Gemeinschaftliche Kühlung in der Baumspalte. 🙂
Schlagwort-Archive: Wald
Natur-Kunst
Da war er wieder,
dieser Moment,
in dem sich meine Sinne weiten,
hinein,
in die Natur um mich herum.
Wir nähern uns an,
pendeln zwischen uns hin und her,
du – ich,
du-ich,
wir,
eins.
Ergotherapie
Ich bin noch ganz berührt von dem was heute im Ergotherapie-Termin geschehen ist.
Ich kam dort vernebelt und körperlos an und mit einer riesen Angst näher hinzuschauen, weil ich schon von zu Hause wusste, dass hinter dem Nebel nur noch mehr Angst wartet, Angst die so riesig ist, das sie mich die ganze letzte Woche wie noch nie an Menge, Tag für Tag dissoziieren ließ.
Seit der Entscheidung, im ambulanten Betreuten Wohnen, eine 4-wöchige Kontaktpause auszuprobieren. Sie ist jederzeit erreichbar, telefonisch und per Mail und auch Kontakte sind noch möglich, wenn ich es will. Nur ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr.
Seit dem spielt meine Gefühlswelt verrückt. Es ist extrem und scheinbar kann nicht alles gefühlt werden. Vor allem Angst. Todesangst. Angst die sich nach Wahnsinn anfühlt. Dann kommt Nebel in meinem Kopf. Das Gefühl, mit der Wahrnehmung rechtsseitig nicht da zu sein. Mich selbst nicht vollständig fühlen. Zähe, nebelige Gedanken. Schmerzen im Körper. Gestern tat mir mein rechter Fuß und mein rechtes Becken so weh, dass ich meinen Spaziergang auf die kleinste Runde reduzierte und froh war, wieder zu Hause zu sein. Mein Herz klopft immer mal wieder schnell, gepaart mit Schwindel und Kreislaufproblemen.
Angekommen in der Ergo, erzähle ich von der Angst hinzuschauen, dass ich das Fühlen nicht packe. Ich denke an die Entscheidung im BEW, will es erzählen, doch nur das dran denken, lässt die Panik schon nach vorne schießen, so dass ich es sein lasse. Mein Körper fängt an zu schwitzen, ein Gefühl von einem großen Energiefeld breitet sich um meinen Brustkorb aus. Das macht mir Angst.
Ich springe vom Stuhl auf, stelle mich weiter weg in den Raum. Suche in meinem Geist nach Lösungen, um nicht überwältigt zu werden. Erinnere mich an eine Körperhaltung, die mir schon in der Therapie geholfen hat und mir ein haltendes Gefühl gabt. Die rechte Hand auf die linke Seite vom Brustkorb gelegt (dort liegt auch der Selbstakzeptanzpunkt) und mit der linken Hand den rechten Oberarm umschloßen.
Und wow, ich spüre extrem stark die Reiki-Energie durch meine rechte Hand fließen. Alles ist aufgewühlt und bewegt sich in mir. Meine Beine schwitzen. Ich bekomme schwer Luft. Schwindel im Kopf. Bilder funktionieren nicht. Aber Dinge im Raum wahrnehmen. Die Uhrzeit. Der Stuhl. Der Raum, der sich um meinen Kopf auftut. Und ich rede und rede und rede, darüber was ich wahrnehme, was helfen könnte, dass ich immer noch nicht in meinen Körper komme. Der Hinweis kommt, ich müsste mich nicht selbst moderieren. Ich melde zurück, dass ich es doch muss. So höre ich meine Stimme, ein konstanter Klang der mir zeigt, ich bin noch hier und das Gefühl die Kontrolle zu behalten. Der Klang meiner eigenen Stimme. Ich brauche sie. Und das ist dann auch in Ordnung.
Meine Körperhaltung, die Reiki-Energie, das beobachten, benennen der Körperereignisse, die Dinge im Raum, ein Bergkristall in der Zimmerecke (den ich mir hole und halte), mein Reden bringen mich in einen Zustand, in dem es möglich ist, mich wieder hinzusetzen.
Ich spüre die Angst sehr deutlich in mir, ihre Größe. So groß, dass ich sie nicht sprechen lassen kann, ohne erneut überwältigt zu werden. Also höre ich ihren Satz nur in mir selbst, der sich immer wieder wiederholt: Ich habe Angst! Ich habe Angst! Ich habe so schreckliche Angst!
Meine Worte stolpern. Sätze werden verwaschen. Die Zunge schwer. Chaotische Energien im Kopf. Denken eng. Mein Körper zittert. Doch nun gehen Bilder. An dieser Stelle bitte ich um Unterstützung. Ich brauche Fragen, die ich mir dann selbst stellen kann, nach innen schicke. Zuerst die Suche nach einem angenehmen Körpergefühl. Ist nicht zu finden. Der ganze Körper meldet Gefahr. Überall hängt ein Warnschild – hier nicht weiter forschen. Dann die Frage, ob Sicherheit eine Farbe oder Form hat. Nichts kommt. Die Überlegung, ob es einen Ort gab, an dem ich mich sicher fühlte. Keine Erinnerung. Aber ich schicke die Frage nach einem ‚Wo kann Sicherheit sein?‘ nach innen.
Dann ein erstes Bild von einem großen, alten Tannenbaum. Ein Ort dazu, an dem ich ihn gesehen habe. Ich springe immer wieder raus und mit Hilfe von Fragen wieder rein. Die Beschaffenheit des Bodens kommt dazu, der dicke Baumstamm, Harz auf einem Stück Rinde in meiner Hand, die Freude am daran riechen, die Freude an den intensiven grünen Farben.
Für mich ist das das erste Mal, tiefer in ein Bild steigen zu können.
Nur hat es keinen Einfluss auf die Angst im Körper. Es sind wie zwei Orte. Ein Teil im Wald, entspannter, ruhiger, friedlicher und der andere Teil außerhalb des Bildes, im Körper, weiterhin in Angst.
Ich überlege diesen Teil mit ins Bild zu holen, um ihm vielleicht diesen Ort zeigen zu können. Es funktioniert. Diese Angst ist mit im Wald. Ich sehe das als ein kleines Bündel, dass ich links an meinen Oberkörper drücke, es festhalte, umschließe.
Dann passiert etwas, womit ich nicht gerechnet habe. Das Kleine sagt immer noch: Ich habe Angst! Aber diesmal fühle ich mich selbst dazu ganz anders. Ich sehe es in meinen Armen, wie es das sagt und fühlt und ich spüre, wie ich es halte, festhalte und mich dafür öffnen kann, es durchlasse. Ohne Worte vermittelt sich: Ja. Ich halte dich. Ich bin bei dir. Es ist ok.
Ich fühle diese Angst ganz anders, als wäre es okay, dass sie durch mich hindurch geht.
Das Kleine brauchte gar nicht den Wald! Ich brauchte ihn, um eine andere Haltung zu finden! Mehr Ruhe. Mehr Frieden. Mehr Sicherheit. Und mit diesem neuen Standpunkt konnte ich dann das Kleine halten. Das Kleine brauchte nur das! Nur mich!
Wahnsinn! Das hab ich so noch nie erlebt. Mit Angst gab es bisher keinen heilsamen Weg klarzukommen.
Der Körper fühlte sich dann an, als hätte er sich an dieser Stelle harmonisiert. Ruhe war eingekehrt.
Insgesamt war ich zwar immer noch nicht im Körper, konnte den Stuhl nicht spüren und mein Kopf fühlte sich an, als wäre ich gegen eine Wand gelaufen. Das war jedoch okay für mich, in Anbetracht der ganz neuen Situation im BEW, dass das nicht alles gleich zu lösen ist.
Es fühlt sich an wie der Versuch einer emotionalen Ablösung und erinnert mich an einen Entzug, mit heftigen Entzugssymptomen. Das wird ein Weilchen dauern, bis sich innerlich etwas Neues formiert hat.
Arbeit
Hihi. Ich nenne es schon Arbeit. Wie schön. Kann dem Werthaftigkeit geben, was ich tu.
Früher hab ich das abgewertet. Kreativ sein. Das ist doch keine Arbeit, das hat doch keinen Sinn, das braucht doch keiner…
In mir ist in den letzten Wochen gewachsen, eine Ausstellung machen zu wollen. Ich wurde dabei schon ganz wundervoll unterstützt, mental und sogar finanziell. Menschen glauben an mich, stärken mich damit. Das gibt mir den Mut dafür. Ich selbst hatte das noch abgetan, wäre alleine nicht in diese Richtung gegangen.
Danke an alle Unterstützer! ❤ ❤ ❤
Und nun sagte ich gestern lächelnd zu jemanden: „ich war vorhin schon arbeiten“. Und als die Frage kam, was ich mache, fiel es mir leicht zu sagen „etwas kreatives“ und mich damit richtig zu fühlen. ❤
Kunst mit Natur <3

Diese Galerie enthält 9 Fotos.
Wald tanken
Nebelfotos

Diese Galerie enthält 7 Fotos.
Die haben sich so angesammelt

Diese Galerie enthält 7 Fotos.
Ganz oben und ganz unten
Was für eine Zeit. Es geht tief hinab. Und daneben helfen mir so viele Dinge, zeigen ihre Wirkung über die Zeit. Ich bin dankbar! Trotz alle dem.
Ich klatsch den Text von gestern hier einfach hin. Er ist nicht schön. Gar nicht schön. Und ich mag ihn selbst auch nicht noch mal lesen. Und vielleicht überlegt ihr es euch auch, ob ihr das überhaupt lest. Schwer ist es sowieso genug.
Und trotzdem… an demselben Tag. Ich dachte, ich muss hier unbedingt raus. Innerlich raus aus der Thematik. Etwas auf die andere Waageschale packen, damit der Tag zu überstehen ist. Und echt ja, alle kleinen Hilfen, Reize (Öle, Gerüche bliblablup) sind ein Scheiß gegen die Wirkung, wenn ich im Wald bin und mich dem kreativ-sein hingeben kann. Ich war völlig dabei. Alles andere vergessen. Wirklich. Komplett aus dem Fokus. Natürlich wieder da, als ich nach Hause zurück kam. Aber egal. Das ist ein so großartiges Geschenk. Das ist mir mit nichts anderem bisher so gut gelungen.
Mein bisher größtes Projekt. 😀 Und das an einem so beschissenen Tag. Kann ich selbst kaum glauben, wie zwei so entgegengesetzte Pole in einen Tag passen.
Danach der Text.
- Vorher – der Boden bedeckt mit Bucheckernhülsen, den Kernen und eben so Waldbodenzeugs – Blätter, Äste…
- Nach ungefähr 1:15 h. 🙂
Der Prozess
- Ich habe endlich die Kameraeinstellungen am Handy gefunden. 🙂 So sehen die Farben wirklich aus.
Beim Klopfen (EFT). Ich fühle keine Person, ich sehe keinen Menschen, aber ich fühle die lebensnotwendige Verbindung und das sie mir entzogen wird. (Ich weiß, hier geht es um meine Mutter)
Ich bin voll eingetaucht, mit meinem ganzen Körper, mit meinem ganzen Sein erlebe ich diese Erfahrung. Diese ganze Erfahrung besteht aus dem Gefühl von Raum, wo niemand mehr ist, aber jemand sein sollte.
Ich bestehe nur aus diesem Gefühl des Raumes, in dem ich alleine zurückbleibe und einem Schmerz, dass etwas fehlt. Es gibt auch ein ‚Du‘, an das ich mich richten kann.
Zu Beginn die globale, verzweifelte Erfahrung des Nicht-Verstehens.
Ich verstehe nicht, warum du das tust? Ich verstehe das nicht, warum du mich alleine lässt? Ich verstehe das nicht, warum du weg gehst? Ich verstehe dass alles einfach nicht?
Darauf folgt die Erfahrung von Hass und ein kreuz und quer Fluten von Angst, Brauchen, Enttäuschung, Leere, Traurigkeit.
Ich hasse dich, ich hasse dich! Geh weg, auch wenn es weh tut. Nein! Bleib hier. Ich liebe dich, ich brauche dich.
Die Wut, um den Schmerz und die Ohnmacht zu verdecken.
Die Angst, dann ebenso zu verlieren.
Eine unlösbare, widersprüchliche, absolut schreckliche Situation für ein Kind. Die Mutter kann nicht gehasst werden, weil sie gebraucht wird.
Als Folge und Rettungsversuch der kleinen Seele, wird die Wut unterdrückt (wenn ich lieb bin, wird sie bleiben), wird die Schuld auf sich genommen (ich bin schlecht, deshalb geht sie; wenn ich richtig bin, wird sie bleiben) und die Selbstaufgabe der Bedürfnisse (ich darf nichts wollen/brauchen/fordern, dann fehlt mir auch nichts mehr).
So ein hoher Preis, der das ganze folgende Leben und die Möglichkeit Bindungen einzugehen bestimmt!
Die tiefe, schmerzhafte Erkenntnis, das trotz alle dem, die Bindung ab diesem Moment verloren war. Endgültig. Unwiderruflich. Nicht wieder gut zu machen.
Die Bedürfnisse waren nie weg. Die Wut war nie weg. Mein Selbst war nie weg.
Alles noch da! (und nun???)
Doch in den Raum wird niemand mehr treten.
Ich kann mich gerade ein bisschen besser verstehen, mit meinen Beziehungsschwierigkeiten. Ein bisschen. Ich wollte gerade etwas über Bindungstrauma lesen (habe ich bisher von mir aus nicht recherchiert), habe aber wieder abgebrochen, weil es zu sehr weh tut. Da gibt es noch einiges anzunehmen. Schritt für Schritt. Irgendwie habe ich das wieder ausgeblendet und es als betrifft_mich_nicht oder nur am Rande einsortiert.
Mein Tag
Ich fühle mich seit heute morgen so dermaßen traurig und müde, dass mir die Worte fehlen. Meine Gedanken sind zu mühsam, meine Zunge ist zu schwer und meine Augen sind zu müde.
Stattdessen Fotos von anderen Tagen und von heute.
Andere Tage: Puschelgras vom Balkon.
Fotos vom letzten Wochenende.
Fotos von heute.
- Bevor der Wind kam.
- Man beachte die synchronen Madenlöcher. 😉
- Eine Woche später.