich daraus ein Bild, wer ich bin.

Mir wird heute bewusst, wie intensiv ich neues Verhalten übe und dass das dazu führt, dass mein neueres, nicht nahes Umwelt kaum mein altes Verhalten kennt, davon weiß, woher ich komme oder kaum bis gar nicht mitbekommt, was mich dieses Üben kostet, aus welcher inneren Landschaft heraus es entspringt.

Das kommt mir, nachdem mir heute die Chefin im Zuverdienst sagte: „Ich dachte nicht, das Nein-Sagen dein Problem ist.“

Ich scheine also öfter Nein zu sagen. Ich scheine Grenzen zu setzen. Ich scheine Klarheit zu vermitteln. Das nehme ich auch so wahr.

Nicht sichtbar bleiben die Momente, wo ich noch nicht nein sage, obwohl es besser für mich wäre. Nicht sichtbar bleiben das Herzrasen, das Schlucken und das Vibrieren, wenn ich Nein sage. Nicht sichtbar scheint meine Unsicherheit.

Heute war ich arbeiten und hätte es nicht tun sollen. Es war kein Gewinn. Meinen Körper habe ich etwas abverlangt, was größere Kosten erzeugt hat. Die Arbeit hat mir im Gegenzug nichts gegeben.

Ich erzählte ihr zu Beginn, dass mein Körper sehr lädiert ist und ich mir nicht sicher bin, ob es gut ist hier zu sein. Ich konnte mir nicht erlauben, wahrzunehmen, dass ich nichts mehr zu geben hatte und habe mir trotzdem etwas abverlangt.

Und sie dachte halt, wenn ich da bin, dann kann ich das auch, weil ich ja keine Probleme mit dem Nein-Sagen hätte. Das führte zur Belobigung meines Kommens, trotz körperlicher Erschöpfung. Ich konnte mit dem Lob gar nichts anfangen und sagte darauf, dass es manchmal eher Lob fürs Nicht-kommen braucht.

Da kam es dann zu der obigen Aussage und ich erklärte, wie es für mich ist.

Und trotzdem bin ich dort geblieben. Eigenes widersprüchliches Verhalten. So dass sie auch zum Feierabend wieder eine Bestärkung aussprach, weil ich ja doch was gemacht hatte.

Nach welchem Maßstab Menschen mein Verhalten als gut oder weniger gut einschätzen, hat so gar nichts mit mir zu tun, sondern eher mit ihrem Bild, ihrer Vorstellung von etwas.

Daneben gefällt mir aber auch meine eigene Vorstellung, dass neue Menschen eher mein neues Selbst sehen, ein Selbst das viel stärker, klarer, authentischer ist, als das was davor war.

Das wirkt an mancher Stelle bestimmt irritierend, wenn ich an mein Gespräch gestern beim SpD denke, wo ich relativ selbstsicher von meiner Situation erzählt habe und welche Hilfen ich als sinnvoll erachte. Von Hilfebedürftigkeit war da wahrscheinlich gar nichts zu spüren. Sie musste sich auf meine Worte verlassen. Ich war froh, dass ich das schon an anderen Stellen besprochen hatte und dadurch von ärztlicher Seite Gewicht in meine Worte packen konnte.