Von Traum und Wirklichkeit

Es ist echt abgefahren! Wie alles ist. Hänge zwischen den Welten von Traum und Wach. Oder welchen Welten auch immer. Den ganzen Tag lang will immer wieder ein Traumerleben von heute Nacht in mich rutschen. Ich kann nicht erkennen worum es da ging/geht. Und ich spreche nicht von einer Erinnerung, sondern von einem Erleben, als ob ich ins wirklich träumende Schlafen rutsche und das mitten im Wachsein. Sogar während des Lesens drängt es sich auf. Und im Moment des Merkens, verschwindet es wieder. Das hatte ich noch nie. Aus Ärztesicht würde man da mal wieder Derealisation oder sonste was zu sagen. Aber Leute, ganz ehrlich, mein Gefühl sagt mir, da geht es um mehr. Um Dinge, die nicht mehr von dieser greifbaren Welt sind. Gerade nach dem gestrigen Erlebnis in der Meditation. Ansonsten kann ich mir solch starke Symptomveränderungen, in so kurzer Zeit nicht erklären.
Ich saß vorhin an einem See. Über das Gefühl an meinen Füßen auf der Wasseroberfläche, zwitschte ich etwas mehr ins Jetzt und ’sah‘ und ‚fühlte‘ die Umgebung. Es war wunderschön! Obwohl es ein stinknormaler See ist, den ich schon ewig kenne. Klein, mitten in der Stadt. Nichts Besonderes. Und trotzdem sah ich ihn ganz anders, neu und unbekannt. Ich musste an malerische Postkartenmotive denken. Mit verwunschener Atmosphäre. Fremd und mystisch. Der Himmel spiegelte sich im Wasser und wirkte so echt, dass ich das sehr reale Gefühl hatte, meine Füße baumelten Richtung Himmel, in diese Weite hinein. Und alles fühlte sich so tief und schön an, auch fremd, neuartig. Immer wieder floss ein leichter Schmerz in mein Herz, der es nie erlaubte voll in dieses Fühlen einzutauchen.
Ich dachte mir, hier muss der Verstand eindeutig loslassen, sonst kommt Panik auf. Mir erschien die Angst von gestern auch nachvollziehbar. Es geht um so dermaßen neuartige Erfahrungen, die mit nichts Bekanntem zu vergleichen sind. Kein Wunder, dass der Verstand da erst mal mit extremer Angst reagiert. Und mit der Frage, was ist noch real? Bis wohin geht die Wirklichkeit? Kann ich da weitergehen, ohne das mir etwas passiert? Es ist im ganz wortwörtlichem Sinne die Bereitschaft notwendig den Verstand zu verlieren und dabei entspannt zu bleiben. 🙂
Als Vergleich viel mir die Schwerelosigkeit im Weltraum ein, wo es kein Unten und kein Oben gibt. Wenn ich mir vorstelle, dass erste Mal in solch einen Zustand zu kommen, bin ich mir sicher in Panik zu verfallen. Es gibt nur die Erfahrung von unten und oben, klare Verhältnisse und auf einmal gilt das nicht mehr und man hat das Gefühl zu fallen. Tut man aber nicht. Die Perspektive ist nur eine andere, eine weitere.
Okay, also entspannt bleiben und vorsichtshalber aber noch mal das Universum darum bitten, sehr deutliche Signale zu schicken, wenn hier doch etwas in eine sehr falsche Richtung läuft. Ansonsten bin ich bereit meine bisherige Vorstellung von der Wirklichkeit loszulassen und mit den Dingen zu fliessen.

Vielleicht ist das auch mein persönlicher Aufstiegsprozess und ich verschwinde in den nächsten Tagen in die 5. Dimension. 😀 Also wundert euch nicht, wenn keine Postings mehr kommen, ich kommuniziere dann astral mit euch. 😉

11 Kommentare zu “Von Traum und Wirklichkeit

  1. Clumsy sagt:

    Also ich an deiner Stelle wäre vorsichtig. Meditation wird teilweise für Patienten, die zur Dissoziation neigen, nicht empfohlen. Weil nämlich genau das passiert, sie fangen an zu dissozieren.

    Es gibt sogar Mediatationstechniken, für Menschen, die Dissoziation sonst nur vom Hörensagen kennen, um genau diesen Zustand zu erreichen. Ausserkörperliche Erfahrungen.

    Ich glaube weniger, dass dies mit einer 5. Dimension zu tun hat, sondern eher mit dem Ausschalten der bewußten Wahrnehmung. Zumal das Hirn nicht zwischen Realität und Träumem unterscheiden kann, wenn wir es ihm nicht explizit mitteilen.

    Du solltest das ganze vielleicht mit einem Meditationsexperten/ Guru besprechen. Ich wäre vorsichtig. Gewisse Geister sollte man vielleicht nicht heraufbeschwören.

  2. sophie0816 sagt:

    mir stellt sich die frage, was genau ist eigentlich dissoziation? was passiert da? und wer hat festgelegt, dass außerkörperliche erfahrungen gefährlich sein müssen oder krank?
    und was verstehst du unter „ausschalten der bewußten wahrnehmung“? ich find mich dabei ziemlich bewusst.
    für mich persönlich ist wichtig, dass mich die eine welt nicht von der anderen welt abhält. hier da zu sein ist wichtig. wenn beides gelingt, wunderbar. wenn nicht, werde ich das merken.
    danke für deine anregungen, das nicht auf die leichte schulter zu nehmen.

    • Clumsy sagt:

      Man kann nicht gleichzeitig in zwei Welten sein. …

      Gefährlich ist es dann, wenn es nicht steuern kannst. Wenn du nicht wieder zurückkommst aus deiner zweiten Welt, um es mal mit deinen Worten auszudrücken. Dann hast du Null Kontrolle mehr über dich.

      Bewusste Wahrnehmung … lass es uns mal darauf reduzieren, dass man noch realisiert, was um einem wirklich passiert. Wenn du nicht mehr weißt, wenn du von A nach B gekommen bist. Wenn dir ein Stück Zeit fehlt. Wenn du nicht mehr bewusst auf die Dinge um dich herum reagieren kannst, weil du sie nicht mehr mitbekommst …

      Ansonsten ist Dissoziation sicher vielfältig. Ausser dem simplem so in Gedanken sein, dass ich mehr weiß, wie ich von der Arbeit nach Hause gekommen bin, habe ich nur zweimal in meinem Leben mich von außen betrachtet – in Stresssituationen, durchaus ein „normales“ Phänomen. … lege aber trotzdem keinen Wert darauf, dass zu wiederholen. … ansonsten ist das eher eine Frage, die du Ärzten/ Hirnforschern stellen solltest oder Menschen, die unter dissoziativen Problemen leiden

      • sophie0816 sagt:

        „Man kann nicht gleichzeitig in zwei Welten sein.“ Woher nimmst du dieses Wissen?

        ja, das mit der steuerung kann ich nachvollziehen und wenn lücken entstehen. das werde ich im blick haben. die dissoziation die ich durch starke unbewusste gefühle erlebe, die kann ich eh nicht steuern. alles andere werde ich beobachten. ich vertrau da meinem gefühl, vor allem, weil ich solch eine ähnliche situation schon hatte, wo es tatsächlich zu weit gegangen war. das hatte ich damals sehr gut gefühlt und konnte auch gut ein paar schritte zurückgehen.

  3. Clumsy sagt:

    Ich frage mich gerade, was du mit Meditation eigentlich erreichen willst. Dich zu stabilisieren, oder ….

    Sorry, geht gerade in meinem Kopf rum … aber dein Leben, deine Entscheidung

  4. Zarah sagt:

    Ich finde, du beschreibst es super. Genau das ist der Punkt, die neue Realität ist so anders, daß man auf nichts Altes mehr zurückgreifen kann, sondern sich einfach in die Erfahrung fallenlassen muß. Es ist eine neue, ungewohnte Art, die Dinge wahrzunehmen, aber eigentlich nimmst du sie tiefer wahr als vorher, umfassender. Von Dissoziation bemerke ich da nichts. Du bist ja vollkommen im Hier und Jetzt – nur daß das Hier und Jetzt tiefgründiger und vielschichtiger ist als du es bis jetzt wahrgenommen hattest. Ich hab das Gefühl, durch deine Meditationserfahrung ist eine größere Öffnung passiert. Wenn du Angst hast, wegzudriften, kannst du dich ja einfach immer wieder mit der Erde verbinden. ❤

    • sophie0816 sagt:

      wenn du von der seeerfahrung sprichst, stimme ich dir zu. das fast traumerleben war etwas anderes und für mich durchaus bedenklich. und so einfach ist dass dann nicht mehr mit der erdung, wenn ich erst mal am wegdriften bin.

  5. Mondfeder sagt:

    Die ersten Zeilen deines Artikels kenne ich haar genauso aus meinem Leben. Und ich träume auch deswegen sehr gerne. Ich kann mich oft sehr gut an Geträumtes erinnern und oft tut es so unglaublich weh, mich von der Traumwelt zu lösen, weshalb ich oft noch Stunden darin festhänge. Hatte deshalb auch schon einmal fast einen Fahrradunfall gebaut … Ich fühle mich dann, als hätte ich die Augen geschlossen und würde die Welt um mich herum nicht sehen. Als würde das Bild vor mir flimmern und die Traumwelt immer mehr durchdringen. Wie träumen im Wachzustand. Manchmal ist es schön und manchmal fühle ich wie mir die Kontrolle durch die Finger rutscht …

    • sophie0816 sagt:

      heftig! du suchst also bewusst den traumzustand? oder passiert es einfach, ohne das du einfluss darauf hast? kannst du damit aufhören, wenn du es willst?

      • Mondfeder sagt:

        Manchmal, weil mich der traum einfach beschäftigt oder weil ich ihn mehr genießen kann als das leben. Er ist einfach erfüllter. Manchmal bin ich aber unbewusst abwesend und fühl mich wie ein schatten im hier und jetzt. Nehm vieles nur wie durch nebel wahr und kann den zustand auch nicht beeinflussen. Ist halt einfach da wie ein film, der parallel dazu abläuft. Hatte ich aber erst einmal so richtig krass. Ansonsten bin ich nur manchmal sehr in etwas vertieft und gar nicht so wirklich da. Hab ein großes unfallrisiko. Hab ich schon bemerkt. Aber es passiert einfach. Vor allem wenn es mir schlecht geht oder ich viel zeit hab um zu grübeln.

  6. Mondfeder sagt:

    Ach ja, Einfluss habe ich nur darauf, wenn ich es bemerke. Dann denke ich mir für kurze Zeit: Verdammt, wach auf. Oft begleitet es mich dann aber auch einfach weiter. Zu mindestens wenn ich alleine bin. Radfahren und Spazieren gehen sind so typische Situationen. Vor kurzem war ich aber auch während der Therapie sehr abwesend und irgendwie vertieft. Hab dann manchmal sogar ganz vergessen, dass mir wer gegenübersitzt. Fühlte mich gar nicht so, als wäre ich hier. Eher nur Beobachter. Bis sie fragte, ob alles okay wäre mit mir. Irgendwie ist es mehr ein innerer Rückzug. Vor allem in Schweige- oder Überforderungssituationen.

    Bemerke ich aber erst in letzter Zeit häufiger, weil ich nicht viel zu tun habe und oft allein bin.

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