Mein Vertrauen ins Leben ist stark angeknackst. Mein Bedürfnis nach Kontrolle riesig groß.
Angespannt liege ich im Bett, mit einem Gefühl düsterer Vorahnungen und einer namenlosen Furcht vor dem was kommt. Zeitlose Furcht. Heute. Morgen. Generell und überall. Wachwerden fürchtet mich. Schlafen ist Sicherheit.
(Die Medikamente sind etwas reduziert und wie schön, meine Worte kommen zurück)
Ich suche das Gespräch, die Verbindung zum Leben/zu Gott/zum Universellem/zu dem was größer ist als ich, mit der Fantasie, dass es mir hilft, dass ich mich weniger fürchte. Die Sehnsucht nach dem im Gepäck, was andere sagen.
Vertraue dem Leben, es hält dich in jedem Moment. Dein Fall ist ein Flug und der Boden dein Halt.
Okay. Ich überlasse Dir die Führung der Kutsche, übergebe Dir die Zügel, damit ich mich hinten ausruhen kann. Ich überlasse mich Dir und der Reise. Zeit die Wolken zu beobachten, die Landschaft, wie sie vorüberzieht und die Aufmerksamkeit treiben zu lassen.
Mein Magen spannt sich zusammen. Dieses Bild macht mir Angst.
Es fällt mir nicht leicht Dir zu vertrauen. Ich fühle mich unsicher ohne Zügel (Kontrolle) in der Hand und ohne zu wissen, wohin die Reise geht. Es macht mir Angst. DU machst mir Angst. Ich weiß nicht, ob es gut für mich ist wohin wir fahren. Ich weiß nicht, ob DU gut für mich bist. Ich kenne Dich nicht. Ich weiß nicht, ob ich Dir vertrauen kann.
So ist das wohl, wenn man noch nicht viel miteinander zu tun hatte.
Braucht es ein bisschen blindes Vertrauen oder einen Vertrauensvorschuss, um sich zu begegnen?
Erst die gemeinsamen Fahrten werden dazu führen, dass wir uns langsam kennen lernen. Erfahrungen miteinander sammeln und herausfinden, ob diese Beziehung hilfreich ist und halten kann.
Ich sehe einen Zettel vor mir liegen.
„Angst ist meine Beschützerin!“
Dann liebe Angst, sei willkommen auf dieser Kutsche. Setze dich zu mir und wir schauen gemeinsam was passiert.