Eine weise Mitteilung…

… in meinem E-Mailfach.

Ich liess mich durch einen Wegbegleiter von Keita inspirieren und bekomme nun unregelmäßig Denk-/Spüranstöße per Mail geschickt.

Heute der Erste. Die Wahrheit ging direkt ins Herz und ich lächelte.

Ja, das ist klug, im Sinne von weise.

»Baue aus deinen eigenen Begrenzungen
niemals die Zäune für die Welt der anderen.«

http://www.stefanhiene.de

Eine schöne Geschichte der Intuition

Termin beim Jobcenter abgehakt und nun stehe ich vor der Gebäudetür und überlege wohin mit mir. Nach Hause? Ist mir nicht nach, aber werd ich wohl landen, wenn mir morgens 9:30 Uhr nichts anderes einfällt. In den Wald? Weiß ich noch nicht. Ist die Frage, ob meine Kraft ausreicht, bis ich dort angekommen bin. Nach lange laufen, fühlt sich mein Körper noch nicht an.

Ich steige an meiner S-Bahnstation aus. In 5 Minuten könnte ich zu Hause sein. Ich scanne weitere Möglichkeiten durch. Wald? Brötchen holen für ein zweites Frühstück? Hund holen von Freundin und mit in den Wald nehmen? Keine Ahnung. Spaßeshalber bitte ich meine Intuition darum mich zu führen und spüre dabei in den Bauch und Beine.

Ich laufe. Ich laufe ganz natürlich geradeaus. Nicht nach rechts in Richtung Wohnung. Also doch in den Wald. Ich male es mir schon aus. An der nächsten Ampel wieder die Frage und das spüren. Oh, doch nicht über die Ampel, doch nicht den Wald? Es zieht nach rechts. Als dann nach ca. 100 m meine Beine mich doch auffordern die Straße zu überqueren, wird mein Verstand noch verwirrter. Das macht doch keinen Sinn, dieses Zickzack. Da hätte ich doch auch schon an der Ampel rüber gehen können. Auf der anderen Straßenseite zieht es weiter nach rechts. Nach ca. weiteren 100 m schaue ich nach links zwischen zwei Häuserblocks hindurch. Mein Blick bleibt an einem jungen Mann mit Hund kleben, der dort läuft. Ich wundere mich schon, warum ich ihn so lange anstarre, als ich just in diesem Moment hinter ihm einen Fuchs um die Ecke huschen sehe. Ah haaah! Da geht’s also hin. Ich in die Richtung wo der Fuchs verschwunden ist. Hoffentlich ist er nicht schon weg. Aber nein. Er steht auf einer kleinen Wiese zwischen den Häuserblocks, abseits der Straßen. Ich bleibe in einiger Entfernung stehen und beobachte ihn. Er hat es nicht eilig und scheint sich sicher zu fühlen. Kein Verstecken in Büschen, kein schnelles Weiterlaufen. Auf dem Rasen schnuppert er mal hierhin, mal dorthin, ziellos. Markiert mehrere Bäume, reckt die Nase in die Luft, schaut sich um, schaut mich an.

Ich lausche in die Verbindung zwischen ihm und mir. Dort spüre ich Alter und Weisheit. Dabei sieht er gar nicht so alt aus? Eher noch jung und etwas flauschig. Vielleicht spüre ich hier aber auch nicht das Alter des Fuchses, sondern durch ihn hindurch das Alter der Welt. Zeitlosigkeit. Ewigkeit. Er war schon vor uns da.

Das war eine schöne Erfahrung :).

Zum Ende kommen

Weil mich das gerade selbst total durchrüttelt, hier in meinem Alltag, meine Tiefen nach außen kehrt, meinen Verstand auf Hochtouren bringt und ich alles mit Liebe überschütten möchte, schlägt dieser Text voll bei mir ein.

„… Prem Buddha lotst mich immer wieder geduldig aus den Geschichten heraus, lehrt, alles zu lieben, was sich zeigt. „Kannst du das nehmen“, fragt er oft, „kannst du damit sein, kannst du ohne Idee sein, kannst du ohne ABER dastehen, dumm dastehen, mit Verlassenheit, mit Angst, mit Schmerz, mit alledem? Und wenn du das Etikett Angst wegnimmst, was ist es dann?“ Dann ist es zwar nicht immer leicht, und doch ist darin eine Schönheit, eine Zuneigung, egal, was sich gerade zeigt. Und er sagt: „Die Story – du kannst sie sofort stoppen. Es hört sonst nie auf. Denn ein Verstehen zieht sofort neue Fragen und neues Verstehen nach sich, es endet nie.“ Sein Angebot: es ans Ende kommen zu lassen. Es gut sein lassen. Diesen Gedanken zu Ende denken. Das Gefühl zu Ende fühlen. Nullpunkt. Nicht wieder von Neuem anfangen.“ SEIN – Zeitschrift, 11/2013 No. 219, S. 11; geschrieben von Padma Ribeaucourt

Es hört sonst nie auf… Das fühle ich. Verzweifelt. Es findet nie ein Ende. Noch verzweifelter. Es gibt nichts zu erreichen. Ernüchterung und Stille. Und immer wieder dieser Widerstand zu fühlen. Ja, genau das bin ich. Es ist so schwer, mich so sein zu lassen.

Dieser Herr Prem Buddha ist im Dezember hier in Berlin mit Satsangs. Es zieht mich dorthin. Und wenn ich das Etikett Angst wegnehme, was ist dann? Dann gibt es nur eine Erfahrung zu sammeln, die jemand nicht sammeln will.