Ohnmacht bewältigen, mit einem Brief an den Sozialpsychiatrischen Dienst

„Sehr geehrte Frau …,

der Termin am 14.06. macht mir sehr Bauchschmerzen. Ich fühle Ohnmacht bei der Vorstellung, dass eine Instanz, eine Person, die wenig persönlichen Kontakt mit mir hat, darüber entscheidet, ob diese Art der Unterstützung hilfreich ist.

Ich selbst stelle mir diese Frage immer wieder und glaube, sehr bewusst damit umzugehen, welche Unterstützung mich wirklich unterstützt, mich in Selbstverantwortung und Eigenmacht bringt. Mit dem Antrag der Verlängerung des BEW, habe ich diese Entscheidung getroffen, dass dies weiterhin eine sinnvolle Hilfe ist.

Vielleicht können Sie so nachvollziehen, dass es da für mich überhaupt nicht nachvollziehbar ist, wozu es ein weiteres Gespräch über diese Entscheidung geben soll. Zumal es ein sensibles Thema ist, mich hilfebedürftig zu fühlen und darüber zu sprechen.

Das fühlt sich so an, als würde man mir absprechen eigene Entscheidungen treffen zu können.

Dass das Amt eine Finanzierung prüft, kann ich nachvollziehen. Dafür ist ja der BRP da und ich finde der ist eindeutig und so intim und privat, wie dafür nötig.

Warum nun noch eine weitere intime/private Thematisierung? Das ist für mich eine hohe, bisher nicht nachvollziehbare Belastung. Diese Anspannung führt meist dazu, nicht alles sagen zu können, was vielleicht wichtig wäre.

Vielleicht würde es mir helfen, wenn ich Ihr Anliegen im Vorhinein wüsste und verstehen könnte. Wenn ich mich darauf vorbereiten könnte, so dass ein gemeinsames Gespräch auf Augenhöhe entstehen kann.

Welche Fragen sind offen?

Mit freundlichen Grüßen

…“